Fragen zum Hundealltag

  • Hallo,
    wir überlegen uns, einen Tibet-Spaniel zu holen und sind berfustätig, ich Teilzeit 6 Std., mein Sohn(12) kommt 4x in der Woche um 14 Uhr nach Hause und ich hab Gleitzeit, so dass der Hund ca. 4-5 Stunden alleine wäre. Laut vieler Meinungen im Internet bedenkenlos und nach Nachfrage im Tierheim auch. Nun sind meine Bedenken, daß es einen doch schnell überfordert, der Spagat zwischen Beruf, Haushalt, Kind und Hund. Oft darf er ja nicht mit, Lebensmittelgeschäft, Ikea, Ärzte... Hobbys habe ich ansonsten keine.
    Wie lange ist euer Hund so alleine? Seid ihr auch berufstätig? Wie macht ihr das? Wie erlebt ihr den Alltag mit Hund? Urlaub?

  • Hallo Filly,

    Ich persönlich finde es nicht so gut, täglich den Hund so lange allein zu lassen. Schon das gewöhnen daran dauert seine Zeit und dann weißt du nicht, ob du ihn überhaupt soweit kriegst. Und wenn er dann nicht alleine bleibt, wohin mit ihm???
    Es mag andere Meinungen geben, aber ich halte es nicht für vernünftig. Vielleicht verschiebst du diese schöne Anschaffung, bis die Bedingungen besser geworden sind. Alles Gute...

    LG Edgar und Mini

  • Also ich habe mir den Hund geholt, als ich vom Büro ins Homeoffice umgezogen bin. Vorher wäre sie mit Wegstrecke über 50 Stunden die Woche alleine gewesen, das wollte ich natürlich nicht für einen Hund.

    Dadurch ist sie jetzt beruflich bedingt gar nicht mehr alleine aber ich merke schon, dass sie öfter mal daheim bleiben muss - weil ich einkaufen bin, bei Freunden, Schwimmbad oder sonst was, wo sie halt nicht mitkann. Einiges erledige ich allerdings auch bewusst ohne Hund (z.B. Freunde besuchen fast grundsätzlich, obwohl sie auch ab und an mitkönnte), weil sie halt sonst nicht alleine ist und ich dann mehr Ruhe habe.

    Ja, es läppert sich ganz schön zusammen, was man so ohne Hund erledigen muss, aber es ist machbar. ABER ja, es ist auch mehr Planung.

    Man muss dann genau planen, dass man eben um 5 mit der Arbeit fertig ist, dann bis um 6 mit dem Hund geht, dann unter die Dusche springt um um 7 in Klamotten für die Oper zum Auto gehen zu können. Normal hätte man halt mehr Zeit, um sich in Ruhe fertig zu machen, so war es doch immer etwas knapp. Bei Dingen wie Familienfeiern, Hochzeiten oder sonstigen ganztätigen Aktivitäten wo sie nicht mitkann, kommt sie zu meinen Eltern. Aber auch der Weg muss dann natürlich noch eingeplant werden vorne dran. Vergisst man gerne, dass der Wecker dann eine gute halbe Stunde früher bimmeln muss an einem hochheiligen Sonntag...

    Die Zeit, die er bei euch alleine wäre, sehe ich als kein Problem, sofern er langsam an diese Zeit rangeführt wird. Wenn ihr einen zuverlässigen Sitter für Ganztagsevents habt, ist das machbar.

    Klar wird es die Tage geben, an denen du dir denkst "ohne Hund wärs jetzt einfacher" oder "ohne Hund könnt ich jetzt hier auf dem Sofa liegen bleiben" aber in 98% der Tage wirst du deinen Hund gegen nichts in der Welt tauschen wollen.

    PS: baue bitte nicht darauf, dass dein Sohn mit dem Hund Gassi gehen kann, ganz schnell passieren Konstellationen (ein paar Erzfeinde in der Nachbarschaft oder ähnliches) und es wäre einfach nicht klug, einen 12jährigen alleine mit Hund gehen zu lassen.

  • also an der zeit störe ich mich nicht, die frag eist eben wirklich nur, ob du alles zusammen persönlich packst.

    ich bin manchmal 7-8 stunden aus dem haus, habe ansonsten aber keine sonderlich zeitaufwändigen hobbys, sprich, danach bin ich fast immer mit den hunden zusammen.
    man lernt die anderen dinge so nebenher zu machen, z.b. einkaufen: anstatt zeit zu vergeuden, steige ich auf der rückfahrt von der uni kurz wo aus und kaufe quasi "auf dem weg" ein. auch ärzte plane ich meist so, dass ich morgens gehe, wo ich ansonsten noch schlafen würde, damit ich keinen zeitverlust dadurch habe, bei ämtern usw. das gleiche. alternativ verbinde ich vieles mit den hunden, wenn ich meine mutter besuchen fahre kommen die hunde mit, wenn ich zum buchladen oder zur post o.ä. möchte, dann lege ich es so, dass ich das alles zusammenlege und die "hundefreundliche" geschäftstour zusammen mache, eben mit hunden.

    da spielt viel individuelles managment mit rein und ob man sich selber den stress, den das oft mal mit sich bringt machen will, meine schwester hält mich da z.b. für bekloppt und könnte das gar nicht ;)
    zudem habe ich auch noch ein pony, das will auch so ziemlich jeden tag beschäftigt werden, auch das wird dann in "hundefreie" zeit gelegt, sprich: ich gehe morgens mit den hunden, danach gibt's fressen und dann herrscht eh erstmal siesta, also gehe ich in der zeit zum pony.

    also alles in allem klappt das bei mir persönlich gut, ich bin studentin, zusätzlich habe ich noch das pony und führe einen eigenen haushalt (also nix da mit mal eben mama fragen ;) ) es geht, aber das ist eben immer von dir persönlich abhängig.
    urlaub klappt auch noch, aber da muss ich dann mindestens nochmal 250€ und 3-4 tage extra planen, da ich yamiq zu seiner züchterin bringen und abholen muss (ca. 450km mit dem zug und das dann auch wieder zurück), er bleibt nämlich bei niemandem sonst.

    teilweise ist's stressig, aber was man nicht alles für seine kleinen freuden tut :D

  • Hi Filly,

    ich finde 4-5 Std alleine bleiben für einen Hund, der sich langsam daran gewöhnen konnte, absolut Ok, sonst hätte ja kein Berufstätiger einen Hund.

    Wir sind beide berufstätig und unser Blacky ist ca 6 Std tgl alleine. Danach startet allerdings auch das Hundeprogramm. Unser Hobby ist der Hund und der Hundeverein, wo wir uns 3 mal pro Woche aufhalten und unseren Schnuffel auslasten und zu den meißten Freunden kann er mitgehen. Wenn nicht, springen oft unsere erwachsenen Kinder ein, denn ich finde daß er in der Woche nicht auch noch abends alleine bleiben muß.

    Ich denke, daß Blacky mit all den Aktivitäten, seinen Hundekumpels und seinem Hundesport ausgelastet und zufrieden ist, denn er ist ein sehr ausgeglichener und in der Wohnung ruhiger Hund.

    Allerdings ist es mit Arbeit, Haushalt und all den anderen Verpflichtungen eine sehr ausfüllende und zeitintensive Aufgabe einen Hund artgerecht auszulasten, aber ich finde er gibt so viel mehr zurück als er bekommt und nach einer Weile kann man auch bei einem Spaziergang im strömenden Regen und über die eigene "Kleiderveränderung" schmunzeln.

    Allerdings sollte man bedenken, daß ein kranker oder verletzter Hund ordentlich Geld im Monat kosten kann.

    Im Urlaub gibt es gar keine Diskusion, unsere Schnuffelnase ist immer dabei. So haben wir zum Beispiel die wunderschöne Mecklenburgische Seenplatte kennengelernt, hätten wir ohne Hund wohl nicht, denn früher sind wir immer in den Urlaub geflogen.

  • Lieben Dank für eure Antworten.
    Ja, das mein Sohn das Interesse verliert ist mir bewusst, ich habe ihm bewusst gemacht, was das heißt und ich hoffe, dass er sich dran hält. Er muss einfach, zumindest bis der Hund ruhiger wird. Evtl. könnte ich ihn auch mit an die Arbeit nehmen, mein Chef und Kollegen erlauben es, man weiß aber nie, was noch kommt. Letzte Instanz ist mein Chef nicht, arbeite in einem großen Unternehmen. Und ich kann meine Arbeitszeit i.d. Regel frei gestalten, so daß ich und mein Mann nicht die ganze Zeit gleichzeitig weg wären. Für Notfälle könnte ich über die Tierärztin jemanden zur Betreuung haben. Der oder diejenige müsste halt einen Schlüssel haben. Aber ich glaube, das wird nicht nötig sein, wir arbeiten nicht weit weg von unserem Haus. Könnte auch zwischendurch nach Hause.
    Also könnt ihr für euch sagen, dass die Bereicherung größer ist? Kann mir nämlich auch nicht vorstellen, dass alle Hundebesitzer Rentner, Hausfrauen und Arbeitslose sind, Hunde kosten schließlich auch...eine echt schwierige Entscheidung, ist sie euch Berufstätigen auch so schwer gefallen?

  • Zitat


    Also könnt ihr für euch sagen, dass die Bereicherung größer ist? Kann mir nämlich auch nicht vorstellen, dass alle Hundebesitzer Rentner, Hausfrauen und Arbeitslose sind, Hunde kosten schließlich auch...eine echt schwierige Entscheidung, ist sie euch Berufstätigen auch so schwer gefallen?

    irgendwie schon, schließlich ist man wirklich konsequent dran gebunden, jeden tag raus, monatlich geht eine menge geld weg, der pflegeaufwand, der sachaufwand usw. usw.. usw...

    mir hat so ziemlich jeder davon abgeraten, warum ich mir das freiwillig antue, aber mir persönlich geben die hunde eben eine menge, sie sind familie. dafür nehme ich es dann auch in kauf regelmäßig (meist 1 bis zwei tage die woche) morgens raus, ab zur uni, mittags super schnell in der freistunde nach hause hetzen, nur kurz pipi um den block und wieder zurück zur uni hetzen (einfach strecke sind auch schon min. 45 min. mit dem bus) und dann abends teilweise erst gegen 21 uhr nach hause zu können... ja das ist furchtbar anstrengend! und manchmal fluche ich furchtbar darüber oder denke mir wie schön es ohne hunde wäre, mehr geld für kleine freuden, mehr zeit, keine haare auf allem und jedem, kein schmutz, kein wöchentliches großwaschen an decken, bezügen usw.

    aber im endeffekt bereue ich es dann doch nicht ;)
    wenn yamiq dann ankommt und sich zu einem legt und schmust oder einen verträumt anschaut... da nimmt man das gerne in kauf, zumindest ich.
    oder wenn man so treudoof angeschaut wird weil man futter in der hand hat :lol: *lol*

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  • Fangen wir mal mit den harten Fakten an:

    3 Kilo waren relativ schnell unten, weil man einfach täglich zusätzliche Bewegung hat, die man vorher nicht hatte.
    Erkältungen sind wesentlich weniger geworden.
    Ich friere nicht mehr so viel.
    Mein Sohn ist seit er ne knappe Woche ist immer mit draußen, und ist das einzige Baby in der Babygruppe der noch keine Erkältung hatte.

    Der Kleiderschrank verändert sich - man hat plötzlich kein Problem mehr, dreckige Hosen anzuziehen, die Jacke lohnt überhaupt nicht bei jedem Fleck zu waschen, weil sie am nächsten Tag eh wieder so aussieht.
    Fuktionsklamotten werden der Hit, und Regenklamotten und Gummistiefeln sind ungemein praktisch - allerdings auch wenig sexy :-)

    In haarlosen Klamotten bin ich das letzte mal vor knapp 2 Jahren vor die Türe gegangen - aber anscheinend bekommt man mit der Anschaffung eines Hundes eine Art Blindheit für Hundehaare.

    Egal mit welcher Laune man aufsteht, der Hund freut sich, einen zu sehen. Hunde spüren deine Gefühlslage und reagieren darauf, es ist einfach zu knuffig, wenn ein 23 Kilo Hund versucht auf deinen Schoss zu kriechen, weil dir, auf dem Bett sitzend, gerade die Tränen laufen (Todesfall).

    Der Sonnenaufgang am menschenleeren See entschädigt dafür, dass der Hund wegen Durchfall morgens um 5 Gassi gehen wollte.

    Man lernt Wetter in völlig anderen Maßstäben zu sehen. Alles ohne Regen ist auf einmal gar nicht so schlecht.

    Ich habe gerne einen Hund. Ganz oft habe ich mich auf die letzte Gassirunde gequält (gerade bei bescheidenem Wetter) und mir hinterher gesagt, wie gut es doch getan hat, sich an der frischen Luft noch mal zu bewegen. Es ist einfach schön dann zu sehen, wie der Hund sich in seinem Körbchen zusammenrollt, 2 mal schnauft und dann friedlich pennt.

    Und noch ein letztes: Ein Hund hört immer zu, und gibt keine Widerworte :D

  • die Zeit des Allein-Seins halte ich jetzt nicht für problematisch. Wichtig ist eher, ob du es durchstehst. Es ist nicht immer einfach, aber mit etwas Organisation machbar.

    Wir gehen beide Arbeiten (ich gleitzeit, mann in früh-/spätdienst), so dass die Hunde im Normalfall max. 4-5 Stunden alleine sind. Sie können aber auch 8-10 Stunden alleine sein, dass ist aber nur höchste Ausnahme. Und wenn es geht, kommt mein Dad rum und ist bei den Hunden.

    Der Alltag:
    Früh als erstes die Hunde. Nach der Arbeit als erstes die Hunde. Einkaufen, Arztbesuche etc. werden so organisiert, dass die Hunde nicht zu kurz kommen.
    Termine auf späten Nachmittag oder Abend legen oder so, dass mein Mann Frühdienst hat und ich nach Arbeit alles erledigen kann. Oder eben sowas an freien Tag einplanen (verlängertes WE)

    Hobbys ist eben Hundesport, somit sind die beiden integriert. Weggehen tun wir auch, aber eben so dass es bei den 4-5 Stunden allein sein bleibt und dann abends/nachts wo sie schlafen. Oder die beiden kommen mit.

    Ich bin wesentlich weniger krank. Man zieht auch mal was dreckiges an bzw. hat keine Probleme draußen mal ne matschige Pfote auf Jacke/Hose zu bekommen.

    Was den dreck angeht, hab ich kein Problem mit den Haaren aber wenn man mit den Steinchen fußball spielt wird sofort der sauger geholt :lol:

    Man ist viel aktiver und Beschwerden übers Wetter gibt es nicht mehr, weil man sich eigentlich mit der passenden Kleidung eingedeckt hat.

    Urlaub: Hunde kommen mit!!!

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