Beiträge von Pfeffernaserl

    Babesiose ist die einzige Zeckenübertragbare Erkrankung, die komplett geheilt werden kann und wo die Erreger komplett eliminiert werden können.

    Wenn es sich nicht um Babesia vulpes als Erreger handelt.

    Was aber super unwahrscheinlich ist. Ich würd auch aufhören, mich im Internet wuschig machen zu lassen (auch wenn ichs total gut nachvollziehen kann!) und genau wie die Vorschreiberinnen dazu raten, den MMK Test zu machen, ggf. eine Erregerbestimmung durchführen zu lassen und dann weiter zu schauen.

    Und es tut halt auch einfach weh wenn eine Nadel wo reingestochen wird😪

    Auch da sind Kooperationssignale wahnsinnig hilfreich. McChris hat da im Medical Training Thread ganz großartige Videos mit dem Training von Zootieren verlinkt, die sich auch freiwillig Blut abnehmen lassen.
    Kommt ja auch immer mehr in der Humanmedizin an, dass der Patient da mehr Mitspracherecht hat - und Studien zeigen auch, dass Schmerzen besser ertragen werden, wenn der Patient selbst bestimmt, wann sie starten.

    Und dann natürlich auch die Videos von flying-paws , die selbst Blut abnimmt. Da ist auch ganz viel Videodokumentation im Medical Training Thread drin.

    aber beim Tierarzt habe ich das Gefühl bringt alles daheim üben nichts, das ist einfach was anderes

    Da ist der Schritt noch zu groß. Ich würde da erstmal noch viel mehr auf Generalisierung setzen. Also, andere, dem Hund gut bekannte Person darf Dinge am Hund zu Hause durchführen, du darfst Dinge an anderen Orten durchführen, nicht so gut bekannte Person zu Hause, gut bekannte Person an fremdem Ort, und dann in die Nähe der TA-Praxis vorarbeiten.

    Ja, langer Weg, ich weiß. Und für mich persönlich war das auch zu lang, bei uns ist TA leider auch ganz viel Zwang und Augen-zu-und-durch, aber immerhin weiß Herr Hund, dass wir so schnell und effektiv wie möglich arbeiten, damit es schnell vorbei ist. Würde ich mit dem nächsten Hund auch ganz anders angehen, aber bei Carlo ist die Erde schon sehr verbrannt. Vielleicht wirds mit dem Umzug und neuem TA nochmal besser...

    Medical Training mit Schwerpunkt auf einem Kooperationssignal wäre mein Vorschlag.

    Da unterschreib ich vollumfänglich.

    Mein Hund war ähnlich unkooperativ wie deiner. Zecken ziehen nur mit Maulkorb und Fixierung durch eine andere Person, die heiligen Pfoten zu berühren hat zum Abschnappen geführt und wehe Streicheln hat sich plötzlich nach Untersuchung angefühlt.

    Der Weg über "einfach durchziehen" hätte bei uns nicht geklappt, weil ich dafür zu Beginn einfach nicht die richtige Ausstrahlung hatte. Weder hatte ich genug Vertrauen in meinen Hund noch in mein Handling. Wenn wir nicht weiter kämpfen wollten, führte für uns kein Weg am Kooperationstraining vorbei.

    Ja, es dauert manchmal länger, vor allem, wenn man schon so festgefahren ist. Da muss man extrem kleinschrittig und über Umwege gehen, sonst könnte es sein, dass der Hund auch das Vertrauen in diese neue Herangehensweise super schnell verliert.
    Aber, vielleicht als kleiner Ausblick: Krallenschneiden funktioniert hier inzwischen in Seitenlage, Carlo schläft dabei sogar fast ein. Zähneputzen wird allabendlich von ihm eingefordert und Zecken ziehe ich alleine ohne Maulkorb.

    Wie ich jetzt an deiner Stelle vorgehen würde:
    erstmal so viel wie möglich an direkten Konflikten über Management umgehen. Zeckensaison ist ja eh fast rum, aber da war unser Gamechanger Simparica. Eine Sorge weniger bei Hund und Mensch.
    Krallen: entweder beim TA machen lassen, wenns notwendig ist, oder versuchen, über ein Kratzbrett in Schach zu halten.
    Zähne: ebenfalls TA.
    So dass du erstmal deine Finger nicht mehr unbedingt an den Hund bringen musst.

    Dann würde ich anfangen, dem Hund das Konzept Kooperationssignal beizubringen. Erstmal ganz weit außerhalb von irgendwelchen Manipulationsversuchen. Keine Bürste, keine Zeckenzange. Einfach mit irgendwas anfangen, was unbelastet ist.
    Ich pack mal ein Video mit dazu, wie man so ein Startsignal aufbauen kann, ohne dabei in Richtung Medical Training zu gehen. Wichtig ist, dass der Hund versteht, er gibt das Tempo vor.
    In dem Video gehts darum, dem Hund beizubringen, dass seine Aktion (Pfote heben) einen Gegenstand erscheinen lässt, der Kekse verspricht.

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.


    (Das komplette Training hab ich für einen Kurs aufgenommen, hier gibts die ganze Playlist, von Trockenübungen mit einem Stofftier bis hin zur Einführung des Maulkorbs und den ersten Nase-in-MK Trainingsschritten: Start Button Behaviour Playlist

    Wenn du so weit bist, dass der Hund versteht, dass er dich mit seinen Aktionen steuern kann, kannst du dazu übergehen, tatsächlich mit zum Beispiel der Bürste zu arbeiten. Auch hier, super kleinschrittig und immer gut auf die Körpersprache achten. Zeigt der Hund Unwohlsein, warst du zu schnell.
    Am besten auch das berücksichtigen, was hier eh schon viele gesagt haben: die Orte für Medical Training und Kuscheln ganz deutlich trennen, so dass klar ist, Couch ist Freizeit. Für beide. Und dich daran aber auch halten! Du musst da super verbindlich und verlässlich sein.

    Ich empfehle auch immer gern, jedes Training zu filmen. Man sieht so viel mehr, wenn man später in Ruhe nochmal drüber guckt. Das ist so ein einfaches, aber so hilfreiches Tool!

    Und dann, ja, nimm dir mal einen Abend Zeit und stöbere durch den Medical Training Thread. Das ist eine Goldgrube an Wissen!

    Schnauzer fand ich früher immer ganz arg furchtbar. Wenn Bart, dann bitte voll. Inzwischen gibts aber einige im Bekanntenkreis, die jetzt auf den Schnauzer-Trend aufgesprungen sind und mittlerweile find ichs auch voll OK, teilweise sogar besser als ohne Bart oder mit Vollbart - wenn die Gesichtsform dazu passt.

    Für mich passt ein Schnauzer am besten in eher schmalere oder eckige Gesichter. Bei runden Gesichtern bin ich schnell bei der Walross-Assoziation und dann krieg ich das Bild nicht mehr aus dem Kopf.

    W, 37

    Angst macht sie mir aber trotzdem und auch der Umgang der jungen Generation damit, denn das selbstständige Denken gerät dabei wirklich in den Hintergrund.

    Ich finde es bei den Studenten, die ich hier betreuen darf, immer wieder erstaunlich, dass KI selbstverständlich genutzt wird, aber meist ohne zu wissen, was das eigentlich ist, wo die Daten herkommen und wie die Antworten generiert werden.

    Bei mir bekommt jeder Studi, ob er will oder nicht, erstmal eine kurze Einführung darüber, wie die Antworten zustande kommen. Und da seh ich ganz genau so auch die "ältere" Generation in der Pflicht, sich auch zu informieren, anzuleiten und Wissen zu vermitteln. Wenn ich will, dass meine Studis kritisch denken lernen, muss ich es ihnen auch beibringen.

    Es gibt Leute die lassen sich Arbeiten/Fragen für einen Lehrgangen/Studium usw. erstellen. Dumm nur wenn es auffliegt, zum Glück fliegt es zum Großteil noch auf.

    An meiner Uni wird gerade ein eigenes KI-tool eingeführt, das aus dem Lehrstoff Fragen generieren soll, die die Studis anonym bearbeiten können. Der Dozent bekommt statistische Auswertungen darüber, was wie beantwortet wird, um dann eventuell nachzubessern. Ich hab mir im Studium auch von KI Lernfragen generieren lassen, wenn wir von Dozenten keinen Fragenkatalog bekommen haben.

    Viele alt eingesessene Dozenten verteufeln KI. Find ich den falschen Ansatz. Einer meiner Kollegen lässt seine Studis ganz aktiv KI nutzen, immer mit der Zusatzaufgabe, dass sie das auch überprüfen und bewerten sollen. Lernen, wie man damit umgeht, ist mMn der nachhaltigere Umgang. KI wird in nächster Zeit nicht verschwinden.

    Zu den Bewerbungen: viele große Firmen lassen auch erstmal eine KI über den Lebenslauf/die Bewerbung drüber schauen. Würd ich mir auch keine Mühe mehr machen, da was anderes als die üblichen Floskeln zu schreiben (fun fact: wenn die ein ChatGPT-Modell nutzen, bevorzugt der Bewerbungen, die von ChatGPT erstellt wurden, gegenüber anderen Modellen oder nicht-KI-generierten Bewerbungen).

    Ich nutze KI im Alltag auch sehr viel.
    Wenn ich quasi hirntot von der Arbeit heimkomme, will ich mir nicht noch überlegen, wie ich da jetzt was super gesundes zaubern kann. Macht mir die KI, ich koch nach. Am WE koch ich selbst. Seit ich das so mache, gibts kaum noch Lebensmittelverschwendung bei uns und ich bin kreativer beim Kochen am Wochenende.

    Ich hab mir einen Haushaltsplan erstellen lassen. Die KI weiß, dass ich Gamer bin und mein Gehirn super auf shiny Quest-Strukturen anspringt. Also bekomm ich jede Woche eine Liste mit Aufgaben, die halt in diesem Stil verfasst sind. Ich erledige den Haushalt viel enthusiastischer (und möchte bitte anmerken, dass ich inzwischen tidy-witch level 9 bin :lol:).

    Sehr kritisch seh ich alles, was mit Bilderstellung und "kreativem Schreiben" zu tun hat, weil da eben ganz viel menschliches Material genutzt wird, ohne die Urheber zu erwähnen oder zu fragen. Und ebenso kritisch sind natürlich auch die Punkte Ausbeutung (die Menschen, die die KI mit Daten füttern, werden oft vergessen) und Ressourcennutzung.

    Welche Sachen kann die KI besser?

    Medizinisches Bildmaterial auswerten, Krebs früher erkennen, Proteinstrukturen vorhersagen, Kandidaten für neue Medikamente vorhersagen, molecular docking studien durchführen, Genome analysieren, generell, wie hasilein75 schon gesagt hat, große Datenmengen analysieren, immer gleiche Analysen ohne Ermüdung durchführen.

    Oder auch: mit den Zutaten, die ich im Kühlschrank hab und von denen ich nicht weiß, wie ich sie zusammen kriege, richtig nette Menüs kreieren.

    Gerade im Sachbuchbereich gibts aktuell eine Flut an KI-generierten Inhalten.
    Falls es jemanden mehr interessiert, die Doku von Arte fand ich letztens sehr interessant:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Und gerade auch wenn man so gar nix zum Autor findet, würde ich skeptisch auf das Buch schauen. Auch wenn es natürlich stimmt, dass man unter Pseudonym schreiben kann und man nicht unbedingt aktiv mit Hunden arbeiten muss, um Wissen zu dem Thema weiterzugeben. Was ich im Sachbuchbereich aber auch eher nicht kenne, also, dass man unter Pseudonym arbeitet.

    Ich hab eben geschaut, ob es vielleicht auch Literatur/Studien zu dem Thema "unter Dingen laufen" und "in die Ecke starren" bei Bullterriern gibt.
    Jup. Ein bisschen was dazu findet man. Nennt sich auch trancing oder ghost-walking, zeigt sich gehäuft bei Bullterriern, zeigt statistisch signifikante Verknüpfungen mit anderen Verhaltensauffälligkeiten (Rute jagen, plötzliches Aggressionsverhalten). In einer Studie wurden die über 80 Bullterrier, die trancing gezeigt haben, medizinisch auf den Kopf gestellt: alle gesund, auch Epilepsie-Medikation hat keine Änderung des Verhaltens gebracht. Aktuell geht man in der Wissenschaft wohl davon aus, dass es sich um eine canine compulsive disorder (CCD), also eine Zwangsstörung handelt.
    Ein Paper hab ich gefunden, das einen Link zu einer Mutation in einem Gen sieht, das für die Gehirnentwicklung wichtig ist, und beim Menschen im Zusammenhang mit Autismus und ADHS auch Auffälligkeiten zeigt. In dem gehts aber um Dobermann/Pinscher, nicht um Bullterrier.

    Quellen:
    Lowrie et al., 2015
    Moon-Fanelli et al., 2011
    Dodman et al., 2009

    Hier im Interview erzählt der Autor der letzten Studie auch nochmal ein bisschen was zu CCD
    Science News Article

    Da erwähnt er auch eine Bullterrier Studie zum Thema Rute jagen, aber dazu findet man (noch?) nix. Oder es ist nichts Signifikantes dabei rausgekommen.

    Edit: das Wichtigste: nachdem die Hunde gesund sind, und auch während des Verhaltens keinerlei Stress-Symptomatik zeigen und sich auch abbrechen lassen, würd ich persönlich das nicht als Qualzucht einstufen. Verhaltensgenetisch interessant, aber Qual... weiß ich nicht...