Wildes Spiel vor und nach dem Spazieren

  • Wie äußert sich denn sein "aufdrehen"? Außer, dass er in der Leine hängt? Und wie weit ist es bis zur Freilaufstrecke?


    Aufdrehen ist in der Leine hängen, in die Leine springen, um schneller vorwärts zu kommen und hektisch zu kreuzen. Je nach Erregungslevel nicht mehr ansprechbar.


    Du kannst ja nicht Zuhause bleiben, nur damit der Hund nicht aufdreht - ich würde versuchen da Routine reinzukriegen und die Erwartungshaltung an den Hund zurückdrehen.


    Stichwort Routine - zur selben Tageszeit immer eine "Bolzrunde" drehen? Meinst du das?


    Okay, das Spiel lasse ich ihm dann - solange es im Rahmen bleibt und er dabei nicht völlig abspackt. Die Hausregeln sollen ja gewahrt bleiben.

    Was tut der Pudel, wenn er völlig abspackt?
    [/quote]Packt sich das aus seinem Körbchen, was er gerade greifen kann, wirft es durch die Gegend, wirft sich selber blind durch die Gegend, donnert auch mal wo gegen. Sieht so richtig nach "ich MUSS jetzt wo reinbeißen" aus. Sonst spielt er sehr intelligent - oft bedacht, "outside the box", und sonst auch eben nie so wild.

    Und definiere "ausgiebig"? Ich bemerke, dass Faffi nach einer Stunde oft schon ziemlich platt ist und da nach müde doof kommt, möchte ich nix übertreiben.

    Wie sieht das aus, wenn der Hund "ziemlich platt" ist? Ist es möglich, dass der Hund da vielleicht einfach seine erste Energie losgeworden ist und anfängt zu entspannen?
    [/quote]


    Wenn er platt ist, ist das Hirn wieder aus - er kann uns nicht mehr wirklich wahrnehmen. Ziehen, ggf hecheln, blindes Schnüffeln.


    Seine Entspannungsphase nach dem Rennen kenne ich tatsächlich - die treffe ich aber leider nicht immer, das scheint auch zu variieren bei ihm. Wenn wir sie treffen, ist das aber immer ganz fantastisch und es freut mich jedes Mal :) (ihn auch!)

    ...tut mir leid, wenn die Formatierung etwas zerschossen ist - bin am Handy :verzweifelt:

    Und vielen, vielen Dank für die rege Teilnahme am Thread![/b]

  • Stichwort Routine - zur selben Tageszeit immer eine "Bolzrunde" drehen? Meinst du das?

    Ich meine: regelmäßig, möglichst unaufgeregt (vorallem du, nicht der Hund), die gleiche Strecke zum "Freilaufgebiet" (und zurück) latschen und dabei vielleicht einfach mal gar nicht viel vom Hund erwarten.


    Der Hund wird den Weg schnell kennen und dadurch eventuell noch mehr aufdrehen, vielleicht hilft ihm der immer gleiche Ablauf aber auch sich zu entspannen. Wir haben solche Strecken z. B. auch und mein Hibbel kommt bestens damit klar.


    Zitat von Wurli

    Packt sich das aus seinem Körbchen, was er gerade greifen kann, wirft es durch die Gegend, wirft sich selber blind durch die Gegend, donnert auch mal wo gegen. Sieht so richtig nach "ich MUSS jetzt wo reinbeißen" aus. Sonst spielt er sehr intelligent - oft bedacht, "outside the box", und sonst auch eben nie so wild.

    Ach so, das meinst du. Ich dachte, er dreht beim Spiel mit anderen Hunden auch zu sehr auf.


    Ich weiß, dass es aktuell total out ist seinen Hund "auszulasten" - aber für mich gibt es keinen Grund, einen jungen, gesunden Hund ständig auf Sparflamme zu halten und penibel darauf zu achten, dass der Hund nicht mal gestresst ist. Ich würde mir mit dem Hund auch eine Beschäftigung suchen, wo er mal gezielt was tun darf und ihr gemeinsam Spaß habt. Ich kann mir vorstellen, dass sich einige Probleme von euch dann von allein geben... es klingt alles so gezwungen und freudlos. :verzweifelt:

  • Gezwungen und freudlos - da sagst du was. Das liegt aber eher an mir, wir machen grad eine schwierige Zeit durch und der Hund kam manches Mal zu kurz.


    Alles in allem sind wir (und damit meine ich mich, lol) schon entspannter und zuversichtlicher. Ich schaue, dass ich dem Hund jetzt jeden Tag einmal die Gelegenheit gebe, nicht nur sein Köpfchen anzustrengen und auch mal stumpf zu rennen und Spaß zu haben. Rennen für den Hund und Baldrian für mich. Das wär doch was ;)


    Vielleicht machen wir's so, dass er die Strecke zur Wiese morgens freudig ziehen darf, und abends üben wir kleinschrittig, sie schön zu gehen, oder verstecken mal den Dummy auf der Terrasse für durchdachtes Suchen draußen - da fällt uns schon was ein! :dafuer:

  • Also ich weiß nicht, ob Großpudel da vielleicht anders ticken, aber für Frodo war es in dem Alter wichtig auch mal nen Tag nichts zu üben (ist es jetzt immer noch).
    Der würde immer trainieren, auch wenn ich mitten in der Nacht anfangen würde mit ihm Tricks, Dummy oder sonst was zu machen, wäre er sofort von einer auf die andere Sekunde dabei und gerade deshalb ist es für ihn so wichtig, dass er auch mal Tage hat, wo er wirklich nur (im sicheren Rahmen) Blödsinn machen kann - buddeln, rumfetzen, sein Spieli durch die Luft schleudern, mit Vollspeed Haken im Gatsch schlagen, etc.
    Also wirklich zu ner Wiese fahren und Hund machen lassen. Dann Hund wieder ins Auto und fertig.
    Nicht als ständige Beschäftigung, sondern einfach so mal ab und zu, damit Hund angestaute Energie, Frust, was auch immer rauslassen kann.


    Ich glaube, die HH ist jetzt nicht mehr im Forum, aber sie hatte eine Labbihündin und eine (ebenso irre) Kleinpudelhündin und hat das Eskalationsgassi genannt und das triffts ganz gut, finde ich :D

  • Eskalationsgassi :lol:


    Wir haben das schon öfter mal gemacht und ich hatte ein schlechtes Gewissen... Ich steh da (bin körperlich auch noch im Schonwaschgang unterwegs) und der Hund fetzt und ich hab mich dabei so faul gefühlt.


    ...der Hund fands gut xD Manchmal sollte ich vermutlich einfach aufhören zu labern und üben zu wollen, dann würd er vermutlich auch mehr bei der Sache sein können, wenns wirklich zählt.


    Da fragt man sich, wer von uns beiden der Hibbel ist :ugly:

  • Ich hab auch irgendwie die Panik, ich mach mir damit die erarbeitete Ruhe und Aufmerksamkeit draußen bei ihm kaputt.

    Wieviel Ruhe und Aufmerksamkeit erwartest du denn von einem einjährigen Hund einer lebhaften Rasse?
    Ich finde schon, daß er täglich 1-1,5 Stunden Auslauf braucht, mit rumrennen, die Welt erkunden und erschnuppern.


    Vielleicht gibt es noch irgendwelche Orte, die nicht so überlaufen sind, die du mit dem Auto erreichen kannst.
    Ich würd mir Gegenden mit Feldern suchen, da kannst du alles weiträumig überblicken und siehst andere Hunde und Wild schon rechtzeitig.

  • Wieviel Ruhe und Aufmerksamkeit erwartest du denn von einem einjährigen Hund einer lebhaften Rasse?Ich finde schon, daß er täglich 1-1,5 Stunden Auslauf braucht, mit rumrennen, die Welt erkunden und erschnuppern.


    Vielleicht gibt es noch irgendwelche Orte, die nicht so überlaufen sind, die du mit dem Auto erreichen kannst.
    Ich würd mir Gegenden mit Feldern suchen, da kannst du alles weiträumig überblicken und siehst andere Hunde und Wild schon rechtzeitig.

    Exzellente Frage, wirklich. Ich hab vermutlich immer noch dieses "das müsste er jetzt schon können" aus der HuSchu im Hinterkopf.


    Dabei kann Faffi wirklich vieles. Er ist ein traumhafter Bürohund, recht souverän beim Grooming, zu Hause angenehm, fährt gerne Auto... Nur alleine bleiben und Leinenführigkeit ist nicht unseres. Ich vergleiche vermutlich einfach zu viel. (Wobei er am gemeinsamen Üben schon auch Spaß hatte :))

  • mach ihm wenn er zerren darf einfach ein geschirr dran. Dann lernt er zu unterscheiden.


    Zwei von den drei Jungs hier sind ja auch echt wilde Watze. Baccio hat sein erstes Lebensjahr nicht viel ausser Jagen kennengelernt. Impulskontrolle gleich Null, Er wollte Autos jagen, zeigte Übersprungsschnappen und war wirklich drüber. Er braucht bis heute wirklich sehr sehr klare regeln und nur Schwarz-weiß. Heisst wenn er an der Leine ist wird von a nach b gelaufen und zwar so dasss ich nicht überholt werde und die Leine locker ist. Alles andere ist mir relativ egal, damit war schonmal das Autojagen kein Thema mehr weil er sollte ja anständig laufen. Aber das nur als Beispiel. Farinelli ist ein Vollgashund. Er kann nur schnell und schneller und wilder. aber er hat im gegensatz zu Baccio von Beginn an gelernt dass man sich kontrollieren kann.


    Beide Kerle brauchen körperliche Auslastung genauso wie geistige. Baccio sucht mit Hingabe seinen Futterdummy und alle 2 Tage geht er mit mir und den beiden anderen 6-10km Spazieren dabei ist auch er ohne Leine. Zwischendurch wird getobt und gespielt dann aber auch wieder ruhig getrottetet und geschnüffelt. In den ersten Jahren hab ich ihn auch zwischendurch dabei immer mal wieder angeleint wenn ich merkte dass ihm hören gerade schwer fällt. Nach 10 Minzetn Pause ging es dann wieder. Farinelli wird jeden Tag von mir gearbeitet. Obedienceübungen 3x täglich für 10 Minuten (inklusive freiflugminuten zur Belohnung) 2x die Woche gehe ich mit ihm Fährten und 3x die Woche gibts Training auf dem Hundeplatz inkl Schutzdienst. Zuhause schläft er oder nervt mich weil er gerne auf meinem Schoss hocken will aber er ist eben total entspannt. Selbst der ausgeglichene andiamo kommt noch jeden Morgen mit auf unsere 7km Radtour und besteht auf seine täglichen Trainingseinheiten.


    Du hast mit einem Pudel einfach einen Hund, der einer zwar sehr anpassungsfähigen und intelligenten Rasse angehört aber je nach Linie auch einen der wirklich Power im Allerwertesten hat. Wenns dumm kommt eben mit dünnem Nervenkostüm aber das kann man durchaus regulieren.


    Wichtig ist nur dass du selbst dir nicht so einen Stress machst- Pudel ist empathisch und macht dann mal eben auch Stress... Also versuch Prioritäten zu setzen. Akzeptiere das Pudel ziemlich irre Hunde sind, die auch gerne körperlich Dampf ablassen, akzeptiere dass er ein ganz normaler junger Wilder ist der eben wie bei Teenies üblich auch mal nur Flausen im Kopf hat. Aber such dir ein paar wenige Dinge die dir wichtig sind und auf die du immer und zwar wirklich immer bestehst. Hier ist es das Gehen an der Leine. Hat Baccio früher rumgespackt haben wir für die 200m bis zum Freilauf eben 30 Minuten gebraucht. Klar das war nach einer Woche kein Thema mehr aber gestresst war er ja damals dennoch enorm weil er sich so Mühe geben musste aber die Belohnung war eben der Freilauf bzw die 20m Leine. Und dann such dir irgendwas dass du mit ihm zusammen machen kannst und was euch beiden Spaß macht. Eure Alltagserziehung mag anstrengend sein aber sie macht dir keinen Spaß also was würdest du gerne mit ihm machen? Tricks beibringen? Mach es auch draussen und habt dort Spaß! So lernt er doch auch dass du draussen wichtig für ihn bist.

  • Zitat von Getier

    Macht ihr irgendwas, wo der Hund gezielt seine Energie loswerden kann? Hundesport? Für nächstes Frühjahr wäre vielleicht Rad fahren oder regelmäßig Schwimmen nicht schlecht.

    @Getier Sorry, den Absatz habe ich übersehen!


    Radfahren geht nicht, schwimmen mag er nicht - er meidet Wasser, das er in der Tiefe nicht mehr einschätzen kann.


    Eigentlich waren Wanderungen geplant, aber ich weiß nicht, inwiefern sich das zukünftig mit mir vereinbaren lässt, da ich mit den Nachwirkungen eines Unfalls zu kämpfen habe. Wenn ich aber das go vom Arzt bekäme, wäre das etwas, was ich gerne aufbauen würde, oder joggen.


    Ich frage mich gerade, ob eine Flexi ein Weg wäre, im Alltag etwas Druck aus der Leinenführigkeitssache zu nehmen? Am Geschirr darf er ja ohnehin ziehen, und ich hätte nicht andauernd das Gefühl, geschleift zu werden, solange sein Abstand zu mir im Rahmen bleibt. Ich hab nicht wirklich Erfahrung im Handling mit den Dingern, aber könnte das was für uns sein?

  • Ich frage mich gerade, ob eine FLEXI ein Weg wäre, im Alltag etwas Druck aus der Leinenführigkeitssache zu nehmen? Am Geschirr darf er ja ohnehin ziehen, und ich hätte nicht andauernd das Gefühl, geschleift zu werden, solange sein Abstand zu mir im Rahmen bleibt. Ich hab nicht wirklich Erfahrung im Handling mit den Dingern, aber könnte das was für uns sein?

    Warum nicht? Ich benutze die Flexi im Wald z.B. immer.
    Mein Hund hat damit 8 Meter Spielraum und ich muß nicht so rennen um mit ihm Schritt zu halten.

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