Beiträge von Karpatenköter

    Nur mal so am Rande für die ganzen Kritiker: ich hab Blubberl auch zum Mantrailing-Training eingeladen. ;)

    Das ist am Anfang körperlich nicht sooo anstrengend und der Hund ist danach trotzdem platt, plus Blubberl kann, wenns menschlich passt, auch Kontakt zu Hundemenschen aufbauen.

    Die Mobilität ist halt so ein Thema, weil wir oft fernab vom ÖPNV trainieren, aber mei - da findet sich was. Fahrgemeinschaften sind ja ein Ding :ka:

    Zwecks Gassi sind wir auch noch im Kontakt, da gehts nur noch um die Termin- und Streckenfindung. Just saying.

    Das einzige Problem, das ich hier sehe, ist das nicht alleine bleiben können. ICH würde das nicht wollen, aber ich muss den Hund ja auch nicht haben |)

    Aber Blubberl wird ja sicherlich Nachbarn haben, die bestimmt auch mal kurz auf die Kleine aufpassen können. Wir reden von Berlin, da gibt's sicher zig Möglichkeiten - und mal ehrlich, wenn ich weiß, dass ich "nur" zwei Stunden beim Arzt hocke, dann hab ich auch nicht so das schlechte Gefühl, wenn der Hund in der Zeit bei einem evtl nicht sooo hundekundigen Nachbarn betreut wird. Da muss man den Hund nicht sofort in ne Hundepension stecken...

    Ehrlich, dass hier schon wieder alles schwarz geredet wird... jeder hat mal klein angefangen, und Blubberl hat hier in den paar Tagen mMn mehr Einsicht und Verbesserungswillen gezeigt als viele andere Neulinge, die hier mit nem ganz ähnlichen Wunsch aufgeschlagen sind. Irgendwann ist doch echt mal gut mit dem ewigen Rumgehacke.

    Davon ab: ich hab selbst Mischlinge, deren Rassebestandteile eigentlich™ auch auf viel Bewegungs- und Arbeitswillen schließen lassen. Stichwort Schäferhund.

    Dino arbeitet gerne. Dino geht auch gerne wandern und spazieren. Aber seit Wochen (!) kommt er auch damit klar, dass wir nach der Arbeit max. 40 min durch den Wald latschen. Er darf an der Schlepp/Flexi schnüffeln, aber ansonsten passiert beim Gassi halt nix. Statt 3x die Woche schaff ichs derzeit auch (wenn überhaupt) nur 1x die Woche zum Training. Dino ist damit vollkommen zufrieden, dem fehlt nix. Und das, obwohl er mit 7,5 Jahren nun eigentlich auch noch im besten Alter und ein generell aktiver und aufgeweckter Hund ist.

    Wir stehen auch schon privat im Kontakt ;) Lasst ihr doch mal Zeit, die ganzen Beiträge hier sacken zu lassen. Der Thread ist 7 Stunden alt und hat schon 8 Seiten...

    Von Kleinanzeigen-Hunden würde ich aktuell die Finger lassen, wenn noch gar nichts richtig geklärt ist. Da werden so viele unseriöse Angebote gelistet, das ist nicht mehr feierlich. Man kann Glück haben, klar, aber das ist eher die Ausnahme.

    Dino kommt ja auch von (ebay) Kleinanzeigen. Die Anzeige war nett geschrieben, es gab viele Fotos von Dino, und da wurde auch nichts beschönigt. Was im Text aber nicht erkennbar war: Dinos Leinen"pöbelei" war eher eine handfeste Leinenaggression. Besucher wurden nicht "skeptisch begrüßt", sondern bellend angesprungen - ich hab mich damals mit einem sehr deutlichen "HEY!!" behaupten und mir so Dinos Respekt sichern können. Damals (Anfang 2019 etwa) war er aber noch ein gutes Stück unsicherer und dementsprechend leichter zu beeindrucken.

    Aber: ich bin mit den damaligen Besitzern spazieren gegangen und konnte dann als Laie schon sehen, dass Dino definitiv einige Baustellen mit sich bringt und die Halter überfordert damit sind. Ich hab also nicht die Katze im Sack gekauft; wir haben nach dem Spaziergang in der Wohnung der Besitzer bei nem Kaffee dann auch noch über Dino allgemein gesprochen. Rückblickend war da schon zu erkennen, dass die Kinder in dem Haushalt auch ein Stressfaktor für Dino waren.

    Den Besitzern war sehr, sehr wichtig, dass Dino in liebevolle, aber konsequente Hände kommt. Dass er geliebt und ausgelastet wird und dass er mit all seinen Macken akzeptiert wird. Wir haben vereinbart, dass ich nochmal vorbeikomme, nochmal mit Dino spazieren gehe und wir dann entscheiden, ob ich Dino gleich im Anschluss an den zweiten Spaziergang mitnehme oder wir doch nochmal ein Treffen vereinbaren möchten. Schlussendlich lief es darauf hinaus, dass ich dann direkt nach dem zweiten Spaziergang den Kaufvertrag unterschrieben und den Knallkopf mitgenommen habe.

    Das erste Jahr über hatte ich noch sehr engen Kontakt zu den Vorbesitzern, im Januar 2020 (glaube ich) waren wir dann noch mal zu Besuch. Die Freude auf beiden Seiten war unheimlich groß. Wir haben heute auch noch sehr losen Kontakt.

    Was mir erst zwei Jahre nach Kauf gesagt wurde? Dino hat bei den Vorbesitzern bereits ein Kind ins Gesicht gebissen und wurde trotzdem nicht vernünftig gesichert, trotzdem wurde zugelassen, dass die eigenen Kinder dem Hund den Ball wegnehmen dürfen und all sowas.

    Man ist wirklich auf das angewiesen, was die Besitzer bzw. der Verkäufer einem erzählt, und selbstverständlich auf das eigene Wissen, die eigene Wahrnehmung. Hätte ich damals mein heutiges Wissen gehabt, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mich für Dino entschieden hätte.

    Ich wollte damals unbedingt einen Schäferhund oder wenigstens einen Schäferhundmix. Einen Welpen hab ich mir nicht zugetraut, also sollte es ein älterer Hund werden. Die im Tierheim wurden alle als bissig beschrieben, sowas wollte ich eigentlich nicht, also hab ich eben auf Kleinanzeigen geschaut...

    Als ich Dinos Anzeige gesehen hab, dachte ich "Ach, ich hab soooo viel im DF gelesen, den krieg ich schon hin" ... naja, sagen wir es so, Dino lebt jetzt seit fast fünf Jahren bei mir und ein normales Leben mit Besuch zuhause etc. pp. wird es mit diesem Hund nicht geben.

    Edit:

    12 Jahre ist mir tatsächlich zu alt. Ich kann nicht damit leben nur ein bis zwei Jahre mit meinem Hund Zeit zu haben. Ich möchte keinen Welpen, aber älter als 5 sollte er nicht sein.

    Ich bin die ganze Zeit am gucken, aber es sind wirklich viele Hunde aus dem Ausland dabei und viele Welpen.

    Ich kann deinen Wunsch nach einem jüngeren Hund verstehen. Aber die brauchen halt Bewegung, wollen herumflitzen, und du sagst ja selbst, dass dir das Gehen nur in sehr langsamen Tempo und mit Pausen möglich ist.

    Wie stellst dir das vor, wenn du einen Hund hast?

    Hund soll in deinem Tempo mit dir an der Leine laufen? Dass Hundewiese schlecht ist, vor allem für kleine Hunde, wurde dir ja in deinem ersten Thread schon erklärt.

    Wie oft soll das bitte noch erwähnt werden?!Sie WEISS doch längst, dass auch kleine Hunde Bewegung brauchen! Meine Güte ... das ist jetzt nix gegen dich persönlich, Hektorine, aber der TE geht es hier doch explizit darum, auf was sie bei Kleinanzeigen-Hunden achten sollte.

    Blubberl Hab ich das richtig verstanden, dass du aus dem Berliner Raum kommst?

    Ich mach dir ein Angebot... wir können uns treffen, ich bring zwei meiner Hunde mit, und dann gehen wir zusammen Gassi. Du darfst dabei meine nette, kleine Hündin an der Leine führen, während ich meinen schwierigen Rüden (übrigens auch von eBay Kleinanzeigen) an der Leine habe

    Die nette, kleine Hündin ist mit 15,5 nicht mehr die jüngste, inzwischen recht langsam unterwegs, und ich glaube, dass so ein gemeinsamer Spaziergang vielleicht eine gute Möglichkeit für dich wäre, um mal richtig in die Hundehaltung reinzuschnuppern, inkl. aller Probleme, die man mit einem Hund an der Leine haben kann. Ich erzähl dir dann auch gerne, mit welchen Problemen ich schon zu tun hatte - ich bin jetzt beileibe nicht super erfahren, aber ich glaube, nach grob fünf Jahren Hundehaltung kann ich dir dann doch ein bisschen Wissen und Erfahrung vermitteln.

    Sofern du mobil bist und zB auch längere Bahn-/Busfahrten in Kauf nehmen und in den Hundesport reinschnuppern möchtest, lad ich dich auch gerne zu unserem Mantrailing-Training ein - wir suchen immer Leute, die sich für unsere Hunde verstecken. =)

    Das dürfte für dich vielleicht auch eine Option sein, um zum einen Kontakt zu Hunden aufzubauen und Erfahrungen mit ihnen zu sammeln, und zum anderen körperlich etwas für dich selbst zu tun. Du musst als Versteckperson nicht weit laufen, da können wir deine Bedürfnisse bestimmt berücksichtigen, und wenn der Hund dich dann findet, darfst du ihn zB auch zur Belohnung streicheln. Das wäre eine Win-Win-Situation für alle: wir haben eine neue Versteckperson, du kannst mit Hunden interagieren und arbeiten und sammelst ganz nebenbei noch ein bisschen Erfahrung im Umgang mit ihnen.

    Ich wohne leider zu weit weg, um dir zB die nette kleine Bonny regelmäßig zum Gassi zu überlassen (dazu ist sie auch schon zu alt), aber so ab und an lässt sich bestimmt was einrichten.

    Am Sonntag treff ich mich voraussichtlich auch mit einer Freundin zum Gassi gehen im Norden Berlins, sie hat seit kurzem auch Hunde und kann dir vielleicht noch mal aus Perspektive eines Anfängers schildern, mit welchen unerwarteten Problemen sie zu tun hatte. Da kannst du auch gerne mitkommen, wenn du möchtest.

    Schick mir gern eine PN, wenn du das Angebot annehmen möchtest. Anders als mein durchgeknallter Rüde beiß ich nicht und bin ganz umgänglich =)

    Meine harte Grenze liegt bei zwei Hunden. Aktuell bzw. seit Ende 2020 hab ich drei, weil ich mir den dritten Hund und damit den zweiten Senior eingebildet habe.

    Finanziell gehts - im Moment jedenfalls, weil die beiden alten Damen trotz ihres hohen Alters noch relativ gesund sind. Die Kleine braucht nur Tabletten für +-60-100 € im Monat (je nachdem, ob ich beide Medis oder nur eins nachkaufen muss), die Große kommt mit phasenweise Schmerzmitteln klar. Die Große und mein Rüde sind eh krankenversichert, also hab ich da ein zweites Notfallpolster neben dem Hundekonto.

    Wenn aber was sein sollte, dann steh ich dumm da. Been there, done that, will ich nicht noch mal.

    Aber zeitlich und von der Bespaßung her ... hm, schwierig. Ich hab das Glück, dass die Omas recht unkompliziert sind und der Rüde auch gut ohne regelmäßige Auslastung klarkommt. Was mich am meisten stört, ist, dass ich immer doppelt Gassi gehen muss: die Große kann nicht mehr so weit laufen, der Rüde ist im Handling teils schwierig. Beide zusammen pushen sich UNHEIMLICH, wenn wir fremde Hunde sehen :lepra: 15 + 33 kg krieg ich zwar gut gehalten, aber schön ist halt trotzdem anders.

    Die Kleine möchte zum Glück nicht mehr ständig mit zum Gassi, die ist aber auch leicht zu händeln (trotz bodennaher 16 kg). Die ist auch harmlos, da passiert nix, wenn mir doch mal ihre Leine aus der Hand rutschen sollte. Außer dass sie vielleicht abhanden kommt, weil die Ohren nicht mehr so gut funktionieren - Omi ist ja immerhin schon 15,5...

    Dazu kommt, dass der Rüde uuuuunheimlich verschmust ist (stört mich nicht) und teils doch sehr besitzergreifend agiert. Da gabs besonders am Anfang oft Situationen, die hätten explodieren können, weil der Rüde es scheiße fand, dass die Große grad mit mir gekuschelt hat :roll:

    Und die Betreuung. I swear, die Betreuung übersieht man bei sowas gerne mal.

    Der Rüde hat genau eine Pension, die ihn regelmäßig nimmt. Sind 70 km einfache Strecke und ~45 €/Tag. Dafür weiß ich aber auch, dass die Betreiberin mit dem Knallkopf (bissig gegenüber Mensch + Hund, reaktiv, muss mit MK geführt werden) klarkommt und sich nicht groß von ihm einschüchtern lässt.

    Die Kleine krieg ich im Zweifelsfall super bei einer Freundin vor Ort oder etwas weiter weg unter, die ist nicht das Problem. Die kann ich notfalls auch einem absoluten Anfänger in die Hand drücken.

    Die Große ... äh ja. Die ist 24/7 auf Futtersuche, klaut aus Mülltonnen, vom Herd und ist mit ihrem Herdenschutzhund-Erbe etwas verhaltenskreativ für den Ottonormalhundehalter. :hust: Noch dazu hat sie Katzen zum Fressen gerne, hat einen mordsmäßigen Jagdtrieb (die steht teils kreischend in der Leine ... hust) und ist als großer Hund mit ~70 cm SH halt so schon schwer unterzubringen. Die eine Pension, bei der sie mal war, nimmt sie auch nur, wenn die nicht viel zu tun haben. Masha hat da nämlich mal ne Pralinenpackung vom Tisch geklaut :rollsmile:

    Und so weiter.

    Ich mag meine drei Kröten, aber manchmal merk ich halt, dass es mit zwei Hunden (Komination Rüde + Kleine) doch deutlich einfacher und entspannter war. Darum und wegen der finanziellen (Welt)Lage wird es hier künftig maximal zwei eigene Hunde geben. Betreuungs-/Gasthunde schließe ich nicht aus - die müssen eh zum Rüden passen, sonst klappt das eh nicht.

    Wo wir grad eh bei dem Thema sind und Corona angesprochen wurde...

    Es gibt diese super nützlichen Beatmungstücher für die HLW. Haben wir bei der Auffrischung bekommen und seither hängt eben eins dieser Beatmungstücher an meinem Autoschlüssel mit dran - den hab ich idR immer dabei.

    https://www.pulox.de/Ambu-Lifekey_1

    Ist vielleicht ganz sinnvoll, sich sowas zuzulegen. Kostet nicht viel und durch das Einwegeventil ist man bei der Atemspende auch vor Viren etc. pp. geschützt.

    Klar kann man sich auch Latexhandschuhe einstecken, AAAABER ... es gibt auch Leute mit Latexallergie, deshalb lieber Nitrilhandschuhe kaufen. Man sieht den Leuten ja nicht an, ob sie auf Latex allergisch reagieren oder nicht.

    Ich hab z. B. immer ein 100er Pack Nitrilhandschuhe im Auto, zusätzlich zu einem zweiten kleinen Verbandskasten (der primär für die Hunde bzw. für Wanderungen gedacht ist).

    Vorbereitet sein schadet nie, und wer weiß, vielleicht rettets irgendwann mal auch Leben.

    Stand meiner letzten Ersthelfer-Auffrischung (Anfang 2021, glaub ich... müsste mal wieder) ist: einen Notruf absetzen ist auch schon Erste Hilfe. Wenn man alleine ist und sich in der Situation nicht wohlfühlt, dann MUSS man auch nicht an die Person rangehen. Notruf absetzen und vor Ort bleiben, bis die Profis eintreffen, reicht. Wenn zufällig Passanten dabei sind: ansprechen, auf die Situation aufmerksam machen und selbst wenns nur stupide Sachen sind, irgendwelche Anweisungen geben. Die meisten Leute handeln nicht, weil sie schlicht nicht wissen, was zu tun ist. Wenn da aber jemand in einer solchen Situation Anweisungen gibt, helfen die meisten Leute ohne großes Nachdenken mit. Weil es sagt ja jemand, was zu tun ist. ;)

    In der Situation wäre ich aber auch nicht selbst an die blutende Person rangegangen. Wenn, hätte ich wohl eher versucht, die Person laut anzusprechen - aber ich wär eben auf Distanz geblieben. Eigensicherung geht immer immer immer vor.

    Ich bin auch pro Maulkorb. Der ist per se erstmal nix schlechtes, mein Knallkopf trägt ja auch einen beim Gassi gehen usw. - um die Umwelt, aber auch um ihn zu schützen. Wichtig ist nur, dass der Maulkorbumfang 30-40% größer sein sollte als die Hundeschnauze, damit deine Hündin gut hecheln kann. Du kannst dich hier beraten lassen: Wo vernünftigen Maulkorb kaufen ?

    Oder Moment, du sagtest, du wohnst in/bei Trier, dann kannst du dich auch direkt bei Chic und Scharf beraten lassen: https://www.chicundscharf.com/ Die haben mWn ein Ladengeschäft in Trier.

    Und dann zum Thema "Resozialisierung" bzw. "Nicht alle Menschen sind böse" ... selbst wenn es möglich sein sollte, deiner Hündin das zu verklickern, kann das u. U. lange dauern. Wir reden hier von Jahren. War/ist zumindest bei meinem Knallkopf so.

    Mein Knallkopf ist ebenfalls ein sehr unsicherer Hund mit ziemlicher Vorwärtstendenz. Er hat auch schon gebissen - sowohl bei mir als auch beim Vorbesitzer. Aus dem Grund wird er außerhalb meiner vier Wände mit einem Maulkorb gesichert. Er ist seit Anfang 2019 bei mir. Seit Ende 2019 arbeiten wir mehr oder weniger bewusst daran, dass er in Anwesenheit von fremden oder anderen Menschen ruhig bleibt. Das ist unser Hauptziel gewesen! Er muss die Leute nicht mögen, er muss sich nicht von ihnen anfassen lassen usw., aber er soll in ihrer schlichten Anwesenheit ruhig und ansprechbar bleiben. Das haben wir soweit ganz gut geschafft... nach einem halben Jahr Training fand er die Leute aus unserer Gruppe gar nicht mehr sooo "scheiße", nach einem Jahr hat er auch mal vorsichtig von sich aus Kontakt gesucht (stets unter meiner Aufsicht!) und nach weiteren 1,5 Jahren lässt er sich von diversen Personen aus der Gruppe auch anfassen und kraulen.

    Selbes Spiel bei unserem örtlichen Schäferhundverein: es hat ein halbes Jahr gedauert, bis er sich an die Leute gewöhnt hat. Nach einem weiteren halben Jahr gibt's jetzt zwei Leute (von ~10 Leuten, die er regelmäßig sieht), die ihn ebenfalls anfassen und kraulen dürfen. Den beiden Damen klettert er manchmal sogar auf den Schoß und bettelt sehr überdeutlich nach Keksen ;)

    Hier kommt jetzt das große ABER: ohne einen Trainer bzw. generell hundeerfahrene Leute ist sowas brenzlig und sollte nicht einfach so gemacht werden, vor allem nicht ohne Plan. Und ich weise ausdrücklich darauf hin, dass mein Weg keine Empfehlung ist - nur ein Erfahrungsbericht. Bitte nicht ohne erfahrene Personen zuhause nachmachen etc. pp.

    Die Bedürfnisse deines Hundes stehen auf Platz Nummer 1. Jeder Schritt im Training wird zu 100% auf die Bedürfnisse deines Hundes angepasst. Beim Knallkopf hab ich ganz simpel angefangen: wir standen einfach in der Nähe der Gruppe rum. Ich hab mich mit den Leuten unterhalten, Hund durfte gucken und wurde für ruhiges Verhalten belohnt. Die Leute wurden explizit angewiesen, ihn zu ignorieren. Nicht angucken, nicht ansprechen, gar nix. Und nach 5-10 Minuten, je nach Tagesform, Lust und Laune, ging der Knallkopf dann zurück in seine Box im Auto. Pause für ihn, weil dann das Training für die anderen Hunde losging. Er war natürlich auch fürs Mantrailing da; da gabs dann auch noch mal Sonderregeln, wenn er mit Suchen dran war:

    • er muss nicht direkt an die Versteckperson ran
    • die Versteckperson stellt die Futterbelohnung einfach auf den Boden
    • der Knallkopf wird nicht angeschaut, nicht angesprochen, nicht angefasst, usw.
    • die Versteckperson bewegt sich 0,0, solange der Knallkopf mit Fressen beschäftigt ist

    Wirkte am Anfang auf viele übertrieben, aber es ging erstmal darum, dem Knallkopf zu vermitteln "guck, dir passiert in der Situation nix. Ich hab alles unter Kontrolle". Das ist unheimlich wichtig für unsichere Hunde. Und da kommen wir gleich zum nächsten Aspekt...

    ... DU musst deinem Hund das Gefühl vermitteln "du bist hier sicher". Das heißt, dass du dann eben auch gegenüber Leuten wie deinem Onkel sehr durchsetzungsfähig werden musst. Das war für mich anfangs auch super super schwierig, ich bin ein sonst stiller, zurückhaltender Mensch. Aber FÜR meinen Hund musste ich lernen, auch von 0 auf 100 sehr energisch werden zu können, damit die Leute mich und meinen Hund auch wirklich in Ruhe lassen.

    Das wird dir ein guter Trainer auch beibringen. Umso wichtiger ist es, dass du anfängst, dir einen Trainer zu suchen, der wirklich erstmal in Einzelstunden mit dir und deinem Hund arbeitet. Da muss erstmal geschaut werden, wie der aktuelle Stand ist, was mit dem Hund möglich ist, wie man das am besten angeht und so weiter. Und erst wenn eure "Werkzeuge" für den Umgang mit eurer Hündin richtig sitzen, wenn ihr die richtig drauf habt, erst dann solltet ihr in die Gruppenstunden integriert werden. Weil dann eben auch Dinge relevant werden, die du im Einzeltraining gelernt haben solltest. Sowas wie andere Menschen verbal auf Distanz halten usw.

    Zurück zum Knallkopf... Nach einem halben Jahr konnten wir diese Sonderregeln für den Knallkopf ein bisschen auflockern. Nach und nach konnten die Versteckpersonen ihn auch stimmlich loben - klar, er hat am Anfang doof geschaut, aber er hat gemerkt "Oh, passiert ja nix weiter, alles gut" und so konnten wir das Stück für Stück über Monate hinweg ausbauen.

    Jetzt, nach insgesamt fast 4 Jahren, ist er soweit entspannt gegenüber den Menschen, die er kennt, dass er sich von ihnen kraulen und in manchen Fällen regelrecht knuddeln lässt. Die Versteckpersonen dürfen ihn (je nach Tagesform) beim Belohnen dann auch mal kraulen. Aber auch in diesen Situationen bin ich immer anwesend, immer mit der Aufmerksamkeit beim Hund, und der Hund ist immer angeleint. Aus Sicherheitsgründen. Wenn fremde Menschen oder Kinder dabei sind, trägt er selbstverständlich einen Maulkorb. Und fremde Leute dürfen nur Kontakt zu ihm aufnehmen, wenn ER das will und eindeutig zeigt. Dann gibt's trotzdem noch Anweisungen von mir, wie man sich ihm gegenüber zu verhalten hat. Denn ICH hab dafür zu sorgen, dass diese Begegnungen für ihn angenehm sind und enden, bevor es ihm zu viel wird.

    Lange Rede, kurzer Sinn: selbst wenn ihr eurem Hund beibringen könnt, dass ihr sie vor fremden Menschen "beschützt" und die Sache für sie regelt, kann es Jahre dauern, bis der Hund diese Sicherheit verinnerlicht. Damit ist nicht garantiert, dass eure Hündin dann wie mein Knallkopf auch selbst Kontakt zu ausgewählten Menschen sucht.

    Sinn und Zweck dieses "Trainings" bei meinem Hund war, dass er lernt, dass ich ihn vor fremden Menschen schütze. Dass er dann von sich aus angefangen hat, den Kontakt zu den Leuten zu suchen, das war ein netter Bonus on top. Wir haben das nie erzwungen, wir haben immer ihn entscheiden lassen, ob er jetzt zu der Person möchte oder nicht. Er hatte immer immer immer die Möglichkeit, doch wieder weg zu gehen, umzudrehen, sich bei mir zu verstecken usw.

    Wenn ich nicht mit der Aufmerksamkeit beim Hund sein kann, sitzt der Knallkopf in seiner Box im Auto.

    An eurer Stelle würde ich darauf hinarbeiten, dass eure Hündin lernt "Meine Leute passen auf mich auf". Das ist das A und O und das gibt vielen Hunden sehr viel Sicherheit, wenn sie wissen, dass sie auf euch zählen können. Alles weitere solltet ihr als netten Bonus betrachten. Was nicht geht, geht eben nicht.

    Edit: noch was ... es kann sein, dass dein Hund auch erst lernen muss, dass sie sich in diesen Situationen zurückziehen kann. War beim Knallkopf auch so, der hat auch erst lernen müssen, dass er ja noch einen Rückwärtsgang hat.

    Ich hab eine knapp 14-jährige Mixhündin (Kangal x Schäferhund). Ihr fehlen an der linken Hinterpfote beide mittlere Zehen - damit läuft sie aber recht problemlos; besonders wenn man bedenkt, dass sie auch HD, ED etc. pp hat. Knochentechnisch ist sie ziemlich kaputt...

    Alte Hunde sind eben das: alt. Da machen die Gliedmaßen nicht mehr so mit. Meine Große ist für ihr Krankheitsbild noch ziemlich fit, aber auch sie ist langsam(er) unterwegs. Sie bekommt bedarfsweise Schmerzmittel, z. B. wenn wir doch mal viel unterwegs waren oder wenns kaltnass ist und ich merke, dass ihr die Gelenke weh tun. Sicherheitshalber würde ich das bei deinem Hund aber mal durchchecken lassen und bedarfsweise Schmerzmittel geben. Eventuell ist Librela auch eine Option für euch.

    Sie nutzt uneingeschränkt alle vier Beine, da gibt's keine Probleme - lediglich wenn man testweise einen Hinterlauf anhebt, merkt man, dass sie hinten dann doch ziemlich instabil ist. Die fehlenden Zehen dürften für meine Große die geringere Einschränkung sein, sie hat sich mit der Behinderung gut arrangiert.

    wie lange es so „normalerweise“ dauert bis alles eingegroovt und eingespielt ist.

    Pauschal kann man da schlecht was sagen. Geht mir zumindest so, da ist halt extrem viel von beiden Hundepersönlichkeiten abhängig.

    Dino und Bonny zB war super unproblematisch, obwohl Dino eher Typ Kackbratze ist. Bonny ist eine sehr weiche, konfliktscheue Hündin - die gibt eher nach, als dass sie sich mit Dino anlegt. Deshalb gab's bei den beiden, als Bonny eingezogen ist, sehr sehr wenig Konfliktpotential. So nach ±2 Wochen war sie in unseren Alltag integriert, aufgrund des Altersunterschieds (ca. 8,5 Jahre) und der sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der beiden hat's aber sehr sehr lange gedauert, bis dann auch mal zusammen gespielt wurde - das kam erst so nach ~2 Jahren. Bonny ist eingezogen, da war sie 11, Dino war 3-3,5. Die Kombi bietet auch heute noch (mittlerweile 15,5 und 7,5 Jahre alt) sehr wenig Konfliktpotential. Wenn es zwischen den beiden poltert, dann weil Bonny in ihrer Tüddeligkeit vergisst, dass Dino grad noch am Fressen ist und trotzdem schon mal seinen Napf auf Reste untersuchen möchte. Da greif ich aber auch ein und lotse Bonny weg, solange Dino noch am Fressen ist.

    Dino und Masha hat deutlich mehr Konfliktpotential gehabt. Gleich am ersten Abend hat Dino Masha ins Ohr gebissen - weil sie an "seinen" Wassernapf im Flur wollte und wir alle von der mehrstündigen Fahrt ziemlich k.o. waren. Ressourcen sind und waren von Dino ausgehend immer ein Thema, auch heute noch. Nur hat Dino mittlerweile soviel Impulskontrolle und Contenance, dass er nicht mehr sooo schnell ausrastet.

    Trotzdem hab ich das erste halbe Jahr über getrennt füttern müssen - Masha im Flur, Dino und Bonny in der Küche. Mittlerweile können alle drei zusammen in der Küche fressen, aber wegen Dino ist halt immernoch ein bisschen Vorsicht geboten, besonders wenn er n schlechten Tag hat(te).

    Grenzen testen ist am Anfang normal, mehr oder weniger. Es gibt Dinge, die hab ich laufen lassen.(trotz Dinos Gefahrenpotential), weil sie im Rahmen waren. Bei Dingen wie Raum kontrollieren hab ich allerdings konsequent eingegriffen. ICH bestimme, wer wann wo durchgehen oder liegen darf, der Knallkopf hat da nix zu melden. Das war gerade am Anfang ein massives Thema, was nicht zuletzt auch an den beengten Verhältnissen im Wohnzimmer lag. Mittlerweile ist das WZ offener und das "Du darfst hier nicht durch!"-Problem, das Dino mit Masha hatte, hat sich aufgelöst. Hat aber trotzdem viel Geduld und Management meinerseits gebraucht.

    Ich weiß jetzt nicht, wie schwierig/"dino-like" deine Ersthündin ist, aber ich würde mich darauf einstellen, dass es u. U. Wochen dauert, bis du wirklich das Gefühl hast, dass die beiden sich aufeinander eingestellt haben. Ggf. können das auch Monate sein - es dauert so lange, wie es eben dauert.

    Du solltest definitiv ein Auge auf Dinge wie Ressourcen, Raumverwaltung usw. haben. Raumverwaltung meint Dinge wie "wer bewegt wen" - schickt der Ersthund den Zweithund mit Blicken durchs Zimmer bzw. verbietet ihm durch Fixieren etc pp, bestimmte Zonen in der Wohnung zu betreten/durchqueren? Welcher der Hunde "bestimmt", wer wo liegt? Verscheucht Hund A vielleicht Hund B von einem Liegeplatz, um den dann für sich selbst zu beanspruchen? Und so weiter.

    Edit: bei Dino + Bonny hab ich wenig managen müssen, bei Dino + Masha hab ich dagegen sehr sehr viel managen und anleiten müssen. Masha ist als HSH-Mix eben auch eher stur/durchsetzungsfreudig ... Anders als Bonny, die viel viel lieber weicht und sich unterordnet.