Das ist ein interessanter Thread, weil das richtige Maß für Ersthundehalter wie mich oft nicht einfach zu fassen ist. Aber letztendlich muss jeder seinen eigenen Weg finden, und es kommt ja auch sehr auf die individuellen Bedürfnisse von Mensch und Hund an.
Bobby hat pudeltypisch eine sehr enge Bindung zu uns aufgebaut, am liebsten ist er überall dabei und hasst es, alleine zu sein. Von Anfang an brauchte er viel Körperkontakt, und den habe ich ihm auch gegeben. Aber er musste auch lernen, dass er tagsüber lange Sendepause hat, weil ich zwar im Homeoffice, aber trotzdem Vollzeit arbeiten muss. Heute hat es sich so eingespielt, dass wir vor allem morgens gemeinsam Zeit verbringen. Sobald ich dann aber den Laptop auf dem Schoß habe, ist er abgemeldet und in der Zeit schläft er entweder an meinen Füßen oder für sich auf dem Teppich. Er meldet sich nur, wenn er raus muss. Abends kann er es dann kaum erwarten, bis ich endlich den Laptop beiseite lege, dann will er gerne kuscheln und spielen. Darauf gehe ich je nach Zeit manchmal ein und manchmal nicht - aber das Neinsagen fällt mir dann schon schwer, weil er es so charmant macht. Nützt aber nix, wenn die Arbeit ruft.
Und bzgl. den Hund permanent vollquatschen ist es hier situationsabhängig: Wenn er schläft oder ruht, lasse ich ihn komplett in Ruhe. Wenn wir gemeinsam spielen oder kuscheln, quassel ich viel (ich bin einfach eine Labertasche ), und er kann sehr gut filtern, was für ihn wichtig ist. Beim Gassi gibt es vor allem verbale Bestätigung oder mal ein Kommando, da halte ich sonst meistens die Klappe.
Insgesamt verbringen wir sehr viel Freizeit miteinander, aber weil ich es so will, nicht weil ich es muss. Das ist glaube ich ein wichtiger Punkt. Ich wollte einen Hund, damit er ein Teil meines Lebens ist, und so handhaben wir das auch und sind damit sehr glücklich.