Wie arbeitest du denn genau da dran?
Wenn wir einem Hund ausweichen müssen und gerade keine Wegkreuzung in der Nähe ist, nehme ich Dino kurz und auf meine abgewandte Seite. Wir gehen auf größtmöglichen Abstand und laufen weiträumig an dem fremden Hund vorbei - Getöse von Dino wird ignoriert, fiept er dagegen nur leise vor sich hin und springt nicht in die Leine o. Ä., gibt es (sobald wir etwas Abstand zum Fremdhund haben) ein Leckerli und Lob. Wir arbeiten uns quasi Stufe für Stufe nach unten durch, bis wir auf dem Niveau "Ein anderer Hund, na und?" angekommen sind. Ich weiß nicht, ob das so funktioniert, wie ichs mir vorstelle. Die Theorie dabei ist, dass Dino nach und nach merkt, dass ruhiges Verhalten schlicht stressfreier für ihn ist.
Wie kannst du unkontrollierte Hundebegegnungen vermeiden, damit du dir nicht das Training kaputt machst?
Gute Frage.
Wenn ich Hunde in der Ferne sehe, weiche ich großräumig aus - entweder schlagen wir einen anderen Weg ein oder laufen zurück, warten ein paar Minuten ab und laufen dann wieder unseren Weg entlang.
Auf der Wiese, auf der Dino frei laufen darf, wird er bei Hundesichtungen in unserem Umkreis (~50 m) angeleint und mit Tricks oder Leckerli suchen abgelenkt. Soweit, so gut...
Allerdings kann man ja nicht immer verhindern, dass fremde Hunde in uns reinkrachen. In dem Fall nehm ich Dino ebenfalls kurz, bringe ihn hinter mich und halte den anderen Hund auf Distanz, bis der Besitzer ihn einsammelt. ... so jedenfalls in der Theorie. In der Praxis ist das ganze etwas schwieriger, weil Dino natürlich zu dem anderen Hund hin möchte und sich an mir vorbeimogelt Ich arbeite noch dran, beim Abwehren besser zu werden.
ich würde eher versuchen so anzufangen, dass er gar nicht erst in Unruhe gerät.
Das wäre nämlich auch mein bevorzugter Weg. Der wird länger dauern, aber es ist für ihn, mich und den anderen Hund samt Halter stressfreier. Deshalb versuche ich schon, anderen Hunden frühzeitig auszuweichen, wenn ich sie sehe und mitkriege, dass Dino in Unruhe gerät.
Ich werfe mal noch die Fahrzeugbegegnungen ein, obwohl die nicht auf deiner Prioritätenliste stehen. Wenn du was mit ihm trainieren willst, und es kommt ein LKW vorbei oder so, könnte das als Hintergrundproblem evtl. seine Reizschwelle noch weiter senken und das Training erschweren.
Wir laufen 2 von 3 Gassi-Runden hinten im Wald, da begegnet uns höchstens ein Radfahrer. Nur abends auf der letzten Runde laufen wir dann durch den Ort bzw. das Wohngebiet hier. Da vermeiden wir die Hauptstraße so gut es geht, aber auf dem Rückweg laufen wir gezielt an der Hauptstraße entlang, um ihm zu zeigen, dass die Autos auf der Straße ihm nix können. Manchmal müssen wir auf den Wegen zwischen den Wohnblöcken auch Autos passieren lassen, da hat er mittlerweile auch schon gerafft, dass ihm nichts passiert, wenn er zur Seite geht. Das wird auch immer großzügig belohnt
Aber ich behalte das definitiv im Hinterkopf, denn früher oder später kommen Fremdhund und Fahrzeugbegegnung zusammen... mal sehen, wann wir beides gleichzeitig trainieren können.
Heute hatten wir eine Hundebegegnung mit einem aufgeweckten Labbi-Mädel. Sie lief vor ihrem radelnden Frauchen vorweg, bis sie uns dann sah. Vor uns lief sie auf und ab und wusste nicht so recht, was sie mit uns anstellen sollte - Körpersprache etc. zeigten deutlich, dass sie nur höfliche Absichten hatte und spielen wollte.
Dino hat sich gar nicht mal so sehr aufgeregt, das Labbi-Mädel kennt er schon von ein paar anderen Begegnungen - aber er musste sich natürlich wieder an mir vorbeimogeln und stand dann fiepend neben mir, weil er ihr unbedingt Hallo sagen wollte
Aber hey - es ist "nur" fiepen und vorbeidrängeln, anstatt in die Leine springen und bellen, damits die ganze Nachbarschaft mitbekommt. Doof war nur, dass ich stehen geblieben bin, anstatt einfach weiterzugehen - ich war eigentlich grad dabei, einen Haufen von Dino aufzusammeln und einzutüten... Naja. Man kann nicht alles haben, schätze ich.