Großer Schreck, Kind angefallen?

  • Oh Mann, Leute, ich habe gerade echt einen Tatter! Im Moment weiß ich selbst noch nicht, was ich sagen soll. Gerade schrieb meine Schwester mir eine SMS, ob ich jemanden wüsste der Kira nimmt, sie hätte ein Kind gebissen. Bumm!


    Zur Erklärung, Kira ist eine 4jährige Langstockhaar-DSH-Hündin, vor etwa 2 Jahren haben sie sie aus dem TH geholt. Kira ist an sich ein Lamm von Hund, lieb und nett, besteht wundervoll meine kleinen Dominanz-Tests (habe das mal gemacht, um sie zu testen. Ins Körbchen gesetzt und sie rausgedrängelt und so weiter). Kira einziges Manko ist, dass sie, wenn sie an der Leine ist, andere Hunde stark anbellt und dann kaum zu halten ist. An sich bei leinenlosen Begegnungen ist sie normal lieb. Sie ist eher etwas tolpatschig als alles andere.


    Nunja, meine Schwester, die Kira sowieso eher toleriert als akzeptiert, da sie eher der Katzentyp ist, hat ein 7monatiges Baby, ist also eh etwas "sensibel".


    Die Situation an sich war wohl doch nicht so dramatisch, wie sie mir gerade am Telefon erzählte. Sie, also meine Schwester, ihr Freund, Kind und Kira waren auf dem weg zum einkaufen als zwei Mädchen ankamen und fragten ob sie Kira streicheln könnten. Mein Schwager stimmte zu, da Kira da bisher völlig unproblematisch war. Doch plötzlich bellte Kira wohl etwas ungewöhnlich und sprang das Kind an. Die Kleine war völlig erschreckt und lief zur Mutter. So, es gibt nun einige Kratzer. In dieser plötzlichen Situation scheint nun wohl nicht klar zu sein, ob Kira versucht hat zu beissen und sie mit den Zähnen striff oder ob es nur die Krallen vom hochspringen waren. Der Schreck war also größer als die Verletzungen, die Mutter fand das wohl auch nicht dramatisch. Eher erschreckt ist jetzt meine Schwester, sie hat jetzt Angst um ihr Baby und weiß nicht, was sie nun machen soll. Denn selbst dieses plötzliche Anspringen und das merkwürdige Anbellen hat sie nun so irritiert, dass sie Kira jetzt weg haben möchte.


    Oh Mann...nun ist guter Rat teuer...ich halte Kira in keinster Weise für aktiv gefährlich, aber ihre ungestüme Art manchmal macht einen 35Kilo-Hund (ich schätze einfach mal) auch zur Gefährdung in gewisser Hinsicht. Ich möchte nun eine Lösung finden, dass Kira zumindest nicht wieder ins TH kommt, wenn höchstens zu Freunden oder Familie. Am meisten wünsche ich mir natürlich, dass sie da bleiben kann, aber wie eine junge ängstliche Mutter besänftigen?


    Ich fahre morgen Mittag zu ihr und schaue mal, was ich tun kann. Vielleicht mal zu einem offiziellen Hundepsychologen, der ihre Unschuld bestätigt?

  • Manno, das ist ja blöde gelaufen.


    Spontan würde ich sagen, dass die Hündin aufgrund des Babys und der Angst/Unsicherheit Deiner Schwester einen Schutztrieb entwickelt hat, der sich sicherlich durch einen Hundepsychologen, der vorrangig Deiner Schwester klar macht, wie sie sich zu verhalten hat, sehr schnell in den Griff zu bekommen ist. Aber ob Deine Schwester mit Baby sich darauf einläßt? Ich drücke Euch jedenfalls die Daumen!!


    Du könntest die Hündin nicht nehmen, oder?

  • Das was Kathrin sagt halte ich auch für wahrscheinlich. :???:


    Sicherlich, trotzdem nicht angenehm. :/


    Haben die Kinder sonst irgendein Verhalten gezeigt?


    So wie, ach wie ist das Baby putzig, oder ähnlich?


    Sind sie vielleicht, trotz vorherigem Fragen, recht ungestüm vorgegangen?


    Ich glaube ich müsste in der Situation passen, und dann auch das Forum fragen :ops: , kenne so ein Verhalten nicht bei meinem Hund!


    Bin echt gespannt!


    Und für Deine Schwester tut es mir sehr leid. :|


    Blöde Situation!

  • Zitat

    Ich glaube ich müsste in der Situation passen, und dann auch das Forum fragen :ops: , kenne so ein Verhalten nicht bei meinem Hund!


    Wie ich Dir ja letzte Nacht schon von Souma beschrieb, kenne ich das Verhalten leider zu gut. :/


    Nur war sie ein lustig dreinschauender und nur kniehoher Spitz-Schäfer-Collie-Sonstwas-Mix, so dass nicht alle gleich hysterisch reagierten (aber hat die Mutter von dem besagten Kind ja auch nicht gemacht) und ich wußte, dass es an mir und meiner Anspannung/Austrahlung/Körpersignalen lag.


    Wenn man allerdings eine DSH-Hündin hat und so etwas passiert und man sie dazu noch nicht einmal von klein auf kennt, kann ich mir gut vorstellen, dass die eigene Unsicherheit nur noch mehr geschürt wird und man in Anbetracht des baldigen eigenen Kindes sich maßlos überfordert fühlt.

  • Ich bin im Moment auch nicht sicher, was das Beste ist. Wenn man selbst indirekt betroffen ist, ist das viel schwerer als hier Tipps übers Forum an andere abzugeben.


    1. Problem: Ihr Freund ist so der Typ, der will was haben, das ist dann ne Zeit interessant und wird dann langweilig. Oder wehe es kommt Verantwortung auf ihn zu, dann hat er sowieso plötzlich nichts mehr damit zu tun. Kira ist fast nurnoch zu Hause bei meiner Schwester, und ich könnte mir schon denken, dass sie so langsam einen Schutzinstinkt gegenüber dem Wurm aufgebaut hat. Kira ist völlig unterfordert, sie hat keine Aufgabe, höchstens mal ne Runde Rad fahren mit meinem Schwager.


    2. Meine Schwester ist, wie bereits beschrieben, eh kein Hundemensch. Sobald der Hund ein Verhalten zeigt, dass über nett-mit-dem-Schwanz-wedeln hinausgeht ist sie verunsichert, sie ist draussen in diesen Hunde-anbell-Situationen völlig überfordert, auch körperlich. Das merkt Kira natürlich. Jenny ist nurnoch spät Abends, ohne Hundebegegnungen und ohne Kinderwagen in der Lage, mit ihr raus zu gehen.


    3. Ich sehe zwar kurzfristig Sinn darin, mit Kira zu arbeiten, langfristig müssen sie beiden aber selbst sehen, mit ihr richtig umzugehen. Ich sehe es jetzt schon kommen, dass mein Schwager keinen Bock hat! Von meiner Schwester erwarte ich nichtmal großes Engagement, mit der Lütten und oberflächlichem Hundeverstand ist es für sie einfach schwierig, sich da reinzuhängen.


    Mein Verstand sagt, dass es vielleicht besser ist, dass Kira ein Zuhause findet, in dem sie gefordert wird, man sich richtig mit ihr beschäftigt. Andererseits habe ich sie auch lieb und finde es blöde und ungerecht, sie gleich abzuschieben, nur weil mein Schwager zu faul ist, mit dem Hund was zu machen. Ich könnte ihm jedes Mal links und rechts eine klatschen...Sie ist so eine Liebe und Süße...


    Leider ist es mir nicht möglich sie dauerhaft zu nehmen, höchstens mal am Wochenende.

  • Hallo,
    Wenn die Mutter des betroffenen Kindes die Situation nicht dramatisch eingeschätzt hat. Die Beschreibung von der Situation ist hörensagen. Es ist ein wirklich tapferer Entschluß Angst- oder Schutzreaktionen oder andere Dinge zu interpretieren zu vermuten. :/


    Ich wage da mal gar keine Prognose, was dort passiert sein könnte.


    Es ist eine schwere Situation für die Familie. Sie muß damit klar kommen. Egal was jetzt genau passiert ist, dass Vertrauen zum Hundy ist nun gestört.
    Die Idee mit dem Hundepsychologen finde ich schon sehr gut.
    Darüber hinaus könntet ihr reden. :reden: Noch mal genau überlegen oder reflektieren, wer was gemacht hat.
    So könntest Du helfen. Vielleicht war es ja tatsächlich nicht so schlimm. Vielleicht aber doch. :hellsehen2: Das kann man, denke ich, nur im Gespräch klären. Allen noch mal klar machen, wie der Hund eigentlich ist. Weshalb er in der Familie ist und welche tollen Erlebnisse alle zusammen gehabt haben.
    Ein bischen Gewicht auf die andere Schale der Waage legen.


    Vielleicht war es einfach ein versehen mit irgendwelchen scharfen Hundeteilen. In der Panik hat keiner mehr auf die Reaktion des Hundes geachtet der total belämmert an der leine hockte. Weiß keiner oder?


    ich weiß auch nicht wie ich reagieren würde, aber ein Hund ist irgendwie doch ein Familienmitglied. Wenn also mein kleiner Sohn, meiner kleinen Tochter irgendwie weh tut kommen auch nicht sofort die schweren Geschütze, sondern erstmal gucken. Was ist passiert? Macht der das öfter? Gibt es etwas, was er nicht gelernt hat?
    Beim Hund ist das doch irgendwo das gleiche, oder? :???:
    Erst mal reden.
    Die erste Reaktion ist ja recht panisch. Da braucht mal Sachlichkeit und eine neutrale Ebene. :ohm:


    Viele Grüße


    Edit: oh, man das Problem sitzt ja viel viel tiefer.

  • Kann Deine Schwester nicht mit ihr in eine HuSchu gehen? Kann ja sein das sie dann merkt wieviel Spass Hundearbeit/sport macht. Ist doch auch ein schöner Ausgleich zum Mama sein.
    LG
    Quendolina

  • Hallo,


    wenn sowas passiert, dann sind sicher zuerst mal alle total geschockt. So wie Du es beschreibst, sollte man die Sache aber sicher nicht überbewerten und sich zu voreiligen Taten hinreißen lassen. Bevor man den Hund weggibt, sollte man ihm zumindest noch die Chance geben und einen Verhaltenstherapeuten dazuziehen. Denn auf die Ferne kann viel spekuliert werden. Nur wer den Hund in Natura sieht, kann sich ein Urteil erlauben.


    Wir hatten mit unserem alten Hund einmal einen ähnlichen Vorfall. Er war extrem freundlich, auch zu Kindern. Deshalb habe ich ihn auch ohne Bedenken zu den Kindern hingelassen. Als er schon alt war (und seine Toleranzgrenze wohl etwas gesunken war) wurde er von einem Kind ziemlich bedrängt. Ich habe die Sache abgebrochen und ehe ich mich versehen habe hing das Kind bereits wieder um seinen Hals. Mit einem tiefen Grunzen hat er seinen Kopf aus dem Arm gewunden und ist dabei mit dem Fangzahn an der Backe des Kindes entlanggeschrammt. natürlich war ein Kratzer drauf, es hat geblutet, das Kind hat geschrien. Wir sind anschließend mit zum Arzt, der hat uns bestätigt, daß das keine Bißwunde ist.


    Du schreibst auch von Kratzern. Ich denke mal, wenn ein DSH beißen will, dann sieht es anders aus. Was den Hund dazu gebracht hat, wird sicher nicht mehr zu rekonstruieren sein. Vielleicht hat ihn das Kind fixiert, oder bedrängt. Das Bellen vor dem Vorfall klingt nach totaler Unsicherheit des Hundes.


    Und man muß sicher trennen zwischen fremden Kindern unterwegs und eigenen Kindern.


    Ich finde es sehr schade, wenn das Vertrauen in den Hund so nachhaltig gestört ist, daß man sofort über eine Abgabe nachdenkt. Wenn man verunsichert ist, dann sollte man den Hund von einem Fachmann anschauen lassen.
    Wenn dieser Vorfall der willkommene Anlaß ist, den Hund loszuwerden, da er eh nur ein Klotz am Bein ist, dann sollte man tatsächlich so schnell wie möglich einen neuen Platz für Kira suchen.


    Ich hoffe, daß für alle Beteiligten eine gute Lösung gefunden werden kann.


    Grüße Christine

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