IBD bei Henry - Erfahrungen/Ratschläge gesucht
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Hallo liebe Foris,
Henry hat wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit eine IBD. Ich habe immer gehofft, dass uns "sowas" erspart bleibt, aber nun ist´s halt so.
Zur Vorgeschichte:
Vor ca. 4 Wochen trat bei Henry unregelmäßiges Erbrechen auf. Meist war es zur Mittagszeit und auch immer nur dann, wenn er sein Frühstück verweigert hat. Ich ging davon aus, dass es ein übersäuerter Magen sei und schob ihm eine halbe Scheibe Brot rein. Gut war.
Dann fing er aber an auch nachmittags zu erbrechen, obwohl er gefrühstückt hatte. Es handelte sich immer um gelblich-geschäumten Mageninhalt (ohne Essenreste). Mal brach er 2x täglich, dann war wieder 2 Tage gut, dann erbrach er mal, dann war wieder gut. Sein Kotabsatz war bestens, kein Durchfall, kein Blut, schön geformte "BARF-Hund-Häufchen".
Fell und Haut sind makellos.
Dennoch wollte ich der Sache nachgehen und fuhr mit ihm in die TK. Es wurde ein großes Blutbild gemacht, welches ergab, dass ein Wert (Eosinophile) nicht stimmt. Parasiten wurden ausgeschlossen, da ich im März erst eine Kotprobe untersuchen ließ.
Es wurde ein Ultraschall gemacht sowie eine Endoskopie. Heraus kam, dass Henry eine leicht vergrößerte und abgerundete Milz hat (was wohl laut der TÄ weder im Zusammenhang mit seinen Symptomen steht noch bedenklich sei im Moment - es wurde nur festgestellt), dass er einen vergrößerten Lymphknoten im Bauchraum hat und dass seine Darmwand überdurchschnittlich dick sei. Weiterhin ist diese stark gewölbt, entzündlich und stellenweise sehr schleimig. Hab´s selber auf den Bildern gesehen. Henry bekam vor genau einer Woche eine Kortisonspritze. Seit dem hat er auch nicht wieder erbrochen.
Heute bekam ich einen Anruf, dass der Befund der Gewebeentnahme da sei. Ich hab das ganze Fachchinesisch schon wieder vergessen (muss da dringend nochmal nachfragen!), aber die Ergbnisse deuten wohl auf eine IBD hin. :/
Ich soll eine Ausschlussdiät mit Pferd und Kartoffel machen.
Nun hab ich aber einige Fragen dazu:
- Wie lange werden nur diese zwei Komponenten gefüttert? 8 Wochen, oder?
- Wie sichert man in der Zeit die Calciumversorung des Hundes? Gar nicht?
- Darf er Knabberzeug vom Pferd haben?
- Da er ja "nur" das Symptom des Erbrechens zeigt, stelle ich es mir schwieriger vor, Rückschlüsse ziehen zu können. Oder?Es werden bestimmt noch viele viele Fragen aufkommen bei mir und ich würde mich freuen, wenn ich hier Antworten finden könnte.
Vielen Dank,
LuisaEdit:
Gerade eben hat er folgendes gemacht: heftiges Schucken und Schnauze lecken. Konnte ich schon öfter beobachten. Was könnte das sein? Sodbrennen? Übelkeit?
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Hi
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Ich soll eine Ausschlussdiät mit Pferd und Kartoffel machen.
Nun hab ich aber einige Fragen dazu:
- Wie lange werden nur diese zwei Komponenten gefüttert? 8 Wochen, oder?
- Wie sichert man in der Zeit die Calciumversorung des Hundes? Gar nicht?
- Darf er Knabberzeug vom Pferd haben?
- Da er ja "nur" das Symptom des Erbrechens zeigt, stelle ich es mir schwieriger vor, Rückschlüsse ziehen zu können. Oder?Hallo,
zum "Grundsätzlichen" in Sachen Ausschluss-Diät zitier ich mich mal selbst aus einem anderen Thread:
ZitatHallo,
was mir auffällt bei der Fütterung Deines Hundes bisher: dass Du noch keine wirkliche Ausschluss-Diät angefangen hast, sondern (durchaus verständlich, aber eben nicht immer hilfreich) Du momentan zu sehr bemüht bist, den Hund möglichst sofort mit allem zu versorgen, was er futtertechnisch so braucht.Nur - so wird das eher nichts.
Die Allergietests aus dem Labor können leider nur eine grobe Hilfestellung sein - die unterschiedlichen Reaktionsklassen gehen nicht unbedingt konform mit der tatsächlich auftretenden allergischen Reaktion, weder in Sachen auf was, noch in Sachen wie stark die allergische Reaktion ausfällt.
Meine TÄ hat es mir so erklärt: Die Allergietests aus dem Labor für den Hund sagen nur aus, dass der Hund eine gewisse AllergieBEREITSCHAFT für das getestete Futtermittel mitbringt.
Hilfreich sind diese Tests dahingehend, dass man grad am Anfang einer Allergiker-Karriere alles meiden sollte, was irgendwie auffällig getestet wurde.
Bei Laboklin z. B. gibt es einen erweiterten Futtermitteltest, in dem Exoten mit drin sind (Hirsch, Pferd, Strauss, Hirse, etc. )Wenn Du JETZT zuverlässig weisst, dass Dein Hund Fisch z. B. verträgt, spricht überhaupt nichts dagegen, zunächst einfach mal mit dieser einen Fleischquelle anzufangen. Das soll ja nicht das einzige Futter für alle Ewigkeit bleiben, sondern der geplagte Organismus muss erst einmal zur Ruhe kommen.
Also - nur 1 Fleischsorte.
Dazu gibt man bei der Ausschlussdiät eine Kohlenhydratquelle, die der Hund noch nie hatte. Bei Hunden mit unbekannter Vorgeschichte ist das schwierig. Da nutzt man dann "exotischere" Quellen, eben z. B. die Hirse - Bio-Hirseflocken von Lunderland (normale Hirsekörner kommen im Ganzen hinten wieder raus...) oder Bio-Hirse, die man daheim durch die Getreidemühle scheucht und dann kocht.
Und dann erst mal gar nichts anderes. Kein Leckerchen (da dann halt Fisch nutzen), keine Zusätze, kein Öl, kein Gemüse.
Das hat ein wenig Zeit. Der Hund wird nicht sofort in ein Versorgungsdefizit verfallen...Dazu gibt es ein Futter-Tagebuch - in dem steht, wann man was, wieviel gefüttert hat, der aktuelle Ist-Status des Hundes (Juckreiz, Kotbeschaffenheit, Bauchgluckern, Augentränen, Hautzustand) und vielleicht noch andere Besonderheiten (bei multi-Allergikern z. B. Wetter, Pollenflug, Art und Ort der Spaziergänge, etc.)
Und dann wartet man erst mal so lange ab, bis der Hund den "Sollzustand" eines möglichst beschwerdefreien Hundes erreicht hat, sprich, die Hautveränderungen weg sind, der Juckreiz weg ist, was auch immer der Hund an Symptomen zeigt.
Ganz "klassisch" würde man dann zunächst noch einen Provokationstest machen, indem man für kurze Zeit das alte Futter gibt und darauf wartet, dass die Symptome sich wieder zeigen, aber meist braucht man das nicht, wenn der Verdacht auf allergisches Geschehen sehr dringlich ist. Dann muss man das weder dem Hund, noch sich selbst antun.
Und DANN ERST fängt man an, ganz allmählich jeweils EINE EINZIGE Futterkomponente hinzuzugeben.
Also nix mit Gemüse-Flocken-Mix, der zig Zutaten enthalten kann!Eine einzige Zutat, möglichst in Bio-Qualität. Und die über einen Zeitraum von 1 Woche in durchaus größeren Mengen als normal mitfüttern, das Futtertagebuch aktuell halten und auf jegliche Veränderung beim Hund achten.
Viele Hunde reagieren sehr schnell - da genügt ca. 1 Woche zum Testen, andere reagieren erst verzögert, da brauchts länger. Das muss man ausprobieren.Reagiert der Hund, kommt diese Komponente auf die Negativ-Liste, sie wird gestrichen, wieder zurück auf die bisher vertragene Futterzusammensetzung und die so lange ohne weitere Versuche geben, bis der Hund wieder symptomfrei ist.
Und so geht das immer weiter - man sammelt allmählich diesem Hund verträgliche Futtermittel zusammen.
Bloss nicht irgendwelche "Mixe" nutzen - ausser es sind nach einiger Zeit Testen Mixe, die tatsächlich nur aus vertragenen Zutaten bestehen.
Bei Hunden, wo man für die einzelnen Testungen längere Zeit benötigt, weil sie erst verzögert reagieren und dann meist auch länger brauchen, bis sie wieder beim symptomfreien Zustand sind, bietet es sich an, recht bald eine Vitamin-Mineral-Mischung zu testen, die auf Füllstoffe wie Maisstärke und was auch immer verzichtet. So etwas wäre z. B. das Vitamin-Optimix Senisitive vom Futtermedicus.
Nur in diesen sehr kleinen Schritten kommt man mit einem hochgradigen Allergiker wirklich zum Erfolg.
LG, Chris
Das ist aus diesem Thread hier:
https://www.dogforum.de/mein-h…s-allergisch-t130234.html
Dort findest Du sicher weitere für Dich nützliche Infos.Zu Deinen Fragen - man führt die Ausschluss-Diät mit den 2 ausgewählten Komponenten möglichst so lange durch, bis der Hund beschwerdefrei ist. 6 - 8 Wochen sind da ein realistischer Marker, wenn es länger dauert, aber deutlich absehbar ist, dass Besserung da ist, dauert es eben länger.
Eine hochgradige Mangelversorgung ist in diesem überschaubaren Zeitraum nicht zu erwarten.Wenn Pferd vertragen wird (möchtest Du roh/gekocht füttern oder nutzt Du ein Naß- oder TroFu?), kann man nach dem Erreichen des "Soll-Zustandes" anfangen, z. B. Herz vom Pferd dazuzunehmen, ganz geringe Mengen Leber gehen auch (Pferde sind meist wesentlich älter als Nutzvieh, deshalb ist die Pferdeleber nur in Mini-Portionen ratsam), zur Energieversorgung kann man Fett vom Pferd dazugeben und auch fleischige Rippen vom Pferd sind machbar. Die Knochen "taugen" für einen Knochen-Anfänger nur bedingt, man kann sich aber auch nach Fohlenrippen erkundigen, die deutlich weicher sind. Eine wirklich gute Quelle für hochwertiges Pferdefleisch und per Mail/Kontaktformular erfragbaren "Sonderbestellungen", die im Online-Shop nicht erwähnt sind, ist http://shop.rossschlachter.de/, dort bekommt man Frischfleisch, aber auch Dosenfleisch pur oder mit Kartoffeln aus dem Großraum Ruhrgebiet.
Mach Dir keinen ZUUU großen Kopf wegen einer möglichen Mangelversorgung - eine gewisse Zeit läßt sich das vom Organismus kompensieren und bei einer weiter bestehenden entzündlichen Veränderung der Darmschleimhaut käme es auch irgendwann zu einer Mangelversorgung, da gar nicht mehr alles aufgenommen werden könnte, selbst wenn der "Input" ideal zusammengestellt wäre. Durch die Ausschlussdiät und die Therapie der IBD geht Ihr das Problem ja von Grund auf an. Manchmal muss man von der Ideal-Linie abweichen.
Sowohl das Erbrechen, als auch das Schlucken, Speicheln werden bei Euch Symptome für Unverträglichkeiten sein.
Oft nimmt man noch heftiges Bauch-Gluckern wahr - es muss nicht zu Durchfällen kommen, aber auch bei leidlich normalem Kot findet man Schleim-Hüllen als Zeichen entzündlicher Darmveränderungen.Am besten führst Du ein Futtertagebuch - in dem Du einfach alles aufschreibst, was Dir auffällt. So kann man den Überblick behalten und Zusammenhänge zwischen Ursachen und Symptomen nachvollziehen.
Gerade bei gern längerwierigen Erkrankungen ist das sehr nützlich - man sollte auch Medis notieren, dann hat man immer alles parat...Malikas Thread
https://www.dogforum.de/ibd-ka…-damit-leben-t128481.htmlhast Du vermutlich schon gefunden?
Auch da gibt es sicher hilfreiche Tipps.LG, Chris
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Hallo
es gibt auch einen sehr interessanten Artikel in der Zeitschrift Tierhomöopathie (Themenheft 2010: Verdauung). Kann man bei IRL Verlag bestimmt bestellen.
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Liebe Chris, liebe Anne,
danke für eure Antworten.
Ich bin schon fleißig am Lesen und Infos sammeln. Leider bin ich arbeitstechnisch im Moment auch sehr eingespannt, so dass ich nicht die Zeit aufbringen kann, die ich mir gerne nehmen würde.
Chris, da Henry seit fast 2 Jahren gebarft wird, würde ich das Pferdefleisch roh geben. Das kennt er noch nicht, weil ich mir das immer "für den Fall der Fälle" aufsparen wollte. Nun ist´s wohl so weit.
Du schreibst, dass man am besten eine Kohlenhydratquelle verwendet, die Hund noch nicht kennt. Wird schwierig bei Henry, da er vom Billigtrockenfutter über die hochwertigen Futtersorten (nass und trocken) bis hin zu Hirse, Amaranth, Reis, Hafer, Buchweizen, Kartoffeln...alles hatte. Gerade bei der seit knapp 2 Jahren betriebenen Frischfütterung habe ich sehr darauf geachtet, dass er ausgewogen ernährt wird.
Soll ich trotzdem Pferd und Kartoffeln nehmen?
Ich habe ein wenig Probleme damit, die Symptomatik vernünftig zu beurteilen. Henry zeigte ja "nur" gelegentliches Erbrechen. Wenn ich meinen Kopf auf seinen Bauch gelegt habe beim Kuscheln, habe ich zwar stets ein leises Gurgeln wahrgenommen, bin aber immer davon ausgegangen, dass das die normale Peristaltik ist. Schließlich höre ich die bei meinem Partner auch immer, wenn ich auf seinem Bauch liege.
Wie schon geschrieben, bis auf dieses extreme Schlucken, konnte ich bisher weder schlechtes Fell bzw. schlechte Haut oder ungewöhlichen Stuhl feststellen.
Futtertagebuch wird im Moment auch schon geführt und beibehalten.
Wenn ich nun also über 8 Wochen eine Fleisch- und eine Kohlenhydratquelle füttere und danach bspw. Rindfleisch (oder was anderes??) gebe, wie lange soll ich beobachten, ob sich was tut? Eine Woche? Wenn nichts zu beobachten ist, gibt es dann eine weitere Komponent dazu, ja?
Was ich immer noch nicht verstanden habe: IBD ist ja eine chronische Reizung des Darms, richtig? Was, wenn die Symptome gar nicht vom Futter herrühren? Was dann? :/
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Zitat
Was ich immer noch nicht verstanden habe: IBD ist ja eine chronische Reizung des Darms, richtig? Was, wenn die Symptome gar nicht vom Futter herrühren? Was dann? :/
IBD ist eine chronische Entzündung des Darms . Eine Autoimmunerkrankung, die in Schüben auftritt.
Eine andere Möglichkeit für die Symptome wäre IBS ( irritable bowel syndrome ) auf gut Deutsch Reizdarmsyndrom. -
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Du könntest anstelle von Kartoffeln Tapiokamehl nehmen.
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Zitat
Du könntest anstelle von Kartoffeln Tapiokamehl nehmen.
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