Mit Hund überfordert, ständiges Fiepsen

  • Hallo erstmal.


    Wir haben eine 5 jährige Mops / Shih-Tzu Hündin. Vom Charakter und der Optik ist der Mops allerdings komplett durchgeschlagen, zumindest fiel uns das im Vergleich mit anderen Mops Haltern immer wieder auf.
    Ehrlich gesagt haben wir uns unsere Hündin nicht ausgesucht, was wahrscheinlich schon der erste Punkt ist wo die Probleme anfangen. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir psychisch sehr schlecht und meine Eltern drückten mir dann die Kleine als Welpen in den Arm. Sie sollte mir helfen wieder auf die Beine zu kommen. Im Rückblick hätte ich den Hund nicht annehmen sollen aber jetzt ist nun mal so wie es ist. :tropf:


    Heute stehe ich oft kurz davor sie abzugeben. Ich weiß das klingt grausam und es tut mir auch weh das zu schreiben. :( :
    Es ist nicht so das ich sie nicht mögen würde, doch eigentlich war es im Verlauf der Jahre immer wieder nur ein Kampf mit ihr klar zu kommen und die meiste Zeit über überfordert sie mich ehrlich gesagt. Allerdings möchte ich vorher erst alles andere versuchen, da die Kleine für uns eigentlich zur Familie gehört und wir sie nicht einfach abschieben möchten. Also suche ich nun nach Rat was wir ändern können und bin ich bereit aktiv daran zu arbeiten. Mir ist bewusst das wir wohl in der Erziehung Fehler gemacht haben und hoffe hier Jemanden zu finden der uns helfen kann, wie wir uns nun verhalten sollen damit wir alle zufrieden zusammen leben können. :smile:


    Molly kontrolliert eigentlich jeden Schritt den ich mache. Ich kann weder alleine auf Toilette gehen, noch sonst etwas ohne ihre Anwesenheit erledigen. Gleichzeitig fordert sie rund um die Uhr meine Aufmerksamkeit und akzeptiert nicht, wenn sie diese nicht bekommt. Das äußert sich so das sie mich mit ihrem Spielzeug bewirft/es auf mir Fallen lässt, ständig fiepst und mich anstarrt und als letzte Reaktionen irgendwann irgendwo sitzt und mich pausenlos anstarrt. Manchmal legt sie dann sogar ein richtig trauriges Gesicht an, fiepst und guckt deprimiert den Boden an. Dabei muss ich sagen das es keine Rolle spielt wie viel oder wenig sie ausgelastet ist - sie fordert wirklich immer diese Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Selbst über Wochen täglich mehrere Stunden spazieren, toben und "Denkspiele" änderten nichts an ihrem Verhalten, außer das sie noch unerträglicher wurde.


    Alleine Zuhause bleiben kann sie auch nicht, zumindest nicht außerhalb ihrer Kiste. Mag für manche vielleicht grausam klingen, aber sie hat schon seit sie ein Welpe ist eine riesige Transportbox die wohl eigentlich für große Hunde gedacht ist. Sie liebte es als Welpe darin zu schlafen und so haben wir es dann auf Dauer auch bei behalten, da sie sonst die ganze Nacht in der Wohnung herum läuft und bellt. Dabei muss auch nicht immer ein Auslöser vorhanden sein. Wenn wir also mal für 1 -2 Stunden weg wollen, kommt sie auch tagsüber solange in die Box, wobei sie auch sofort einschläft. Außerhalb der Box bellt sie ohne Pause und steigert sich richtig darein. Dabei haben wir schon von klein auf an mit ihr geübt alleine zu bleiben, leider erfolglos. Wenn wir wissen das wir länger weg bleiben bringen wir sie zu meinen Schwiegereltern die dann auf sie aufpassen, da wir nicht möchten das sie zu lange in dieser Box sitzen muss.


    Ein weiterer Punkt ist das sie dauerhaft und ständig fiepst sobald sie irgendwas möchte oder ihr irgendwas nicht in den Kram passt. Das mag für manche erstmal harmlos klingen, wird auf Dauer aber wirklich unerträglich.
    Dabei bringt es nichts sie auf ihren Platz zu schicken, zu schimpfen und auch ignorieren schafft keine Besserung. Sie wird dann einfach immer lauter und gibt auch nach Stunden nicht auf.
    Wenn sie beispielsweise Leckerchen oder ein Spielzeug möchte was in einem Schrank gelagert wird, kratzt sie auch kombiniert mit dem fiepsen daran. Wie man sich vorstellen kann ist das eher nicht so toll.


    Dann gibt es noch die Küche - ein Thema das mich verrückt macht. Sobald die Küche offen ist sitzt sie pausenlos darin und junkelt weil sie Essen will. Dabei spielt es keine Rolle wie voll gefressen sie ist, es scheint fast schon zwanghaft zu sein. Wenn wir die Küchen Türe dann schließen, sitzt sie stattdessen weinend vor der Küchentüre. Sie gibt erst Ruhe wenn wir mit ihr ins Wohnzimmer gehen und dort die Türe schließen. Das ist für uns einfach langsam kein Zustand mehr, ständig alle Türen geschlossen haben zu müssen. Wir haben schon mal versucht sie über Monate konsequent in ihren Korb zu schicken sobald sie dieses Verhalten an den Tag legt, doch es hat einfach nichts verändert. Sie saß dann fiepsend im Korb und wurde immer lauter. Mit Korb meine ich übrigens nicht ihre Kiste zum schlafen, sondern ein ganz normaler, offener Hundekorb in unserem Wohnzimmer.


    Wenn mein Mann und ich uns küssen oder uns auf dem Sofa zusammen hinlegen und kuscheln möchten während wir einen Film schauen, klettert sie eifersüchtig auf uns herum und quetscht sich zwischen uns.
    Wir haben oft versucht sie dauerhaft vom Sofa fern zu halten, da wir das ehrlich gesagt generell nicht möchten aber irgendwann geben wir dann wieder nach weil sie weinend in ihrem Korb sitzt und uns leid tut. Außerdem muss ich ehrlich zu geben das man nach 1 - 2 Stunden dieses Geheules dann auch keine Lust mehr hat und wenigstens ein paar Minuten eines FIlms so schauen möchte das man auch etwas versteht.


    Wenn wir irgendwo zu Besuch sind rennt sie ständig an unseren Füßen herum und versucht pausenlos auf unseren Schoß zu kommen, was wir ihr aber nie beigebracht haben und es auch nicht unterstützen.
    Egal wohin wir mit ihr zu Besuch gehen, sie erledigt auch immer ihr Geschäft in der Wohnung der Leute. Dabei ist sie stubenrein und vorher machen wir auch immer große Spaziergänge bei denen sie auch macht!


    Wir verstehen ihr ganzes verhalten einfach nicht. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und habe sie von klein auf an so erzogen wie es von Zuhause gewohnt bin - bei ihr funktioniert nur irgendwie nichts davon.


    Insgesamt hat sie uns einfach total im Griff und jeder versucht irgendwelche Erziehungsmaßnahmen zu ergreifen, enden darin das es nichts bringt. Dabei haben wir die Versuche immer über mehrere Monate gemacht, nicht nur 14 Tage oder so etwas.


    Laut Tierarzt ist die gesund und hat keine Schmerzen oder so etwas.


    Wenn Jemand einen Rat für uns hat was wir machen sollen - bitte her damit. Wir sind bereit alles zu ändern was nötig ist, denn so wie es momentan ist halte ich es wirklich nicht mehr aus. Sie treibt mich oft dazu psychisch absolut fertig zu sein und das ist es mir auf Dauer einfach nicht wert, egal wie lieb ich sie habe.

  • Wie lange habt ihr es mit dem ignorieren eigentlich probiert und wie sah dieser Ansatz genau aus? Was macht ihr in der Wohnung mit ihr (Suchspiele, etc.)

  • Das liest sich für mich als wenn der Hund mangels klarer Struktur und Regeln unter Dauerstress steht.

  • Ich würde aufgrund der beschriebenen Situation sagen, dass euer Hund einfach nur unerzogen ist und zudem deine Unsicherheit wahrnimmt...
    Das ist auch nicht böse gemeint. Wenn es dir psychisch nicht so gut geht, merkt dein Hund das natürlich, dich zieht sein Verhalten weiter und runter und so weiter...
    ich würde bei der Erziehung nochmals komplett bei null anfangen. Trainiere verbote und auch das alleine bleiben konsequent.
    Ihr habt wahrscheinlich viel einreißen, was auch verständlich ist, wenn es dir nicht gut ging, Slam der Hund einzog...
    Alles, was du schildertest, finde ich jedoch nicht sooo tragisch. Nervig, klar! Aber das sind alles Dinge, die sich trainieren lassen. Vielleicht sucht ihr euch Rat bei einem Hundetrainer, der euch unterstützen kann. Aber, wie gesagt, lass dich nicht entmutigen. Das bekommt man alles hin... :winken:

  • Wir haben oft versucht sie dauerhaft vom Sofa fern zu halten, da wir das ehrlich gesagt generell nicht möchten aber irgendwann geben wir dann wieder nach weil sie weinend in ihrem Korb sitzt und uns leid tut. Außerdem muss ich ehrlich zu geben das man nach 1 - 2 Stunden dieses Geheules dann auch keine Lust mehr hat und wenigstens ein paar Minuten eines FIlms so schauen möchte das man auch etwas versteht.

    Ich fürchte das ist euer Problem. Sie hat gelernt, dass sie mit einem bestimmten Verhalten zu ihrem Ziel kommt. Daher wendet sie das an. Um so ein gelerntes Verhalten wieder abzulegen braucht es viel Geduld und lange Zeit.


    Der Hund ist unter Stress, je öfter sie euch leid tut, desto schlimmer wird es. Stress macht krank, daher ist es wichtig, dass ihr daran was ändert. Könnt ihr das nicht, dann ist es zum Wohle des Hundes wirklich das beste ihr sucht einen neuen Platz.


    Ich würde wirklich den Hund zu Hause ignorieren und mit ignorieren meine ich nicht beachten. Kein Reden kein Streicheln kein Ermahnen gar nichts.

  • Liest sich nach einem total kranken Hund durch jahrelangen Schlafmangel durch falsche Haltung.


    Die Frage ist, ob Du überhaupt noch aus Deinen Verhaltensmustern herauskommen kannst, damit der Hund eine Chance hat?

  • Wie lange habt ihr es mit dem ignorieren eigentlich probiert und wie sah dieser Ansatz genau aus? Was macht ihr in der Wohnung mit ihr (Suchspiele, etc.)


    Das ignorieren haben wir 2 Wochen versucht. Dabei haben wir keine Ausnahme gemacht, wir dachten irgendwann wird sie schon aufgeben.
    Hat sie aber leider nicht, sie war eher total unbeeindruckt. Und nach 14 Tagen dauer gefiepse habe ich es ehrlich gesagt auch nicht mehr ertragen, dieses Geräusch zerrt wirklich akut an meinen Nerven.
    Wir haben sie einfach da sitzen lassen und unser Leben weiter gelebt wie sonst auch. Also einfach unseren Kram gemacht ohne ihr oder ihrem Verhalten auch nur einen Funken Aufmerksamkeit zu schenken.


    In der Wohnung spielen wir oft mit verschiedenen Spielzeugen. Am liebsten spielen wir mit so einem "Ei" was unkontrolliert herum springt wenn man es wirft, so bleibt es für sie auch etwas spannender. Ansonsten machen wir auch Zerrspiele mit anderen Spielzeugen, die dafür geeignet sind.


    Eine Zeit lang haben wir auch Suchspiele ausprobiert, allerdings schien sie das nicht wirklich zu begeistern. Danach haben wir versucht sie Leckerchen zwischen zerrissenen Zewa raus suchen zu lassen. Allerdings saß sie einfach nur da und hat dauerhaft penetrant laut gequietscht und uns angebellt. Solche Intelligenzspielzeuge haben wir auch mehrfach ausprobiert, doch auch da sitzt sie nur da, scharrt kurz daran und quietscht/bellt uns die ganze Zeit an. Diese Versuche haben wir natürlich auch alle nicht nur ein einziges mal gemacht.


    Was eine Zeit lang funktioniert hatte war eine Art Hütchenspiel. Allerdings artet auch das nach ganz kurzer Zeit in lautes Bellen aus, was unsere Nachbarn eher nicht so erfreulich fanden.


    Also spielen wir inzwischen in der Wohnung nur noch täglich mit dem Ball und Zerrspielzeug. Dabei verstecken wir aber auch manchmal ihr Spielzeug anstatt es zu werfen, daraufhin sucht sie dann angestrengt in der Wohnung. Am Ende lassen wir sie es natürlich auch immer finden, damit das ganze nicht in Frust endet. Das klappt eigentlich ganz gut.

  • Liest sich nach einem total kranken Hund durch jahrelangen Schlafmangel durch falsche Haltung.


    Die Frage ist, ob Du überhaupt noch aus Deinen Verhaltensmustern herauskommen kannst, damit der Hund eine Chance hat?

    Warum soll sie denn einen Schlafmangel haben ? Zwischen all dem Geheule am Tag, schläft sie auch genügend wenn ich ebenfalls im Raum bin. Nur darf halt wie gesagt die Wohnzimmertür nicht offen stehen, da die Küche sonst interessanter ist.


    Ich verstehe nicht was das Problem an meinen Verhaltensmustern sein soll. Könntest du mir das vielleicht erklären ?
    Ich möchte ja etwas ändern, nur bringt es ja auch nichts wenn ich alle paar Monate die Richtung wechsel. Deshalb suche ich ja nach Tipps wie es funktionieren kann um dies dann dauerhaft durch zu ziehen. Wir merken ja das es so nicht weiter geht und uns ist bewusst das wir etwas ändern müssen.

  • Das liest sich für mich als wenn der Hund mangels klarer Struktur und Regeln unter Dauerstress steht.

    Welche Regeln machen denn wirklich Sinn ? Genau danach suche ich ja. Was muss und sollte ich dauerhaft als Regeln einführen damit es ihr besser geht ? Ich bin wie gesagt bereit alles zu ändern, daran soll es nicht scheitern.

  • In der Wohnung spielen wir oft mit verschiedenen Spielzeugen.

    Das würde ich sofort abstellen! In der Wohnung ist Ruhe angesagt, da wird nicht gespielt. Spielen gehört nach draussen.
    Wenn sie anfängt zu fiepen oder zu bellen, würde ich den Raum verlassen und die Türe hinter mir schließen. Sie muß merken, daß sie mit dem Verhalten nicht ans Ziel kommt.

    Molly kontrolliert eigentlich jeden Schritt den ich mache. Ich kann weder alleine auf Toilette gehen,

    Und das würde ich überhaupt nicht dulden! Der Hund hat dich nicht zu kontrollieren und zu verfolgen.
    Wenn du das Zimmer verläßt, schließe die Türe hinter dir. Wenn du ins Bad gehst, erlaube es nicht, daß der Hund dir dorthin folgt.


    Dein Hund ist einfach verzogen. Wahrscheinlich habt ihr zu lange zu viel durchgehen lassen.
    Wenn ihr einen guten Trainer in der Nähe findet, würde ich den da mal draufschauen lassen.

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