Unterschied klassische und operante Konditionierung

  • mh mh... ne. Klassisch ist es dann, wenn eine natürliche REAKTION des Körpers (Speichelfluss, Schweißproduktion...) auf einen Reiz erfolgt.

    Das ist so zu sagen biologisch begründbar.

    Das was du beschreibst ist auch operant, ob du ihn in die Position schiebst oder nicht.
    Wenn du ihn manipulierst, dauert der "click" des Verstehens länger, als wenn der Hund (oder irgendein anderes Tier) ein Verhalten durch Versuch und Irrtum herausfindet...

    Im Endeffekt lernt er eine bestimmte Handlung zu zeigen.

    Bei der Klassischen Konditionierung findet kein "bewusstes" Lernen statt, sondern es ist eine ganz grundlegende Reaktion des Körpers (unbeeinflussbar!!!) auf einen "dazugehörenden" natürlichen Reiz und wenn dieser Reiz an einen völlig neutralen Reiz gekoppelt wird (zb Glockenton, Lichtblitz, Click, Händeklatschen, was auch immer) dadurch, dass der natürliche Reiz ganz schnell hinter dem neutralen Reiz kommt, wird aus dem zuvor völlig neutralen Reiz ein konditionierter.

  • genau, AuraI hats richtig erklärt!

    anderes beispiel: wenn mein freund abends kommt, freut meine hündin sich wie bolle. er lässt vorher immer bei mir am handy anklingeln, damit ich ihm die tür aufmache.
    dadurch, dass nach dem zunächst neutralen reiz "handyklingeln" immer der unbedingte reiz "tür geht auf, netter mensch kommt" (worauf die reaktion "freuen, jaulen" gezeigt wird) folgte,
    ist der neutrale reiz "handyklingeln" zum bedingten/konditionierten reiz geworden und die reaktion wird bereits auf diesen gezeigt.

  • Sehe ich immer noch anders. ;)

    Die schnelle Handbewegung führt unwillkürlich zum Hinterherschauen, die Bewegungsrichtung zum Sitz.
    Das passiert auch, wenn ein Vogel, Blatt oder sowas über den Hund fliegt.
    Da hast du dann den unkonditionierten Reiz, der zu einer unkonditionierten Reaktion führt, und bei entsprechendem Training einen neutralen Reiz zum konditionierten Reiz macht.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    aber der hund kriegt doch das leckerchen, wenn er sitzt? deswegen ist es positive bestärkung ->operante konditonierung

    EDIT: ich mag solche diskussionen! :smile:

    Pawlows Hund hat das Futter auch bekommen.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Nein, Pawlows Hund hat das Futter aber nicht als Belohnung für eine Handlung (oder ein Verhalten) bekommen.

    Nicht

    Verhalten/ Handlung -> Futter

    Sondern

    Futter -> Speichelfluss /
    Glocke + Futter -> Speichelfluss /
    Glocke -> Speichelfluss.


    Bei Bsp 1 ist das Resultat: Verhalten

    Bei Bsp 2 ist das Resultat: Speichelfluss

  • Grundsätzlich hat Anne Recht. Das mit dem Sitz als Reflex auf die erhobene Hand (oder auch Leinenzug nach oben) ist eine interessante Frage - es ist irgendwie zwischen klassisch und operant. Die Sitzbewegung erfolgt zwar unwillkürlich, aber der Hund hat auch die Möglichkeit, sie zu verhindern, indem er die Aufmerksamkeit abwendet. Es ist also nicht wirklich ein unbedingter Reflex. Wäre so ein Sitz klassisch konditioniert, müsste der Sitz-Befehl völlig automatisch immer und überall befolgt werden, vorausgesetzt, man lädt ihn mit der Handbewegung plus Sitz! immer wieder auf. Der Hund könnte gar nicht anders handeln. Und da habe ich meine Zweifel. Ist es da nicht eher die Erwartung von Futter, die klassisch konditioniert wird? Man dürfte den Hund dann nie belohnen, wenn er sich hingesetzt hat, denn sonst wird eine operante Konditionierung auch stattfinden... :???:

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