Hunde ausgesetzt

    • Neu

    Hi


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    • Wisst ihr wennd das Tierheim wirklich soviel verlangt wie in einem anderen Thread berichtet, dann kann ich es ja schon fast verstehen. Nicht das ich es selber jemals tun wuerde und ich wuerde auch niemanden unterstuetzend er seine Tiere einfach so Verantwortunglos aussetzt, aber Hilfe vom Staat ist da ja auch nicht zu erwarteten oder?

    • Wasollen die Tierheime den machen?
      Es gibt in Deutschland ca. 750 Tierschutzvereine. Die Verteilen sich auf alle Spezies; Hunde, Katzen, Frettchen, Kleintiere, Exoten, Reptilien etc. Tierheime gibt es ca. 300, rechnet man Pflegestellen mit. Dem stehen rund 5,5 Millionen Hunde gegenüber und rund 100.000 Importhunde pro Jahr. Ungefähr 40.000 Hunde werden jährlich ausgesetzt oder beschlagnahmt.
      Die Tierheime müssen das Geld nehmen um überleben zu können.
      Was soll eine Familie tn, die nichtmal Flohmittel bezahlen kann?
      Die sozialen Unterschiede in D sind inzwischen mit den Unterschieen zwischen Manhattan und der Bronx vergleichbar. Viele Menschen haben keine Wahl!

    • Die kostenfreie Entgegennahme von Abgabetieren ist zum einen eine Frage der Finanzierbarkeit. Darüber hinaus soll duch die Erhebung des Kostenbeitrags aber auch eine gewisse Hemmschwelle ausgelöst werden.


      Zum von Wakan genannten Fall: Es gibt aus meiner Sicht nie, aber wirklich NIEMALS eine Rechtfertigung dafür, in Deutschland einen Hund auf einem Parkplatz auszusetzen. Bei solchen Berichten wird erstaunlicherweise auch nie erfragt, was die Leute denn vorher versucht haben, um aus dem Dilemma zu kommen: z.B. Anfrage bei div. Tierschutzvereinen mit dem Hinweis, dass sonst Aussetzung droht, Freunde + Bekannte anhauen, Spendenaufruf usw. usw.


      Ziel des Tierschutzes muss auch in der Aufklärungsarbeit liegen, damit sich die Menschen VOR der Anschaffung eines Tieres Gedanken machen.


      Meistens tauchen die finanziellen Schwierigkeiten bei der privaten Tierhaltung auch nicht von heut auf morgen auf, sondern man schafft sich Tiere an, ohne drüber nachzudenken, dass diese Kosten für Futter, Tierarzt usw. auslösen. Komischerweise ist fürs Handy dann aber oft genug Geld da.


      Der Vergleich zwischen Manhattan und der Bronx halte ich nicht für gerechtfertigt. Keine Frage: die Schere zwischen arm und reich wird immer größer. Aber die Grundsicherung in Deutschland entspricht teilweise dem Verdienst von Arbeitnehmern.

    • Zitat

      Aber die Grundsicherung in Deutschland entspricht teilweise dem Verdienst von Arbeitnehmern.


      Naja - also da könnte ich dir jetzt glattweg widersprechen...


      Ansonsten verstehe ich NIEMANDEN, der einen Hund auf einem Parkplatz aussetzt. Wenn aussetzen, dann kurz vor Öffnungszeit vor dem Tierheim. Aber auch da gibts m. M. nach einfach bessere Möglichkeiten und Hilfen. Nur wer fragt, dem kann geholfen werden.

    • Pebbles


      Es gibt zu dem Thema einige Vergleichszahlen, die ich zuletzt im Spiegel veröffentlicht gesehen habe. Das entspricht auch unseren Erfahrungen aus der Kanzlei, in der wir auch Sozialfälle betreuen. Vorausgesetzt natürlich immer, dass die gesetzlichen Möglichkeiten erkannt und genutzt werden.


      ALG II - Empfänger bekommen neben der Regelleistung von 345 Euro + Sozialgeld für weitere Haushaltsmitglieder auch die Kosten für Miete und Heizung erstattet. Alleinerziehende mit einem Kind bekommen dann bei einer Durchschnittsmiete mehr als 1000 EUR und Verheiratete mit zwei Kindern mehr als 1500 Euro. Vergleicht man jetzt damit den Nettolohn einer Friseurin oder andere Berufsgruppen mit einem geringen Verdienst, sieht man, dass AlGII-Empfänger eben - wie von mir angegeben- TEILWEISE nicht weniger Geld haben als Arbeitnehmer.


      Damit will ich absolut nicht runterspielen, dass Armut in Deutschland zunimmt. Ich habe vielleicht auch etwas provozieren wollen, da mit Geldmangel derart verantwortungsloses Handeln nicht gerechtfertigt werden darf. So leicht darf man es sich nicht machen.


      Du hast es völlig richtig dargestellt: wenn alle Stricke reißen, ist es immer noch besser, den Hund vor dem Tierheim kurz vor Betriebsbeginn anzubinden.

    • Das mögen ja nette Studien sein - aber das ist eben leider nicht Alltag. Ich kann dir gern mal unsere Verhältnisse aufzielen: 2 Personen-Haushalt, 75 qm Wohnung (eigentlich etwas zu groß, aber aufgrund der geringen Miete genehmigt) für 340 Euro im Monat (kalt), Heizkosten von 150 Euro im Monat (Nachtspeicheröfen, Wasser über Boilerheizung). Mein Freund hat nen Job, verdient 1250 Euro Netto, davon gehen ca. 250 Euro für Fahrtkosten zur Arbeit drauf (umziehen lohnt nicht, da wir uns die Mieten am Arbeitsort erst recht nicht leisten könnten). Versicherungen usw. müssen wir natürlich auch noch zahlen, Unterhalt des Autos da es hier so gut wie gar keinen ÖPNV gibt und Sven unregelmäßige Arbeitszeiten hat, womit eine Fahrgemeinschaft flach fällt. So - und was kriege ich an Hartz IV? 93 Euro. Danke für deine Rechnung - aber sie geht nicht auf!


      Dennoch stimme ich dir zu. Aber nicht jeder kann (gefühlsmäßig) so offen mit seiner Mißlage umgehen. Ich habe auch zu hadern gehabt damit, als ich vor 2 Jahren Richtung Arbeitsamt dackelte. Ich war damals blauäugig und dachte "och ich krieg schon nen Job". Dann war ich weiter blauäugig "och das AA wird mich schon unterstützden mit Bewerbungstraining usw." - abgelehnt. Dann war ich ein drittes Mal blauäugig in der Hoffnung wenigstens auf einen 1-Euro-Job hier in der Schulbibliothek auf die mein ehem. Lehrer mich hinwies - abgelehnt, bekam ein anderer, weil ich überqualifiziert war. Tja - heute lebe ich damit. Ich werde mich trotz aller Ängste jetzt wohl doch mal selbständig machen. Sonst habe ich ja keine Chance mehr in der von dir als so gerecht dargestellten Gesellschaft.

    • Hi,


      soweit ich weiß, bekommt ein Obdachloser in Frankfurt am Main für einen Hund pro Tag 3,50 Euro (--> müsste so sein, damals 7 DM), um die Versorgung des Tieres zu gewährleisten.
      Aber das nur so am Rande.


      Ich habe für die Aussetzung eines Tieres null Verständnis. Mir ging es mit Sicherheit auch nicht immer blendend und mein Kühlschrank stand phasenweise auch nur zu Dekorationszwecken da, aber das Hundefutter war nie ein Problem, dafür habe ich entweder auf etwas verzichtet oder mir bei Bekannten, die auch Hunde haben, mit Futter "ausgeholfen".
      Wir haben auch mal eine Woche im Kombi "gecampt", weil alles schief gelaufen ist. Ohne Hund hätte ich sofort zu meinen Eltern zurück gekonnt (ist schon bissi her), aber ohne Hund gab und gibt es für mich nicht. Ich hätte nie aufgegeben nach einer Lösung zu suchen. Wenn ich Kinder in die Welt setze und es läuft nicht so gut, das Geld ist knapp, da muss ich doch dann auch durch, die kann man doch auch nicht einfach irgendwo absetzen. Ich weiß doch was da auf mich zukommt - vorher.


      Ich überlege gerade: Sind das die gleichen Leute, die sich irgendwann mal tattowieren ließen und jetzt für die Behandlungskosten der Laserentfernung sparen, weil das auch so eine Sache war, die ich mir nicht vorher gut überlegt habe?


      :intrigant:

    • Pebbles


      Ich habe nichts von einer "gerechten Gesellschaft" geschrieben. Bei Paaren mit einem Alleinverdiener ergeben sich gerade die bekannten Ungerechtigkeiten.


      Deshalb habe ich "TEILWEISE" angegeben und das ist richtig so.


      Mir kam es darauf an, dass Geldmangel keine Rechtfertigung für verantwortungsloses Handeln wie das Aussetzen von Hunden sein darf. Und da sind wir uns ja einig.

    • Hi


      Zitat

      Wasollen die Tierheime den machen?


      Nur mal so als Anregung....in einem Tierheim bei uns in der Nähe haben sie vor etwa einem Jahr "Boxen" eingeführt. Diese Boxen stehen vor dem Tierheim, sind in verschiedenen Größen vorhanden und sind abschließbar. Wenn jemand aus irgendwelchen Gründen sein Tier nicht offiziell (also zu den normalen Öffnungszeiten) abgeben will, hat er die Möglichkeit sein Tier auch nachts dorthin zu bringen. An den Boxen hängen Zettel und ein Kuli, worauf man wenigstens die wichtigsten Daten des Tieres aufschreiben kann, man kann eine Wasserschüssel mit in die Box stellen und den Schlüssel der Box dem Tierheim in den Briefkasten werfen.


      Das wurde damals eingeführt, weil sie versuchen wollten, so das Aussetzen vieler Tiere zu verhindern. Es gibt ja leider eine Menge Menschen, die für die Abgabe des Tieres kein Geld bezahlen wollen/können, oder keine Lust haben, sich vom Tierheimpersonal "blöd anmachen" zu lassen. Solche Leute setzen dann das Tier eher an Parkplätzen oder im Wald aus.
      In den Boxen ist das Tier wenigstens sicher untergebracht und kann am nächsten Tag vom Tierheimpersonal "befreit" werden. Außerdem besteht so die Chance, dass auf den Zetteln wenigstens solche Informationen, wie Name, Alter und vielleicht gesundheitliche Probleme vermerkt werden.


      liebe Grüße
      Steffi

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