Mit Hund überfordert, ständiges Fiepsen

  • Versuch doch mal in der Nähe einen Hundeplatz/Gruppe zu finden, wo du mit Molly an einem Anfängerkurs Tricks oder Agility teilnehmen kannst. Dort lernt ihr beide (neu) miteinander zu kommunizieren und verbessert eure Beziehung qualitätvoll.
    Und artgerecht.

  • Ich finde, hier gabs schon viele wertvolle Tips. Die Box daheim als Entspannungort aufzubauen, erscheint mir auch ein sehr wichtiger Teil zu sein.


    Ich hab ne Bekannte mit einer Mopshündin, die dasselbe Problem hatte. Wenn ich zu ihr kam, ist der Hund nicht ruhigzustellen gewesen, kletterte auf uns rum, wollte Aufmerksamkeit, hat sich in den Streß reingesteigert. Am Anfang irgendwie süß, diese scheinbare "Begeisterung" für den fremden Gast, spätestens nach 5 Minuten aber sowas von nervig, (das ging bis hin zu anrammeln!), weil man sein eigenes Wort nimmer versteht vor lauter Fiepen, und ständig "das Ding" irgendwo von sich abpflücken mußte. Die hat echt irgendwann so ein Puppen-/Spielhäuschen gekauft für den Hund und das als Aufenthaltsort daheim etabliert. Und in dem Ding kam die Hündin dann endlich zur Ruhe. Anfangs mußte sie das Ding zumachen, irgendwann hats dann auch ohne Türchen funktioniert.


    Aber sobald sie raus drufte, wenn ich kam, fing dasselbe Spielchen wieder an. Dann hat sie sie in das Häuschen geschickt, und gut war. Die hatte auch dieses Verfolgen in der Wohnung gezeigt etc. etc., wie von Dir beschrieben. Und das hat sei nur mit absoluter Konsequenz wegbekommen, und eben indem sie sie immer wieder ins dieses Häuschen geschickt hat, wo die Kleine entspannen konnte. Quasi als Alternativverhalten, und als Weg für den Hund, den Streß selbst in den Griff zu bekommen, immer wieder das Häuschen gezeigt. Statt "Hochdrehen" dann eben "Häuschen gehen".


    Und dieser Hund WAR ausgelastet, Begleithundtraining und -prüfung abgelegt, und sogar als Reitbegleithund im Spaziertempo unterwegs dabei.

  • Ich bin weiterhin der Ansicht ihr befindet euch in einer wirklich bedenklich Beziehung. Da ist es mit ein paar Tips aus dem Internet und ein paar büchern nicht getan.


    Ich empfehle trotzdem zwei:
    "Das andere Ender der Leine" Patricia Mc Conell. Und - auch von ihr
    " Die Hundegrundschule - ein 6 Wochen Lernprogramm" hat meinen (damals nicht sehr kenntnisreichen) Eltern (heute auch nicht viel besser, aber es läuft dank Mc Conell und der örtlichen Hundegrundschule) sehr geholfen mit ihrem Rumänienimport.


    Euch ein gutes Händchen und euch allen alles gute. Berichte ruhig weiter

  • Wenn die ersten paar Regeln schon so gut "anschlagen", dann scheint Ihr doch schon den richtigen Weg für Euch gefunden zu haben......


    Dann überlegt Euch, welche Regeln Euch superwichtig sind, nehmt die 3-5 Wichtigsten, und fangt an, diese konsequent umzusetzen - egal, ob es einem an dem Tag gut geht oder nicht, aber DIE par Punkte schafft man, einzuhalten. Lieber weniger Punkte, diese aber konsequent eingehalten. Ich denke, genau diese Konsequenz war das, was Euch bislang fehlte, weil der Hund natürlich genau gemerkt hat, wie er Euch wieder rumkriegt *fiepfiep.... *gg


    Wenn man merkt, diese drei bis fünf Punkte funktionieren, dann kann man einen weiteren dazunemehn. Aber nicht zu bald - denn genau bei diesen Dingen IMMER zu reagieren, ganz konsequent, muß auch dem Halter in Fleisch und blut übergehen, daher nicht zu schnell die nächste Regel einführen.


    Eine Regel kann auch zB einfach nur sein "zwischen 12 und 14 Uhr ist Schlafenszeit" oder "ab 20.15 bis 22 Uhr ist Fernsehzeit, da ist der Hund in der Box und schläft". Aber dann bitte überlegen, ob das dauerhaft so durchziehbar ist - wenn sie daran gewöhnt ist, würde ich da erstmal keine Ausnahmen machen wollen, sonst reit das gaz schnell wieder ein. Da passiert absolut nichts in dieser Zeit, es ist langweilig, Hund verpaßt nix, wenn er schläft. Ein regelmäßiger Tagesablauf bringt auch in den Hund Struktur rein und gibt ihm Halt und Sicherheit! Gerade bei so Hibbeln! Analog dazu vielleicht einführen, daß es immer auf der Abendrunde ein kleines Suchspiel gibt. Und ja- auch Plattnasen haben eine Nase, die funktioniert immer noch besser als unsere. Der Hund soll ja net zum Drogenspürhund ausgebildet werden, es geht darum, eine ruhige Beschäftigung zu finden, die den Hund geistig auslastet, und nicht hochpusht. Muß man halt rausfinden, was die Nase zu leisten vermag, auch das kann spannend sein - und Ihr werdet verblüfft sein, was da geht! Ob das kleine Fährten sind, oder Leckerlies im Gras gesucht werden, oder ob vlt. doch daheim nach der abendlichen Gassirunde noch 5-10 Minuten die Geruchsunterscheidung mit Teebeuteln o.ä. geübt wird, ist dabei egal.


    Wenn Ihr den Hund während der Besuche bei Freunden zB in die Box setzen könntet, wäre das gut - erstens ist die Box dann eine vertraute Umgebung für den Hund, sodaß er nicht erst hochfahren kann, und zweitens hat er so nicht die Möglichkeit, dauernd herumzurennen, mit jedem der Anwesenden Kontakt aufnehmen zu müssen, von jedem gestreichelt zu werden und sich in das Gefiepe wieder reinzusteigern und hochzufahren. Also vermeidet man das Hochfahren durch Nichtrumrennenkönnen, und unterstützt Ruhigbleiben durch die vertraute Umgebung in der Box, dann hat man zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen sozusagen.

  • Es sind schon so viele hilfreiche Dinge genannt worden, dem kann ich nichts mehr hinzufügen. Ich find's aber sehr interessant, dass die TE auch einen Mopsmischling hat, der dieses Verhalten zeigt. Aus eigener leidlicher Erfahrung und dazugehörigem Austausch kenne ich mittlerweile eine handvoll ähnliche Fälle.


    Der Grund fürs viele und laute Fiepen war dabei aber nicht immer derselbe. Das reichte von komplett fehlender Frustrations- und Stresstoleranz (wie bei uns), bis hin zum schlichten verzogen/non stop betüttelt worden sein in den eigenen 4 Wänden. Aber manchmal wurde auch schlichtweg unterschätzt wie groß das Nähebedürfnis dieser Rasse ist. Die würden ja teilweise auf einem leben wenn sie könnten, wahlweise auch im Känguruhbeutel. Was halt alle Hunde gemeinsam hatten, war die niedrige Schwelle, bei der sie sich schon akustisch unzufrieden geäußert haben.

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