Der Hund kommt erst dazu wenn alle schon ruhig sitzen. Dann "dringen sie nicht ein" sondern sitzen schon und gehören in die Gruppe dazu, auch wenn sie natürlich nicht Teil der Familie sind. Aber den ganzen Trubel von reinkommen, ausziehen und bis jeder sitzt kann für einen schüchternen Hund schon viel Chaos darstellen das er in seiner Furcht versucht zu regeln. Außerdem ignorieren die meisten Gäste den Hund nicht sondern stacheln unbewusst an, wollen anfassen oder starren in die Augen. Viel zu viel.
Das mache ich z.B. genau umgekehrt. Aber das liegt auch daran, dass Kira neben ihrer Unsicherheit territorial ist (wobei Aussies das grundsätzlich auch sind). Wenn sie in einen Raum kommen würde und da säßen "plötzlich"/unerwartet für sie Fremde, ist das für sie schlimmer, als wenn sie sich durch Klingeln ankündigen, denn dafür gibt es einen festen Ablauf und keinen Platz für "eigenständiges Handeln".
Wir haben allerdings vorbereitend Deckentraining gemacht, d.h. Kira hat einen festen Platz im Wohnzimmer, ganz am Ende vom Raum, wo sie zwar halbwegs alles beobachten kann, aber kein Durchgangsverkehr herrscht. Das ist ihr Platz, dort wird sie nicht von anderen belästigt. Dort muss sie liegen, sobald sich Besuch ankündigt. Erst wenn die Aufregung vorbei ist, darf sie sich wieder frei bewegen. Ansonsten würde sie bellen, anspringen, stellen etc., je nachdem, ob Fremde oder Freunde, und all das wollen wir nicht.
EDIT: am besten klappt es bei uns, wenn man gemeinsam mit dem Besuch das Haus betritt. Bei "neuen" Freunden haben wir es z.B. so gemacht, dass wir erst gemeinsam spazieren waren und danach zusammen ins Haus gegangen sind.
So oder so gibt es für den Besuch auch Verhaltensregeln (Hund nicht anfassen, Hund nicht anstarren, nicht über den Hund beugen oder auf ihrem Platz belästigen). Ohne die geht es nicht.