Ich hab während des Studiums regelmäßig eine Bouvierhündin ausgeführt. Leider war sie viel zu dick und wurde eher schlecht gehalten, saß bis auf die Sapziergänge mit ihren Gassigängern den ganzen Tag in einer Wohnung, die aussah wie das Disney-Prinzessinnenland, hatte einen eigenen Flachbildfernseher auf dem Boden stehen, der den ganzen Tag lief während Frauchen in ihrer Boutique war und wurde mit teurem Shampoo regelmäßig gewaschen... bekam aber nur Aldi zu fressen und hatte nur eine einzige total abgeschrabbelte Leine und ein fadenscheiniges Halsband (hab schon immer meine eigenen Sachen mitgenommen zum ausführen, weil mir das zu unsicher war mit diesem großen, starken Hund mit so schlechter Ausrüstung loszugehen)... irgendwie alles sehr gegensätzlich.
Sie war soweit ein lieber Hund, zwar mit ein paar Macken, aber bei dieser Haltung verständlich. Sie machte immer den Eindruck, etwas autistisch zu sein, ich glaube, sie hatte sich ziemlich aufgegeben und lebt halt so in ihrer Welt. Soweit ich weiß war sie, bevor sie da hinkam, wo ich sie kennenlernte, eine Zuchthündin in reiner Zwingerhaltung. Echt komisch, einen Hund vom Lumpenleben ins scheinbare Luxusleben zu befördern, das aber bei Licht betrachtet auch kein Stück besser ist...
Ab und an hatte ich sie über's WE bei mir, wenn Frauchen beruflich weg war, mit meinen Hunden war sie verträglich, mit fremden Hunden draußen und mit fremden Menschen nicht immer.
Mein Typ Hund war und ist es nicht, aber es ist schon eine ganz interessante Rasse, bei der ich nicht so recht weiß, warum sie so selten ist - so große, bärige Wuschelhunde sind ja eigentlich recht beliebt.