Hölle: Es klingelt an der Haustür...

  • Hallo,
    ich habe ein ziemliches Problem.
    Aber erstmal von vorne. Seit 5,5 Jahren habe ich nun meinen Hund, ein Terrier-Mix-Rüden. Er ist wahrscheinlich einer der größten Problemhunde weit und breit, da bin ich mir ganz sicher. Leider schlugen bisherige Versuche, etwas daran zu ändern, selbst mit fachmännischer Hilfe fehl. Und ich weiß, dass wir hier in diesem Thread auch nicht alles abarbeiten können.
    Daher mal das akute Problem, was ich gerne schnellstens abschalten möchte.
    Ich versuche mich ja oft, in den Gedankengang des Hundes hineinzuversetzen, aber hier fehlt mir das Verständnis.
    Also, es klingelt an der Tür. Sofort dreht der Hund durch. Klar, bellen tun da viele Hunde und das würd ich wahrscheinlich auch überhören, das ist aber nicht das Problem. Die Wohnzimmertür ist geschlossen, der Hund ist natürlich vor mir an dieser Tür und ich muss ihn einsperren, wenn ich die Tür öffne. Nun steht er da und springt wild schnappend an mir hoch. Er hat mich schon so einige male dabei heftig gezwickt, auch eben habe ich mir mal wieder einen richtig schönen blauen Fleck gefangen.
    Auf jeden Fall ist das absolut heftigst. Das Verhalten würde ich auch nicht mehr als Aufregung oder sonstwas bezeichnen, das ist schon aggressiv.
    Ich habe ja auch immer Theorien, der Hund will zur Haustür und weiß aber, dass ich ihn wegsperre. Und da er hier das Sagen hat, eskaliert es dann.
    Wenn ich ihn bis zur Haustür durchlaufen lasse, kann ich ihn mir dann unter den Arm klemmen und wieder ins Wohnzimmer tragen, da macht er überhaupt keine Anstalten, das verstehe ich nicht.
    Nur will ich ihn nunmal nicht durchlaufen lassen und das kann ja auch nicht die Lösung sein.
    Aber was mache ich, um das zu vermeiden? Der Hund ist in dem Moment auch nicht ansprechbar, das ist so, als wenn da irgendwie nen Hebel umgelegt wird und dann geht es los.
    Würd mich über etwas Brainstorming freuen :)
    Sandra

  • Wie alt war denn der Hund, als du ihn bekommen hast?

  • Huhu,
    spontaner Gedanke: Hausleine dran? Also eine ganz dünne, eher kurze Leine, vielleicht nen Meter, mit der kannst du ihn an der Wohnzimmertür "bändigen", ohne dass du nahe an ihn ran musst?
    Ist ja ein kleiner Hund, der sollte dich bei ner Armeslänge Abstand nicht mehr zwicken können, oder?
    Wobei das wahrscheinlich Symptomdoktorei ist, denn du sagst ja selber, er ist ein kleiner King. Nimmt er dich grundsätzlich ernst, kannst du ihm etwas definitiv verbieten?


    Ich habe mich lange mit demselben Problem rumgeschlagen, also der klassischen Variante - normales Klingelgebell. Es wird so langsam besser, aber nur, weil ich in einigen _kontrollierten_ Situationen dem Hund deutlich gemacht habe, was ich will, und dabei selber ruhig sein konnte. Aufbau: selber klingeln, Hund deutlich per Körpersprache von der Tür weg und in sein Körbchen drängeln. Meiner hat es so verstanden, dass er dabei auch weniger bellt. Wenn ich jetzt schnell genug bin (natürlich ohne Hektik - ich weiß, schwierig), kommt es noch zu einem Beller und das war's.


    Viel Erfolg
    Silvia

  • Ich könnte mir die Hausleine als Zwischen-und Teillösung vorstellen.
    So, mußt du deinen Hund in diesem hocherregten Zustand nicht anfassen, hast aber evtl.auch sogar noch die Möglichkeit ihn schnell an seinem Platz zu fixieren, um uneingeschränkt handlungsfähig zu sein.


    :gut: Silvia war schneller!

  • Hi!
    Über eine Leinen-Lösung habe ich auch schon nachgedacht, über eine solche Hausleine aber noch nicht. Bin mir spontan auch nicht sicher, ob ich ihn damit für mich gefahrenfrei gebändigt bekomme. Soo klein ist er nicht, und vor allem aber recht wendig. Sprich, er schnappt mich keinesfalls ins Bein, wie man denken würde, es geht eigentlich immer Richtung Arme / Brust.
    Ich habe den Hund, seit er 8 Wochen alt ist. Ich weiß, dass ich schon in der Welpenzeit ganz anders hätte durchgreifen müssen. Ich habe schon sehr viel darüber nachgedacht. Damals das war eine schlimme Zeit für mich, mein alter Hund war überfahren worden und ich war wirklich psychisch am Ende deshalb, ich denke, das hat ganz viel in die Erziehung auch reingespielt. Gepaart mit einem Hund, der dazu neigt, die Führung zu übernehmen und einem Ehemann, der alles so macht, wie er es lustig findet (Kommt man von der Arbeit nach Hause und der Hund hat gelernt, wie man auf den Esszimmerstuhl kommt, da ist die Freude groß, sag ich euch...), machen den Hund sehr schnell zum größten Problemhund weit und breit.
    Zwar würde ich trotz aller, teils ziemlich krassen Probleme den Hund ganz sicher nicht weggeben, aber ich stehe hier nicht nur vor dem Problem, den Hund erziehen zu müssen, sondern eben auch den Ehemann. Der meint seinerseits, es wäre ja mein Hund und er müsse sich nicht um die Erziehung kümmern. Er macht sich da keine Gedanken über die Konsequenzen für das Verhalten des Hundes durch sein eigenes Verhalten. Beschwert sich aber andererseits, wenn die Probleme ihm auf den Geist gehen. Sandra, mach das der Hund nicht bellt, das ist ja peinlich. Das ist nen Spruch, den höre ich öfter mal. Ich habe das weder alleine verbockt, noch kann ich dem Hund das Maul zuhalten. Wenn der Hund bellt, dann bellt er, das kann ich dann kurzfristig auch nicht ändern, sondern das ist ein kleiner Teil des großen Problemes und bedarf einer längerfristigen Lösung. Wahrscheinlich würd er das machen wie seine Mutter bei ihren Hunden. Bloß nicht erziehen, es gibt ja tolle technische Hilfsmittel wie diesen Dog-E-Walk. Hat sie sich gekauft, weil sie meint, dann würd ihr Hund nicht mehr an der Leine ziehen. Suuper, kann ich da nur sagen, da platzt mir der Kragen. Naja, hat ganze 3 Tage geholen, nun zieht der Hund wieder, wie auch beim Kauf ihrer letzten beiden Erziehungsgeschiere.
    Ich weiß, dass es nicht so einfach ist, aber mein Mann hat da evtl. nen bisschen viel von seiner Mutter geerbt in seiner Einstellung.
    Nun gut, für weitere Ideen wär ich dankbar.
    Sandra

  • Zitat

    Und da er hier das Sagen hat, eskaliert es dann.
    Sandra


    Dieser Satz hört sich nicht gut an!


    Ich möchte nichts unterstellen, doch hört sich das an, als ob er keine Erziehung erhalten hat und immer seinen Willen durchgesetzt hat. :ops:


    Wie reagiert er in anderen Situationen?

  • Den Hund immer und wirklich immer an der Hausleine mit zur Tür nehmen, darauf achten, das er nicht an den Besuch rankommt und diese nicht begrüßen kann und diese ihn auch nicht beachten.


    Wenn man das Konsequent durchzieht, dann ist zumindest dieses Problem schnell gelöst.

  • Hi!
    Ehrlich? Ich hab ja gesagt, es ist der größte Problemhund weit und breit.
    Ich könnte nun einen Problemkatalog aufstellen, der wäre mehr als lang. Das größte ist eben sicher, dass er das Sagen hat und mich mehr als nur bewacht. Sprich, ich könnte mit ihm nicht auf dem Bürgersteig an einer fremden Person vorbeigehen, ohne das er diese anfletscht. Auch mit anderen Hunden versteht er sich überhaupt nicht. Autos werden angebellt und angegriffen. Volles Programm eigentlich. Sprich, ich wohne hier am A... der Welt, Fußgänger sehe ich hier selten und wenn, kann ich problemlos ausweichen. Wenn Besuch kommt, sperre ich den Hund weg.
    Es gibt noch sehr vielfältige andere Probleme, für die wir jetzt hier auf die Schnelle auch keine Lösung finden werden, ich kann aber gerne mal, bei Bedarf, so einige auflisten. Aber letztendlich wird die Ursache nur die fehlende Konsequenz sein, und das bei wahrscheinlich allen diesen Problemen.
    Sandra

  • Ich glaube nicht, daß du hier die Hilfe bekommen kannst, die du brauchst.
    Ich würde mir einen guten Hundetrainer suchen, der ins Haus kommt und sich das ganze anschaut.
    Was sich in 5 Jahren aufgebaut hat, kann man nicht über ein Forum, wo der andere keinen Einblick hat, abbauen.
    Ich würde auch nicht selber an dem Hund herumdoktern, sondern einen Fachmann gucken lassen, sonst wird das alles nur noch schlimmer.

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