Ich schließe mich den Zweiflern an. Dass so ein kleiner Hund ein Reh zu Tode hetzen kann, glaube ich gern. Aber für diesen Zustand des Rehs kann er nicht verantwortlich sein. Warum gibt es keine Fraßspuren? Und was ist mit dem Fell passiert? Das wird der Hund ja wohl nicht gefressen haben. Unmöglich erscheint es mir auch, dass ein Reh es "überleben" kann, wenn ihm das Fell abgezogen wird.
Beiträge von Jojo_
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Da kann man nur hoffen, dass solche Beispiele Schule machen. Vielleicht ist das dann ein Anstoß zum Umdenken.
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Während Exemplare, die aus ex-SKG-Zuchten stammen und nun in zweiter & dritter Generation "anders" gezüchtet wurden eine AD von 15km am Rad machen (aktuell 4 Jahre alt). Klar, das ist noch nicht das Ziel. Aber schon ein richtiges Stück weiter, man hat gecheckt dass man nicht stur Standard-Bullys verwenden darf sondern auch mal über den Tellerrand hinaus gucken muss (Stichwort Einkreuzung mit Hunden eines ähnlichen Phänotyps, komplett durchuntersucht aber halt nicht "rasserein"). Da kamen zuletzt Franzosen raus mit "full tail", die wedeln sich nun durch die Gegend und niemand motzt darüber sondern man sieht das als Erfolg für die Rasse. Da ist auch nicht die Idee wieder möglichst nah an den Standard-Bully zu kommen sondern man findet einen neuen Typen, der nicht "kranksein" bedeutet.
Interessant. Weißt Du, ob die erwähnten Ex-SKG-Zuchten noch von den offiziellen Verbänden anerkannt sind? Oder züchten die inzwischen auf eigene Faust?
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Für mich ist es ja nur logisch, dass man hier automatisch nachfragt „wieso vermehrt man solche Rassen gezielt und bewusst miteinander“.Mich würde wirklich interessieren, wieso Du genau so einen Mischling wolltest.
Was ist besonders daran?Für mich widerspricht sich der Satz (dick markiert) einfach enorm!
Du nimmst Dir einen Hund, von dem Du nachher gar nicht weißt, wie er sein wird? Und gehst davon aus, dass er schon zu Dir passt?Ach ja, beleidigend musst Du auch nicht werden.
Wie ich geschrieben habe, sind es die Eigenschaften der Hunde, auf die es mir/uns ankam, nicht die Rassestandards. Wir trailen mit den Hunden. Dafür sind Vizlas gut geeignet, da sie eine sehr gute Nase und hohe Arbeitsbereitschaft haben. Es kommen natürlich noch andere liebenswerte Eigenschaften wie die große Anhänglichkeit hinzu. Deshalb haben wir seit vier Jahren einen Vizsla. Da Vizlas jetzt aber nicht berühmt sind für "souveräne Gelassenheit" haben wir bei der Entscheidung über den "Zweithund" eben diesen Mischling ausgesucht, weil dort Ridgeback mit drin ist und Ridgebacks eher ausgeglichene und ruhige Hunde sind. Nur das war ausschlaggebend. Ob bei dem Hund der Ridge die vom Standard vorgeschriebene Länge hat und ob die "Crowns" die vorgeschriebene Form, war uns völlig egal.
Übrigens ist der Mix genauso, wie wir es erwartet haben. Anhänglich, ausgeglichen, ziemlich unerschrocken, verspricht ein gezeichneter Trailer zu werden...
Bis jetzt kann ich sagen: Es war eine gute Entscheidung. Ich wusste genauso gut oder genauso schlecht, wie er mal sein wird, wie das bei jedem anderen Hund der Fall gewesen wäre. Gleichgültig ob Rassehund oder Mix: Man weiß nie so genau, was man da bekommt. Da sind schon jede Menge Hundebesitzer übel überrascht worden. Wer in dieser Hinsicht "Sicherheit" will, muss sich einen Hund klonen.
Ach ja: Ich habe niemanden beleidigt.
Ist das aber nicht eine Bankrotterklärung der Verbände und Vereine?
Weil viele Züchter betriebsblind und unfähig sind, ist der Käufer eben in der Pflicht und wenn er es nicht schafft sich zu informieren und zu recherchieren, dann hat er eben selber schuld!
Das Dumme an der Situation ist, dass auch die Züchter und die Verbände praktisch keinen Einfluss auf die Situation haben. Die können sich nur an die Rassestandards und an die Regeln für die Zuchtzulassung halten. Tun die Züchter das nicht, fliegen sie aus den Verbänden und werden fortan als "Vermehrer" beschimpft. Auch die Verbände können meist nicht einfach die Rassestandards verändern. Standards können nur in den Ursprungsländern einer Rasse verändert werden. Das Problem liegt tatsächlich im System der Hundezucht, das vor vielleicht 150 Jahren etabliert wurde. Vermutlich kann nur der Gesetzgeber etwas an der Situation ändern, indem er den Begriff "Qualzucht" genau definiert und rigoros dagegen vorgeht. Vermutlich kann das auch nur funktionieren, wenn es auf europäischer Ebene geschieht.
Ich rede jetzt von QUALZUCHT - also Rassen, die ganz gezielt auf Qualzuchtmerkmale selektiert werden (Zwerge, Riesen, Falten, Fell, Brachycephalie). Wer das kauft - sorry, der ist selbst schuld. Dafür brauch ich kein Diplom in Biologie um zu erkennen, dass sowas eben QUAL verursacht. Einfach nur gesunder Menschenverstand und 10 Minuten Google!Es gibt ja noch SEHR viele Rassehunde, die gesund sind. Also diese Probleme nicht haben und auch im Leistungsbereich eingesetzt werden. Das muss man ganz klar von Qualzucht trennen.
Natürlich haben fast alle Rassen ein gewisses Potential für genetische Erkrankungen. Die einen mehr, die anderen weniger. Da kommt auch der Züchter wieder mehr ins Feld und hier wird es für einen "Neuling" in der Szene schwer zu entscheiden, wie hoch ein Risiko bei Rasse xyz ist. Das ist sicherlicher wahr.
Ich züchte Rassehunde. Ich bin im VDH. Ich sehe einiges, was mir Sorgen bereitet. Habe aber vier absolut fitte, gesunde Hunde. Alle im Sport. Und ich kenne nochmal hundert so viele.
Verbandszucht ist also schon ein Garant für eine gewisse Kontrolle und auch ein Medium für vernünftige Untersuchungen und Pflichten seitens der Züchter. Man sollte das Auge für das Ganze behalten. Vom Prinzip her ist die Idee der Verbandszucht sehr gut! Denn es ist ein Kontrollorgan und eine Versicherung, dass offizielle Untersuchungsergebnisse richtig und vergleichbar sind.Problem sehe ich eben in der kompletten Isolation weniger Individuen und die zunehmend genetische Verarmung. Es wäre also von Vorteil, wenn man es schaffen würde innerhalb dieses Systems der kontrollierten Zucht eine Strategie für möglichst viel Varianz zu etablieren.
Ich glaube jedem Züchter unbesehen, dass er nicht die Absicht hat, ein Tier zu "erzeugen", das sich wegen irgendwas quält. Ich bin sicher, dass auch die Menschen, die vor 100 Jahren englische Bulldoggen gezüchtet haben, nicht wollten, dass die Tiere heute so aussehen. Passiert ist es trotzdem - obwohl zweifellos alle guten Willens waren. Sicher ist nicht jede Rasse so "kaputt" wie die englische Bulldogge. Aber jede Rasse ist in Gefahr, genau dahin zu kommen. Und der Grund dafür ist nunmal der Genverlust, der im etablierten Zuchtsystem unvermeidlich ist. Je weiter der Genverlust fortschreitet, desto stärker werden die "Rassedispositionen".
Das garantiert natürlich nicht, dass man einen gesunden Hund bekommt, wenn man Mischlinge erzeugt. Wir müssen hier immer unterscheiden zwischen dem Gesundheitszustand eines einzelnen Hundes und dem Zustand einer Rasse. In unserer Trailgruppe ist eine Labbie-Hündin, die so ziemlich jede Krankheit hat, die ein Hund kriegen kann (ich übertreibe etwas!). Das geht von kaputten Gelenken bis hin zu Herzinsuffizenz. Das arme Vieh muss darf sich nicht aufregen, nicht rennen, nicht spielen, frisst mehr Medikamente als Futter.... Die Kleine hatte einfach Pech! An der Zucht liegt es nämlich nicht. Alle ihre Wurfgeschwister sind gesund.
MfG
Jochen
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Schuld sind immer die anderen. Entweder die Züchter oder die Käufer und wenn die es nicht sind sind die Richter.
Wenn ich meine Rasse nicht so bekomme wie ich sie möchte , z.b. den Schäferhund mit dem geraden Rücken, den Boxer mit der relativ lange Nase oder den Corgi mit längeren Beinen als lauf Warzen dann kaufe ich die Rasse nicht. Da kann ich sie noch so lieben, aber ich kann doch nicht sowas kaufen und dann die Schuld auf die Züchter schieben. Genauso wenig kann ich als Züchter die Schuld auf die Käufer schieben und sagen dass sie es ja so wollen. Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen dass Leute Hunde kaufen die mit 6 Jahren Umfallen wie die Fliegen und trotzdem nichts anderes holen.
Vielleicht bin ich ja ein "untypischer Verbraucher", aber ich habe meinen ersten Hund (DSH mit roten Papieren) nicht ausgewählt, weil ich einen Rassehund genau dieses Typs wollte. Ich habe den im Tierheim gefunden. Und da war er bereits "fertig". Ich konnte mich nicht mehr an den "Hersteller" wenden und irgendwelche Mängel "reklamieren". Ich hatte nur die eine Wahl: Nehmen oder nicht nehmen? Ich habe mich für "nehmen" entschieden. Das war auch gut so, sowohl für mich als auch für den Hund. Wir hatten beide auf die Weise elf schöne Jahre. Ich bereue da nichts. Es tut mir nur nachträglich leid, dass der arme Köter ein viel schöneres Leben hätte haben können, wenn er nicht diese rassetypischen Probleme gehabt hätte.
Ich behaupte jetzt mal ohne jeden Beleg, dass die Mehrzahl der Hundehalter hier im Forum auf ganz ähnliche Weise zum ersten Hund gekommen ist. Dass die Mehrzahl der hier Anwesdenden auch solche völlig subjektiven und emotional bedingten Gründe für die Vorliebe für diese oder jene Rasse hat. Unsere Vorlieben machen uns doch aber nicht verantwortlich für die äußeren Merkmale oder die genetische Prädisposition für bestimmte Erkrankungen bei den Hunden.
Ich würde mir auch keinen Hund einer erwiesenen Qualzucht-Rasse ins Haus holen - außer vielleicht dass ich so eine arme Wurst im Tierheim finde und entscheide, dem Tier ein besseres Zuhause zu geben als die Box im Tierheim. Mir ist schon klar, dass ich damit das Qualzucht-Problem "unterstütze". Aber was ist die Alternative?
Das Grundproblem kann ich nicht lösen. Das Grundproblem können nur die Züchter lösen. Und die können es wiederum auch nicht lösen, weil sie keinen Einfluss auf die Rassestandards haben.
Deshalb habe ich für mich entschieden, dass ich mir nur noch Hunde ins Haus hole, von denen ich denke, dass sie zu mir passen - völlig egal, ob die Tiere zu irgendeiner Rassebeschreibung passen oder nicht. Unser jüngster "Erwerb" ist ein Mischling aus Vizla und Ridgeback. 17 Monate alt. Ein Prachtstück! Der ist gezielt und bewusst "erzeugt" worden und wir haben ihn gezielt und bewusst deshalb gekauft. Ist der auch noch gesund und lebensfroh, wenn er mal acht oder zehn Jahre alt ist? Keine Ahnung. Kann das jemand garantieren, der sich einen Welpen von Rasse-Züchter holt?
Mich kotzt es nur an, wenn ich von irgendwelchen Dummbacken so schwachsinnige Fragen höre wie "Wir vermehrt denn sowas?". Oder die genauso dünnsinnige Behauprung lesen muss, das es "scheiße" ist, gezielt Mischlinge zu erzeugen.
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Oh Gott! Ich wollte hier keine Gurken-Diskussion lostreten! Das sollte nur ein Beispiel sein. Natürlich habe ich als "Konsument" einen gewissen Einfluss darauf, welche "Güter" produziert werden. Insofern bestimmt die Nachfrage tatsächlich das Angebot. Aber gibt sich hier wirklich jemand der Illusion hin, dass man als Konsument beeinflussen kann, WIE die von uns nachgefragten Waren produziert oder vertrieben werden? Und das in Zeiten, da Globalisierung längst nicht mehr ein theoretisches Konstrukt von irgendwelchen Zerplatzen ist? Wenn das so wäre, würden in Bangladesch keine Näherinnen sterben, weil Gebäude einstürzen. Dann würden wir auch kein Rindfleisch aus Südamerika auf den Tisch bekommen.
Leute, stellt Euch der Realität! Die Theorie vom mündigen Verbraucher, der in der Marktwirtschaft alles bestimmt, ist inzwischen zur Illusion geworden. Es hat seinen guten Grund, dass der Gesetzgeber sowas wie "Verursacherhaftung" eingeführt hat. Wenn ich ein Kinderspielzeug kaufe, das sich nach dem Kauf als gesundheitsschädlich erweist, dann bin nicht ICH für die Folgen verantwortlich und haftbar, sondern der HERSTELLER! Im Zweifel weiß ich ja überhaupt nicht, wie und mit welchen Materialien und Methoden das Produkt hergestellt wurde. Sowas fällt ja sogar unter "Geschäftsgeheimnis".
Genauso müsste das in der Hundezucht sein! Ist es aber nicht. Blöderweise. Da gibt es offensichtliche Qualzuchten, gegen die das Tierschutzgesetz nichts machen kann. Wer ist daran schuld? Ich als "Verbraucher"? Oder der "herstellende" Züchter? Gebe ich als "Verbraucher" dem "Herstller" vor, WIE sein Produkt aussehen soll? Nein, mache ich nicht. Kann ich gar nicht machen. Ich kann nur entscheiden, ob ich das, was er anbietet, kaufen will oder nicht. Ich gehe jede Wette ein, dass kein Hundehalter in diesem Forum einen kranken Rassehund kaufen würde, wenn er auch einen gesunden Hund der gleichen Rasse bekommen könnte. Geht aber nicht, weil es eben nur "potenziell kranke" Hunde gibt. Dafür sorgen die Rassestandards.
Und wohin bringt mich das jetzt? Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem Schäferhund mit geradem Rücken und einem mit abfallendem Rücken, würde ich den mit geradem Rücken wählen. Gibt es aber nicht! Was ist die Konsequenz? Keinen Schäferhund nehmen. Stattdessen einen... Dobermann. Der hätte dann andere "Rassedispositionen". Konsequenz: Kein Dobermann. Könnte man jetzt endlos fortsetzen. Und in letzter Konsequenz hieße das: Keine Hundehaltung mehr. Will das jemand in diesem Forum??? Ich will das nicht!
Das Problem ist nicht der Verbraucher, das Problem liegt im System der Zucht. Und ein weiteres Problem ist der Umstand, dass es Leute gibt, die dieses System als einzig mögliches anerkennen und alle anderen als "Vermehrer" beschimpfen. Das hat nichts mit "Fakten" zu tun, es ist nur ein Ergebnis von "gelungenem Marketing". Die "seriösen Züchter" haben es geschafft, bei einer nennenswerten Zahl von "Verbrauchern" den Eindruck zu erwecken, dass nur verbandsgebundene Züchter "seriös" sind. Und das, obwohl uns allen so abschreckende Beispiele wie die englische Bulldogge oder King Charles Spaniel bekannt sind!
MfG
Jochen
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Soho, nachdem @Selkie mir das netterweise aufgedöselt hat, das sehe ich etwas anders. Bei der von mir gemachten Hervorhebung sehe ich die eigentliche Ursache, zumindest heutzutage.
Damit schiebst Du den Käufern die "Schuld" für den Zustand der "Ware" zu. Ich hatte mal einen Schäferhund. Ein ganz tolles Tier und eine wunderbare Rasse! Ich habe aber nie verlangt, dass der Hund so eine abfallende Rückenlinie haben sollte! Ich hhätte den auch mit geradem Rücken genommen. Konnte ich aber nicht, weil der Rassestandard das "niedrige Heck" vorschreibt und die Wertungsrichter sowas durch die Praxis der Zuchtzulassung fördern.
Ich kann also nur "kaufen", was im Angebot ist. Das ist genauso wie mit den Gurken im Supermarkt. Ist ja nicht meine Schuld, dass die Dinger inzwischen einzeln in Plastik eingeschweißt sind. Aber ich muss mir vorwerfen lassen, dass ich ein Umweltschwein bin, weil ich die Plastikverpackung notgedrungen in den Müll werfe. Was soll ich denn tun? Keine Gurken mehr essen?
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Also ich persönlich muss mir den Spass ja nicht machen, davon abgesehen hat niemand gesagt, dass das einfach ist.
Das dürfte der Grund sein, warum viele versuchen, den Weg der "Neuen" Rassen zu gehen. (Leider werden hier aber auch oft dieselben Fehler wiederholt)
Einstein hat das schön formuliert: "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."
Ich bin auch kein Züchter und muss/kann mir den Spaß auch nicht machen. Ich muss aber mit den Folgen leben, da ich Hunde liebe und nicht darauf verzichten will, einen oder zwei im Haus zu haben.
Wie die Lösung der Probleme aussehen könnte, ist seit Jahrzehnten bekannt und sogar schon auf EU-Ebene formuliert worden. Das hat alles nur keinerlei Konsequenzen gehabt! Also reden wir nicht über "nicht einfach" sondern eher über "in diesem System unmöglich".
MfG
Jochen
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Das liegt daran, dass das Zitierte nur etwa ein Viertel des Satzes ist. ;)Ich graue mal den Einschub aus:
Das schwarze ist der eigentliche Satz, das graue ist ein erklärender Einschub, der dummerweise aus mehreren Sätzen besteht.
Danke fürs das Aufdröseln meines Schachtelsatzes! Den habe ich in der Tat richtig blöd formuliert... ;-)
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Was soll das immer mit dem Rumgehacke auf Linienzucht??
Das sagt aus, dass die verpaarten Hunde näher verwandt sind, als der Durchschnitt der Population. Maßvoll und bedacht eingesetzt, festigen sich so die Rassemerkmale. Es werden auch Rückkreuzungen gemacht, damit altes Genmaterial nicht verloren geht.
Und diese stabilen Linien kann man dann als Auszucht verpaaren.
Alles mit Sinn und Verstand und Blick aufs Ganze.Es ist nicht alles nur schlecht in der Zucht.
Genau da liegt der Dissens! Keinem von uns ist entgangen, dass in praktisch allen Vereinsstatuten und Rassestandards so Forumulierungen stehen wie "Rasse schützen", "Wesen erhalten" und "Gesundheit". Jedenfalls in den Sonntagsreden! Trotzdem gibt es die englische Bulldogge. Einer der ältesten "Rassehunde" überhaupt. Zeig mir im Rassestandard oder in den Zuchtzulassungsregeln die Passagen, aus denen man ablesen kann, dass es das Zuchtziel war, eine nicht mehr existenzfähige Rasse zu "erzeugen". An der Stelle sind wir uns hoffentlich einig, dass Bulldog nicht mehr existenzfähig, eine reine Qualzucht und nicht mehr mit "Bordmitteln" zu retten ist! Und das alles betrifft nicht nur die Bulldogge. Ich habe mir eine Meinung gebildet, wo die Ursache des Problems liegt. Wenn Du auch eine hast, dann lass es uns wissen.
Die Aussage "Es ist nicht alles nur schlecht in der Zucht" reicht jedenfalls nicht. Keiner hier hat behauptet, dass alles nur schlecht in der Zucht ist. Es haben nur einige Leute festgestellt, dass "in der Zucht" so manches passiert ist, was zu "Qual" bei Mensch und Tier geführt hat!
Qualzuchten sind für mich eigentlich aber ein ganz anderes Thema. Dabei geht es für mich nicht darum, ob der Genpool vll. etwas eng geworden ist (dazu gibt es viele Gründe, manchmal auch einfach, weil die Rasse nicht mehr nachgefragt wurde und es nicht mehr so viele Exemplare hat), sondern dass bewusst Merkmale so angezüchtet werden, dass die lebenslange Einschränkung des Hundes, bis hin zur Qual das Zuchtziel ausmachen. Ein enger Genpool ist nicht einmal Ursache solcher Probleme
Qualzucht entsteht einzig und allein daraus, dass Züchter - OFFIZIELLE! Züchter. Denn andere dürfen an dem System überhaupt nicht teilnehmen! - sich bemühen, Welpen zu "erzeugen", die dem Geschmack der Formwertrichter (und potenziell auch der Käufer) entsprechen. Genau deshalb sind die "annerkannten Qualzuchtrassen" auch Rassen, die ausschließlich von "seriösen verbandsgebundenen Züchtern" in die Qual getrieben wurden. Die Bulldogge erwähne ich immer nur, weil es da so offensichtlich ist. Aber was mich wirklich richtig auf die Palme bringt, sind so Beispiele wie der King Charles Spaniel! WIE KANN MAN ES ZULASSEN, DASS SOWAS WEITERHIN PASSIERT???? Von "seriösen Züchtern"!
In dem man sich mit der Entstehung der Rassen beschäftigt? Den Globus nach ursprünglicheren Vererbern absucht und/oder wieder vermehrt einkreuzt, was einst zur Rasse geführt hat. Das kann man weniger "wiederbekommen" nennen, sondern ähnelt mehr der Wiederholung.
Die Gene, die heute als verloren gelten, sind einst doch erst (durch die Zucht) zusammengestellt worden.Viel Spaß bei dem Versuch! Solche "verlorenen" Gene zu finden, ist sicher ganz einfach. Aber finde mal einen Weg, diese Gene in eine Rasse zurückzubringen. Wenn Du das machst, ist der so entstehende Hund plötzlich nicht mehr "reinrassig". Was nun? Das ist auch keine Entscheidung, die hier national getroffen werden könnte. Der Rassestandard kann nur verändert werden vom Verband des Ursprungsland der Rasse.
Mein Text zielte vorallem darauf ab, dass bei den Spitzen deutlich mehr Potential zur Genpool Erweiterung besteht, als nur das Auszuchtprogramm. Und mMn sollten eben jene Möglichkeiten auch als allererste umgesetzt werden - das Auszuchtprogramm macht durchaus Sinn, aber hier wird das pferd von hinten aufgezäumt -, denn die bisherige Philosophie ist einfach nur schädlich.
Vielleicht hast Du da ja sogar Recht. Hat nur alles bisher zu nichts geführt. Ich hab mal einen Text gelesen, in dem es hieß, dass es für eine spezielle Untergruppe des Spitzes nur noch einen einzigen lebenden Deckrüden geben würde... Keine Ahnung, ob das stimmt. Ich bin - wie mir hier ja schon bescheinigt wurde, kein "Spitz-Experte" ;-). Ändert aber nichts an dem Umstand. Ist es so, dass es für eine Spitzgruppe nur einen Deckrüden gab?? Selbst wenn es fünf oder zehn oder hundert gewesen sein sollten: DAS REICHT NICHT! Eine genetisch dermaßen verengte Population ist auf Dauer nicht lebensfähig! Die führt zu Inzucht. Und Inzucht führt zu Erbkrankheiten. Wer das bestreitet, mag bitte auch mal Belege liefern und nicht immer nur nach Belegen fragen.
Nein. Aber ich habe doch ganz klar Bezug auf Jochens Beiträge genommen, die sehr ausführlich dargestellt haben, wieso geschlossene Zuchtbücher zur genetischen Verarmung führen. Und er hat dafür plädiert wieder auf mehr Varianz zu achten. Ich habe ganz klar die AKTUELLE ZUCHTPRAKTIK kritisiert, die diese Varianz nicht will.
Dann kam ein Beitrag, dass das ja jetzt wieder "Rumgehacke auf Linienzucht" ist, wo du meintest, es sei genau deine Meinung.
Für mich wäre sie Situation ganz einfach zu lösen.
Gehen wir davon aus, man kann Rassen nicht mehr verbessern, sondern "nur" die Qualität erhalten. Steht ja so auch in dem Link, den ich übrigens gut finde.
Dann gibt es ja nur zwei Möglichkeiten. Die Rasse mit heutigem Stand ist gesund und hat ausreichend viele zuchtfähige , gesunde, typvolle und leistungsfähige Individuen um auch wunschgemäß die Gene immer durchzumischen. Dann züchtet man die weiter mit gesundem Augenmaß.
Oder aber, Beispiel Mops: Es gibt kaum bis keine zuchtfähigen ..... usw. Wenn es in der Population nicht genug Möpse mit langen Nasen und ohne Atemnot gibt, um mit diesen eine gesunde Mopspopulation hinzubekommen, dann muss man an dieser Stelle das Zuchtbuch zuklappen und sagen: "Ende, aus, das wars mit der Rasse Mops. Aber immer wieder arme Krüppel zu züchten, die sich lebenslang quälen, in der Hoffnung, es werden plötzlich genug gesunde Welpen geboren, dass kann es nicht sein und das ist es nicht wert.