Beiträge von spanielforlove

    Naja, DIE Rasse OHNE Jagdtrieb gibts ja eh nicht.

    Das wünschen sich alle...

    Ja. Aber es gibt schon sehr sehr große Unterschiede.

    Der English Setter zB hatte den Jagdtrieb so tief eingebaut, der ist aus der Haustür und war im Arbeits- und Jagdmodus. Durch den großen WTP hat er irgendwann gelernt frei zu laufen und dabei zu hören, ist halt ein Jagdgebrauchshund der nicht so eigenständig ist wie zB ein viele Terrier oder viele Nordische (sind ja ganze Gruppen von Rassen, daher „viele“ und nicht „alle“).

    Der Labbi hatte auch Jagdtrieb, aber das war im Vergleich zum Setter eine winzige Portion. Der läuft halt draußen gemütlich rum, schnüffelt, findet tote Tiere und alles essbare super, apportiert gern und chillt gern in der Sonne. Das Setterchen? No way, wenn ich in der Sonne chille scannt der die Umgebung und guckt nach Vögeln, ist ja auch sein Job. Oder er langweilt sich und fängt an ein Loch zu buddeln.Wenn man dann mal 4 Stunden draußen war, kommt er vielleicht auch mal chillen. Oder wenn es extrem heiß ist.

    Geiler Hund, man kann ihn super arbeiten, wenn er Arbeit hat ist er 100% konzentriert und geht auch nicht auf Vögel (zB beim mantrailing). Aber er ist nicht dazu geeignet irgendwas ruhiges zu machen, wo man viel warten muss oder wo er nicht erkunden und rennen darf, das liegt ihm nicht im Blut und geht komplett gegen seine Natur, während andere Hunde halt genau das lieben und genießen :ka:

    Drinnen ist er übrigens super kuschelig, ruhig, entspannt und chillig :herzen1:, aber da gibts ja auch keine Vögel 😋

    Klar wird von manchen Rassen sehr oft abgeraten (Border Collie, Mali, Husky, manchmal auch DSH, Deutsch Drahthaar…). Halt Rassen, die speziell sind in ihrem Verhalten, spezielle Ansprüche stellen, die das Leben des Halters und seiner Umgebung echt anstrengend machen oder sogar gefährden wenn sie nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden.

    Und andere Rassen werden verhältnismäßig oft empfohlen (Pudel, Labrador, Havaneser, Sheltie, …). Wobei ich da auch nicht immer einverstanden bin, die Großpudel die ich bisher getroffen habe waren jedenfalls keine easygoing Begleithunde, die hatten alle richtig Wumms. Waren nett und freundlich, aber auch echt bollerig und mit ordentlich Jagdtrieb. Aber egal, das ist grade off topic.

    Jedenfalls, wäre hier geschrieben worden: „Ich möchte gern einen Husky, weil ich Zughundesport machen möchte und das richtig toll finde, ich bin jeden Tag mindestens 2 Stunden draußen und arbeite ausschließlich im Homeoffice, daher wäre der Hund nur sehr selten mal ne halbe Stunde alleine und ich bin 2 Meter groß und kräftig, daher kann ich den Hund auch halten falls er zu viel Jagdtrieb für Freilauf hat“, dann wäre die Diskussion auch anders verlaufen. Dann hätten die meisten gesagt: cool, du bist ja schon richtig gut informiert, kennst du denn schon Huskies im echten Leben. Dann hätten immer noch Leute gesagt: “guck dir das erstmal an, geh in einen Verein, sei da mal jeden Tag“ etc. Aber die Leute hätten nicht gesagt „überdenke die Rassewahl, ob das wirklich in dein Leben passt“.

    So ist das nun mal hier im Forum. Kein Hund ist grundsätzlich unpassend, sonst gäbe es die Rasse gar nicht. Es müssen einfach nur Hunderasse, Lebensumstände und der Typ Mensch zusammenpassen.

    Da du auch offen für andere Rassen bist, möchte ich noch den Elo Hund vorschlagen. Der hat die richtige Größe, nordischen Charakter aber oft etwas weniger Jagdtrieb (muss man bisschen auf die Eltern und Großeltern gucken weil die Rasse noch recht jung und daher noch nicht so durchgezüchtet ist). Ich kenne drei, die wären mit deinem Programm super glücklich, sind gerne stundenlang in der Natur unterwegs und bleiben dabei näher an ihren Menschen, können auch alle frei laufen (der eine konnte das aber erst ab ca. 3 Jahren) ohne dabei abzuhauen. Also sie sind einfach ein bisschen weniger selbstständig und haben trotzdem den nordischen Sturkopf. Zum Bogenschießen im Wald wären die tolle Begleiter.

    Huskies jagen ein Pferd mit Reiterin:

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    Ich denke da findet sich ein Video mit nahezu jeder halbwegs nicht völligen Qualzuchtrasse...

    Vielleicht, aber es wurde von Amarandh die These aufgestellt, dass ein Husky im Leben nicht ein Pferd angreifen würde, weil die ja so groß sind (ich such jetzt nicht das Zitat raus, der Thread ist dafür zu lang).

    Daher hier nochmal der Hinweis, dass das durchaus passiert und ein Husky kein Problem damit hat ein Pferd anzugreifen.

    Kommt auf verschiedene Sachen an: ist der Hund verträglich und kann zusammen mit anderen betreut werden oder nur einzeln. Ist er erzogen, Leinenführigkeit, Freilauf möglich, hat irgendwelche größeren Baustellen? Kann der Hund mal ne Stunde alleine bleiben sodass man zB in der Zeit auch kurz einkaufen gehen kann, oder ist man wirklich 6h komplett an zu Hause gebunden.

    Und: ist die Betreuung beim Sotter zu Hause, sodass der seinen ganz normalen Tötigkeiten dort nachgehen kann, oder ist die Betreuung beim Besitzer des Hundes zu Hause. Muss der Hund abgeholt werden? Da ist man schon bei relativ wenigen Kilometern schnell die 10€ Lohn als Spritgeld und Verschleiß am Auto wieder los. Plus natürlich auch die zusätzliche Zeit, die beim Holen und Bringen anfällt.

    Also, so pauschal finde ich kann man das gar nicht sagen.

    Ich kenne nicht viele Huskies, aber ich kenne einige Arbeitshunde mit ordentlich Jagdtrieb.

    Mir macht das Spaß, aber man ist halt immer zu 100% beim Hund. Die sind so wach, so schnell im Kopf und haben so viel Trieb, da kann man nicht nebenbei was anderes machen (zB mit Freunden schnacken, aufs Handy gucken…ich schätze auch Bogenschießen wäre da zumindest in den ersten 2-3 Jahren nicht möglich).

    Wie gesagt, mir macht das Spaß mit solchen Hunden zu arbeiten. Aber es ist wirklich Arbeit, verlangt die gesamte Aufmerksamkeit und wenn ein echter Arbeitshund keine echte Arbeit hat, also eine bei der er sich auch konzentrieren und was erreichen muss, dann werden die einfach echt anstrengend. zB mein Setter (Gassihund), wenn Sommerpause war und 6 Wochen kein Training. Dann wurde er trotzdem ein bisschen so nebenbei trainiert und ist natürlich jeden Tag lange raus gekommen, hatte Bewegung etc, aber halt keine Arbeit. Und dann hat der eigentlich gut hörende Hund so eine Art ADHS entwickelt, Aufmerksamkeitsspanne eines Knäckebrotkörnchens, nichts ging mehr, ständig in die Leine gebrettert.

    Im Wald ist er übrigens immer noch nicht leinenführig, obwohl er an anderen Stellen inzwischen frei laufen kann. Und obwohl er seit er ein Jahr alt ist von einer sehr erfahrenen Halterin trainiert wird, Turniere in UO läuft und erfolgreich Mantrailing macht. Aber ruhig an einer Leine laufen liegt ihm nicht im Blut, außerhalb von „Arbeit“ geht das einfach nicht. Und er ist jetzt 6.

    Nur als kleiner Erfahrungsbericht zu Arbeitshunden mit Jagdtrieb. Macht tierisch Spaß wenn man mit ihnen arbeitet, aber im Alltag sind die schon anspruchsvoll und teilweise echt anstrengend.

    Ich finde es sehr traurig, dass tatsächlich so oft noch Wildtiere, insbesondere für Terrarien und Aquarien empfohlen werden. Die einzige artgerechte Haltung ist die Freiheit.

    Wenn man unbedingt das eigene Bedürfnis befriedigen muss, dann bitte Second-Hand.

    Ich finde das kommt sehr drauf an wo man die Tiere herbekommt. Wenn ich zB einen Hamster aus schlechter Haltung aufnehme, ich nehme zB auch gerne ältere Tiere die es schwerer haben einen Platz zu finden und den in ein 1 Quadratmeter Gehege setze mit viel Buddelfläche, Erlebnisfutter etc dann hat der kein so spannendes Leben wie in freier Wildbahn und viel viel weniger Platz. Er wird nie den Wind im Fell spüren, kilometerweit durch die Steppe rennen oder leckere Insekten aus richtiger Erde ausbuddeln. Aber es ist ein Tier, das halt schon da ist und keins, das extra für mich produziert wird. Genauso würde ich es auch bei Reptilien machen: Tierschutz oder gar nicht.

    Daher volle Zustimmung: wenn dann second-hand, aber ich finde second-hand absolut ok.

    Dann muss man manchmal trotzdem eigene Bedürfnisse zurückstellen; ich hätte zB gern mal einen Robo oder nochmal einen Streifenhamster, aber die gibt es seltener. Also hol ich mir entweder bald einen "normalen" Hybrid (die sind eh auch mega knuffig und süß) oder warte halt, bis ich einen TS-Robo finde, was dann eine längere Zeit ohne Haustier bedeutet. Aber vom Züchter würde ich mir so einen kleinen Nager nie holen. Einen Hund übrigens auch nur, wenn der arbeiten soll; ein reiner Privat-Hund würde auch aus dem Tierschutz kommen.

    Aber das ist alles Ansichtssache und hier ja auch gar nicht Thema eigentlich :)

    Bezüglich Kaninchen und Degus: danke für die Hinweise! Ich kenn das nur von Freunden die Balkon-Kaninchen haben, istr halt ein Einzelfall wo es gut klappt, und bei den Degus nur aus Foren und Haltungsberichten (wie gesagt grade am Einlesen). Ich denke dann überdenke ich die Deguhaltung nochmal, klang bisher nicht so kompliziert wie ihr sagt, und es ziehen weiter erstmal TS-Hamster ein :herzen1: