Beißhemmung...?

  • Ohh das Problem kenne ich! Gimli ist nun 14 Wochen alt und so langsam wird es wirklich besser. Aber ich bin auch verzweifelt.
    Im spielen beißen war ja gar nicht so schlimm. Problem war das Beißen wenn man nur mal durch den Raum gehen wollte und gerade keine Zeit zum spielen hatte z.B.
    Ein "Nein" hat nicht immer geholfen und ein weghalten oder auch schubsen hat ihn nur noch aufgedreht.
    Unsere Lösung war die Transportbox. Eine nicht zu große, stabile Box, an die wir ihn zuerst positiv gewöhnt haben.
    Wenn er beißt, gibt es ein nein und ich bleibe komplett stehen und schaue ihn nicht mehr an. Beißt er weiter, geht es zu Auszeit in die Box. Kommt er raus und fängt direkt wieder an, geht es wieder in die Box. Immer nur kurz, es sei denn, er schläft drin ein ;) und er wird lieb reingesetzt oder geht alleine mit Leckerlie rein. Sie soll keine Strafe sein, sondern eine Anregung zur Auszeit und rum Runterkommen.
    Als wir die Box noch nicht hatten, haben wir ihn in solchen Situationen hochgehoben, vom Körper weg. Das ging auch, aber er wird zu schwer und fing irgendwann auch da an zu beißen.


    In unserer ersten Hundeschule gab es übrigens auch den Tip, den Hund ruhig zu halten. Also auf den Boden, Hände so, dass er nicht beißen kann und dann halten, bis er ruhig wird. Das finde ich okay, wenn man dabei selber wirklich ruhig ist und nicht grob wird. Meins ist es nicht, hätte auch nicht geklappt.

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    • In unserer ersten Hundeschule gab es übrigens auch den Tip, den Hund ruhig zu halten. Also auf den Boden, Hände so, dass er nicht beißen kann und dann halten, bis er ruhig wird. Das finde ich okay, wenn man dabei selber wirklich ruhig ist und nicht grob wird. Meins ist es nicht, hätte auch nicht geklappt.

      Das klappt nur selten, weil der Hund das nicht versteht.


      @gorgeous2000 hat ja schon gute Tipps gegeben.


      Viel wichtiger, als den Hund ständig zu bespaßen, ist, Ruhe zu vermitteln.
      Ist ein häufiger Anfängerfehler, dass man zu viel mit dem Hund macht, weil einem ständig und überall erzählt wird, dass Hunde Party brauchen.

    • Gerade als Anfänger ist es ja auch echt nicht leicht... ich habe im Welpenaustausch geschrieben, dass mein Hund überdreht vom Spaziergang zurückkommt, wenn uns sehr viele Menschen begegnet sind und da hieß es dann auch erstmal, er wäre unterfordert, wenn wir nur 15 Minuten spazieren gehen. Dabei ist eben genau das Gegenteil der Fall.


      Nur Ruhe allein klappt aber eben auch nicht. Seine "5 Minuten" hat Gimli nämlich trotzdem manchmal. Und da finde ich es wichtig, eine Art Handlungsplan zu haben. Hat bei uns aber auch einiges an Ausprobieren gedauert. Es wird besser!

    • Ich finde auf den Rücken drehen und festhalten nicht nur nicht zielfördernd, sondern völlig unangemessen. Wenn man Hunde untereinander beobachtet, sieht es zwar oft so aus, als würde der Statushöhere (oben) den anderen auf den Rücken werfen, tatsächlich ist es aber so, dass der sich selbst auf den Rücken legt. Das "oben" wird immer von "unten" gestützt, es geht dabei nicht darum, wer körperlich stärker ist, sondern wer mental stärker ist.


      Weniger drastisch finde ich eine gezielte, kurze und knappe Maßregelung wie Abkneifen, vor die Brust stoßen. Hemmt der Hund sich daraufhin selbst in seinem Verhalten, ist alles sofort wieder nett und vom Mensch kommt sofort das Versöhnungsangebot.


      Damit erziele ich, wenn richtig angewandt, sofort und situativ den gewünschten Lerneffekt.


      Maßnahmen wie Ignorieren, Weggehen, Aussperren sind nicht drastisch, werden möglicherweise vom Hund aber auch gar nicht in Verbindung mit seinem vorherigen Tun verknüpft. Klar, hört das Beißen automatisch damit auf, weil die Möglichkeit genommen wird, aber der Hund lernt eben auch nicht, wie er sich denn "richtig" oder "besser" verhalten soll.


      Wenn man sich mal in so einer Situation die Hundemutter oder andere Hunde dazu vorstellt, welche Möglichkeiten haben die?
      Ignorieren tun manche Hunde zwar, aber wenns nicht hilft und den Hund noch weiter anstachelt, dann eben heftiger zu werden und es auch noch weh tut, wird jeder Hund den kleinen Wicht mal eben kurz und knackig maßregeln - mit einem Abbeißen, Zurückzwicken, Schnauzgriff (eher selten zu sehen bei den meisten Hunden) oder einem kurzen Stoß in den Nacken.


      Wenn Welpe sich daraufhin zurück nimmt und sich wieder einschleimt und submissiv verhält, kommt die Versöhnungsgeste "von oben". Das "oben" wird also auch da von "unten" gestützt.
      Und damit ist das Gleichgewicht zwischen beiden auch sofort wieder her gestellt.

    • Ja. Wobei ich noch ergänzen würde, dass die Hundemutter 20 mal ignoriert und weggeht. Erst beim 21. mal wird sie nen Knuff verpassen. Uns Menschen fällt der Knuff aber mehr auf. Auch erwachsene Hunde ignorieren erstaunlich viel unerwünschtes Verhalten miteinander, fällt mir immer mehr auf.

    • Der Welpe, um den es hier geht, ist 11 Wochen alt.
      Ich finde, er hat die Chance verdient, die Beißhemmung auf "die sanfte Tour" zu erlernen, ohne ständigen "Methodenwechsel", unabhängig davon, dass evt. vorhandene Ursachen abgestellt werden müssen.

    • Ja. Wobei ich noch ergänzen würde, dass die Hundemutter 20 mal ignoriert und weggeht. Erst beim 21. mal wird sie nen Knuff verpassen. Uns Menschen fällt der Knuff aber mehr auf. Auch erwachsene Hunde ignorieren erstaunlich viel unerwünschtes Verhalten miteinander, fällt mir immer mehr auf.

      Dazu möchte ich ergänzen, dass es auf die Hundemutter ankommt. Die kennt ihre Welpen ja nun sehr genau. Möglicherweise hat sie gar kein Problem, weil die Welpen sich gar nicht erst trauen, frech zu werden. Dann lernen sie es eben bei ihren Geschwistern, dass zurück gehauen wird, wenn man grob wird.
      Es gibt genauso gut strenge Mütter, die sofort abbrechen wie Mütter, die sich alles gefallen lassen von ihren Welpen.
      Ignorieren hilft oft einfach nicht, wenn das Gegenüber trotzdem oder dann erst recht will.

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