Rangordnung Baby und Hund

  • Zitat


    Da wir seit 2 Monaten stolze Eltern einer kleinen Tochter sind,
    und Amy, unsere 3jährige Mischlingshündin auch zur Familie
    gehört, habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, wie ich
    dem Hund am besten klar machen kann, dass das Baby in der
    Rangfolge über ihm steht.

    Mit diesem Ansatz könntest Du Dein Baby sehr wohl in Gefahr bringen,
    wenn Du vielleicht einen entsprechend veranlagten Hund hast...

    Und das folgende Zitat aus einem anderen Posting halte ich -gelinde
    gesagt- für ziemlich fahrlässig.

    Zitat


    Dass es bei Hunden ständig um Rangfolgen innerhalb des Rudels geht,
    ist völlig veraltet.

    Ganz sicher ist, dass das Bossgehabe mancher Menschen gegenüber
    ihrem Hund nicht nur reichlich antiquiert ist, sondern ausserdem
    auch wenig verhaltensgerecht. Und es ist deshalb genauso
    falsch, wie dieser Einheitsirrtum, dass Hunde generell am unteren
    Ende der Rangfolge in der Mensch-Hund-Familie stehen oder wie
    die Aussage, dass das ganze Rangfolgethema überhaupt zu
    vernachlässigen sei.

    Natürlich sind Hunde in ihrem Verhalten nicht mit adulten Wölfen
    zu vergleichen... das ist lange bekannt. Hunde gehen aus diesem
    Vergleich ja eher als verjugendlicht hervor... ja und...?

    Aber worauf es ankommt ist die Tatsache, dass ein Sozialverbund in
    einer höherentwickelten Art (wie eben bei den meisten Säugetieren)
    nur über die Etablierung und auch Anerkennung einer Sozialhierarchie
    funktionieren kann. Ohne Kommunikation und anerkannte Entscheidungs-
    kompetenz, und ohne Respekt vor körperlicher Überlegenheit würde im
    Sozialverbund ein den Verbund als Ganzes gefährendes Chaos herrschen.
    Wenn sie sich nicht sogar gegenseitig verletzen oder gar auffressen
    würden....*hmmmm*

    Weiterhin... Hunde sind nicht nur im Stande sozialhierarchisch zu
    agieren und sich darüber im Verbund intelligent und aktiv zu integrieren,
    sie sind vor allen Dingen auch immer sozialexpansiv veranlagt. Und das
    betrifft juvenile Egoisten sogar noch viel mehr, als etablierte
    Erwachsene: "Zuerst ich, ich, ich... mehr, mehr, noch mehr, alles meins...."
    Und da schliesst sich der Kreis...

    Vor diesem Hintergrund muss man einfach erkennen, dass Du als Hunde-
    halter in beträchtlichem Maße selbst auch nur Ressource bist. Es ist
    beim Hund mindestens genauso wie mit dem Zweit-Kind, wo sich der
    Erstgeborene auf einmal gravierend zurückgesetzt fühlt. Man muss
    sich nur mal die Gefühle des Erstgeboren ausmalen, wenn man ihm nun
    deutlich zeigen würde, dass er in der "Rangfolge" jetzt auf einmal
    nur noch zweitranging ist. Da ist unglaublicher Raum für entstehende
    Aggressionen. Im Hund-Baby-Verhältnis wäre das gefährlich.

    Ich würde den Gedanken der Rangfolge nicht einfach vergessen, sondern
    das Problem aus anderer Perspektive lösen. Und zwar darüber, wer
    von den beiden Rangrespekt zeigt. Im Moment ist das noch irrelevant,
    das Baby ist für den Hund einfach tabu.
    Aber mit dem Beginn des Krabbelalters muss dem Kind deutlich klar
    gemacht werden, dass von nun an der Hund tabu ist. Und zwar hat das
    Kind den erforderlichen Rangrespekt zu signalisieren: wenn der Hund
    frisst, schläft, mit Frauchen schmust. Das Kind achtet immer auf die
    Individualdistanz, das Kind unterschreitet diese niemals. Und wenn es
    doch passiert, wird das Kind gemaßregelt. Wie andere auch schon
    schrieben, die Maßregelgung obliegt aber niemals dem Hund... aber das
    funktioniert nur, wenn die entsprechende Maßnahme durch die Eltern
    auch wirklich erfolgt. Erst wenn das Kind in einem Alter ist, wo es
    sich selber gegen den erwachsenen Hund behaupten kann, erst dann
    verschiebt sich, wer von nun an Rangrespekt zeigt und von sich aus
    darauf achtet, die Regeln zu beachten.

    Und für mich gilt noch folgendes... Hund und Kleinkind sind niemals
    Schmuse- oder Spielkameraden... niemals...

    vg, Maddin

  • Hallo

    Also erstmal vielen Dank für die vielen Tipps und Anregungen.
    Ich habe überhaupt nur mit dem Thema angefangen,weil meine Hebamme, die selber Kinder und Hund hat, zum Abschied noch gesagt hat, dass das ja ganz toll wäre mit Kind und Hund, dass nur halt die Rangordnung geklärt sein muss.
    Deshalb bin ich überhaupt auf die Idee gekommen.
    Es ist mir durchaus bewusst, dass sowohl der Hund als auch das Kind gewisse Regeln im Umgang miteinander lernen müssen, dass also zum Beispiel der Hund in Ruhe gelassen wird, wenn er in seinem Korb liegt.
    Von vielen von Euch kam die Anmerkung, das Kind und den Hund nie alleine zu lassen, ich kann aber doch schon kurz in die Waschküche gehen, wenn das Kind in seiner Wiegeliegt und der Hund im Körbchen schläft..?
    Ich denke, wenn das Kind dann mal krabbelt, darf man die beiden auf gar keinen Fall mehr miteinander unbeaufsichtigt lassen(vor allem bei meiner Amy, die bestimmt Angst hat, wenn der kleine Wurm ihr wie wild hinterherrennt oder über sie früber fällt- wer weiss, ob sie nicht doch mal schnappt, wenn sie sich sehr bedrängt fühlt)
    Ansonsten freue ich mich schon total, dass mein Kind mit einem Hund zusammen aufwachsen wird, ich denke, für Kinder gibt es nichts Schöneres...

  • Zitat

    Ansonsten freue ich mich schon total, dass mein Kind mit einem Hund zusammen aufwachsen wird, ich denke, für Kinder gibt es nichts Schöneres...

    Da kannst Du dich auch sehr darauf freuen. Ich erinnere mich gerne an die Kinder/Hunde-Zeit und die vielen schönen Stunden und Anekdoten.

    Ja, es ist so, es gibt für Kinder nichts Schöneres als mit Tieren aufzuwachsen.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Oh ja, es ist eine wahre Bereicherung!!!!!!!! ( Das ist jetzt NICHT ironisch gemeint)


    Spätestens wenn dein Hund die ersten Klamotten anhat, eingecremt oder gepudert ist oder eine Mütze aufhat, dann wirst du wissen, was wir meinen :lol: :lol:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!