Da geht - angsthundeerfahrener Trainer hin oder her, der kann nämlich auch nicht zaubern und lebt nicht mit dem Hund zusammen- viel über trial & error.
Meine Angsthündin, die bei Berührungen durch Menschen auch beißt, hab ich den safe space irgendwann einfach weggenommen. Sanfter Zwang, weil sie es von selbst einfach nicht geschafft hat. Genauso habe ich sie eines Tages berührt, obwohl sie es nicht wollte. Mittlerweile kommt sie freiwillig, lässt sich aber immer noch nicht anleinen, ohne in Panik zu geraten. Also fährt sie (seit gestern) im Buggy mit und findet das super. Dieser Hund ist seit acht Monaten hier.
Nach drei Wochen konnte sie gerade mal auf Pinkelpads machen. Ein solcher Hund braucht Zeit. Jeder ist anders. Bei einem platzt der Knoten und alles ist schick. Bei anderen muss man es sich mühsam erarbeiten.
Struktur im Alltag, Rituale schaffen hilft ungemein. Ich habe immer dieselben Worte gesagt, immer freundlich. Noch würde ich keinen großartigen Lerndruck aufbauen. Hör auf dein Gefühl und setze dich selbst und den Hund nicht unter Druck.
Ach, und hab keine Angst vor Fehlern. Selbst wenn du etwas "falsch" machst, geht der Hund nicht gleich kaputt. Dann verschlechtert sich das Verhalten meist für eine kurze Zeit wieder, aber es wird nicht dauerhaft schlechter. Entwicklung verläuft niemals geradlinig. Es gibt immer gute und schlechte Tage.