Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2

  • Auch zu spät zum Editieren.
    Bei uns war es auch nicht eisig, aber der Boden war sehr kalt.
    Sie hat ne Zeitlang Pfotenschuhe getragen, was ihr aber nicht so geholfen hat, wie die Medis!!

  • Meine alte Liese hat ein dickes Ohr.


    Sie schüttelt seit einiger Zeit ab und zu den Kopf.
    Habe immer wieder an ihren Ohren geschnüffelt, aber keinen Geruch wahrgenommen.
    Habe es dann auf ihre Sommer-Allergie geschoben, aber die ist nun auch vorbei.


    Heute habe ich den Ohren-Vergleichstest gemacht. Die Ohrmuschel ist auf einer Seite dicker als auf der anderen. Und sie fiept, wenn ich das Ohr knete.
    (Sie hat so viel Pelz am Hals, dass man das nicht so einfach fühlen oder sehen kann.)


    Also morgen in die TK.
    Hoffentlich kein Blutohr!

  • Gerade komme ich aus dem Wald mit unserem 16 jährigen Goldie. Irgendwie wurden während des Laufens bei dem trüben Wetter meine Gedanken auch etwas trüb bzw. fast philosophisch.


    Irgendwie dachte ich so beim Laufen, dass das extrem hohe Alter eigentlich nichts Schönes ist. Es bringt (beim Mensch wie Tier) in aller Regel doch einiges an Einschränkung der Lebensqualität mit sich.
    Dennoch ist die Einschränkung der Lebensqualität (zum Glück) nicht immer mit einem Leiden gleichzusetzen. Ja, die Lebensqualität ist eingeschränkt, aber Leid ist es zumindest bei Filou nicht. Diesen langsamen, altersentsprechenden Zerfall zu beobachten, ist irgendwie schon traurig und schwer. Dennoch könnte ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, dem Leben unseres Opis ein Ende zu machen, nur weil er in seiner Lebensqualität eingeschränkt ist, da wir ziemlich sicher sind, dass er nicht leidet. Irgendwie wirklich schwierig alles.


    Das Alter, diese ethischen Dilemmas, die Pflege - darum dreht sich derzeit alles in unserem Leben.


    Welche altersbedingten Einschränkungen haben denn eure sehr alten (großen) Hunde (über 14 Jahre)?


    -Filou hat mit ca. 13 Jahren das Rennen aufgehört. Er trabte dann noch so ca 1,5 Jahre und seit einem Jahr geht er eigentlich nur noch Schritt für Schritt. Mal zügiger, mal langsamer.
    - Seit er 14 Jahre ist setzt er sich nicht mehr hin, sondern legt sich dann gleich. Irgendwann merkten wir, dass er sich immer gleichab legt. Die TÄ meint, in dem Alter seien Spondylosen auf alle Fälle vorhanden, weshalb das Sitzen ungünstig für ihn ist. Seit Jahren bestehen wir natürlich auch nicht mehr aufs Sitzen.
    -Früher hat sich Filou täglich genüsslich gestreckt, wie es Hunde halt so tun. Das ist seit längerem nur noch eine Erinnerung.
    -Auch Kratzen tut er sich seit längerem nicht mehr. Da würde er den Halt verlieren.
    - Aufstehen auf Fliesen oder Laminat kann er nicht mehr selbst.
    - Und seit einen Monaten müssen wir ihn beim Koten halten, da seine Hinterhandmuskulatur zu schwach ist, um sich beim Pressen länger zu halten.
    - Manchmal ist er etwas orientierungslos. Neulich wollte er in unsere begehbare Dusche liegen. Und auch beim Spaziergang schaut er manchmal fragend in die Welt wenn er z.B. hinter einem Busch seht und sich wundert, wo wir denn nun hin sind.


    Ja, unser Opi ist ein richtiger Methusalem geworden. Dieses sehr alt werden dürfen ist einfach Segen und Fluch zugleich. Für uns und ihn.


    Natürlich gibt es einige Dinge, an denen wir sehen, dass er dennoch eine gewisse Lebensfreude hat. Er will ja noch mehrmals täglich Gassi gehen, frisst sehr gerne, bettelt nach Leckerlis, streckt im Schlaf alle Viere von sich und liegt auf dem Rücken und wälzt sich mehrmals täglich genüsslich in der Wiese.


    Trotzdem wünscht man ihm diese Einschränkungen halt nicht. Aber es gehört einfach zum Altwerden dazu. Irgendwie muss man lernen es anzunnehmen.


    Liebe Grüße vom
    Lausbubenfraule


    PS: Noch kurz zum Blutohr. In jüngeren Jahren hatte Filou das auch des Öfteren. Das war aber eigentlich nie ne große Sache, da wir immer rasch zum TA gingen. Dort wurde dann mit ner Spritze das Blut aus der Ohrmuschel gezogen und das war's dann auch schon. Es blieb nie was zurück.

  • @Lausbubfraule das habe ich mich auch schon gefragt, wie das eigentlich so ist - wenn so ein Zustand über Jahre anhält. Alle trauern wenn ein Hund mit 10 Jahren an Krebs stirbt, aber die Frage ob man das wirklich schafft wenn ein Hund 16 Jahre wird mit den entsprechenden Einschränkungen über Jahre zu leben... die stellen sich die meisten ja gar nicht. Ich falle noch nicht in dein Raster, mein Ben ist grade 11J. geworden. Aber er ist inkontinent und fängt an etwas tüddelig zu werden. Ich habe mir immer gewünscht dass er 15 J. wird, ich bin mir da jetzt nicht mehr sicher - so blöd das klingt. Gehen lassen würde ich ihn auch nicht wollen, das ist klar - und irgendwie ist jeder Tag zu früh. Aber bei Ben halte ich es schon für möglich, dass er noch einige Jahre hat, er rennt noch wie ein junger. Die Einschränkungen fangen trotzdem schon an. Wenn man viel Zeit für den Hund hat und keine wesentlichen anderen Verpflichtungen mag das ja gehen.. Aber wenn man kleine Kinder hat und einen Job der nicht flexibel ist... hm. Schwieriges Thema.


    Sagt ihr im Moment und nach der Zeit mit Filou eigentlich - nie wieder Hund? Oder auf jeden Fall?


    LG Betty mit Ben

  • Hallo-Ich drück mal die Daumen für Liese!!

    Danke!


    War heute beim TA. Er hat in beide Ohren geguckt (sauber, keine Reizungen), hat die Ohren und den Hals abgetastet (konnte keinen Unterschied feststellen) und hat ein paar Tropfen Salbe reingetan und massiert (macht sich halt gut ;) ), hatte aber keine weitere Idee, woran das Schütteln liegen könnte.


    Habt Ihr noch Tipps, wonach man gucken könnte?
    Was Neurologisches vielleicht?

  • Momentan ist unsere Situation etwas entspannter. Filou geht zwar immer noch gern und häufig Gassi (sechsmal tgl :roll: ), aber in der Wohnung schläft er zwischen den Spaziergängen nun wenigstens). Das Tardatrex zeigte nach einigen Tagen wohl zumindest etwas Wirkung. Toi, Toi, toi, dass es so bleibt.


    Jetzt wo es etwas weniger anstrengend ist, kommen mir plötzlich ganz häufig Tränen, weil ich panische Angst davor habe, ihn irgenwann gehen lassen zu müssen und ich wünsche mir dann nichts sehnlicher, als dass der Tag in weiter, weiter Ferne liegt. Wenn Filou nicht mehr gaaanz so anstrengend ist, kann ich auch jeden Moment mit ihm intensiv genießen. Wie er so herzig in die Welt schaut, nach Leckerlis bettelt, seine Zunge auf der Hand zu spüren, sein so weiches, glänzendes Fell zu berühren, nachts sein Schnarchen zu hören, sein Bäuchlein zu streicheln. Wenn ich daran denke, dass dies eines Tages nicht mehr der Fall ist, werde ich unendlich traurig und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie ich diese Zeit der Trauer jemals überstehen soll und die Endgültigkeit annehmen kann, wo er doch seit 16 Jahrend mein treuer Begleiter ist.


    Ich merke immer wieder sehr, dass meine emotionale Verfassung und wie ich mit der Situiation umgehen kann, in erster Linie natürlich von Filous Grad der Ausgeglichenheit abhängt, aber auch davon, welche Verpflichtungen von außen an mich herangetragen werden. Unter der Woche bin ich manchmal einfach nur so undlich erschöpft und ich denke, ich bewältige die Pflege von Filou kaum mehr, weil eben auch mein Beruf viel an Kraft, Engagement und Zeit fordert. Am Wochenende oder im Urlaub, wenn mein Mann und ich gemeinsam zu Hause sind, bin ich viel lockerer, habe weniger Angst um Filou und kann die gemeinsame Zeit ganz anders genießen.


    Zu deiner Frage Benji, ob wir nach Filou wieder einen Hund möchten:
    Wenn ich daran zurückdenke, wie bereichend und unglaublich erfüllend es viele, viele Jahre war, an der Seite eines so tollen Wesens durchs Leben gehen zu dürfen, denke ich schon, dass das Herz sich wieder nach einem solchen Weggefährten sehnt. Auch wenn die letzten Jahre teilweise einfach unglaublich belastend waren - ich denke diese Zeit verblasst irgendwann und man erinnert sich dann wieder verstärkt an all die wunderbaren gemeinsamen, auch unbeschwerten Zeiten.
    Dennoch werden wir nach Filou sicherlich nicht gleich wieder einen Hund bei uns einziehen lassen. Wir haben es dann einfach mal nötig, nach uns zu schauen und etwas egoistisch zu leben. Ohne Rücksicht und Einschränkung. Auch werde ich dann wieder Vollzeit arbeiten (habe meine Stelle ja reduziert, damit Filou nicht mehr alleine bleiben muss) und wie Vollzeit arbeiten und Hund in Einklang zu bringen sind, ist mir ein Rätsel. (Für mich kommt es nicht in Frage einen Hund länger als 4 Stunden tgl. alleine zu lassen.)
    Auch denke ich, dass wir durch die Erfahrungen der letzten Jahre mit Filou bei der Entscheidung, ob ein neuer Hund einziehen soll, sehr rational vorgehen werden. Sicherlich zu rational. Weil wir uns einfach zu 100% bewusst sind, dass auch ein junger Hund schwer krank werden kann und man u.U. diese enorme Einschränkung und Aufopferung nicht nur die letzten Lebensjahre hat, sondern zeitlebens. Und dazu hätte ich momentan glaube ich nicht die Kraft.


    Einen schönen Abend wünscht euch
    das Lausbubenfraule

  • Ich platze hier einfach mal so rein ohne alle 488 Seiten gelesen zu haben.


    Meine Mutter muss ins Krankenhaus. Es ist noch nicht klar, was ist und wie lange es dauern wird.


    Zu meiner Mutter gehört die 16 Jahre alte Trixi. Und wahrscheinlich steht niemand zur Verfügung - außer uns - der sie nehmen kann.


    Trixi ist blind, taub und reichlich dement und inkontinent. Frisst aber noch gut. Bekommt an Medikamenten Antramups und Karsivan. Trixi wiegt 3,5 kg.


    Sie war noch nie bei uns. Wir aber oft dort. Vor meinem Großen hat sie Angst. Mit dem Kleinen ist es unproblematisch. Der Große wiederum findet ihr Verhalten völlig verwirrend.


    Wir haben 2 Katzen. Katzen kennt sie nicht. Und zumindest mein einer Kater ist sehr aufdringlich.


    Meine Mutter hat Trixi mit 13 Jahren als Notfall in desolatem Zustand übernommen. Sie kannte nichts und konnte nichts. Und daran hat sich bei meiner Mutter leider nichts geändert.


    Wenn sie etwas nicht zuordnen kann (was bei blind, taub, dement ja häufig vorkommt) beißt sie. Sie lässt sich auch nicht hochheben.


    Meine Mutter lebt ebenerdig. Wir auf 3 Geschossen mit offenen Treppen.


    Meine Mutter muss eigentlich sofort ins Krankenhaus. Hat das aber noch um ein paar Tage verschoben.


    Ich bin grade etwas überfordert, wie wir das möglichst sinnvoll mit der Kleinen bei uns regeln können. Einfach so drauflos laufen lassen geht sicherlich nicht.


    Wir sind beide berufstätig. Mein Mann aber von zuhause. Aber permanent nach Trixi sehen, kann er da auch nicht.


    Erstmal ein separater Raum? Mit ihren Sachen halt? Und wie regelt man das mit der Inkontinenz? Bei meiner Mutter steht immer die Terrassentür auf. Und ansonsten wischt sie halt. Das geht hier so nicht. Ideen?

  • Ich würde ihr einen Raum geben, wo sie von den Anderen nicht behelligt werden kann.
    Dafür könnte man Türschutzgitter nehmen.
    Ich würde ihr ein Läufigkeitshöschen mit dickerer Einlage anziehen und häufiger mit ihr raus gehen.

  • Ich würde ihr einen Raum geben, wo sie von den Anderen nicht behelligt werden kann.
    Dafür könnte man Türschutzgitter nehmen.
    Ich würde ihr ein Läufigkeitshöschen mit dickerer Einlage anziehen und häufiger mit ihr raus gehen.

    Mein Mann ist grad los, um PVC zu holen. Damit werden wir den Raum fürs Erste notdürftig auslegen.


    Türschutzgitter wird erstmal nicht funktionieren. Zumindest nicht, wenn wir nicht non-stop aufpassen können. Trixi hat panische Angst vor fremden Hunden. Ich gehe davon aus, dass sie auch panische Angst vor meinen Katzen haben wird.


    Panische Angst heißt bei ihr, dass sie nach vorn geht und zubeißt. Das lässt sich mein einer Kater nicht gefallen. Der läuft bei sowas nicht weg. Das wäre für ihn eine Kampfansage. Und da er doppelt so schwer wie das Mädel ist, gäbe das schwere Verletzungen auf Seiten des Hundes.


    Wenn wir nicht aufpassen können, dann muss die Tür leider erstmal zu sein.


    Läufigkeitshöschen muss ich dann mal was passend Kleines besorgen. Das müssen wir alles nach und nach ausprobieren. Ich habe so null Erfahrung mit richtig alten Hunden. Und dann noch mit einem Hund, der überhaupt keinerlei Rituale kennt. Sei es Leine, sei es Stubenreinheit, Fellpflege oder irgendwas. Meine Mutter kommt am Do. Morgen ins KH. Muss also alles schnell gehen und ist auch noch viel zu organisieren. Und es steht auch nicht so wirklich fest, ob sie das Krankenhaus nochmal verlassen wird und wenn, ob sie dann noch alleine wohnen kann.


    Keine Ahnung, wie das alles funktionieren soll.... :verzweifelt:

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