
Was bewirkt Weglaufen?
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Gast35463 -
22. März 2010 um 17:25
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Hallo,
gerade kommen wir mal wieder von so nem "durchwachsenen - Hund macht was er will - Spaziergang".
Mein 13 Monate altes pubertierendes Rüpel-Flegel - sonstwas Monster, rennt zur Zeit gerne mal wie ein bekloppter über Felder und Wiesen, Nase aufn Boden, zickzack Lauf und Ohren auf Durchzug. Null Reaktion, wenn er in seine, ich sag immer, Raserei verfällt.
Ebenfalls meint Monsieur in letzter Zeit ab und an, auf Traktoren, andere Hunde und sonstwas einfach zu zurennen. (was ihn eben grade interessiert).Jedes Mal, wenn er meint so ein Verhalten zeigen zu können und auf Durchzug schaltet, versteck ich mich irgendwo oder renn wie wild in eine andere Richtung und dann dauerts keine 2 Sek. und bei meinem Hund machts "klick". Ich kann mir Sicherheit behaupten, dass mein Hund noch bei keinem Objekt seiner Begierde angekommen ist, wenn ich mich vorher umgedreht habe und weggelaufen bin. Er kommt dann JEDES MAL mir nachgelaufen. Denn es gibt eine Sache, die er absolut nicht ab kann und das ist, wenn Frauchen weg ist. (Es dreht sich hier wirklich nur um seine "5 Minuten", normalerweise hört er gut)
Nun würde mich mal interessieren, verknüpft der Hund das irgendwie?
Also "Wenn ich nicht aufpass ist Frauchen weg?". Verknüpft er es insofern, dass er es dann irgendwann sein lässt? Oder was genau bewirkt Weglaufen des Halter in der Hundeerziehung.Ich hab mal gelesen, dass Weglaufen eine Form von negativer Konditionierung sei. Das würde ja bedeuten, dass der Hund daraus einen Lerneffekt zieht? Oder?
Verwirrte Grüße
P.S. Jemand nen Tipp, wie man ihn ansonsten noch ins "Hier und Jetzt" zurückholen kann, wenn er grad scheinbar in anderen Sphären schwebt?
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Hallo,
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Hallo,
gerade jetzt in dem Alter würde ich an Deiner Stelle auf die Schleppleine zurückgreifen.
Wenn er erstmal merkt, daß sein Verhalten Erfolg hat, kriegst Du ihn bald gar nicht mehr. Würde da nicht drauf vertrauen, daß das Verstecken oder Weglaufen auf immer und ewig zieht.
Kann auch gut möglich sein, daß sich eine Verhaltenskette aufbaut...Hund rennt los...Frauchen rennt weg/versteckt sich...es wird ein lustiges Spiel für Hundi draus.
Ich würde dieses Verhalten (auf irgendwen oder irgendwas losstürmen) im Keim ersticken und unterbinden. Dabei hilft ne Schleppleine...keine Versteckspiel.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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Zitat
Wenn er erstmal merkt, daß sein Verhalten Erfolg hat, kriegst Du ihn bald gar nicht mehr. Würde da nicht drauf vertrauen, daß das Verstecken oder Weglaufen auf immer und ewig zieht.
da kann ich mich bettys aussage nur anschliessen! du kannst froh sein, dass dein halbstarker (noch) zurückkommt, wenn du dich versteckst. bei meinem wars am anfang auch so, bis er mir irgendwann die mittelkralle gezeigt hat und streunen gegangen ist
und glaub mir, das ist das schlimmste, was einem passieren kann. (klar es geht sicherlich noch schlimmer aber ich hab es in dem moment als das schlimmste empfunden, da man nix machen konnte).ich habe meine lehre draus gezogen und lasse ihn zur zeit gar nicht mehr von der leine, ausser wenn ich mit ihm spielen oder arbeiten will (UO). nach spiel und arbeit, kommt er an die leine, damit er keine erfolgserlebnisse (stöbern+wegrennen) hat.
ich setzte mich mit dem angeleinten hund gemütlich irgendwo hin, gebe ihn die ruhe, die er in dem moment braucht und setzte nach 15-20 minuten den unterricht mit einer gelegten Fährte fort.
durch die nasenarbeit ermüdet er schnell, wir arbeiten gemeinsam an einer sache- an der wir beide spass haben und er kommt nicht auf die idee, sich wie eine axt im walde zu benehmen und wie ein irrer über die felder zu preschen und sein eigenes Ding zu machen.
wenn es in einigen wochen genauso gut läuft, wie bisher und der rückruf zuverlässig klappt, dann kann ich ihn sicherlich wieder mehr freiheiten geben. -
Zitat
gerade jetzt in dem Alter würde ich an Deiner Stelle auf die Schleppleine zurückgreifen.
Das hab ich befürchtet. Hmm, wir haben ne 20m - Schleppleine. Finde es nur so unheimlich schade. Er macht das von 10 Spaziergängen ca. auf zweien. Den Rest ist er so brav, kommt sofort usw. .
(innerlich weiß ich, dass ihr Recht habt)
Zitatda kann ich mich bettys aussage nur anschliessen! du kannst froh sein, dass dein halbstarker (noch) zurückkommt, wenn du dich versteckst. bei meinem wars am anfang auch so, bis er mir irgendwann die mittelkralle gezeigt hat und streunen gegangen ist
und glaub mir, das ist das schlimmste, was einem passieren kann. (klar es geht sicherlich noch schlimmer aber ich hab es in dem moment als das schlimmste empfunden, da man nix machen konnte).Ja das glaub ich dir, dass das schlimm war. Finde es ja jetzt bereits schlimm, wenn ich rufe und er zuckt in diesen Phasen nicht einmal mit der Wimper, blendet mich komplett aus und ich kann nicht wirklich viel machen außer eben weglaufen und verstecken.
Also hat die Weglauferei auf ihn keinerlei Lerneffekt? Dazu muss ich sagen, mein Hund hängt echt sehr an mir, er jault 20 min. wenn ich ihn bei meinen Eltern lasse und weggehe, bis er sich beruhigt (und dort ist eigentlich sein Paradies -Futter,futter,futter und fast alles dürfen).
Es fällt mir im Moment nur so schwer mir vorzustellen, dass er mich eines Tages wirklich eiskalt stehen lassen würde. Ich feier ja auch immer ne Party mit ihm, wenn er dann umdreht und zu mir kommt....Andererseits hatte er ja noch keine wirklichen Erfolg damit, denn er kam ja wirklich niemals ans Ziel, sondern bisher immer wieder vorher zu mir zurück. Oder ist hier allein das Loslaufen an sich schon ein Erfolg? Wenn ich rechtzeitig sehe, dass er wieder irgendwas interessantes erblickt und da gern hinwürde und RECHTZEITIG "Nein" sage und ihn ablenke, lässt er es auch sein. Aber das RECHTZEITIG ist nicht immer ganz einfach zu treffen.
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Hallo,
ZitatWenn ich rechtzeitig sehe, dass er wieder irgendwas interessantes erblickt und da gern hinwürde und RECHTZEITIG "Nein" sage und ihn ablenke, lässt er es auch sein. Aber das RECHTZEITIG ist nicht immer ganz einfach zu treffen.
genau hier liegt doch der Hase im Pfeffer...!
Laß ihn ein paar Mal die Erfahrung machen, daß er auch ruhig weiter rennen kann, dann haste verspielt.
Und er wird es versuchen, glaube mir. Und dann merkt er "Hey, die ruft zwar, aber ich kann trotzdem weiter rennen...UND...es passiert gar nix.".
Ich würde es nicht riskieren, wenn jetzt schon die Tendenz dazu da ist.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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Zitat
Laß ihn ein paar Mal die Erfahrung machen, daß er auch ruhig weiter rennen kann, dann haste verspielt.
genauso ist es!
bei meinem lief das ganze so ab:
da war etwas, er ist durchgestartet....ich konnte ihn ab und ranrufen...von mal zu mal in seinen doofen 5 minuten phasen ist er mutiger geworden und hat durch solche manöver jedes mal einen oder mehr meter gewonnen, ohne dass ich es bewusst gemerkt habe. als hund spitz bekam: ach toll, frauchen kann eh nichts machen- war er weg. dann sah ich nur noch sein hinterteil in der ferne verschwinden. O.o
und es hat ihn nicht interessiert, dass ich mich versteckt habe, ich war ihn total egal. (ich sass eine stunde im gebüsch und hund kam nicht).
ein weiteres problem war das ranrufen: hund kam nicht ran und ich konnte nicht auf ihn einwirken :/
wenn ich ihn anleinen wollte, hat er mir wieder die mittelkralle gezeigt und ist ausser sichtweite gerannt (ein besonders schönes spiel für ihn)
man war ich sauer auf den kerl, ich bin weggerannt, habe mich richtung heimweg aufgemacht: dem stinker gefiel es, mich nach strich und faden zu verarschen.deshalb- lass es nicht soweit kommen
es erspart dir ne menge ärger, wenn du den kleinen zeigst, dass er nicht machen kann was ihm gefällt.du kannst ihn später noch genug freiheiten einräumen.
ich denke mir das bei meinem rüden so:
wenn er im 5 meter radius gut läuft und immer reagiert, verlänger ich die leine auf 10 und dann auf 20 meter. (etwas anders als zum normalen schleppleinen training).
je besser er hört, umso mehr freilauf wird er bekommen.
wenn dir die schleppleine zu nervig ist (ich finde schleppen extrem nervig, gerade bei dem wetter), kannst du auch auf eine flexi zurückgreifen (so machen wirs und ich hätte nie gedacht, dass ich mich für eine Flexi dermassen begeistern kann). -
Hallo,
habe bei unserem Mix-Mädchen auch die Erfahrung gemacht: Läuft sie mal weiter und ich entferne mich, setzt offenbar die Denke ein:
Der Kerl geht, also gehe ich auch.
Das Einzige, was geholfen hat, war drei Tag an der Schleppleine und dann war alles wieder in Butter.Harald
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Ich würde auch zur Schleppleine raten. Mein Rüpelhundi hatte diese Phase auch schon, da kam er nur noch von der Leine, wenn er mit anderen Hunden spielen durfte. Das Ergebnis kann sich mittlerweile sehen lassen. Sieht Hundi zum Beispiel einen anderen Hund und ich gehe einfach weiter, kommt er hinterher. Er rennt auch nicht mehr wie bekloppt los . Allerdings ist er nie so weit weggelaufen, dass ich ihn nicht mehr im Blick hatte, da war dann schon die Schleppleine im EInsatz. Es lohnt sich, wenn er größer ist, klappt es dafür dann!
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Und wie verhalte ich mich dann am Besten, wenn er an der Leine ist und etwas sieht, wo er, wenn er frei wäre, hinlaufen wollen würde?
"Nein" sagen und gegebenenfalls Richtungswechsel machen, bis er sich wieder auf mich konzentriert?
Ablenken?
Mich anschauen lassen und für Blickkontakt belohnen?
Oder das Hinstarren/ev. Hinziehen ignorieren und wenn er von selbst zu mir schaut belohnen?
Im Moment praktiziere ich einen Mix aus alldem.
Mal so mal so. Was ist die beste Methode? -
Ich würde auch Schleppleine nehmen. Wir sind damit fast ein Jahr unterwegs gewesen und geniessen jetzt den Effekt. Ich glaube es gibt doch von Günther Bloch das Zitat "Ein Jahr Schleppleine sichert dem Hund zehn Jahre Freilauf" mehr dazu hier: http://www.dogs-magazin.de/content/wissen/schleppleine.html
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