Beiträge von Pfeffernaserl

    Wenn man ein schlechtes Gewissen hat, weil man Nachmittags auf der Couch eingeschlafen ist und somit den Hund um die Stunde Mittagskuscheln im Bett betrogen hat.

    Und man dann mit dem Hund, der, als man aufwacht, freudestrahlend vor einem steht und schon mal ins Schlafzimmer vorläuft, doch noch ins Bett geht.

    Und dann eine halbe Stunde wach und regungslos mit dem glücklich schnarchenden Hund im Arm im Bett liegt. :ugly:

    Hmmm, ich würde ausprobieren ob es hilft...

    - zu clicken, bevor die Pfote das Target berührt, vielleicht verlangsamt ihn das

    - ein weiches Target (Kissen) zu benutzen, wenn er dort sanfter ist, kann man das alte Target drauf legen und so langsam wieder einschleichen

    - das Target zu erhöhen, so dass die Pfote erstmal eher nach oben gelegt werden muss, als nach unten fallen gelassen zu werden und dann langsam nach unten wandern

    Danke fürs Rufen Karpatenköter :smile:

    Wir hatten bisher zwei BAT-Sessions (leider kam uns jetzt Corona dazwischen) und ich muss sagen, die haben bei Carlo wirklich mächtig viel bewirkt.

    Ich erzähl mal kurz, wie wir dazu gekommen sind und wie so eine Session bei unserer Trainerin abläuft.

    Carlo bringt u.a. eine ziemlich heftige Artgenossenaggressivität mit, löst teilweise sehr heftig aus, ist dann absolut nicht mehr ansprechbar und geht auf alles Lebende los, was irgendwie in greifbarer Nähe ist.

    Wir haben erst über Social Walks angefangen, daran zu arbeiten, was auch schon viel gebracht hat. Im Training konnte er Hunde schon auf 3-5m tolerieren, außerhalb von Trainingssituationen sind wir auf Auslösedistanzen von unter 20m gekommen.

    Damit waren wir dann schon mal so weit, dass unsere Trainerin uns BAT nahe gelegt hat. Beim BATen gehts darum, dass der Hund die Führung übernimmt, dass er lernt, eigene Strategien zu entwickeln, um mit dem Trigger umzugehen. Ich als Mensch bin eher Beifahrer, lerne, meinen Hund besser zu lesen und bin in den Sessions nur Leinenhalter und Notanker. Für mich ist das genau das, was ich eigentlich erreichen will. Mein Hund soll selbst Strategien finden, um mit Auslösern gut umgehen zu können. Und für Carlo ist das auch der absolut richtige Ansatz. Er ist ein überaus selbstständiger Hund und sein größter Verstärker ist Kontrolle und das Treffen eigener Entscheidungen.


    Wir arbeiten in sehr kurzen Sessions, die dauern meist so 3-5 Minuten. Davor gibts eine längere Besprechung, in der geklärt wird, wo genau der Partner-Hund steht, welche Leinenlänge der Partner-Hund hat, was genau er machen soll (stehen, sitzen, liegen, gehen, spielen,...), von wo genau der Trainingshund kommt und wie lange die Session laufen soll.

    Dann wird der Partner-Hund auf Position gebracht, der Trainingshund kommt aus dem Auto und die Session geht los.

    Von außen betrachtet passiert erstmal gar nix. Wir arbeiten immer auf die Entfernung, in der der Trigger wahrgenommen wird, aber gut aushaltbar ist. Bei uns sieht das dann so aus, dass da zwei Hunde im Abstand von 15m stehen, schnüffeln und nichts tun :lol:

    Die Leine wird lang und locker geführt, das Leinenhandling erinnert mich an die Stricktechnik von Alexandra Kurland - man ist trotz durchhängender Leine immer in Verbindung und ein bisschen im Gespräch.

    Und dann... passiert weiterhin nicht viel :lol:

    Wenn der Trainingshund es anbietet, nähert man sich langsam an und sehr gute Entscheidungen werden auch gelobt und bekekst (eine sehr gute Entscheidung kann sein sich vom Auslöser abzuwenden, in den seeking-Modus zu wechseln, sich in Bögen anzunähern oder wieder mehr Abstand rein zu bringen). Wenn der Trainingshund Schwierigkeiten hat, sich aus einer Situation wieder zu lösen (Carlo fixiert gern), dann lade ich ein, mit mir einen Bogen zu gehen, sich wieder abzuwenden, umzudrehen,....

    Direkte Annäherungen werden ausgebremst und entweder kann sich der Trainingshund dann selbst wieder umsortieren oder ich lade wieder ein, mehr Abstand zu nehmen. Das sind die einzigen Dinge, wo ich aktiv werde und eingreife. Wenn sich der Hund in eine Situation verfrachtet, in der es brenzlig werden könnte. Davon abgesehen mache ich gar nichts. Ich spreche nicht mit dem Hund, wir machen keine Übungen, keine Ablenkungen.

    Unsere Sessions sind kurz, nach drei Minuten kommen die Hunde dann wieder in die Autos und es wird besprochen, was passiert ist, was die Hunde an Signalen ausgesendet haben, wie sie reagiert haben,...

    Danach wird die nächste Session geplant und das nächste Team kommt dran. Bei unserer Gruppe sind die Hunde sowohl Trainingshunde als auch Partner, wobei die Trainerin auch ihre Hunde oder die der Co-Trainerin als Partner anbietet.

    Carlo ist nach drei solchen Sessions (also insgesamt vielleicht 9-15 Minuten "Arbeit") platt. Aber so richtig. Da passiert in ihm nämlich wirklich viel.

    Und wie schon erwähnt, uns hilft das BATen enorm. Zum einen lerne ich meinen Hund noch viel besser zu lesen und zum anderen nutzt er die Strategien, die er für sich beim BATen entdeckt, auch schon draußen sehr aktiv und erfolgreich. Abwenden, Bögen gehen, schnüffeln,... das alles bietet er seit diesen Sessions an. Natürlich nur auf sehr große Entfernungen, aber das ist für uns schon ein riesen Fortschritt. Er bleibt auch länger ruhig und ist selbstsicherer geworden.

    Für uns funktioniert es sehr gut als Ergänzung zu normalen Social Walks und unserem Begegnungstraining.

    Wir waren auch zum Sonnenaufgang unterwegs. Mit Hund und Freund, allerdings war heut irgendwie der Wurm drin. Wir haben keinen schönen Rhythmus gefunden, Carlo musste sehr, sehr, sehr oft markieren, war hauptsächlich im Pass unterwegs und nach 3,2 km hat er gemeint, es reicht jetzt auch mal wieder.

    War mir nicht ganz unrecht, so richtig rund hat sich das heute wirklich nicht angefühlt. Mal schauen, wies am Samstag läuft :nicken:

    Hat sonst noch jmd was gebucht/ausprobiert?

    Was für ein Angebot und wie kommt ihr damit klar?

    Ich bin bekennende Online-Kurs-Fanatikerin. Ich hab schon den ein oder anderen hinter mir, aktuell läuft auch wieder einer und die nächsten zwei, drei sind in Planung.

    Meist sinds spezielle Themen, der aktuelle Kurs ist einer über Start Button Behaviours, in Planung ist was zum Premack-Prinzip und zum Aufbau von unterschiedlichen Verstärkern.

    Am Liebsten hab ich Angebote, bei denen man auch Feedback zum eigenen Training bekommt (also Videos aufnehmen und hochladen), aber auch rein theoretische Kurse ohne große eigenen Beteiligung haben mir schon viel gebracht. Videomaterial sollte aber trotzdem immer vorhanden sein, wenns jetzt ein rein textbasierter Kurs wäre, würde ich mir das schon zweimal überlegen, ob ich den mitmache. Ich lerne besser, wenn ich Dinge auch sehe.

    Ich mags auch, wenn mir die Kurse ein bisschen Druck machen dran zu bleiben (über zeitliche Begrenzungen oder stufenweises Freischalten von Inhalten), sonst fange ich Dinge an und brauch dann eeeewig, um sie fertig zu machen :pfeif:

    Für mich ists eine sehr gute Variante, um zu lernen. Gerade bei so spezielleren Themen sind die Experten ja oft recht weit weg, da finde ich die Möglichkeit, online zu lernen super praktisch.

    Ich denke Voraussetzung für so ein Onlinekurs ist aber, das bei einem selbst schon gewisse Basics da sind, zumind. was Timing und Gespür für Belohnung angeht.

    Und natürlich was für ein "Problem" oder "Thema" geh ich an. Richtige Verhaltensauffälligkeiten würde ich zumind. jetzt nicht per Onlineberatung versuchen zu lösen, aber vielleicht sowas wie "Aus", "Deckentraining", "Leinenführigkeit" - wieso nicht

    Da bin ich auch ganz bei dir, das seh ich auch als Voraussetzung. Ich mache die Kurse, um selbst mehr zu lernen oder mich mit irgendwelchen neuen Konzepten auseinander zu setzen, nicht, um direkt irgendwelche Probleme damit zu lösen. Da hab ich dann doch lieber meine Trainerin an der Hand, die uns live sieht und sofort einschreiten kann.

    Ich war vorhin auch eine Runde unterwegs, ohne Hund, nur mal so zum schauen, wies so läuft. Fazit: ganz ok :D
    5,8 km, zwei längere und zwei kurze Schrittpausen, Pace dementsprechend aber mit 7:20 kann ich sehr gut leben.

    Herr Hund war nach meiner Heimkehr not amused, dass ich ohne ihn los bin (er war IMMER alleine! IMMER!!!)

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    Am Donnerstag darf er wieder mitkommen.

    Gestern hatte er Physio, heute Pause, morgen ich Pause, dann starten wir wieder gemeinsam :hundeleine04:

    Herr Hund und ich waren um kurz vor 6 heute auch unterwegs. Alleine. Und haben trotzdem ganze 2,5 km geschafft!

    Wir hatten nur eine einzige Wegdiskussion: ich wollte einen Schlenker ums Feld machen, Herr Hund aber lieber die Villenstraße entlang - sein Wunsch sei mir Befehl, auch wenn er kurz danach von seiner Idee nur noch so mäßig begeistert war, ist schließlich alles Asphalt.

    Generell ist er noch recht zurückhaltend, wenn wir alleine laufen gehen, muss deutlich, deutlich mehr markieren und viel öfter die Gegend absichern, als wenn wir zu dritt unterwegs sind, aber sobald er heute in Bewegung war, ist er auch brav mitgetrabt und hatte nicht sein Null-Bock-Gesicht :mrgreen-dance:

    Auch wenn ich große Lust auf mehr gehabt hätte, hab ich die Runde knapp gehalten, mag seine Motivation nicht gleich überstrapazieren (und meine bleibt dadurch auch erhalten:hust::D)

    Mittagsrunde.
    Ein paar Meter vor uns biegt eine Frau mit Hund in unseren Trampelpfad ein - wir treten also wie immer den geordneten Rückzug an und weichen bei der nächsten Gelegenheit ins Unterholz aus, um die zwei passieren zu lassen.

    Die Frau zerrt ihren Hund am Halsband bis auf unsere Höhe, bleibt am Weg stehen, mustert uns von oben bis unten, bis sie schließlich fragt:

    "Warum trägt der da einen Mundschutz?"

    Ich präsentiere: Mundschutz, Marke Chopo, mit eingelegtem Schneefilter (Foto von letzter Woche, heute war nur der Moosfilter drin und keine Kamera griffbereit):

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    Leider war ich zu sehr damit beschäftigt, das bemundschutzte Tier ruhig zu halten, als dass mir eine passende blöde Antwort eingefallen wäre...

    Ich bin mir sicher, wenn wir ohne meinen Freund gehen würden, würden wir ganz bestimmt keine 5km schaffen - mit viel Überzeugungsarbeit und wenn er gut drauf ist vielleicht 2. Maximal :lol:

    Aber wenn Chris als Hase vorläuft, kann Herr Hund auch brav neben mir mittraben. Sind ja dann alle da, alle im Blick und die Welt für ihn in Ordnung.

    Wir waren heute Morgen auch wieder unterwegs. Und wir haben die 5km geknackt, 5,4 warens am Ende :mrgreen-dance:

    Auf die Zeit schauen wir einfach mal gar nicht, die ist mir aber auch sowas von egal. Viel wichtiger ist mir, dass Carlo toll gelaufen ist, sehr gleichmäßig und dass ich endlich mal wieder das Gefühl hatte, ewig weiter laufen zu können :herzen1: Hach, das hab ich schon vermisst. Es war heute einfach nur wunderbar. Da kann nichtmal die doofe Joggerin, die Carlo als "blöden Köter" beschimpft hat, die Laune ändern (die stand plötzlich neben uns, Carlo hat sich erschrocken, hat einen Satz nach vorn gemacht und ein bissl geknurrt, sich aber sofort wieder bei mir eingeordnet - ich bin stolz auf meinen blöden Köter!).

    Wir mussten zwar eine andere Route als geplant laufen, weil auf dem eigentlichen Weg eine Rotte Wildschweine zu Gange war (die sich nichtmal durch Carlos wütendes Gebell hat stören lassen), aber da war auch nur ganz wenig Asphalt dabei. Herr Hund ist jetzt auch sichtlich zufrieden mit der Welt, liegt schnarchend auf der Couch und braucht heute wohl nur noch kleine Löserunden :D