Hund fällt Artgenossen an - was tun?

  • Ich denke, dein Hund muss da gar nichts üben, sondern du - und zwar wie man am sichersten/besten andere Hunde blockt, denn dann scheint ja dein Hund kein Problem zu haben wenn ihm keiner zu nahe kommt.
    Ich glaube, ich würde mich da notfalls mit einer Wasserflasche bewaffnen und wenn der andere Halter seinen Hund trotz deiner Aufforderung, dass er seinen Hund zurückhält, zu deinem lässt, würde ich den anderen Hund damit anspritzen.

    Ich bin mir sicher, es liegt an mir! :dafuer: Und dank euren Antworten weiß ich jetzt auch, in welcher Hinsicht ich an mir arbeiten muss; das war mir nicht klar vorher. Deshalb hatte ich auch (und werde ich weiterhin) einen Trainer gesucht der mir sagen kann was ICH falsch mache und mir beibringt mein Verhalten so zu verändern, dass der Hund dadurch auch aus diesem Problem raus kommt.
    Wasser find ich gut, meine bisherige Lösung mit Handtasche/Einkaufskorb oder Leine kommt meistens bei den anderen Haltern nicht allzu gut an :muede:


    VIELEN VIELEN LIEBEN DANK FÜR EURE ANTWORTEN!!! :bindafür:

  • Das Blocken kannst du wirklich lernen...


    Ansonsten weiß ich nicht, wie gut du andere Hunde lesen kannst, aber es gibt viele verschiedene Möglichkeiten andere Hunde fern zu halten, ganz besonders wenn die anderen Hunde eigentlich nichts böses wollen und den Unterschied kann man eigentlich gut erkennen!


    Möglichkeiten wären für mich:
    1. Hundehalter frühzeitig über Deinen kranken Hund informieren (ob der nun akut Schmerzen hat oder nicht braucht ja niemanden zu interessieren)
    2.vielleicht schon vorab dem Hund ein Geschirr anziehen mit der Aufschrift "kranker Hund" oder "kein Kontakt" in gelb oder rot (bei manchen Haltern hilft das)
    3. Hund über lautes Rufen vertreiben - "Hau ab"
    4. Leckerli schmeißen - klappt häufig super bei verfressenen Hunden (auch wenn es für die anderen Hunde potentiell doof ist, könnten Allergiker sein... Aber die Besitzer hätten ja vorher abrufen können)
    5. Wasserflasche spritzen (manche können das super, andere finden es viel zu umständlich)
    6. Richtig blocken - also breit aufstellen, aufstampfen


    Bei mir reicht fast immer ein sehr bestimmtes Auftreten und rufen und im Zweifel den anderen Hund auch bestimmt ansprechen.


    Wenn du damit bisher Probleme hast, vielleicht findest du ja einen Trainer, der das mit dir ein paar mal übt

  • Du wirst es nicht glauben, aber auf unserem Geschirr steht schon "NICHT ANFASSEN". Letztens hatte ich den Lump kurz vor der Drogerie angebunden und drin schnell direkt an der Kasse nen Flyer zu holen - dauerte keine Minute. Komm ich raus und ein Mann steht über meinem Hund und krault ihn recht kräftig genau an seiner einen Bandscheiben-Stelle. Ich kam raus und hab ihn auf das Schild hingewiesen und ihm erklärt dass man fremde Hunde sowieso nicht streicheln sollte. Antwort war nur ein "Naja, wenn er gefährlich ist gehört er eingeschläfert."
    Aber die anderen Ideen find ich klasse! Ich werd mal fleißig üben :bindafür:

  • Das Blocken kannst du wirklich lernen..

    Das Blocken ist hier wohl nicht das Problem. Man müßte erst den eigenen Hund dazu bringen, nicht nach vorne zu gehen, damit man blocken kann.


    Vielleicht solltest du es üben, deinen Hund hinter dich zu bringen, wenn andere Hunde auf euch zu kommen. Dann klappts auch mit dem Blocken.

  • Viel viel VIEL früher handeln.


    Bei Hundesichtung (auch noch weit weg!) direkt "sortieren" - dein Hund nach aussen, du zwischen dem Fremdhund und Lumpi. Nutze deinen Körper, Nicht die Leine dazu.
    Am besten ist es wenn du das machst, bevor Lumpi signalisiert, dass er den Hund gesehen hat - das bringt dir Ansehen in seinen Augen. Wenn er dir "Bescheid sagen" muss, bringt es dir Minuspunkte.


    Die Hunde verstehen , was du damit sagen willst (genauso kommunizieren Hunde ja auch). Achte drauf, dass du immer auf der Achse dazwischen bleibst. So dass du dem Fremdhund schon auf Distanz den Weg abschneidest. Das hält viele wirklich schon fern (deine Körpersprache sollte aber klar sein: Hier geht es nicht vorbei, mein Freund!). Sollte der Hund näher kommen, ruhig mal aufstampfen. Oder Brüllen.


    Abstand halten, keinen Blickkontakt mit dem Halter aufnehmen, sondern ungerührt strammen Schrittes deines Weges gehen. Nicht groß hinschauen. Desinteresse zeigen. Keine Diskussionen!! Weitergehen, auch wenn ein Hund näher kommt - dann ist die Motivation des Halters viel höher, ihn einzusammeln.


    Nicht nett und höflich sein, sondern arrogant, unnahbar bis unfreundlich. Deinem Hund zuliebe.


    Ich bin da eisern, und an meinen angeleinten Hund kommt auch keiner einfach so dran. Kein Mensch, kein Hund. Da muss der Hund natürlich mitarbeiten - und das wird er nur, wenn du sein Vertrauen verdienst. Jeder ferngehaltene Hund bringt dir Punkte. KEINE Ausnahmen.

  • Ich habe mit Grisu ja auch so ein "nettes" Exemplar xD . So lange er in Ruhe gelassen wird, alles gut, direkte Kontaktaufnahme = Explosion. Aber das ist wirklich nur persönliches managen und wie viele andere hier schon schrieben: das merkt der Hund und verlässt sich da mit der Zeit auch drauf =) .


    Ich kommuniziere klar auf Distanz mit dem anderen Halter ("er ist unverträglich!!"), ich arbeite über Umorientierung bei Hundesichtung (also quasi "zeigen und benennen"), ich habe ein verbindliches "hinter mir laufen" aufgebaut, laufe dazu nach Möglichkeit Bögen ("Wohlfühldistanz"), ich wechsel zur Not auch die Straßenseite oder die Richtung oder verschwinde quer im Wald. Klingt anstrengend, ist es aber kaum. Grisu weiß mittlerweile, ich kümmere mich und bleibt entspannt. Meist reicht ja eine deutlich Ansage an den anderen Halter oder zur Not an den anderen Hund bzw. zur Not ein Ausweichen (die wenigsten Hundehalter sehen ihren Liebling gern im Wald oder quer über die Straße verschwinden). An angeleinten Hunden läuft er auch ganz nah komplett entspannt vorbei mittlerweile und vertraut auch sonst sehr darauf, dass ich das schon regele. Es ist ja bei jeder (!) einzelnen Begegnungen die Frage "was lernt mein Hund daraus?". Ich bemühe mich, dass bei Grisu zu 99% die Antwort ist: wir gehen da einfach dran vorbei oder weichen aus und alles ist entspannt... siehst du, kein Grund zur Aufregung und zu einer direkten Konfrontation kommt es eh nicht...


    Wobei ich dazu sagen muss, ich wohne hier relativ einsam, nicht in der Stadt. In Urlaubsgebieten wundere ich mich auch manchmal, was manche Halter trotz ganz klarer Zeichen so abziehen, um bloß ihren Hund nicht einschränken zu müssen :mute: . Da würde ich zur Not wirklich völlig abseits des Weges verschwinden, Wurfketten oder Futter einsetzen.



    Wobei, ganz ehrlich, natürlich ist es mit Joey und Smilla entspannter |) , man tut sich das ja nun nicht freiwillig an. Umso schöner, wenn der Gegenüber ein klein wenig mitdenkt, auch er wird mit einiger Wahrscheinlichkeit ja nun nicht immer "ich find alles gut" - Hunde führen... Aber dazu lernen und Rücksicht nehmen ohne akuten Zwang ist für so einige leider schwierig...

  • VIELEN VIELEN LIEBEN DANK NOCHMAL AN ALLE EURE ANTWORTEN!!!


    Das mal vorneweg, ihr helft mir echt weiter!


    Ein kleines erstes Update:
    Wir sitzen gerade im Büro. Auf dem Weg hierher haben wir zwei Hunde getroffen, Ausweichmöglichkeit gleich null, da am Fußweg auf einer Brücke. Ich hab Lumpi Richtung Geländer gelenkt und mich vor ihn gestellt, die anderen Halter darauf hingewiesen ihre Hunde bitte kurz zu nehmen und siehe da - alles super! :applaus:
    Nur ein kleiner Erfolg aber immerhin; der Lump war total entspannt und hat den beiden sogar interessiert die Nase nachgestreckt, ist aber brav hinter mir geblieben. Ich glaube ich muss dringend an meiner Körpersprache arbeiten! Selbstbewusst vor ihn stellen und ihn "abschirmen" scheint wohl vorerst mal eine gute Lösung zu sein :smile:

  • Super!


    Jetzt ist dir ja auch selbst bewusst geworden, dass dein Hund nicht "böse" ist, sondern sich einfach nicht mehr zu helfen weiß. Das macht es leichter.

  • Wahrscheinlich hat dein Hund auch einfach Angst vor Schmerzen und wenn da ein Hund reinbollert auf die falsche Weise mit 2 bandscheibenvorfällen, kann ihn das auch echt gesundheitlich nicht nur stark einschränken sondern lähmen. Das ist ja keine reine "Befindlichkeit" a la "er hat halt keinen Bock, es gibt einen wichtigen Grund obendrein, den du im Auge haben solltest.


    Deine Aufgabe ist, ihn zu schützen. Lass andere Hunde einfach nicht mehr bis an euch ran. Verstaub sie zur Not. Ja - das ist nicht schön für diese Hunde und ja, vielleicht meckert dich der andere Besitzer an. Aber hey - wem gegenüber trägst du die Verantwortung? Wer sollte dir vertrauen? Kein Wunder dass er es noch nicht annehmen kann von dir, wenn er es noch nicht gelernt hat, dass du ihn wirklich schützen kannst. Das Vertrauen musst du dir erarbeiten.


    Und wenn dir das zu schwer fällt, dann geh irgendwo oder irgendwann (morgens seeeehr früh in der Dunkelheit zB sind kaum Menschen unterwegs) wo keiner unterwegs ist.


    Wäre mein Vorschlag.

  • Du wirst es nicht glauben, aber auf unserem Geschirr steht schon "NICHT ANFASSEN". Letztens hatte ich den Lump kurz vor der Drogerie angebunden und drin schnell direkt an der Kasse nen Flyer zu holen - dauerte keine Minute. Komm ich raus und ein Mann steht über meinem Hund und krault ihn recht kräftig genau an seiner einen Bandscheiben-Stelle. Ich kam raus und hab ihn auf das Schild hingewiesen und ihm erklärt dass man fremde Hunde sowieso nicht streicheln sollte. Antwort war nur ein "Naja, wenn er gefährlich ist gehört er eingeschläfert."

    Ehrlich gesagt - solche Aktionen würde ich echt nicht machen. Nicht ne Minute, nicht nur einmal, einfach NICHT.


    Dann hol den Flyer ein andermal, bitte jemanden, aufzupassen, was immer.


    Du musst einfach mehr Beschützerinstinkt und mehr "Antenne" für deinen Hund entwickeln.

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