Hundetrainer und aggressive Hunde

  • Zitat

    Du hast es inhaltlich falsch verstanden. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass das schwieriger ist als jemanden in der Grunderziehung zu lenken. Insofern wundert es mich nicht, dass viele Trainer das nicht können bzw. scheuen.


    Viele Grüße
    Corinna



    Ich habe es nicht falsch verstanden......aber genau so wie das Reportoire eines Trainers breit gefaechert sein sollte was huendisches Verhalten angeht, trifft dies auch auf die verschiedensten Halter zu.
    Ich muss in der Lage sein mich mit den verschiedensten Persoenlichkeiten auseinander zu setzen (und mich hineinversetzen koennen) um mit Hund & Halter arbeiten zu koennen.


    Die einen HH's brauchen etwas mehr Beeinflussung & Manipulation, die anderen weniger.

  • Zitat

    naturgemäß wäre für wirklich schwere Fälle auch entschprechende Schutzkleidung vorhanden.


    Ich habe fuer die Arbeit mit aggressiven Hunden noch nie einen Schutzarm oder gar Vollmontur angezogen. Fuer was auch, denn das Ziel ist ja nicht sich beissen zu lassen, bzw. es dazu kommen zu lassen.

  • Zitat

    Meiner Meinung nach liegen zwischen den "Aggressionen" im Schutzhundesport und bei "Problemfällen" Welten.........


    Absolut, denn im SD wird diese "kuenstlich erzeugte" Aggression ja geleitet und gelenkt waerend der Hund mit Aggressionsverhalten im Alltag unter einem ganz anderen permanenten Strom steht.

  • Ganz ehrlich..



    Die meisten Trainer sind doch nicht viel weiter qualifziert als bis zur schnuckeligen Leinenführigkeit beim pöbeligen Junghund.. wenns gut läuft, dann klappt das vielleicht noch mit etwas unsicherem Gebell an der Leine.
    Das sind dann aber schon hochagressive Hündchen..



    Für die meisten reicht doch das irgendwo schon aus. Landläufig übersteigert agressiv ist doch für die meisten schon wenn Wuffi mal seinen Ball verteidigt, andere Hunde anpöbelt oder sich mal nicht wegschubsen lässt.


    Damit würde dann vielleicht noch ein "guter" Trainer wie er hier propagiert wird beim Durchschnittshund klarkommen.
    Aber selbst das tun die meisten nicht. Das finde ich allerdings extrem verwerflich.
    Das ist für mich eher Standardprogramm und da finde ich auch das das zum absoluten Pflichtprogramm gehört, ohne weitere Spezialisierung.
    Leider scheints ja schon da zu mangeln..



    Und ja, ich bin der Meinung das ein guter Sporttrainer oder SD Helfer mit sowas schon besser klar kommt als der landläufige Hundetrainer der halt auf irgendwelchen Seminaren rumgondelt, wenn überhaupt. Beuteagression etc. ist eben etwas, was halt nunmal zu einem triebstarken (ja, ich hab das böse T-Wort gesagt!) Hund irgendwo auch gehört und was ich nunmal auch in der Ausbildung nutze. Schon allein daher wird sich ein guter Sportler damit wohl eher auskennen als zumindest die möchtegern-Trainer die hier so rumlaufen.
    Meistens macht sich ein Sportler dann aber auch mehr Gedanken darüber wie man einem Hund etwas effektiv vermitteln kann, fernab von halb-esoterischen Glaubensfragen. Wenn ich da mal nur darüber nachdenk welche Probleme manche schon damit zu haben scheinen einem Hund ein simples Fußgehen beizubringen, sorry, aber da dreht sich alles bei mir.
    Das sind Sachen die laufen bei mir ganz nebenbei und benötigen nicht mal große Erwähnung.


    und Nein, ich lasse mich jetzt nicht auf das Agression Ja-Nein Spielchen im Schutzdienst ein.. nachdem der ein oder andere hierzu eh seine Meinung hat, schone ich da wohl besser die Nerven aller Beteiligten und lass die Finger still ;)




    Wirklich "übersteigerte" Agression ist für mich etwas was in dem Augenblick kaum steuerbar und wirklich "endgültig" mit echter, weitreichender Beschädigungs/Tötungsabsicht ist. Da verstehe ich allerdings auch wenn selbst ein "guter" Trainer sagt.. neee, danke.
    Allerdings sollte man dies dann auch sagen und die Leute zu anderen verweisen, die das auch drauf haben.
    Da reicht meines Erachtens nämlich auch kein Seminar aus - das muss man von sich aus einfach können und auch die Stärke dazu haben. Wird man innerlich unsicher, z.B. weil man irgendwelche Kaspereien bei denen man nicht wusste wie man sie lösen konnte auf einem Seminar gemacht hat, dann ist das einfach schlecht und dann ist es mir lieber derjenige sagt klar und deutlich.. hier nicht.


    Und ja, auch hier scheinen viele Sporttrainer irgendwie kompetenter zu sein als die meisten Hundetrainer.. vielleicht weil die meisten nicht diese Angst vor Agression haben wie sie heute weit verbreitet ist?


    Btw, ich finde niemand muss sich da auf Teufel komm raus beweisen. Naturgemäß können die meisten Halter solcher Hunde die ihrigen nicht richtig einschätzen (sonst wärs nämlich garnicht so weit gekommen). Da verlass ich mich dann doch lieber nicht auf diese Aussagen und sichere meine eigene Gesundheit..
    Ich muss mich in diesem Punkt niemanden beweisen. Meine eigene Sicherheit und die anderer anwesender Personen geht einfach vor, gerade wenn man dem Hund damit erstmal, wie mit Maulkorb und Leine, keinen Abbruch tut. Manche Sachen gehn nämlich auch einfach extrem schnell.. und das sagen einem die HH dann meistens nicht.




    Nein Agression ist nicht gleich Agression.. egal wie man es nennt. Da finde ich es besser man weiss wo die eigenen Grenzen sind und hält diese dann auch ein.. bevor man wieder jedem beweisen will was fürein toller Typ man doch ist, der jeden Hund auf die Reihe bekommt.
    Andersrum verstehe ich es aber auch, wenn jemand, der sich auf solche Hunde spezialisiert hat, sich nicht unbedingt mit Sitz-Platz-Fuß-Problemen beschäftigt. Was ja nicht heißt das er/sie das nicht könnte..

  • Um jetzt auch mal Klischees zu bedienen: den Satzteil "... und einige Diensthundeführer...." haben die selektiv lesenden Meinungsbilder alle weggelassen. Klassische Konditionierung, sozusagen: irgendwas mit "Schutzdienst" und "aggressiv" in einem Satz, schon wird gebellt.


    Zitat

    Wieso kennt sich ein Schutzdiensthelfer (mehr als ein anderer Hundesportler) mit aggressiven Verhaltensweisen aus?


    Weil ihm die Verantwortung obliegt, im Verein keine nervenschwachen, kranken oder verhaltensauffälligen Hunde im Schutzdienst zu arbeiten - es gibt ja auch Besitzer solcher Hunde, die das wollen.
    Ausserdem ist da noch die psychologische Komponente auf Menschenseite - der Helfer ist es halt gewohnt, aus kurzer Distanz angeknurrt und angebellt zu werden - die abweisenden privaten Trainer offensichtlich nicht.
    Ich denke, dass ein guter Schutzdiensthelfer schon erkennen sollte, wes Geistes Hund ihm da gegenübersteht (im vorliegenden Fall halt kein "aggressiver Hund", den man in der HuSchu hätte ablehnen müssen).


    Der Diensthundeführer kennt sich da allemal aus, weil die müssen zumindest hier vor Ort als erste ran, wenns in der Stadt Probleme mit Hunden gibt, also ganz unabhängig von der "Aggressivität" des eigenen Hundes.
    Aber schreibt doch noch ein wenig über Aggression und Schutzdienst - war zwar nie Thema, da die betroffenen Hunde bisher nicht im SD arbeiten - aber viele brauchen halt ne Fläche, an der sie sich reiben können....


    Grüße
    T.

  • bordy: Ich finde schon, daß auch solche Seminare sehr gut sind gerade für Trainer, die solche "Problem"hunde nicht jeden Tag haben.
    Und was ich geschrieben habe, war ein Beispiel aus einem Seminar.
    Es war kein Seminar, wo ein Hund vorgeführt werden sollte, an dem sozusagen rumprobiert wird, denn sowas kann man bei einem Seminar nicht vernünftig machen und bei sowas hätte ich nicht mitgemacht, denn sowas fände ich fahrlässig. Für solche Trainings sollte man mind. ein Praktikum bei einem erfahreren Trainer machen und nicht nur WE-Seminare besuchen.
    Natürlich muss man entsprechend drauf sein und wenn man es nicht kann, sollte man definitiv die Finger davon lassen, denn das macht es unter Umständen noch schlimmer.
    Um den SD-Helfer nochmal anzusprechen. Ich habe selbst SD mit meiner Lütten gemacht und dadurch auch einige Plätze kennengelernt. Und auch da ist es so, wie Angela schreibt, es gibt nur wenige, die sich damit auskennen, bzw. auch richtig arbeiten.
    Bei einem Platz wurde der HH im SD von seinem Hund komplett zerbissen, sein Hemd in Fetzen, die Brust blutig und der Arm voller Beisspuren. Der HH war es scheinbar gewöhnt, denn er ist einfach vom Platz gegangen und hat noch gequatscht.
    Es ist wie bei allen Dingen, wenn der HH nicht einsehen will, daß er den Hund nicht im Griff hat, bzw. auch nicht an sich arbeiten will, dann hat leider jeder noch so gute Trainer verloren.


    Gruß
    Bianca

  • Zitat


    Es ist wie bei allen Dingen, wenn der HH nicht einsehen will, daß er den Hund nicht im Griff hat, bzw. auch nicht an sich arbeiten will, dann hat leider jeder noch so gute Trainer verloren.


    Gruß
    Bianca


    Also das war bisher nach meiner persoenlichen Erfahrung noch nie ein Problem. Es sind ja die Halter die auf Dich zukommen weil sie ein Problem haben......nicht vice versa.

  • Zitat

    Also das war bisher nach meiner persoenlichen Erfahrung noch nie ein Problem. Es sind ja die Halter die auf Dich zukommen weil sie ein Problem haben......nicht vice versa.


    Genau so.
    Wer kein Problem sieht und nicht daran arbeiten will, der wird auch zu keinem Trainer gehen.

  • Nö, sehe ich anders, irgendwer hatte das auch geschrieben.
    Wo dem HH erstmal der MK empfohlen wurde, bevor das Training anfangen sollte. Der HH hatte sich an den Trainer gewendet und dann trotzdem nichts gemacht. Wie es ausgegangen ist, wurde glauche ich, nicht geschrieben.
    Viele HH denken doch, ich wende mich an einen Trainer und der macht das dann schon.
    Mein Beispiel vom Hupla war jetzt ein bißchen blöd, der Typ war eben keine Ahnung, sadomaso drauf, ich weiß es nicht.
    Der Rüde hat ihn jedesmal zerbissen.


    Gruß
    Bianca

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