Hmmmh ... ich denk jetzt nicht ständig aktiv daran oder darüber nach.
Ich hab bewusst zwei alte Hunde aufgenommen (11 und 10 bei Aufnahme) - da war mir von Anfang an klar, dass die nicht ewig bei mir sein werden und unsere Zeit zusammen sich vielleicht auch nur auf 1-2 Jahre beschränkt. Grad bei Bonny hab ich anfangs noch gedacht "na, wie lange wird die bei mir sein?", weil ich bis dato keine Erfahrung mit alten Hunden hatte. Tjo, was soll ich sagen... inzwischen scherz ich mit Freunden regelmäßig darüber, dass Bonny als Dackelmix einfach zu stur zum Sterben ist und bestimmt 18 oder sogar 20 wird ... 
Inzwischen sind die beiden 15 und 13,5 Jahre alt, die 15-jährige ist inzwischen auch herzkrank und kurzfristig stand auch ein Lymphom im Raum, das hat sich zum Glück nicht bestätigt. Aber in der Situation ... hm, ich war jetzt nicht mega bestürzt oder so. Damals hab ich für mich entschieden, wenn sich die Diagnose bestätigt, dann schieb ich Bonny nicht noch durch Chemo und Co., sondern mach ihr noch solange eine schöne Zeit, wie das eben geht. Und wenn das nicht mehr geht, ja dann darf sie eben gehen. Die Haltung vertret ich jetzt auch noch, obwohl sie kein Lymphom, sondern "nur" DCM hat. Aber auch da: wenn es sich mit Medikamenten nicht mehr händeln lässt, darf sie gehen.
Bei meinem 7-jährigen Dino erwisch ich mich manchmal dabei, dass ich ein bisschen Angst vor der Zeit nach ihm habe. Gleichzeitig schwingt da aber auch ein bisschen Erleichterung mit - Dino ist durch seine Special Effects halt doch ein etwas schwierigerer Hund. Ich liebe diesen bekloppten Hund, keine Frage - aber ich werd auch aufatmen, wenn ich endlich wieder Besuch haben kann, ohne dass ich Dino vorher in einer Pension parken muss. Was aber klar wird: Dino hat mich geprägt, sowohl was meine Trainingsmethoden als auch meine grundsätzliche Mentalität in der Hundehaltung angeht. Und das ist etwas von ihm, was ich immer bei mir haben werde.
Er zog als 2,5- bis 3-jähriger Hund bei mir ein, da bin ich natürlich mit einem ganz anderen Mindset rangegangen als bei meinen Hunde-Omis. Keine Frage, es wird schwierig, wenn mein Knallkopf nicht mehr ist, wenn die ganzen Spezialregeln, die nur wegen Dino existieren, auf einmal nicht mehr von Belang sind... aber hey, ich werd wahrscheinlich zurückblicken und zufrieden feststellen, dass wir trotz seiner Baustellen ne verdammt geile Zeit hatten.
Ich finde, man darf und soll sich mit diesen Dingen befassen und auch über das "Was, wenn" ... nachdenken. Es sollte aber nicht den Alltag dominieren. Wenn der Hund schwer krank ist und man weiß, man befindet sich auf der Zielgeraden, dann ist's klar, dass man ständig daran denkt. Aber solange es allen noch gut geht, der Hund (trotz Alter oder Krankheit) noch fit ist ... warum dann ständig an den Tod denken? Damit zieht man sich mMn nur selbst runter. Viel, viel lieber genieß ich doch die Zeit mit meinem Hund bzw. meinen Hunden.
Kurzum: ja, ich denk hin und wieder an das Thema Tod, aber ich sehs locker. Wenn's soweit ist, dann isses soweit, und dann geh ich mit meinen Hunden auch den letzten Weg.