Stress beim Geschirr anziehen

  • Hallo,
    ich habe meine Hündin nun sechs Wochen und es läuft einiges noch nicht rund. Ich arbeite mit ihr an verschiedenen Baustellen (Alleinebleiben, Unsauberkeit), es gibt jedoch etwas, was mir zu denken gibt.
    Es ist seit Beginn so, dass sie Angst vor mir zu haben scheint. Freut sie sich z.B. wenn ich nach Hause komme und hoppelt fröhlich durch die Wohnung, reagiert sie auf Ansprache ("Feine Maus", etc.) oft damit, dass sie sich in ihr Körbchen legt und beschwichtigt.
    Generell reagiert sie auf Streicheln jedes Mal damit, dass sie mir ihren Bauch zeigt und beschwichtigt.
    Ich habe schon diverse Dinge versucht, mich dem Hund seitlich zu nähern und mich neben sie zu hocken, den Hund zu mir kommen zu lassen. Dann kommt sie auch und möchte gestreichelt werden, leckt sich jedoch dann sofort über den Mund.
    Ich streichele sie am Hals, hinterm Ohr oder vorne an der Brust. Ich vermeiden es, ihr über den Kopf zu streicheln, da mir gesagt wurde, das fänden ängstliche Hunde blöd (meine alte Hündin war was das anging unproblematisch, die konnte man nicht "falsch" streicheln).


    Nachdem nun das Streicheln für sie oft blöd ist, fällt es zur Zeit noch spärlich aus. Muss sie ja nicht, wenn sie nicht möchte.
    Was sie jedoch muss, ist rausgehen. Da gibt es das gleiche Problem. Rufe ich sie z.B. zur Tür, kommt sie. Sieht sie jedoch die Leine, flitzt sie zurück ins Körbchen. Gehe ich ihr dann nach um sie anzuziehen, wirft sie sich auf den Rücken. Ich versuche zu vermeiden, mich über sie zu beugen um nicht bedrohlich zu wirken. Mit Leckerchen lässt sie sich dann auch nicht aus dem Körbchen locken. Sie hängt dann wie ein nasser Sack Mehl im Körbchen und ich muss sie rausheben um sie anzuziehen. Das Geschirr und den Mantel am liegenden Hund anziehen, klappt nicht, hab ich schon versucht.
    Ist sie einmal angezogen, geht sie problemlos mit.


    Ich gehe davon aus, ich mache etwas falsch. Habt ihr einen Rat?

  • Ich würde das Geschirr tagsüber dran lassen am Hund...dann fällt der Stress weg.
    Beim anleinen einfach kein Gewese drum machen...Leine drann und vom HUnd weggedreht losgehen...nicht drauf einreden..nicht locken... bei uns hat das Wunder gewirkt.


    Wenn du streichelst und der Hund zeigt Beschwichtigung respektierst du dann und nimmst die Hand weg...bleibst aber ruhig sitzen...dann schau mal was deine Hündin macht..viele schubsen dann und wollen doch gestreichelt werden müssen sich aber erst an angenehme Berührungen gewöhnen.


    Lass dem Hund Zeit...locke nicht zu viel sondern warte ab...es kann Wochen/Monate dauern bis sich sowas besser, je nach Vorgeschichte des Hundes


    Alles Gute und starke Nerven

  • Ich würde sogar Geschirr UND Hausleine dranlassen.


    Wegen Streicheln, etc. würde ich sie ansonsten in den nächsten drei, vier Monaten komplett in Ruhe lassen. Annäherungsversuche von ihrer Seite würde ich zulassen natürlich. Aber auch hier eher passiv, d.h. wenn sie kommt keinesfalls nach ihr greifen, etc.


    Solange bis ihr das Gefühl habt, dass sie sicherer geworden ist.

  • Hi,


    das wird, lass sie erstmal ankommen. Wobei "ankommen" wirklich sehr viel umfasst, den Aufbau von Vertrauen eingeschlossen. Mach erstmal viel mit ihr, z.B. spielen. Leckerchen verstecken usw. Kann alles auch drin sein. Und dann loben und feiern. Das schweisst zusammen und kann viel bewirken.


    LG


    Mikkki

  • Danke für eure Antworten. Ich hatte ein Geschirr die ersten etwa anderthalb Wochen durchgehend dran, da kratzte sie sich jedoch oft. Zudem verrutschte es ständig. Ich habe dann ein neues gekauft.
    Ich habe nun so eins von Puppia, das bedeckt viel Haut. Könnte ein dauerhaftes Tragen Probleme (Hautpilz, etc.) bereiten? Würdet ihr es dann nachts ausziehen? Oder soll ich es die nächsten Wochen durchgehend dran lassen?


    Mit der Hausleine habe ich sie die ersten Tage zwischen den Räumen transferiert, das hat gut geklappt. Nehme ich die Hausleine auf, steht sie ohne ein Kommando auf und folgt mir sofort.
    Denn blieb sie sonst im Wohnzimmer "zurück", wenn ich schlafen ging, traute sie sich nachts nicht ins Schlafzimmer auf ihr Körbchen dort und pinkelte mir dann vor Stress in die Wohnung, weil Frauchen ja "weg" war.
    Wie würdest du die Hausleine jetzt nutzen? Sie mit der Hausleine zur Tür bringen und dort auf die Führleine wechseln?


    Loben, feiern und spielen ist so eine Sache. Ich mache ihr oft unbewusst Angst. Ich habe schon versucht, ihre aufgedrehte Party-Laune, wenn ich nach Hause komme, aufzugreifen, das klappt jedoch nicht, da sie dann in ihr Körbchen verschwindet und Angst hat. Ich denke, ich bin dann gruselig.
    Man muss dazu sagen, sie kommt aus dem Ausland und hat schlecht verheilte Brüche. Man weiß nicht, ob sie eventuell schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat.

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