Beißerei...wer ist Schuld?

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    aber ich weiß einfach nicht, wie man auf die Idee kommt einen unverträglichen, an der Flexileine kläffenden Hund in den "Dunstkreis" eines frei absitzenden Hundes kommen zu lassen


    Passiert mir andauernd. :verzweifelt:


    Zitat

    > was hätt ich machen sollen?
    in dem Fall, in dem der fremde Hundehalter mit Dir reden will, ganz klar Deinen Hund anleinen. Das finde ich auch nicht weiter fragwürdig - man kann ja nicht fremden Menschen das Stehenbleiben verbieten.


    Du meinst das herankommen? ;)


    Ich denke, B hat richtig gehandelt. Hätte er angeleint, hätte er A womöglich erst recht dazu ermutigt, den Terrier auf 0,0 cm Abstand herankommen zu lassen. Denn viele denken "och, der Hund ist/wird angeleint, dann können wir se ja schnüffeln lassen .." Hinzu kommt, dass B seinem Hund damit ein völlig falsches Signal gesetzt hätte (du bist ungezogen, ich vertraue dir nicht, du wirst jetzt erst mal straff festgezurrt, damit der kleine König ungehindert deine Individualdistanz unterschreiten kann und an dir herumschnüffeln kann).


    Zitat

    Ich sehe das so, Hund B war unangeleint und konnte sich so vom HH entfernen. Hund A hat provoziert, kein Thema, trotzdem hätte Hund B gesichert werden müssen, damit es nicht zu dem Vorfall kommt.


    Man könnte das Verhalten von HH A und seinem Hund nicht nur als Provokation auslegen, sondern durchaus als Angriff. Er und sein Hund sind auf B zugelaufen, haben sich ihm unverblümt und ohne zu zögern genähert, obwohl B signalisierte, dass er definitiv keinen Kontakt will. Hinzu kommt das Fletschen, Geifern, Bellen und sich in die Leine schmeißen des Terriers, welches kein Richter der Welt als Liebesbekundung auslegen kann.
    Und was heißt gesichert? Wann ist ein Hund an der Leine gesichert? Bei wieviel cm Leine/Halsband, wenn der Gegenüber (der angeleinte Angreifer) 0 cm Abstand einhält? ;)

  • Zitat

    Hätte er angeleint, hätte er A womöglich erst recht dazu ermutigt, den Terrier auf 0,0 cm Abstand herankommen zu lassen. Denn viele denken "och, der Hund ist/wird angeleint, dann können wir se ja schnüffeln lassen .." Hinzu kommt, dass B seinem Hund damit ein völlig falsches Signal gesetzt hätte


    Meinem Hund hätte ich mit Sicherheit ein fragwürdiges Signal gegeben, wenn ich in der Situation angeleint hätte, aber ich befürchte das freie Absitzen von fünf Hunden war für den Hundehalter das falsche Signal! Er hat nämlich hinterher zu mir gesagt, dass er dachte, dass meine Hunde ganz "lieb" wären, so artig wie sie da sitzen...dass das erstmal nix mit Verträglichkeit, sondern "nur" mit einem guten Grundgehorsam zu tun hat war ihm absolut nicht klar...
    Hätten sich meine Hunde genauso gebärdet wie seiner wäre er mit Sicherheit NICHT näher gekommen... :D

  • In Deutschland gilt das "Verursacherprinzip" (ich nenn es jetzt einfach mal so - der begriff findet eigentlich bei Umweltverschmutzungsdelikten anwendung)
    Dein Hund hat gebissen, somit bist du schuld.
    Dein Hund hat Schaden verursacht-Du musst zahlen.
    Warum und Wieso ist relativ unwichtig.

  • Welches Signal gibt man einem Hund denn damit, wenn man ihn sicherheitshalber anleint?
    Eine andere Möglichkeit wäre es gewesen, dem Hundehalter A rechtzeitig mitzuteilen, dass er nicht näher kommen soll.


    Hundehalter A hat jedenfalls nicht damit gerechnet, dass da ein Hund aufspringen und sich gegen seinen stellen würde.

  • Sorry, ich finde es nicht fair, dem Forum am Anfang vorzuenthalten, dass da statt EINES unangeleinten Hundes gleich mehrere sitzen. Das ist eine andere Situation! Und selbstverständlich gilt dann die Antwort "anleinen" auf die Frage "was tun" nicht - wie unsinnig, diese Frage ohne alle Informationen zu stellen! Das wäre ja so, als fragtest Du "meinem Hund qualmen die Pfoten so seltsam, was soll ich tun" und informiertest erst viel später, dass der Hund komplett in Flammen steht.
    Außerdem ist das Signal an NORMALE Hundehalter durchaus "der Hund ist lieb und lässt sich auch von herankommenden Hunden nicht aus der Ruhe bringen". Das muss jemand mit etwas Hundeerziehungserfahrung einfach wissen! Du kannst nicht von jedem x-beliebigen Hundehalter "zig Jahre Erfahrung im Grundgehorsamvermitteln" erwarten. Brrr.


    Weiterhin außer Frage finde ich, dass der Terrier-Halter seinen "ausflippigen" Hund nicht hätte heranbringen sollen, das Verhalten war und bleibt "falsch". Ich würde mich in der Situation auch keiner großen "brav sitzenden" Hundegruppe nähern.


    Für den (für mich unwahrscheinlichen) Fall, dass Du diesmal alle Informationen über die Situation geliefert hast, würde ich meinen Ratschlag abändern in "NICHT stehen/sitzenbleiben - sondern kontrolliert und RASCH weitergehen". Das Stehen-/Sitzenbleiben finde ich in der momentanen Version der Situationsbeschreibung falsch.

  • Zitat


    Er dachte, dass sein Hund, ebenso wie die anderen 3 ;) , sitzen bleiben und sich nicht provozieren lassen würde. Hätte er damit gerechnet, dass sein Hund aufspringen würde, dann hätte er ihn rechtzeitig gesichert und damit verhindern können, dass sich der Hund den Terrier "krallt". :D


    Ich denke eher das Sleipnir den anderen HH und dessen Einschaetzungsvermoegen ueberschaetzt hat......nicht seinen Hund.


    Zitat

    um solche Situationen zu vermeiden, hängt da ja noch ein Halter am anderen Ende der Leine. ;)


    Ganz ehrlich.....waere ich in der Situation gewesen und mein absitzender Hund waere Emma gewesen haette ich sie vorgehen lassen um dem Terrier einen Abwasch zu geben....weil er es verdient hat und weil es eine lehrreiche Disziplin fuer ihn sein koennte.


    Ich haette aber auch nur bei Emma so gelassen reagiert, bei meinen anderen Hunden haette ich eingegriffen weil's sonst nicht bei einem toesenden Abwasch bleiben wuerde....Emma ist da eher besonnen und haelt sich in check.

  • Was macht das jetzt für einen riesigen Unterschied, ob da einer oder fünf Hunde sitzen? Denn es war ja nur EIN Hund, nämlich Emma, das Problem...alle anderen sind ja friedlich sitzen geblieben!



    Sascha

    Zitat

    Welches Signal gibt man einem Hund denn damit, wenn man ihn sicherheitshalber anleint?


    Das die Situation angespannt ist! Wahrscheinlich ein hausgemachter Fehler, aber meine Hunde laufen zu 99% ohne Leine und sobald ich sie dann doch mal an die Leine nehme sind sie einfach angespannt, weil sie "wissen", dass irgendwas passiert!
    Wäre Emma angeleint gewesen hätte sie sich diese Provokation viel weniger bieten lassen und hätte ihrerseits viel früher in der Leine gestanden!

  • Zitat

    Ganz ehrlich.....waere ich in der Situation gewesen und mein absitzender Hund waere Emma gewesen haette ich sie vorgehen lassen um dem Terrier einen Abwasch zu geben....weil er es verdient hat und weil es eine lehrreiche Disziplin fuer ihn sein koennte.


    Ich haette aber auch nur bei Emma so gelassen reagiert, bei meinen anderen Hunden haette ich eingegriffen weil's sonst nicht bei einem toesenden Abwasch bleiben wuerde....Emma ist da eher besonnen und haelt sich in check.


    Warum sollte ich mich darum kümmern, dass die Hunde fremder Leute erzogen werden? Was weiß ich, warum der Hund da an der Leine so rumpöbelt, vllt ist er auch schon häufiger an der Leine angegriffen worden, das höre ich hier im Dogforum zumindest häufiger als Begründung.
    Das bringt mir nur unnötige Scherereien.


    Wenn ich meinem Hund sage, dass er sich irgendwo hinlegen/hinsetzen soll, dann soll er das tun und auch da bleiben, egal wie sehr er provoziert wird. Sehe ich, dass seine Geduld am Ende ist, er nicht weiter liegenbleiben kann, dann wird er rechtzeitig aus der Situation genommen oder angeleint und gut. Die Situation selbst auflösen oder regeln lasse ich ihn dann nicht, schließlich hat er ein eindeutiges Kommando bekommen.

  • hätte, könnte, wollte, wäre.


    Der fremde Hundehalter weiß aber doch nicht, was Sache ist (ich bleibe dabei, dass er sich falsch verhalten hat). Du scheinst von jedem fremden Hundehalter "optimales Verhalten" zu erwarten - und das finde ich verkehrt.


    Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob Du eine Meute oder einen einzelnen Hund bei Dir hast. Emma kann sich durchaus als Schutz vor die Meute (oder Rudel, wir wissen ja nicht einmal, ob es "ihre" Hunde oder Pflegehunde oder sonstwas Hunde waren) gestellt haben. Durchaus möglich, dass sie, wäre sie alleine mit Dir gewesen, still geblieben wäre.


    Ich wiederhole: hätte, könnte, wollte, wäre. Für Versicherung und "Recht" bist Du "Schuld", weil Dein Hund gebissen hat - völlig egal, ob angeleint oder nicht. Bellen ist erlaubt, beißen nicht - ganz einfach (egal, ob wir das "richtig" finden oder nicht).
    Während ich anfangs der Ansicht war, dass alleine der Terrier-Nicht-Halter sich falsch verhalten hat, sehe ich das nach der tröpfelnden Nachinformation nun ganz anders. Ich stimme denjenigen hier zu, die bei beiden Hundehaltern grobe Fehler sehen.


    Aber: Auch diese Einschätzung basiert nur auf den momentan bekannten Informationen, kann also wieder völlig falsch sein.

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