Ich kann sehr gut verstehen, dass man Malis wegen ihres immensens Arbeitswillens, ihrer Schnelligkeit, Reaktionsfähigkeit, Sensibilität, ihres Durchaltevermögens und Selbstbewusstseins liebt. Was sich mir allerdings nicht erschliesst, ist, inwiefern Eigenschaften wie extrem hohes Aggressionspotenzial und Führerhärte für Privatpersonen positiv sind.
Dass Malis für Ersthundehalter gar nicht und für Gebrauchshundeanfänger nur bedingt geeignet sind, ist klar, aber teilweise scheinen ja auch sehr erfahrene Hundehalter an ihre Grenzen zu kommen. Ich zitiere mal aus dem Thread mit dem Mali-Welpen:
Mein erster Mali war schon mit 8 Wochen ernsthaft nach vorne gerichtet (der hatte Nerven wie Drahtseile, nicht mit Angst der meinte es schon sehr Ernst). Es hat drei Jahre gedauert, bis ich mit diesem Hund aus dem gröbsten raus war, stand oft blutend und heulend am Hundeplatz, weil er sich gegen mich gerichtet hat wenn er nach vorne nicht zu Erfolg kam, oder wenn er mit meinen Maßnahmen nicht einverstanden war……
Dieser Hund war die Hölle, aber ich wollte einen Mali (hatte schon Dobermänner und habe bereits IPO gemacht damals) also war es in meinen Augen meine verdammte Pflicht mit dem Vieh klar zu kommen..
Bekannte von mir, langjaehrige Malibesitzerin hat nen Mali aus dem TH aufgenommen. Alles lief gut, der Hund war unauffaellig (obwohl bekannt war, dass er auch anders kann!). Bis eines Tages jemand am Gartenzaun stand (man kannte sich..also die Menschen) und den Hund sehen wollte. Fand der Hund dumm, Besitzerin verbietet dummes Getue (nicht massiv, sondern recht nett) und der Hund dreht sich um. Und zwar richtig!!
Anderer Hund: 2 Jahre lang grenzenlos aufgewachsen, neuer Besitzer (erfahrene Malihalter!). Hund huepft nach einiger Zeit dort rum und am Menschen hoch, Mensch haelt einfach nur die Hand dagegen (so das der Hund mit dem Kopf gegen die Hand springt) und der Hund packt zu.
Wenn ich solche Geschichten lese, denke ich: Puh, muss das sein? Braucht man Hunde, die so führerhart bzw. intolerant gegenüber Führungsfehlern (bei den Vorbesitzern) sind? Wäre es nicht besser (auch für die Hunde selber), wenn sie etwas weniger explosiv wären?
Was macht man mit so einem Hund, wenn man ihn aus irgendwelchen Gründen mal vermitteln muss? Der sitzt dann doch für immer und ewig in Einzelhaft im Tierheim .
Von solchen Exemplaren hört man zwar auch bei anderen Rassen, die eher kernig und "nicht ohne" sind, aber Malis scheinen irgendwie doch sehr prädestiniert für extremes Aggressionsverhalten zu sein, oder?