Bin ich zu extrem eingestellt?

  • Seit letzter Nacht grübel ich nun ziemlich viel ob ich nicht etwas zu extrem eingestellt bin, was den Hund angeht?


    Bei uns ist alles klar geregelt: Es ist mein Hund, ich bin dafür Verantwortlich und ich regel alles. Sollten meine Eltern merken, dass etwas schief läuft werden sie eingreifen, was allerdings noch nicht vorgekommen ist und wohl auch in Zukunft eher nicht vorkommen wird. Meine Eltern unterstützen mich mit mal füttern oder mal Pipi machen lassen im Garten. Große Runden gehen sie mit dem Hund nicht und in die Hundeschule auch nicht. Erziehungstechnisch haben sie also auch nichts mit dem Hund am Hund. Ich stelle die Regeln auf und meine Eltern versuchen sie weitestgehend danach zu richten. Das ganze funktioniert sehr, sehr gut und wir haben keinen schlecht erzogenen Hund zu Hause. Ausgenommen sind natürlich Klassenfahrten oder ähnliches. Das ist aber auch alles geregelt!


    Jetzt sieht die Situation wie folgt aus:
    Ein Internetuser aus einem Forum und ich sind übers Internet, wenn man das so sagen kann, ganz gut befreundet und nun hatten wir gestern eine Diskussion in der es vorallem darum ging, dass ich eben nicht mehr permanent bei Freundinnen rumlunger und auch nicht bereit bin, einen ganzen Tag unterwegs zu sein, wo der Hund nicht mit kann, damit er den ganzen Tag in der Wohnung rumsitzt und nur zum Pipi machen schnell in den Garten gelassen wird. Daraufhin meinte diese Internetfreundin, dass Finn auch mal lernen muss, alleine zu bleiben und was ich denn mache, wenn ich ausziehe und einen Vollzeitjob habe. Finn kann gut und gerne mal 3 bis 4 Stunden Problemlos alleine bleiben was auch zwischendurch mal vorkommt. Das macht er sehr gut und da dies meistens Vormittag alleine ist, wenn ich in der Schule bin, bin ich eben der Meinung, dass ich mittags nur Dinge machen kann und möchte, bei denen der Hund mit kann und somit nicht alleine ist, denn sonst summiert sich die Zahl der Stunden die er am Tag alleine ist, ganz schnell auf 8 oder 9 Stunden und das möchte ich nicht. Sicher gibt es Situationen, da geht es nicht anders, da ist das aber auch kein Problem. Da macht er das sehr schön, muss meiner Meinung nach aber nicht immer sein. Dann ging es ja wie gesagt weiter, was mache ich, wenn ich einen Vollzeitjob habe. Da ich nicht bereit bin, dass Finn 10 Stunden am Stück alleine zu Hause rumlungert, dachte ich entweder an meine Eltern. Meine Mutter arbeitet teilzeit, mein Vater ist selbstständig und/oder an einen Dogsitter. Eventuell würden meine Großeltern den Hund auch mal nehmen, da beide in Rente.


    Nun meinte eine andere Freundin, die ich real kenne, als ich sie fragt was sie dazu meint, dass ich darin viel zu extrem sei. Ich kann mich ja nicht nur nach dem Hund richten. Nun, ich persönlich denke, dass ich mir einen Hund angeschafft habe und auch die Verantwortung für das Tier trage und in meiner Verantwortung ist auch mitenthalten, dass der Hund nicht permanent alleine ist. Ich würde gar nicht mehr rauskommen (das sagt sie, weil ich noch nicht bei ihr war und da ich den ganzen Tag dort wäre - eine Stunde Autofahrt - und Finn nicht mit in die Wohnung gedurft hätte, habe ich gerne darauf verzichtet, da sonst keiner mit ihm rausgegangen wäre und ich mich gerne mit meinem Hund beschäftige), dabei habe ich hier zwei Freundinnen mit Hund, da gehen wir lieber ne Runde als vor der Flimmerkiste zu verbringen oder Party zu feiern. Meine Woche ist voll mit vielen unhundigen Dingen und genau deshalb, will ich den Rest der Zeit mit meinem Hund verbringen und nicht Partys feiern oder sonstwas in der Richtung.


    So, und jetzt zu meiner eigentlichen Frage. Findet ihr ich bin da etwas zu extrem eingestellt? Bis jetzt kann ich sehr gut damit leben und ich habe kein schlechtes Gewissen, gegenüber meinen Freundinnen, da sie wie gesagt selber Hunde haben und wir uns eben zum Gassi gehen treffen. Sollte ich das ganze vielleicht wirklich mal lockerer angehen und ja, mehr Dinge ohne den Hund unternehmen? Es wird ja immer gesagt, dass junge Leute fort wollen, der Hund womöglich zu kurz kommt, nur bin ich das genau Gegenteil... Jetzt mach ich mir doch ein wenig Sorgen, dass ich zu extrem sein könnte, da sich halt nunmal alles um Finn dreht und auch alles so abgestimmt werden muss, dass Finn es gut hat, nicht zu oft alleine ist und genug Zeit für ihn bleibt.

  • :gut: Deine Einstellung ist super. Mehr brauch ich dazu gar nicht zu sagen.
    Es sollten viel mehr Menschen so denken wie du, vor allem in dem Alter.
    Ganz ehrlich, Respekt.

  • Prinzipiell finde ich es toll, dass du diese Einstellung hast ;) Ich denke mir aber auch, dass es nichts schadet, wenn man auch nachmittags "mal" was ohne den Hund macht. Das muss ja keine regelmäßige Sache sein, dass der Hund drei mal die Woche zu kurz käme, aber so ab und an finde ich es irgendwo auch wichtig, dass man als junger Mensch auch nochmal "unter Leute" kommt, den Anschluss nicht verliert, sich nicht nur noch auf das Leben mit dem Hund fixiert. Ab und an mal ins Kino, mit den Freundinnen ein Eis essen gehen, feiern gehen, daran ist nix verkehrt, auch nicht, wenn man einen Hund hat.
    Es wäre sehr sehr schade, wenn du irgendwann auf deine Jugend zurückblickst und denkst "Mann, was hab ich alles verpasst". Da finde ich einen Mittelweg, der sowohl den Hund als auch die sonstige Freizeitgestaltung einbezieht eigentlich sinnvoll ;)


    LG, Henrike (die gestern nach langer Zeit mal wieder tanzen war und es richtig genossen hat ;))

  • Ich finde deine Einstellung auch nicht extrem, sondern eigentlich so, wie sie sein sollte, wenn man ein tier hat :gut:


    Lass dich nicht aufhetzen, das machen Freundinnen manchmal sehr gerne ;) (aus welchen Gründen auch immer) :???:


    Es ist dein Leben und du fühlst dich wohl dabei.
    Ich finde es ist sehr gut geregelt bei euch.

  • Ich hab beides durch, die Partyzeit und jetzt halt die "Mich gibts nur mit Hund" Zeit. und ich muss sagen, dass die jetzige Zeit mehr Lebensqualität für mich bedeutet.


    Ich finde du bist nicht extrem, sondern sehr erwachsen für dein Alter. Du gehst sehr gut mit der Verantwortung um, die du übernommen hast.

  • Klar, ab und an gehe ich auch mal ins Kino wenn ich mir denke "Den Film muss ich unbedingt sehen!" oder ich gehe mal in die Eisdiele (wobei da ja der Hund wieder mitkann, da hätten wir also zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen) und sonst gehts auch mal bissl shoppen in der Stadt. Aber das sind dann halt immer mal wieder kleine Ausnahme wo meine Eltern dann mehr oder weniger den Hund sitten und ich mal etwas Luft hab. Es kommt eben nicht jede Woche drei mal vor und genau das haben meine Freundinnen bemängelt.


    Meine Eltern verbieten mir nicht, dass ich etwas unternehmen darf, ich hab nach wie vor freie Hand - solange es nicht permanent passiert. Ansonsten wäre der Hund schneller weg als ich schauen könnte weil meine Eltern im Moment einfach nicht die Zeit haben, sie so um einen Hund zu kümmern.


    Irgendwo brauch ich auch kein Partyleben. Klar, angetrunken oder betrunken waren wohl die meisten schon. Fand ich auch ein ganze nettes Gefühl solangs im Rahmen bleibt aber ich vermisse es nicht :???: Auf die letzte Party kam Finn mit und ich hab ihn abholen lassen, als ich gemerkt habe, dass die Leute langsam mehr Alkohol trinken. Da hatte Finn einen Spielpartner gehabt, da noch ein anderer Hund da war und ich hatte meine Leute um mich rum :D

  • Hallo Nici,
    ich finde Deine Einstellung großartig und verantwortungsbewußt.


    Wichtig ist,finde ich, dass man alles im Leben, wo ein "Zu" davor steht, hin und wieder überdenken sollte.


    Alles was Niani geschrieben hat, kann ich voll unterschreiben und wie Du selber schreibst, dass Du auch mal was ohne Hund unternimmst, hast Du doch schon einen guten Weg gefunden.
    super, dass es junge Menschen mit Deinem Verantwortungsbewußtsein gibt, da hab ich schon ganz andere Einstellungen erlebt.


    solange du dich wohl fühlst dabei und natürlich auch Dein Hund, ist alles ok.
    Lg
    renate :gut:

  • Solange Du zufrieden bist, ist alles in Ordnung. :gut:
    Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden.
    Ich finde deine Einstellung sehr verantwortungsbewusst.

  • Zitat

    Solange Du zufrieden bist, ist alles in Ordnung.
    Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden.
    Ich finde deine Einstellung sehr verantwortungsbewusst.


    Ganz meine Meinung :gut:

  • Zitat

    Solange Du zufrieden bist, ist alles in Ordnung. :gut:
    Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden.
    Ich finde deine Einstellung sehr verantwortungsbewusst.


    Da kann ich absolut zustimmen. Es kommt nur darauf an wie du dich fühlst und nicht darauf was deine Freundinnen denken.
    Wenn die Situation so ok für dich ist, dann lass dir nichts einreden!
    Es wird immer Situationen geben, in denen deine Einstellung kritisiert wird. Studenten sind nicht wirklich anders als Schüler und viele können nicht verstehen, daß ich lieber meine Zeit mit meinem Hund draußen verbringe als betrunken in einem verrauchten Raum...
    Ich find's gut :gut:

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