LEINENAGRESSION - Sammelthread

  • Hallo,


    unser ansonsten freundlicher und verträglicher Terrier (Rüde, unkastriert, 15 Monate) "leidet" an Leinenagression. Will heißen wenn wir einem anderen Hund begegnen flippt er aus - egal ob Rüde oder Hündin, egal ob kastriert oder nicht :roll:


    Nach Recherchieren im Internet, Hundeschule, Einzelunterricht bei einer anderen Trainerin habe ich nun mitgekriegt dass ich mit dem Problem wohl nicht alleine bin - aber wo sind die Leidensgenossen wenn ich spazieren bin?


    Hat sonst noch wer nen Leinen-Rüpel? Oder konntet ihr es bei eurem Hund in den Griff kriegen? Wenn ja, wie? Wie lange habt ihr geübt?


    Würde mich freuen wenn sich sonst noch jemand outet :ops:

  • Ich oute mich mal mehr oder weniger. Janosch ist freilaufend ein Hund mit hervoragender sozialer Kompetenz ohne besondere Auffälligkeiten, auch nicht an der Leine. Ab seinem -ich schätze mal- 8. Monat änderte sich das schlagartig. Er wurde eine Furie an der Leine- Himmel Herrgott. Es gab Monate da bummerte mein Herz, wenn ich von weitem einen Hund sah und Janosch gerade aber an der Leine bleiben musste, weil wir z.B. an der Straße liefen. Ich fing an mit einem Halti zu arbeiten, um ihn überhaupt zu mir zu lenken- um ihn schlussendlich für seine Aufmerksamkeit zu belohnen. Aber so richtig klappen wollte es anfangs nicht. Ich weiß gar nicht wie ich es geschafft habe, aber mit der Zeit wurde es besser und irgendwann fand ich heraus, dass er im Sitzen nicht wild wird. Und wenn ich jetzt irgendwo langlaufe wo er an der Leine bleiben muss und uns aber unweigerlich ein Hund begegnet lasse ich ihn absitzen und alles ist okay. Dann lasse ich den Hund an uns vorbei laufen und er bleibt völlig entspannt. Warum das so ist habe ich nie herausgefunden, aber das es so ist ist gut. :D Somit habe ich zwar eigentlich einen Leinenpöpler- aber konnte es abschalten. Wenn er nicht absitzt wird er wieder ganz "der Alte".

  • Hallo Leute,


    habe in den letzten Wochen feststellen müssen, dass mein Kimber auch ein Leinenpöbler geworden ist. Anfangs war er noch leichter ablenkbar bzw. machte nur bei großen schwarzen Rüden einen Aufstand. Dachte, dass ich das in den Griff bekomme aber leider ist es schlimmer geworden.
    Inzwischen (so seit einem Monat) macht er keinen Unterschied was für ein Hund ihm da entgegen kommt.
    Sieht der andere Hund so aus, als könnte Kimber sich mit ihm vertragen ruf ich von weitem: Darf ich meinen abmachen?
    Kimber ist ohne Leine überhaupt nicht aggressiv. Sogar bei unkastrierten Rüden (wenn er sie das erste mal sieht) passiert nix (wird von Kimber nur argwöhnisch umrundet und dann ignoriert)


    Da ich Kimber auch nicht an der Leine an vorbeifahrenden Autos vorbeiführen kann und in diesem Falle das Absitzen funktioniert, will ich es auch bei diesem Problem mal probieren. Danke Micki für die Anregung!


    Schöne Woche
    Chrisi

  • Ich hab einen Rüden-Leinenpöbler. Aber es hält sich in Grenzen. Die dürfen nicht frontal auf uns zukommen, und nicht zu nah dran sein wenn Giaco irgendwie unter Stress steht, wie auch immer.
    Mädels pöbelt er nur manchmal aus Frust an.
    Aber ist schon Mist finde ich...
    Gut, im Freilauf ist er auch nicht der sozialste Hund, aber das ist kein Vergleich irgendwie, da ist er einfach ein Macho. Aber an der Leine will er die anderen fressen.

  • Zitat

    sonst laufen alle gut an der Leine, wenn ein andere Hund kommt? Alle?


    Natürlich nicht - frag mal Bobby :D !


    Also wir üben auch noch. Im Gegensatz zu früher ist es aber schon viel besser geworden.


    Ein Patentrezept gibt es ja wohl nicht - ich habe schon Richtungswechsel, Ablenkung, Leckerlis reinstopfen, den eigenen Hund anknurren, ihn vom Ort des Geschehens wegzerren, den Horst machen ("Heyyyy Bobbyyyy!" ;) ) versucht - es klappt mal mehr, mal weniger und hängt sehr vom (vermeintlichen) Feind ab!


    Und auch von der Situation! Je weiter der Feind entfernt ist, desto besser klappt's mit der Toleranz - zurzeit ist "im Angesicht des Feindes Leckerlis geben" das Mittel der Wahl.


    Wir wohnen hier praktisch in der Innenstadt, in den engen Straßen ist man vor überraschenden Feindbegegnungen nie gefeit. Deshalb habe gestern "Alter Angeber" von McConnell gekauft, wurde hier ja auch schon mehrfach empfohlen - bin sehr gespannt!


    Liebe Grüße
    Wauzihund

  • Ich habe auch so einen, der an der Leine pöbelt.


    Denke mal, daß man so wenige Leinenpöbler trifft, das liegt daran, daß die zu anderen Zeiten als die "normalen" Hunde Gassi gehen oder irgendwo, wo sie keine anderen Hunde treffen, sofern möglich.


    Mir geht das genauso. Ich übe zwar mit Prof alleine und jeder Hund den wir treffen, ist mir dann mehr als willkommen. Aber wenn ich mit beiden Hunden alleine unterwegs bin, dann meine ich auch Gebiete mit großer Hundedichte.


    Prof fühlt sich dann besonders stark, wenn Wulfen dabei ist. Und wenn Prof Stimmung macht, dann ist der sonst so friedfertige Wulfen auch mit von der Partie.


    Und ständig das schlechte Gewissen, mein Hund pöbelt. Ob dann der andere Hund vorher provoziert oder fixiert hat, ist egal. Mein Hund ist es ja der in der Leine hängt....


    LG
    Angie

  • Ich habe hier leider auch eine Leinenpöblerin. Ohne Leine ist Madame mit beiden Geschlechtern in allen Altersklassen und Größen verträglich (mit einer einzigen Ausnahme - aber da weiß ich, woran es liegt), wenn sie festgestellt hat, dass der/die andere sie nicht fressen will ;). An der Leine gebärdet sie sich teilweise wie eine Furie - große Klappe und nichts dahinter :roll: . Madame hat nämlich erstmal Schiss vor Artgenossen - und darunter fällt so ziemlich alles mehr oder weniger Unbekannte jenseits Meerschweinchengröße. Also verhält sie sich wie eine großmäulige Zicke und steigt in die Leine, sobald der vermeintliche Feind zu nah kommt. Das wirkt auf manch anderen Hundehalter durchaus auch mal aggressiv. Leider...


    Das Verhalten hatte sich mit "Schönfüttern" schon mal gebessert, ist dann aber wieder eskaliert, nachdem es eine unschöne Begegnung mit zwei JRTs gab. Und irgendwie bekomme ich es nicht mehr in den Griff. Bei manchen Hunden bleibt Leila relativ ruhig, bei andern dreht sie ab und hat die Ohren auf Durchzug. Mir bleibt dann nichts außer sturem Weitergehen. Ist nur nicht immer leicht, gut 25kg weiterzubewegen, wenn die sich in den Boden stemmen...


    Ich finde die Pöbelei nervig und irgendwie peinlich, aber wir stecken da momentan in einer Sackgasse.

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