So, jetzt bin ich endlich wieder in Deutschland und kann vernünftig antworten Mit den Roaming-Gebühren in CH hab ichs dann doch lieber gelassen...
Du scheinst doch schon an vielen Sachen zu arbeiten und voranzukommen. Nach wenig praktischer Erfahrung hört sich das irgendwie nicht an.
Ja, das stimmt. Ich hab Dinos Baustellen vor Augen und arbeite auch hier und da dran - ich hatte nur klarstellen wollen, dass er eben erst mein zweiter Hund ist und ich daher keine jahrelange Erfahrung habe - darum gings mir :)
Wie lange dauert denn euer Trainingsprozess bisher? Wie lange hast du deine Hunde?
Teki ist seit ~November bei mir, Dino seit Mitte Februar. Dinos Trainingsprozess hat etwa 2 Wochen nach seiner Ankunft bei mir angefangen. Keine komplizierten Dinge, Basics wie Tabuzonen (Küche z. B.), dass das Klo kein Spielzeug und auch kein Trinknapf ist... Hausregeln eben.
Nur das Verhalten ist das Problem - das gesamte Programm hat er auch schon bei den Vorbesitzern gezeigt. Die haben ihn vor 2 Jahren übernommen, die Zeit hat er dann in Berlin verbracht, aber in rund 2 Jahren Dino-Haltung haben sie sein Verhalten nie bzw. kaum in den Griff bekommen, trotz mehrerer Hundetrainer (so deren Aussage) Stattdessen haben sie ihm aber immerhin den Rückruf, ihre Hausregeln und grundlegende Leinenführigkeit beigebracht - sowie die gängigen Tricks Sitz, Platz, Pfote ... aber sonst weiter nichts. Das hätte ich evtl. im Eingangspost erwähnen sollen, sorry x)
Geht es dir um die Fremdhundproblematik?
Yup, die ist momentan meine Hauptsorge. Alles andere ist eher zweit- oder drittrangig. Hier in der Nachbarschaft gibt es viele Hunde, die einem dann mal beim Gassi entgegenkommen - da wäre es mir ganz lieb, wenn Dino nicht komplett ausrastet und Fremdhund samt Halter in Schrecken versetzt.
Grundsätzlich klingt das für mich alles nach dem natürlichen Verhalten eines unsicheren Hundes.
Das mit dem unsicheren Verhalten war auch mein erster Gedanke. Durch seine Problematik mit dem Wundlecken im alten Zuhause halte ich es auch für sehr wahrscheinlich, dass Dino unsicher ist - da stellt sich mir nur die Frage: wie kann ich das ganz konkret und hundgerecht aufbauen? Ich habe hier und da schon gelesen, dass das Lernen von neuen Tricks etc. die Unsicherheit eines Hundes Stück für Stück abbauen kann. Damit haben wir schon angefangen - im Eingangspost habe ich das ja auch geschildert. Gibt es noch mehr Möglichkeiten/Wege, das Selbstvertrauen eines Hundes aufzubauen? Abgesehen davon, dass man halt für den Hund da ist und die Dinge für ihn regelt...
Lass ihn ankommen und entspannen. Erstmal nur Hausregeln und Rückzugsraum und Vertrauen aufbauen. Die Welt kommt später dran.
Das ohnehin, das war am Anfang unser Programm. Alles darüber hinaus baue ich jetzt allmählich auf bzw. ab, aber trotz dem ganzen Nachlesen etc. steh ich manchmal doch etwas ratlos da und frag mich, ob mein Weg wirklich so effektiv ist, wie er in meinem Kopf aussieht
(Ich finde es gewagt ihn freilaufen zu lassen.)
Freilauf bekommt er erst seit ~Mitte März, also auch noch nicht soo lange. Davor haben wir an der 3- und 10 m-Leine Trockenübungen gemacht, damit ich mir sicher sein kann, dass er bei "Komm" bzw. dem entsprechenden Signal dafür auch wirklich zu mir (oder zumindest in meine Nähe) kommt.
Auf Wegen etc bleibt er an der Leine - nur auf weiten, übersichtlichen Flächen fernab vom Straßenverkehr etc. darf er frei laufen. Dann habe ich auch meistens noch seinen Lieblingsball oder -leckerlies dabei, um ihn notfalls zu locken. Das klappt bisher erstaunlich gut - sobald ich fremde Hund oder Menschen in der Ferne erkenne, wird er sofort zu mir gerufen und angeleint.
Ich weiß, dass es gewagt ist, ihn schon nach einem Monat freilaufen zu lassen - wenn er sich an Schlepp und Co. nicht so gut benommen hätte, dann würde er auch jetzt noch keinen Freilauf kriegen. Am Anfang hatte ich auch meine Bedenken, aber bis jetzt hatte ich noch nie wirklich Grund dazu, ihm den Freilauf wieder zu streichen.
Aber wow, beim Lesen kam mir so vor als würde das jetzt ein Jahr gehen...
Ich glaube, das liegt daran, dass ich viel Zeit habe, um mir Dinos Verhalten genau anzusehen Ich hab im Vorfeld auch mit den ehemaligen Besitzern gesprochen, die mir seine Baustellen erklärt haben, um ausloten zu können, welche Taktiken bei ihm klappen und welche nicht. Und ich bin ja nun auch nicht ganz haustier-unerfahren, vielleicht spielt das zusätzlich mit rein.
Aaaaber, du hattest vorgeschlagen, konkrete Fragen zu posten.
Also:
* welche Mittel/Wege könnten Dinos Unsicherheit ab- und dafür sein Selbstvertrauen aufbauen? Tricks, z. B. Spielerfolge usw ist klar, aber was gibts da noch?
* habt ihr Hundetrainer-Empfehlungen im Landkreis Oder-Spree? Gern auch aus anderen Regionen drumherum.
* würdet ihr abgesprochene Hundebegegnungen empfehlen, um seine Fremdhund-Problematik weiter ausleuchten und ggf. "behandeln" zu können? Ich bin mir nicht sicher, ob es eventuell kontraproduktiv wäre, wenn Dino dann nicht aus der Situation rauskommt, sondern darin verweilen muss, bis er Ruhe gibt.
Wenn mir noch was einfällt, schmeiß ich das hier einfach mit rein.