Ich war auch so ein "ich esse nix" - Kind. Keine Sorge, die werden trotzdem groß und gesund.
Mich fragen Leute heute noch, wie ich es überhaupt geschafft habe, Erwachsen zu werden. Vor allem mein Arbeitskollege ist immer wieder erstaunt wenn er hört, was ich früher so gegessen bzw. Nicht gegessen habe.
Ich war auch immer dürre und am unteren Ende der Gewichtskurve.
Sicherlich sollte man ein halbes Auge drauf haben, dass ein Kind nicht zu ungesund oder zu gering ernährt wird, aber wenn das Gewicht in Ordnung ist und in der Kita auch vernünftig gegessen wird, würde ich mir zu Hause da nicht so Gedanken machen.
War hier ähnlich. Mir wurde da aber auch immer irgendwie Druck gemacht, es wurde offen drüber geredet, wie mäklig und problematisch ich bin, dies wurde probiert, das wurde probiert… - es war irgendwie immer n Thema. Zuhause, in der Kita, im Hort, bei Freunden zuhause, …
Weil sich die Leute Sorgen gemacht haben natürlich. Und vllt. auch weil sie dachten, ich sei super verwöhnt.
Aber für mich war das richtig schlimmer Druck und ich hab mich irgendwann vor dem Mittagessen gefürchtet.
Bis es für mich kein Problem mehr war, bei anderen Leuten zum Essen eingeladen zu sein (aus Angst, dass das wieder so ne unangenehme Situation für mich wird), musste ich erst erwachsen werden.
In meinen 20ern habe ich mich aber zu einem ziemlich unproblematischen und wenig mäkligen Esser entwickelt, der auch nahezu alles probiert. Mir hätte es als Kind glaub ich sehr geholfen, wenn Essen nicht so ein Thema gewesen wäre.
Meine beiden älteren Schwestern wurden zu DDR-Zeiten noch zur Kur geschickt weil sie „zu dünn“ (aber wenigstens nicht mäklig) waren. Das hat 0,0 was gebracht, hat sich aber später von selbst verwachsen. Wir sind heute alle normalgewichtig.