Hund kommt gar nicht oder selten bei Rückruf

  • Ich hab auch so einen Kandidaten. Ich habe mich inzwischen aber vorerst damit "begnügt" dass er einfach kein Hund sein wird der 100% abrufbar ist in jeder Situation, nichtmal annähernd. Zumindest nicht für eine lange Zeit. Er ist immer an der Schlepp weil ich ihm ohne einfach nicht trauen kann. Ich hab alles durchprobiert und verschiedene Methoden, alles schön und gut solange keine oder wenig Ablenkung da ist. Dann ist es meist vorbei. Er ist halt auch schlau und weiß ganz genau wenn die Schlepp ab ist und wann nicht. War anfangs paar mal so dass ich gedacth hab "Ah, jetzt sind wir so weit" weil es an der Schlepp gut ging und schwupp als sie ab war war es wieder nichts. Daher: für seine Sicherheit, anderer Leut Sicherheit und meinen Nerven bleibt sie jetzt einfach dran (nur zum spielen kommt sie ab aber nur wenn wir gut ensehen können). Weh tun tut ihm das auch nicht.



    Man muss dazu aber sagen, dass ich halt nen BC hab und der sich auf Ablenkungen extrem fixiert, das wird zwar langsam besser (anfangs konnten wir nicht mal entspannt spazieren gehen da jedes Fahrrad, Auto, etc. fixiert und gehütet werden sollte), aber dauert halt und bleibt einfach seine Tendenz. Dazu sind BC eh recht eigenständig oftmals und leider wurde er nie auf Menschen fixiert als er klein war, sondern durfte tun und lassen was er will mit wahrscheinlich wenig Menschen-Kontakt.

  • Swchleppleinen sollte man ganz langsam abbauen:In Abständen von 4-8 Wochen jeweils um 50cm kürzen bis nur noch der Karabiner an der Leine ist. Dauert etwas aber bringt wirklich was.

  • Sorry, aber ich lese heraus, dass Du Dich für Deinen Hund überhaupt nicht interessant gemacht hast. Wenn die große weite Welt lockt, mit tollen Gerüchen und Begegnuneng mit Artgenossen, dann bist Du Deinem Hund egal.


    Such was, was Deinen Hund auf Dich fokussiert.Was das sein könnte, ist so individuell, dass schwer ein Ratschlag gegeben werden kann. Probier doch einfach verschiedenen Ideen aus. Und wenn Du was Passendes gefunden hast, dann mach es kurz aber intensiv mehrmals ein paar Minuten auf jedem Spaziergang.


    LG Appelschnut

  • Ich würde auch empfehlen, nochml ein neues Signal aufzubauen.
    Vielleicht wäre ja eine immer gleich klingende Hundepfeife was?
    Ich persönlich fange beim Aufbau des Rückrufs noch viel weiter vorn an, wenn ich ihn einem Hund beibringe.
    Hab mal ne kleine Trainingsanleitung erstellt, wie meine Hunde es gelernt haben:


    • Du fängst erstmal zuhause in der Wohnung an.
      Mindestens eine Woche lang bei jeder Mahlzeit oder wenn es Leckerlie gibt oder ein Spielzeug.
      vorher einfach pfeifen und dann folgt die Belohnung. Dafür muss der Hund nicht zu dir kommen, das reicht, wenn der schon neben dir steht und dich neugierig anschaut.... oder besser, es ist sogar wichtig, dass der Hund neben dir steht und in Erwartung ist, was jetzt gleich kommt.
      Pfiff=Belohnung.
      Nach dieser Woche könntest du mal probehalber in der Wohnung pfeifen, während der Hund was anderes macht, zB gelangeweilt irgendwo schnüffelt. Reagiert er auf Pfiff, ist das ein Zeichen, dass du den nächsten Schritt gehen kannst.
    • Im nächsten Schritt wiederholst du Schritt 1 - nur draußen in für den Hund langweiliger Umgebung, parallel dazu übst du zuhause das abpfeifen in verschiedenen Situationen. die Ablenkungen kannst du auch immer steigern. Du könntest zB auch mal pfeifen, bevor du ihn zum Gassi rufst.
      auch das wieder mindestens eine Woche, selbst wenn du denkst, das ist Kinderkram, der Hund kann das schon lange.
    • und dann erst würd ich anfangen, deinen Hund in verschiedenen Situationen abzusetzen und auf Pfiff darf er erst kommen. klappt das gut, kannst du auch mal beim normalen Gassi - erst in langweiliger Umgebung und dann bei steigender Ablenkung üben. Auch mal pfeifen, wenn der Hund sowieso grad zu dir unterwegs ist oder grad stehenbleibt und zu dir schaut.
    • der Hund soll deinen Pfiff nach Möglichkeit nicht ignorieren. Also mach ne Leine dran und pfeif auch nur dann, wenn du es irgendwie durchsetzen kannst. Ich würde jedoch nie den Hund mit Leine ran-angeln, wenn ers mal ignoriert. Lieber den Hund abholen - später im Freilauf hast du ja auch keine Leine.
      Um das Absichern streiten sich ja die Geister... aber bis dahin ist es eh erstmal noch ein weiter Weg und ein paar Monate Arbeit für dich, eh du überhaupt darüber nachdenken kannst, den Hund mal ohne Leine abzupfeifen.
  • Ich habe sie seit fast 2 Jahren und anfangs hat sie wunderbar gehört, nur jetzt gar nicht mehr..

    Was hat sich verändert?
    Hast Du sie vernachlässigt?
    In dem Sinne, dass Du es für selbstverständlich genommen hast, dass sie hört? Dass Du die Bindung nicht konsequent ausgebaut hast?


    Sollte es so sein, dann rächt sich das jetzt. Der anfangs "einfache" Hund macht jetzt sein Ding.


    Ich würde alles zurück auf "Anfang" stellen. Spaziergänge nur an der kurzen Leine. Aufmerksamkeit beanspruchen durch Ansprache.
    Nach - ich sag mal - 2 Wochen an die Schlepp, weiter viel Ansprache und Verstärkung mit Leckerlis oder anderen Belohnungen, Suchspielen usw. Mach Dich wichtiger als alles drumrum.


    Konzentrier Dich auf den Hund!
    Und die Rappeldose? Ich würde mehr mit dem arbeiten, was Du selbst bist, also Stimme, Körperkontakt usw.

  • Also ich glaube, der Hund hat den RR einfach nicht komplett verstanden, nicht ausreichend generalisiert... da geht es nicht um noch tollere Leckerlies oder so, sondern um das grundlegende Verständnis vom RR (eben auch unter Ablenkung)...

    Man muss dazu aber sagen, dass ich halt nen BC hab und der sich auf Ablenkungen extrem fixiert, das wird zwar langsam besser (anfangs konnten wir nicht mal entspannt spazieren gehen da jedes Fahrrad, Auto, etc. fixiert und gehütet werden sollte), aber dauert halt und bleibt einfach seine Tendenz. Dazu sind BC eh recht eigenständig oftmals und leider wurde er nie auf Menschen fixiert als er klein war, sondern durfte tun und lassen was er will mit wahrscheinlich wenig Menschen-Kontakt.

    Hmmm, warum soll nun ausgerechnet ein BC das nicht hinkriegen? Da scheint es einfach noch ein paar kleinere Baustellen mehr zu geben außer dem RR...


    LG.
    Bea

  • Also ich glaube, der Hund hat den RR einfach nicht komplett verstanden, nicht ausreichend generalisiert... da geht es nicht um noch tollere Leckerlies oder so, sondern um das grundlegende Verständnis vom RR (eben auch unter Ablenkung)...

    Hmmm, warum soll nun ausgerechnet ein BC das nicht hinkriegen? Da scheint es einfach noch ein paar kleinere Baustellen mehr zu geben außer dem RR...
    LG.
    Bea


    Ich sage nicht, dass es ein BC nicht kann. Ich sage nur, dass es bei meinem schwieriger ist. Prinzipiell geht der RR ja schon, selbst mit Ablenkung, solange er sich nicht fixiert. Er fixiert sich nunmal innerhalb weniger einer halben Sekunde wenn er was sieht und ich es nicht vorher gesehen hab und sobald er fixiert ist interessiert ihn gar nichts anderes mehr (glaub mir, ich hab alles supertolle ausprobiert wo er sonst dermaßen drauf abfährt und nch mehr...). Wenn du jeh einen BC gesehen hast wenn er komplett fixiert ist weißt du was ich mein. Das ist nunmal seine Natur und die wird man nicht 100% ändern können. Klar, wir arbeiten daran, er fixiert sich ja schon längst nicht mehr auf Fahrräder, etc. aber es passiert dennoch immer wieder (vorallem z.B. mit anderen Hunden, aber eben auch weil er Angstaggressionen hat) und dann geht kein RR mehr (oder jegliches andere Kommando).


    Ich sage nicht, dass es bei der Thema Eröffnerung auch so ist. Ich denke, manchmal muss man die Dinge aber eben sehen wie sie sind. Nicht jeder Hund wird 100% RR lernen (können), warum auch immer. Man kann da immer dran arbeiten klar, und vielleicht geht es irgendwann, aber bis dahin muss man sich, andere, und den Hund schützen in dem einfach eine Leine dranbleibt.

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