Jagdhunde in Nichtjägerhand - möglich, sinnvoll?

  • Mein Cousin hat ein eigenes Revier bzw eine Eigenjagd und geht dort so gut wie nie jagen. Er ist jetzt circa sechzig und die von ihm zeitlebens geschossenen Rehgeweihe passen bequem an die schmale Wand des Esszimmers - trotz Tür, Eckbank, Regal usw.
    Dackel führt ein Dackelleben als Familien- und Hofhund und ist im Herbst bei Gesellschaftsjagden dabei.
    Ich kenne auch Jäger ohne Jagd und Jagdambitionen (viel zu dick) mit Hunde aus Leistungszuchten (Schweißhund)

  • PS Ich sehe sonst auch v. a. Jagdhunde, die im Auto warten. Gassi gehen ist die große Ausnahme. Hier in der Stadt sehe ich das mit jagdlich geführten Hunden. Beim Arbeiten in der Pampa fast nie. Der o. g. Dackel geht auch fast nur mit Lotte (oder ganz alleine) los.

  • Ich kenne ja fast nur Retrieverbesitzer als Jäger und da finde ich, dass die Quantität der Auslastung relativ ähnlich bei denen ist, die jedes Wochenende Dummy trainieren und dann auf WTs gehen im Vergleich zu denen, die einen Hund in der Jagd ausbilden und dann wenn Jagd angesagt ist, eben mitnehmen. Viele dieser Jäger machen aber eh beides, also teilt sich das auf.
    Dass Jäger ihre Hunde jetzt besonders viel auslasten würde glaube ich eher nicht, ein ambitionierter Nichtjäger, der evtl. noch ein bisschen schlechtes Gewissen hat, weil der Hund ja nicht seine Passion ausleben darf, macht evtl. sogar mehr.


    Nur da ist dann eben wieder die Frage, kann Hund auch ohne seine wahre Passion glücklich sein? Ich denke, es kommt wirklich darauf an, was und welcher Ersatz geboten wird. Nicht jeder Mensch kann z.B. Pilot werden, aber vielleicht ist er als Banker genauso glücklich.

  • Wie oft geht so ein Jäger denn jagen ?

    Mein Mann und ich gehen schon mehrfach die Woche jagen. Wenn wir beim Ansitz sind, warten die Hunde allerdings auch im Auto, der Labbi darf mich ab und an auch mit zum Sitz begleiten. Dort muss er dann allerdings auch ruhig warten - was für ihn nun auch nicht unbedingt Auslastung ist. Platt gesagt, kann man die Hünd beim Ansitz nun auch nicht wirklich gebrauchen. Dafür dann aber, wenn es eine Nachsuche gibt. Das muss ja nicht immer mords was kompliziertes sein. Der Schwiegervater hat letztens einen Bock geschossen, der lag auch keine 10 Meter weiter. Allerdings im Schwarzdorn, da durfte dann also erstmal der Hund ran.


    Die Zeit der Hunde kommt dann wieder im Herbst, da geht es so ziemlich jedes Wochenende auf Drückjagden. Die Wachtel sind dann in ihrem Element, der Labbi darf auch mit und wenn es noch eine Nachsuche gibt, ist der auch dabei. Oder es geht auf Hase oder Ente, dann braucht's natürlich auch die Hunde.


    Wie oft der Jäger (oder in diesem Fall die Jägerin :hust: ) jagen geht und wie der Hund dabei ausgelastet wird, hängt also auch etwas von der Jahreszeit und der Jagdart ab. Von Februar bis Ende April ist eigentlich Ruhe in den Revieren, ab Mai geht es dann mit der Ansitzjagd auf den Bock los, ab September/Oktober stehen dann die Drückjagden an und Hase und Ente können bejagt werden.


    Dennoch sollten die Hunde natürlich auch dann irgendwie ausgelastet werden und nicht nur zwischen Haus/Zwinger und Auto hin- und herpendeln...

  • Wird da nicht meistens vor allem das Vorstehen geübt und begutachtet? Letztens hat da noch so ein schönes Video die Runde auf Facebook gemacht:


    578165108919862

    :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot:


    Ich nehme den, der fast die ganze Zeit nur dasitzt.


    Spannend, wie unterschiedlich das ist...

  • :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot: :lachtot:
    Ich nehme den, der fast die ganze Zeit nur dasitzt.


    Spannend, wie unterschiedlich das ist...

    ja der macht den Eindruck als findet er das nicht so toll :D aber deswegen sagte ich ja, dass man das öfter machen muss. Eventuell war der Bube schon müde von etwas anderem. Oder er ist Spätentwickler. Aber er ist ja seeehr aufmerksam, hält sich beim Hundeführer. Hat ja auch einen Vorteil wenn der Hund nicht überall der erste ist xD Ich finde das schwer einzuschätzen. Ich denke da braucht man sehr viel Erfahrung, und selbst dann :ka:

  • @expecto.patronum
    Das Video kenne ich sogar. Ich finde das super. Ich mag Vorsteher. Allein ihre Ruhe und Geduld. Sie sehen aus wie Katzen, die sich an einen Vogel anpirschen :D



    @Dackelbenny
    Danke für den Link. Sehr aufschlussreich =)
    Ich bin da gleich mal über den Begriff Schliefenanlage gestolpert. Da werden ernsthaft Füchse eingesperrt, damit die Hunde trainieren können?

  • Ich bin da gleich mal über den Begriff Schliefenanlage gestolpert. Da werden ernsthaft Füchse eingesperrt, damit die Hunde trainieren können?

    Soweit ich weiß, schon. Die Füchse sitzen aber so in der Anlage, dass die Hunde nicht ganz ran können.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!