Schäferhund extrem aufgeregt bei Spaziergängen mit der Familie

  • Hallo ihr Lieben!
    Ich bin etwas ratlos. Mein Weißer Schäferhund (fast 2 J. alt) ist wirklich ein toller Hund, nur ein Problem beschäftigt mich immer mehr:
    Leo ist extrem aufgeregt, wenn wir mit der Familie (oder insgesamt mit mehreren Menschen) spazieren gehen. Insbesondere wenn die Gruppe sich etwas teilt und nicht direkt nebeneinander gehen. Ohne Leine geht es noch (er läuft zwar viel hin und her, ist aber meistens vorne mit dabei), aber angeleint ist es eine Katastrophe. Er zieht viel (obwohl er sonst eigentlich sehr gut an der Leine geht), reagiert schlecht (wenn man ihn anspricht) und wenn z.B. eine Person vorgeht rastet er völlig aus und fängt an zu schreien (ja, er schreit wirklich.) Dabei kann man ihn kaum halten.
    Mittlerweile nehme ich ihn nur noch ganz selten mit und meist nur dann, wenn ich ihn ohne Leine laufen lassen kann.
    Hat jemand vielleicht ein ähnliches Problem oder weiß wie ich das Spazierengehen in der Gruppe trainieren kann?
    Ich bin echt ratlos ...

  • Klingt für mich nach kontrollverhalten und damit verbundener Stress. Wenn er ohne Leine läuft kann er kontrollieren und alles im Blick haben, kein Wunder dass es da besser läuft. Mit Leine dagegen hat er nicht so den überblick und kann nicht nach seinen Vorstellungen agieren.
    Ich meine dass dieses Thema bei Hütehunden öfters vorkommen, da diese sehr gerne kontrollieren. Hier gibt’s noch Menschen mit Hütern, die können bestimmt noch mehr zu dieser Thematik sagen.

  • Ich hatte dieses Verhalten bei meiner ersten KHC Hündin auch. Knackpunkt war da, dass wir zu wenig Kontrolle ausgeübt haben. Nicht nur beim Spaziergang, sondern vor allem zu Hause! Was darf euer Schäfi denn alles? Also ist er immer frei im Raum, oder muss er auch mal auf der Decke bleiben? Bekommt er Aufmerksamkeit zu seinem Bedingungen (wenn er ankommt etc.), oder steuert ihr das?
    Als wir jede Kleinigkeit wieder begangen zu unseren Bedingungen zu machen und beim Spaziergang auf absolute Leinenführigkeit bestanden haben, hat sich dieses Verhalten und Wohlgefallen aufgelöst. Das war, als Skalli noch recht jung war (1-2 Jahre). Nun mit über 3 ist es kein Thema mehr, auch wenn wir mal lockerer sind. Sie hat verinnerlicht, dass sie nicht kontrollieren braucht /darf.

  • Wir haben auch einen Schweizer und haben das gleiche Problem. Wirklich sehr nervenaufreibend, finde ich.


    Anfangs hat er sich auch so verhalten, wenn man zu Zweit unterwegs war. Geschrei, sobald der andere 10cm vorging.
    Pascow hat im Alltag schon recht viele Regeln, die er auch gut einhält. Er übt also keine „Kontrolle“ über uns aus o.ä.; wir bestimmen, was wann gemacht wird usw. Er kennt auch räumliche Begrenzungen wie dass er zb mal auf seinem Platz bleiben muss oder nicht in die Küche darf wenn wir drin sind. Da hätte man also nicht mehr viel dran machen können (denke ich).


    Wir haben es hinbekommen, indem wir ganz kleinschrittig geübt haben, dass der andere sich entfernen kann. Also wirklich sofort belohnt, wenn die Person einen Schritt weg macht und der Hund kein Theater macht. Indem wir immer den Moment ( <1 Sekunde) erwischt haben, bevor der Hund in Stress verfiel, und derjenige dann sofort zurückkam, blieb Pascow ansprechbar. Das ist ganz wichtig! Wenn der Hund schon in Stress verfallen sollte, sobald man auch nur einen Schritt macht, lobt man halt, wenn man nur daran denkt, weg zu gehen. Ich bin sicher Hundi merkt das. Falls wir doch mal zu langsam waren, ist derjenige nicht zurückgekommen, wenn es gerade Theater vom Hund gab. Dann lieber mit dem Hund umdrehen und im Bogen zur Person zurück. So hat es tatsächlich innerhalb weniger Wochen funktioniert, dass auch mal ein paar Schritte mehr, ein paar Meter möglich waren. Irgendwann konnte man einige Meter auseinander gehend spazieren gehen (auch wenn das auch nicht Sinn der Sache ist xD ). Damit haben wir also kein Problem mehr.
    In Gruppen ist es immer noch sehr stressig. Das liegt einfach daran, dass wir das quasi nie üben können. Wenn man mal in einer größeren Gruppe (Familie, Freunde) unterwegs ist, hat die selten Lust auf Hundetraining :muede: .
    Meine Wunschvorstellung wäre aber, nach und nach, über Wochen, eine Person „hinzuzufügen“ und weiter so zu üben wie am Anfang. Mit drei Personen geht es jetzt schon relativ gut.


    Klingt jetzt alles recht kompliziert :D Ich denke aber eigentlich, dass es zumindest bei uns gegessen wäre, wenn man ein paar Wochen richtig üben könnte.
    So „freue“ ich mich jetzt schon auf den nächsten Spaziergang mit Freunden und Hund. :muede:

  • Hat jemand vielleicht ein ähnliches Problem oder weiß wie ich das Spazierengehen in der Gruppe trainieren kann?

    Ja hatten wir ... zur Zeit als der Schäfer mit seinem Kontrollettiverhalten noch ordentlich durchkam beim Bokey :ugly:


    Wir haben es über Desensibilisierung gelöst, also den Hund klein(st)schrittig an "mehrere Menschen/sich verändernde Gruppendynamik" herangeführt und alles richtige Verhalten vom Hund belohnt.

  • Vielen Dank für die ganzen Antworten!


    Ich hatte dieses Verhalten bei meiner ersten KHC Hündin auch. Knackpunkt war da, dass wir zu wenig Kontrolle ausgeübt haben. Nicht nur beim Spaziergang, sondern vor allem zu Hause! Was darf euer Schäfi denn alles? Also ist er immer frei im Raum, oder muss er auch mal auf der Decke bleiben? Bekommt er Aufmerksamkeit zu seinem Bedingungen (wenn er ankommt etc.), oder steuert ihr das?
    Als wir jede Kleinigkeit wieder begangen zu unseren Bedingungen zu machen und beim Spaziergang auf absolute Leinenführigkeit bestanden haben, hat sich dieses Verhalten und Wohlgefallen aufgelöst. Das war, als Skalli noch recht jung war (1-2 Jahre). Nun mit über 3 ist es kein Thema mehr, auch wenn wir mal lockerer sind. Sie hat verinnerlicht, dass sie nicht kontrollieren braucht /darf.

    Eigentlich ist er meistens frei im Raum, außer beim Staubsaugen. Da muss er auf seinem Platz bleiben. Das klappt eig ganz gut. Dazu muss ich auch sagen, dass er sehr gerne draußen im Garten liegt, auch wenn wir drinnen sind. Allerdings weiß ich gar nicht, ob das so förderlich ist. Sollte ich ihn weniger bestimmen lassen, ob er drinnen oder draußen ist?
    Das typische Schäferhund hinterher laufen, zeigt er nur wenn wir runter gehen (in Richtung Garten).

  • Vielen Dank für die Tipps! Das klingt nach einem guten Training. Werde ich heute gleich ausprobieren. Wir gehen auch nicht so oft in einer großen Gruppe spazieren und leider wird sich wohl auch niemand freiwillig für das Training anbieten.
    Wir werden uns jetzt wieder an einer Hundeschule anmelden. Manche Sachen sieht man als Besitzer ja oft auch gar nicht

  • Ich glaub, daß das wniger mit Hüten als mit Behüten zu tun hat. Ich finde ds weitgehend normal- legt sich mit Routinen und dem Alter. Gut ist, wenn er sich an anderen souveränen Hunden orientieren kann. Schlcht ist, wenn mn selbst nicht cool reagiert und angespannt herumläuft- stattdessen: Aufregung wegnehmen, dann wird er sicherer.

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