Hallo!
Vor vier Tagen sind mir Blutspuren auf den Fliesen aufgefallen, mein Hund selbst hat sich nichts anmerken lassen, kein Humpeln - nichts. Als ich die Pfoten meines Hundes untersucht habe, viel mir auf das mein Dobermann einen winzigen Schnitt (ca. 4 Millimeter) im Pfotenballen hatte. Ich hab die Stelle zwei Mal am Tag mit Alkohol desinfiziert und den Ballen mit Ballensalbe eingecremt und dachte damit hat sich das Thema erledigt.
Zwei Tage später fing er auf einmal an die Pfote nicht mehr zu belasten und humpelte entsprechend stark. Ich hab dann die Pfote in Salzwasser gebadet, den Schnitt mit Wasserstoffperoxid desinfiziert, Jodsalbe aufgetragen und einen Verband drum gemacht.
Gestern Abend war der betroffene Zeh dann heiß und geschwollen. Heute Morgen, nachdem sich die Größe des Zehs verdoppelt hatte, bin ich dann sofort zum TA. Diagnose: Abszess. Mein Hund bekam eine lokale Narkose, etwas Morphium (er hat eine leichte Herzinsuffizienz, der TA wollte eine Vollnarkose vermeiden) und das Ding wurde aufgeschnitten und der Eiter entleert.
Danach hat der TA den Schnitt am Ballen aufgeschnitten und ist mit einer Pinzette tiefer ins Gewebe rein, um zu sehen, ob noch ein Fremdkörper vorhanden ist, konnte aber nichts finden. Er hat mir erklärt, dass er das Vorhandensein eines Fremdkörpers aber nicht zu 100% ausschließen kann. Also bestand ich darauf, die Pfote von oben und von der Seite zu röntgen. Wurde gemacht, auf den Aufnahmen konnte man aber keinen Fremdkörper entdecken. Daraufhin betonte er nochmals, das auch eine Röntgenaufnahme keine absolute Gewissheit geben kann, da man z. B. Glassplitter auf Röntgenbildern nicht sehen kann.
Die OP war schlimm, weil mein Hund bei vollem Bewusstsein war. Jetzt liegt er hier neben mir, vollgepumpt mit Antibiotika und Schmerzmitteln. Ich habe selber schon zwei Abszesse gehabt, die geöffnet werden mussten und weiß, wie unangenehm das ist. Man darf die Abszesswunde leider nicht zunähen, damit der Eiter weiter abfließen und die Wunde von innen verheilen kann. So weit, so gut. Jetzt habe ich aber noch zwei Fragen die mir sehr auf dem Herzen liegen und eventuell hat ja Jemand mal das Gleiche mit seinem Hund durchmachen müssen, bzw. kennt sich mit dem Thema aus.
Meine erste Frage ist: Der TA hat mir gesagt, ich soll KEINEN Verband drauf lassen, damit Luft an die Wunde kommt und nur wenn ich Gassi gehe einen Schutzverband rumwickeln, danach die Wunde säubern und mit Antibiotika-Gel einschmieren. Allerdings ist es doch einfach nur krass, wenn der Hund neben sich seine offene Wunde sieht, die ja immer noch blutet, auch noch direkt vor dem Gesichtsfeld (Vorderpfote ist betroffen) – wie soll ich da ein Lecken vermeiden – geschweige denn die ganzen Blutspuren auf dem Boden, den Möbeln etc.? Des weiteren habe ich meine Abszesse immer gleich nach der täglichen Reinigung verbunden, bzw. einen “Patch” draufgeklebt – und beide sind wunderbar verheilt. Muss die Wunde wirklich die ganze Zeit frei liegen?
Meine zweite und letzte Frage: Ich habe immer noch eine Riesenangst, dass eventuell ein Fremdkörper durchs Gewebe spukt. Falls das der Fall sein sollte, war alles umsonst. Mein Hund wird dann 10 Tage Antibiotika und Schmerzmittel bekommen und danach wird sich, mit dem Absetzen der Medis, sofort wieder ein neuer Abszess bilden – das geht gar nicht!!! Was kann ich denn noch tun, um einen Fremdkörper 100%ig auszuschließen, bzw. was würdet Ihr an meiner Stelle machen? Bitte lasst mich Eure Meinungen wissen.
Ich bedanke mich vielmals im Voraus bei allen Forenteilnehmern!
Jens