Mein Hund macht mich wahnsinnig :(

  • @flying-paws Im Moment nur für Tricks, er hat das sehr schnell verstanden, was das bedeutet. Aber ich denke, es wäre sinnvoll, den Klicker auch für allgemeine Sachen zu nehmen.

    Genau das meinte ich - den Alltag clickern. Direkt morgens den Clicker ans Handgelenk hängen, die Hose mit den großen Taschen für die ganzen Leckerlies anziehen und los geht der Tag :D


    Du wirst sehen, dein Blickwinkel wird sich verändern - du siehst mehr Positives als all den Kram, den er "falsch" macht - und er lernt schnell, was er in welchen Situationen tun soll. Effektives Loben (und das ist Clickern nun mal) ist wesentlich sinnvoller und nachhaltiger als ständige Korrektur und Strenge.
    Und auch ein Abbruchsignal (Nein - lass es - aus) lässt sich wunderbar mit einem Clicker beibringen.

  • Jetzt fehlt uns bloß noch ein Bild. Das ist mein Mittelspitz - manchmal auch "das rote, ringelrutige Miststück" genannt. :D


    ee0fd6cea.jpg

    Oh Gott, ist der hübsch!!! :cuinlove: :cuinlove: :cuinlove:


    Zum Alltag clickern hab ich eine Frage - sorry, dass ic mich hier anhänge @FrauBre, aber vermutlich ist die Antwort auch für dich hilfreich. Wir füttern unseren Junghund noch drei mal täglich, morgens und abends nass, mittags Trofu, was sich ja zum Clickern anbietet. Dass heißt, die Mittagsmahlzeit gibt es quasi als Leckerchen über den Tag verteilt. Wie macht ihr das denn mit der Futterbelohnung? Es heißt ja immer, die Leckerlis sollen von der Tagesration abgezogen werden. Klar, wenn es TroFu gibt, geht das, da kann ich ja quasi die komplette Tagesration click für click im Alltag verfüttern, aber bei Nassfutter oder Barf? Bzw allgemein gefragt, egal bei welcher Fütterungsform - wenn der Alltag geclickert wird und quasi kleinstschrittig jeder Atemzug belohnt wird, kriegen die Hunde dann überhaupt noch "richtige" Mahlzeiten? (Möhre und Apfel etc nimmt unserer z.B. nur 2-3 Stückchen, danach wird es als Leckerli unspannend.)

  • @FrauBre


    Weil mir das gerade aufgefallen ist: Mein Wolfsspitz hat zwar generell schon einen kleinen Schlag weg :hust: und hat generell Probleme bei viel Trubel, aber ich merke bei ihm auch nochmal einen deutlichen Unterschied wenn wir wo anders sind und wenn viele Leute bei uns zu Hause sind. Draußen im Garten ist es deutlich besser, aber wenm zu viele Leute in unserer Wohnung sind, dann hat er da auch gerne deutliche Probleme und kommt gar nicht mehr zur Ruhe (wird insgesamt besser, aber an der Stelle am langsamsten).
    Es ist irgendwie eine Kombination: das Freuen über Besuch, das Überfordert sein durch Besuch, der Wachteil, weil da fremde Leute in seiner Wohnung rumlaufen und die Tatsache das seine gewohnte Umgebung so deutlich verändert wird und neue Reize dazukommen, die er erstmal katalogisieren muss. Dadurch dreht er da teilweise viel schneller viel höher und ist kaum zu beruhigen.
    Er hat allerdings von vorne herein ein Reizverarbeitunbsproblem. Ich würde das dennoch nicht bei euch ausschließen.


    Ansonsten:


    Jep, Photo wäre definitiv eine gute Idee :D
    Das solltest du definitiv überlegen :lol:


    Hier:
    Mein Wölfchen :herzen1:
    df89c.jpg

  • @Wild_woman ich bin mal so frei zu antworten.
    Zum Glück neigt der Maligator nicht zum ansetzen, daher gehen bei uns die Leckerchen extra.
    Trofu hat er als All you can eat den ganzen Tag stehen, das reguliert er selber.
    Wenn es mal Nassfutter oder Fleisch oder Reste gibt, dann werden die sofort vertilgt.
    Das all you can eat hat zwei drei Tage gedauert, dann hatte er es raus das er aufhören kann und es ihm keiner weg nimmt.
    Er knuspert sich also eigenständig durch den Tag.


    Vorher gab es mehr oder weniger feste Zeiten, aber auch da habe ich die Leckerchen nicht explizit abgezogen.
    Wenn er satt war hat er halt weniger oder nichts vom Futter gewollt.
    ( Aber später dann vermeldet das er Hunger hat, daher sind wir zum stehen lassen übergegangen. )


    Kommt also auf den Hund an und ob er neigt alles in sich zu stopfen oder ob er da selber über das Hungergefühl reguliert und wie die Veranlagung zum Speck ansetzen ist.

  • wenn der Alltag geclickert wird und quasi kleinstschrittig jeder Atemzug belohnt wird, kriegen die Hunde dann überhaupt noch "richtige" Mahlzeiten?

    jepp - etwas reduziert halt. Aber man kann Kekse, Frolic, Würstchen, Käse und sämtliche andere Leckereien in Atome schneiden - mit etwas Geduld kriegt man 10 Leckerchen aus einem Frolic geschnibbelt :D
    Der Hund soll bei Belohnungen ja nicht sattgefüttert werden sondern es soll nur ein Bedürfnis befriedigt werden. Und da reichen eben auch winzige Stückchen - bei einer besonders tollen Sache gibts dann eben 3 Stückchen oder ein größeres ;)

  • @flying-paws Wooow, deiner ist wirklich unglaublich niedlich :shocked: :herzen1: Nach einem Bild muss ich nachher zuhause mal schauen, hab momentan auf meinem Feleton kein Internetz :D
    @Wild_woman Das muss ich dann auch mal schauen, wie wir das mit dem Belohnen machen. Er hat wirklich ne richtig dicke Speckschwarte und die muss weg. Er mag aber so Gemüsekaustangen und ich schau mal, obs die irgendwie als Leckerl gibt, was man noch etwas zerschnippeln kann :)
    @SabethFaber Ein Reizverarbeitungsproblem ist ein guter Punkt, ich bin mir auch nicht sicher, inwiefern er früher irgendwo mit hin genommen wurde, ich glaube nämlich, dass das nicht der Fall war. Wenn wir Ausflüge machen freut er sich immer wie Hulle und er fährt total gern Auto und alles, aber man kann ihn dann erstmal schwer runterfahren. Da wird er noch Zeit brauchen, richtig damit umzugehen, aber wir bleiben dann immer ganz ruhig und ignorieren diese Aufregung soweit wir ihn sonst unter Kontrolle haben und dann gibt sich das auch, wenn er weiß, dass wir 'angekommen' sind. Dein Spitzke ist ja wohl auch der absolute Knaller, so hübsch :cuinlove:
    @CubeQueen Ohje, Futter ad libitum, unserer würde nach einer Woche platzen :lachtot:
    @Dächsin Ich musste grade richtig lachen, als ich 'in Atome schneiden' gelesen hab xD

  • Ich biete auch noch ein Wolfsspitzmädchen:meine Tessi :herzen1:


    Ich nehme gern sehr kalorienarme aber wahnsinntolle Leckerlis.
    Zum Beispiel Gefriergetrocknetes, gebackenes Hühnchen (kleine Stücke schneiden und im Backofen knusprig ankokeln, da läuft auch jeder Mensch beiFuss :D ) oder selbstgemachte Gutzelis mit einer Backmatte / Silikonförmchen, Eiklar mit magerem Hackfleisch mischen, zum Beispiel.
    Da gibt's viele viele Möglichkeiten.


    Mir ist's auch wurscht wenn der Hund etwas zulegt am Anfang. Da habe ich um ehrlich zu sein komplett andere Prioritäten.



    Mein Wolfsspitzmädchen braucht manchmal ein paar Sekunden.
    Wenn sie auf dem Tisch hockt (ja sie darf das) und ich möchte dass sie runtergeht, reicht ein freundliches "runter", allerdings braucht sie 3-10 Sekunden bis sie es ausführen kann.
    Strenger werden im Ton oder ungeduldig sein nützt da überhaupt gar nichts.
    In der Ruhe liegt die Kraft :smile:

  • Hier wird ebenfalls gerne selbstgemachtes Trockenfleisch verwendet. Aber auch Käse, Leberwurst, fertige Mini-Trainingsleckerli, Hundesalami in Fitzelchen geschnitten... Und ich ziehe es nie vom eigentlichen Essen ab.


    Dafür ist das Futter aber auch meist wasser- und ballaststoffreich - also schnellsättigend und kalorienarm. Wobei ich mit Dosenfutter und Trockenfutter abwechsle. Essen ist (nach Eingewöhnung) für alle All you can eat. Bisher haben noch alle (solange keine gesundheitliche Einschränkung besteht) ihr Sättigungsgefühl wiedergefunden. Gegen Winter nehmen die meisten hier ein bisschen zu. Dafür im Sommer wieder ab. Die regulieren sich also alle schön von selbst.


    War gerade Urlaubsbetreuung für einige Tiere meiner Mutter. Die kennen fast nur Trofu - weil sie anderes nur schlecht vertragen, sind dadurch aber auch extrem verfressen. Außerdem zwei kranke Senioren (Schilddrüse, Unverträglichkeit, geschädigte Darmflora). Das Konzept lief auch da mit ein paar Anpassungen wirklich gut.


    Bei Madame Schilddrüse hab ich Darmaufbau-Mittel gegeben, Ballaststoffe langsam erhöht und aufgeweichtes Futter auf zig Mahlzeiten verteilt. Es stand im Prinzip immer was da. Quengeln und Dauerverhungern (wie es meine Mutter erlebt) war nach wenigen Tagen weg.


    Bei den anderen: Darmaufbau, Trockenfutter-Anteil allmählich reduziert, dafür Anteil an frischem Fleisch und Gemüse (teils gekocht) erhöht. Und so komisch es klingt - sehr große Mengen hingestellt. Also so viel, dass sie das nicht auf einmal futtern können, ohne zu kotzen.


    Der "die sind immer so verfressen und draußen Staubsauger"-Teil hatte sich damit erledigt.

  • Wobei ich ja mehrmals gelesen habe, dass Hunde eigentlich Grenzen gesetzt haben wollen?

    Ich glaube, dass ist ein ganz allgemeines Verständnisproblem.


    Kinder wollen laut diverser Quellen auch "Grenzen gesetzt bekommen". Bis du dann mal ein paar Kinder fragst und die Grenzen eigentlich gar nicht witzig finden. Null. Nada. Überhaupt gar nicht. Die werden diese Grenzen testen. Die werden rebellieren, hinterfragen, in Frage stellen und den Grenzsetzern gewaltig auf die Nerven gehen. Es sei denn, ihr Wille wurde rechtzeitig gebrochen.


    Kein Lebewesen will einfach so Grenzen, weil es Grenzen an sich toll findet. Ist wie mit Geld. Wer will Geld einfach nur, weil bedruckte Papierschnippsel und geprägte Metallstücke so hübsch sind? Kaum einer. Aber alle wollen Geld, weil das Sicherheit, Freiheiten und Möglichkeiten kaufen kann. Genauso wenig haben wir Schlösser an den Türen, weil wir Schlösser wollen. Wir wollen Sicherheit, Eindringlinge abhalten, uns schützen.


    Und Grenzen /Regeln wollen wir auch nur, weil die einen verlässlichen Rahmen schaffen können. Regeln und Grenzen sind genau wie Geld nur Mittel zum Zweck beziehungsweise Schritte zum Ziel. Das Ziel zählt.
    Also konzentriert euch vielleicht weniger auf die Regeln drumherum und mehr auf das Ziel. Das entspannt ungemein und man kann in der Regel viel wegfallen lassen, was vorher fürchterbar wichtig erschien.


    Warum soll der Hund nicht in die Küche? Ist euch das echt wichtig, dass der keine Pfote über die Schwelle setzt? Oder geht es nur um den Müll? So ein Eimerchen lässt sich deutlich einfacher sichern, als ein kompletter Raum verboten werden kann. (Vor allem, wenn es ein Raum ist, durch den er hin und wieder durch muss).


    Er soll/muss abnehmen. Das ist das Ziel. Das könnt ihr jetzt richtig schwierig und anstrengend a la nervenraubender Diät durchziehen, wo ihr tausend Regeln und Grenzen setzen müsst, Futter abwiegt, Krümel zählt. Und das vermutlich lebenslang. Oder ihr macht eine Ernährungsumstellung, wo das Futter vorher eingeweicht wird, rohe Karotte reingeraspelt wird usw.



    Ich hab dadurch gemerkt, wie sehr mir viele Kleinigkeiten (vorher fürchterlich wichtig) am Ar*** vorbeigehen. Tier liegt im Weg, weil ausgerechnet der Durchgang der Lieblingsplatz ist. Tja, muss es halt aufstehen, wenn ich da lang will. Stört das Tier nicht, stört mich nicht. Keine Zeit auf sinnloses Training verschwendet, weil es doch "auf seinem Platz liegen soll". Aber Tiere auf der Küchenarbeitsplatte will ich nicht. Punkt. Haare im Essen mag ich einfach nicht. Wenn einer zum Sprung ansetzt gibt es eine klar Ansage - fertig.


    Insgesamt weniger Regeln aber ein ganz klarer, verlässlicher Rahmen.


    Bei der ganzen Regulierung bin ich ein Anhänger von: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Aber so einfach einfach das klingt, man muss sich erstmal reinfitzen.

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