Beiträge von BettiFromDaBlock

    Wiesenpippau

    Die Wohnsituation bei euch klingt etwas wild. Und ich habe in vielen WGs gelebt. Hund im Zimmer lassen und Trenngitter dazwischen geht nicht?

    Das mit dem Kontrollieren ist ja auch nur eine Beschreibung dafür aktiv für Abstand sorgen wollen. Betti würde auch hinrennen und versuchen zu vertreiben.

    Deshalb nehme ich ihr das komplett ab.

    Sie ist immer abgewandt von allen Gefahren und NichtGefahren. Bögen, Richtungen wechseln. Bevor sie überhaupt die Entscheidung treffen kann nach vorne zu gehen, hab ich längst alles gemarkert oder Schönhefüttert. Menschenkontakt hat sie nur wenn ich vorher beiden Seiten das Go gegeben habe. Drinnen hat sie immer Schutz, keiner rennt zu ihr. Erst wenn alle sich kennen und entspannt sind.

    Draußen zeigt sie mir alle „Gefahren“. Wenn sie das nicht kann, nehme ich sie kurz. Dann tut es ihr gut wenn sie ihre Aufgaben kennt. Zum Beispiel Richtungswechselkommandos, da kann sie sich drauf konzentrieren statt sich zu fürchten

    Sowas wie das Hinrennen von euch würde nie passieren, ich würde schon beim Ansatz stoppen. Weil ich eben weiß das ihr Motiv nicht Freude ist.

    Den Spaß haben wir dann entweder Zuhause oder an abgelegenen Orten.

    Das klingt zwar alles anstrengend und ist definitiv nicht so wie ich es bei anderen Hunden hatte. Aber mittlerweile gehören wir zusammen. Betti ist zauberhaft. Eine Pfefferrakete. Gibt sich soviel Mühe, nur kann sie manchmal einfach nicht. Sie ist eine Meisterin in der Spurensuche.

    Ich habe meine Erwartungen abgelegt und auch den Fokus auf das Problem. Wenn ich Stress mit allem habe kümmere ich mich um mich und gönne uns eine Pause.

    Die ersten Monate hab ich öfter den Kopf in den Sand gesteckt oder geheult. Es kam einfach überraschend und dann der erste Biss...

    Mit einem Angsthund kannst du jederzeit wieder Rückfälle erleben. Das ist einfach so. Egal ob Hormone oder eine Begegnung oder einfach so.

    Ihr werdet das hinbekommen. Hör aber besser nicht auf zuviele Mitmenschen. Was für euch funktioniert, ist eure Sache. Zeit, Zeit, Zeit und Hund lesen lernen.

    Aber auch deine eigenen Bedürfnisse nicht vergessen!

    BettiFromDaBlock

    Magst du mal beschreiben, welche Symptome sie allgemein hat und wie sich das "überforderte Aggromonster" so zeigt?

    Hier ist wahrscheinlich der einzige Ort an dem ich das Beschreiben kann ohne dass man mich doof anguckt.

    Es fängt an damit dass unser Rückruf und das Anzeigen von Dingen nicht mehr funktioniert. Sie ist also von Grund auf drüber. Geht schon mit Kamm auf den Rücken aus der Tür. Jeder Hund aus egal welcher Entfernung ist der Todfeind und gefährlich. Wenig rankommen. Als hätten wir nix trainiert.

    Jeder Reiz könnte auslösen. (reicht ein Windhauch) Hypernervös. Es werden Dinge im Flur angeknurrt.

    Beide Bissverletzungen, die ich durch sie hatte, passierten in der Scheinmutterschaft. Aus purer Panik.

    Von daher, wenn ich merke es kommen die Hormone in Gang geht es von nun an nur noch mit Maulkorb raus. Ich führe sie dann sehr eng.

    Bisher kamen wir danach immer mit Weiterentwicklung hervor. Aber die Zeit währenddessen ist als hätte man alles falsch gemacht im Training.

    Schlimme Zeit ist auch die Wochen vor der Läufigkeit. (während des Blutens wird gequietscht statt terrorisiert, da ist alleinesein schwieriger)

    Hab auch schon in der Zeit die Stadt verlassen, weil es einfach so stressig war für uns Beide.

    Von daher klingt deine Süße noch sehr vorbildlich. Sie knurrt wenigstens vorher :pfeif:

    Hat jemand ein Lumivision in blau und kann was zu der Helligkeit sagen? Ich habe für den großen Hund ein weißes, der kleine soll jetzt eine andere Farbe kriegen.

    Grüne und rote Leuchthalsbänder sieht man hier oft auf den Feldern, blau nicht. Frage mich, ob das einen Grund hat...

    Vielleicht weil blau kurzwellig ist. Aber ob es bei der Thematik etwas ausmacht, glaube ich nicht. Der Hund ist ja nah bei dir...

    Wiesenpippau

    Ich finde dass klingt nach einem vollen Programm für deine Hündin. Da würde meine auch wieder anfangen hochzudrehen und Mumps werden.

    Für einen „normalen“ Hund klingt das ausgeglichen, aber mit der ganzen WG Action und der neuen Umgebung etc. klingt es schon viel. Da wird einiges vom Hund abverlangt. Zum Pferd (auch wenn das jetzt weg ist), zum Angstspaziergang, jeden Tag zwei große Spaziergänge mit wechselnden Menschen/Hunden, WG Trubel, Betreuung durch verschiedene Leute, dich kennenlernen, neuer Ort, Trainerin ...

    Solltest du merken ihr kommt nicht so richtig voran, würde ich mal für zwei Wochen richtig reduzieren. Also ein Spaziergang nur ihr, einmal die Woche ein Actiongang mit Freunden und ansonsten Zuhause Sicherheit spüren/üben.

    Bei uns hat Reduzieren alles verbessert (gerade die Menschenunsicherheiten) und dabei hab ich einen Energiehund und wollte ursprünglich mit ihr regelmäßig Sport machen.

    Nur so, um das im Hinterkopf zu haben... der Übergang von ausgeglichen und überfordert ist gerade bei solchen Hunden manchmal sehr fließend. Und die Reaktion auf zuviel kommt auch mal erst zwei Tage später...

    Kannst ja mal Bescheid geben was eure Trainerin zu eurer Entwicklung sagt.