Beiträge von Karpatenköter

    Ich würde Lui erstmal in Ruhe ankommen lassen und gar nicht so viel mit ihm trainieren. Der ist erstmal beschäftigt damit, sich bei euch einzufinden, seinen Platz in der Gruppe zu finden etc. pp. Lass ihn erstmal beobachten, wie das bei dir und Texas läuft. Auch wenn Lui das Leben mit einem anderen Hund in der Wohnung kennt, eure Abläufe sind ihm völlig fremd. Fahr das Programm für ihn erstmal runter - lass ihn auf gut Deutsch mitlaufen, aber lass ihn nicht links liegen. Regeln gelten ab Tag 1, das ist klar - aber Training und Bespaßung muss nicht sofort sein. Würde ich auch deshalb rausnehmen, weil er ja scheinbar aus Stress in der Wohnung markiert.

    Wenn Lui pennt, dann lass ihn auch pennen. Schlaf ist jetzt super wichtig, weil er die neuen Reize erstmal alle verarbeiten muss. Je ausgeschlafener der Hund, desto besser kann er mit stressigen Situationen umgehen.

    Ansonsten evtl. getrennt füttern, um noch mehr Stress(potential) rauszunehmen. Einer in der Küche, einer im Flur - damit alle beide die Sicherheit haben, dass sie beim Fressen nicht gestört werden. Das war hier notwendig, als Masha dazu kam. Dino hat ihr gleich am ersten Abend das Ohr gelocht, weil sie an den Wassernapf im Flur wollte, und auch beim Fressen gab's Stunk. Ergo wurde rigoros getrennt. Mittlerweile lebt Masha seit gut 3,5 Jahren bei mir und das gemeinsame Füttern in der Küche ist kein Thema mehr.

    Beim Spiel zwischen den beiden würde ich SEHR genau draufgucken. Sehr häufig ist das kein nettes, lockeres Spiel, gerade nicht unter sich noch fremden Hunden, sondern eher ein "Wie weit kann ich bei dir gehen?".

    Mal als Beispiel ein Video von Dino und Masha, keine 24 h nach Mashas Abholung (wir hatten bei Freunden gepennt):

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    Lass das mal auf dich wirken und sag mir, wie das für dich aussieht. Ist das wirklich nettes Spiel oder doch eher was anderes?

    Auflösung - nicht spicken ;)

    Masha (hellbraun) ist von Dino eher genervt und von der Situation allgemein leicht verunsichert. Bei 0:12 schaut sie kurz zu mir, wohl weil sie darauf hofft, dass ich die Nervensäge zur Ordnung rufe bzw. von ihr wegnehme - das hab ich damals aber nicht als "Hilferuf" erkannt.

    Sie schaut Dino auch nicht direkt an, sondern wendet ihren Blick sehr subtil von ihm ab. Das ist ihr "Ich möchte nicht, lass mich". Dino dagegen lauert darauf, dass sie irgendwas macht - das siehst du daran, dass seine gesamte Körperhaltung eher nach vorne zeigt, besonders die Ohren. Er lässt Masha auch nicht ausm Blick. Als dann aber keine Reaktion von ihr kommt (und ich auch nix sage, sondern mit meinen Freunden quatsche), patscht er mit der Pfote nach ihr, um ne Reaktion zu provozieren... die er natürlich kriegt.

    Mashas kurzes Gähnbrummen bei 0:33 ist dann schon ein deutlicheres "Ich hab Stress"/Beschwichtigungszeichen. Sie will nicht von Dino genervt werden, ist aber noch zu nett, um ihm das deutlich klar zu machen. Ich als Halter hätte damals eigentlich eingreifen und Dino wegschicken müssen, aber ich hab schlicht nicht erkannt, dass Dino sie eher nervt und die alte Dame einfach ihre Ruhe will.

    Dass Masha genervt ist und Stress hat, siehst du auch an ihren Augen. Jedes Mal, wenn Dino mit ihr interagiert, siehst du mehr Weiß in ihren Augen. Und sie richtet auch nur die Augen auf ihn - nicht aber den ganzen Kopf! Der ist die meiste Zeit über von Dino abgewandt. Ein weiteres Zeichen, dass sie eher ihre Ruhe will.

    Spätestens bei 0:53 hätte ich Dino rigoros wegschicken sollen, denn dann geht er eine Stufe weiter, baut sich vor Masha auf und provoziert weiter.

    Das ist alles ein sehr, sehr nettes Austesten von Grenzen in einer doch sehr statischen und angespannten Situation. Masha ist zwar unsicher, aber grundsätzlich souverän mit anderen Hunden und hat eine mordsmäßig lange Zündschnur, deshalb ist das auch nicht eskaliert. Mit einem weniger geduldigen Hund wäre das nicht so vergleichsweise entspannt gelaufen.

    1-2 Jahre später sah das schon anders aus.

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    Viel mehr Fläche, keine statische Situation - und vor allem ist nicht nur Dino der Anstifter, sondern auch die alte Masha. Die springt regelrecht um ihn herum und lädt ihn zu einem Laufspiel ein, weil sie nicht soo der Fan von Dinos Rangelspiel ist. Und siehe da: die Bande flitzt ein bisschen übers Grundstück, Dino hat einen Rennflash, Masha kann ihn herumscheuchen, wie sie lustig ist - alle happy. So soll lockeres Spiel zwischen erwachsenen Hunden aussehen: locker, flüssig, entspannt, und eben wirklich mit Leichtigkeit. Das alles hat im vorherigen Video gefehlt. Ganz markant ist auch die Pause kurz vor Ende, als Masha und Dino zusammen zur Straße gucken und danach dann doch weiterspielen. Pausen sind für gutes Spiel wichtig, weil man daran mMn gut die Erregungslage der Hunde ablesen kann.

    EDIT:

    Wir üben zuhause erstmal das er nicht bellt wenn es klingelt. Die Grundkommandos wie Sitz, Platz, Bleib, Schau und Pfote geben fürs abtrocknen. Deckentraining und den Rückruf. Dann die Routine beim Futter und beim An- bzw. Ausziehen vom Geschirr. Also momentan noch so die Ganzen Standardthemen.

    BREMSE! STOOOOOP!

    Der Hund ist gerade mal ein paar Tage bei dir - und du knallst ihm sofort das volle Programm auf den Tisch! Kein Wunder, dass der Zwerg gestresst ist. Lass den doch erstmal ankommen und reduzier das Programm auf das unbedingt notwendige.

    Das wäre für mich "Klappe halten wenn's klingelt" und evtl. noch die Futterroutine für den entspannten Ablauf. Aber Sitz, Platz, ..., wozu brauchst du das jetzt sofort unbedingt? Muss er das sofort können? Das sind Dinge, die "nice to have" sind. Rückruf - klar, der ist wichtig. Aber den kannst du ihm auch beibringen, wenn er angekommen ist, wenn sich euer TAGESABLAUF (denn der ist erstmal das Wichtigste!) eingependelt hat.

    Wirklich, geh vom Gas runter. Du machst grad viel zu viel auf einmal.

    Ach mann, das tut mir so leid für dich ... grad die Situation mit den Tierärzten, puh, das hat bestimmt noch zusätzlich reingehauen. :( : Aber dennoch - ihr seid den letzten Weg gemeinsam gegangen, du hast sie begleitet, warst für sie da ... wer weiß, vielleicht hat sie sich das ja genau so gewünscht. Nur ihr zwei, niemand anderes.

    Ich drück dich ganz feste. Und Biene wünsch' ich, dass sie gut drüben ankommt.

    :streichel:

    Ja leider, wieso falle ich da immer wieder drauf rein. Bei Texas war es auch so am Telefon ja er Mag nur fremde Männer nicht macht denen aber Nix

    So böse das jetzt auch klingt: ich habs dir in deinem anderen Thread ja gesagt. Glaub nie! alles, was dir die Leute erzählen, wenn die einen Hund vermitteln wollen. In aller Regel wollen die nur den "unbequemen" Hund loswerden, nix weiter. Und dann werden so unangenehme Sachen wie "pinkelt im Haus alles voll" halt gerne mal unterschlagen.

    Nunja. Jetzt hast du deinen Zweithund. Tipps hast du ja schon bekommen. Ich würde jetzt einfach mal schauen, wie sich das entwickelt... Daumen sind gedrückt.

    Soweit ich weiß, gehört dir der Hund noch gar nicht, sondern ist nur zum Probewohnen bei dir, richtig? Da würde ich ehrlich gesagt nicht sofort an den Kastrationschip denken (und wenn überhaupt, das mit den Noch-Eigentümern abklären), sondern eher schauen, dass du da über Training n Fuß in die Tür kriegst.

    Erstmal: lass abklären, ob der Hund wirklich gesund ist. Hinter dem Verhalten kann auch ne Blasenentzündung o. Ä. stecken. Oder schlicht und ergreifend Stress, der Hund ist ja noch nicht lange bei dir. Dass er v. A. dann markiert, wenn er alleine ist, spricht mMn übrigens schon auch dafür, dass er beim Alleinsein Stress hat! Und dann bringt dir der Kastrationschip auch nix.

    Extrem viel markieren kann auch auf Stress hinweisen. Mein Rüde markiert auch mehr als üblich (bzw. häufiger), wenn er gestresst oder unsicher ist.

    Zweitens: begrenze den Kleinen räumlich, z. B. über ein Welpengitter o. Ä., sodass er sich vorerst nicht frei bewegen kann und du immer ein Auge auf ihn haben kannst. Sobald er das geringste Anzeichen zum markieren zeigt - schnapp dir den Zwerg und geht zum Pinkeln raus. Draußen wird gelobt, drinnen gibt's einen klaren und deutlichen Abbruch.

    Das Welpengitter kann weg, sobald der Kleine zuverlässig sauber ist.

    Wenn Lui ausm Stress heraus markiert, würd ich den Ansatz weglassen. Damit bringst du ggf. noch mehr Stress rein.

    Drittens: hol ne Trainerin ins Boot. Ne Zweit- oder Drittmeinung von ner Fachperson schadet nie. Die Gründe für das Warum können vielfältig sein, aber genau die gibt es zu ergründen, damit du das Problem gezielt angehen kannst.

    Und zum Schluss noch was: es gibt einige Klein(st)hunde, die nie wirklich stubenrein werden. Das kann x Gründe haben, es muss aktuell auch gar nicht der Fall bei dir und Lui sein, aber ich würde das einfach mal auf dem Schirm behalten.

    Lass den beiden einfach Zeit und unterbinde unnötige Provokationen von beiden Seiten.

    Hier hat's gut ein halbes Jahr gedauert, bis Dino (Ersthund) und Masha (Dritthund) miteinander klar kamen. Anfangs hab ich getrennt füttern müssen, es gab getrennte Wassernäpfe, Liegeplätze wurden strikt zugewiesen etc. pp. ... Dino ist ein kleines Arschloch, dementsprechend muss ich da auch heute noch (nach mtlw. 3,5 Jahren!) ein Auge drauf haben, gerade was Liegeplätze und Kauteile angeht.

    Nach einem Tag kann deine Hündin den Neuankömmling noch gar nicht richtig einschätzen. Gib der Sache mal ne Woche - ich wette mit dir, dass es dann schon etwas entspannter aussieht =)

    Jegliches Training funktioniert. Es ist nun mal das gefestigte Verhalten mit der Leinenpöblerei.

    Was mich mal interessiert - echt völlig wertungsfrei gefragt - WIE trainiert bzw. bearbeitet ihr denn das Thema Leinenpöbeln beim Spitz? Weil wenn der das Verhalten schon seit ~2 Jahren zeigt und es nicht merklich besser geworden ist (so les ich das raus), dann muss es da ja irgendwo haken. Die meisten Spitze kenn ich eigentlich als recht kooperationsbereit :???:

    Und dann stimmt ja auch die Aussage "jegliches Training funktioniert" irgendwie nicht. Der Sinn und Zweck von Training ist ja gerade, gefestigtes Verhalten zu durchbrechen - notfalls auch erstmal mit nem deftigen Abbruch. Danach wird dann eben Stück für Stück das gewünschte Verhalten erarbeitet...

    Ich hab ja selbst nen Leinenpöbler hier sitzen, aber weil ich einfach nicht so super konsequent bin und wir beim Gassi höchst selten irgendwelchen anderen Hunden begegnen, hat sich das Problem auch nach 5 Jahren nicht in Luft aufgelöst |)

    Zur möglichen Rassewahl etc. pp. wurde genug gesagt, da muss ich mich nun nicht noch extra einklinken...

    Zum Verein "Menschen-Herz 4 Tiere" find ich auch nur eine Facebook-Seite sowie deren Homepage.

    Googlet man aber nach "Germane Bruce", findet man u. A. den Artikel hier: https://www.inselsberg-online.de/2020/02/hilfe-…t-grossem-herz/

    Und wenn man sich auf der Website von dem Verein umschaut, findet man auch diesen Artikel aus 2022: https://menschen-herz4tiere.de/news-mmh4t/#overlay-nMtnhoHh

    Der Verein will also ein eigenes Tierheim hochziehen - bzw. ist dabei, wenn man einem aktuellen Bericht glaubt: https://rhoenkanal.de/2024/05/mensch…en-tuer-7-6-24/

    Was mir ein wenig aufstößt, ist das hier:

    Zitat
    Auf einer Fläche von rund 20.000 Quadratmetern entsteht ein wahres Paradies für schwer vermittelbare Hunde, die aufgrund ihrer Größe oder Rasse oft nur schwer ein Zuhause finden. Doch nicht nur Hunde finden hier Zuflucht – auch illegal gezüchtete Wolfshybriden werden in speziellen Gehegen ein sicheres und artgerechtes Zuhause erhalten.

    Klar, das Projekt ist seit gut 2 Jahren in Arbeit, finanziert sich größtenteils über Spenden - aber wenn ich "schwer vermittelbare Hunde" und "Wolfshybriden" lese ... äh ja. Ich muss da (evtl unberechtigt) an die HHF denken.

    Edit: https://www.insuedthueringen.de/inhalt.zella-m…obox=1716997153 Anscheinend wird da jetzt ein ehemaliges DDR-Ferienlager zum Tierheim umgebaut. Mehr kann man da leider nicht lesen, weil der Artikel hinter 'ner Paywall steht.

    Man findet auf der Homepage selbst halt auch rein gar nichts zu den Qualifikationen der Leute in dem Verein. Und von Germane Bruce (wie er sich selbst nennt) weiß man auch nur, dass er auch ein eigenes Tattoostudio hat (und von Herzen andere Tierschutzprojekte in der Region) unterstützt.

    Nee. Ändern wird sich da nix.

    Kollege M ist seit bestimmt fast 2 Jahren bei uns im Betrieb, teilweise hat Chef ja schon seine Fehler ausgebügelt, mit ihm gearbeitet usw. - es bringt alles nix. Vor kurzem schien es so, als ob Chef bald tatsächlich mal die Kündigung aussprechen würde, aber da M immer noch da ist ... ja nun.

    Den juckt das auch null, wenn er Fehler macht. Oder wenn er deshalb angeraunzt wird. Der hat das am nächsten Tag einfach wieder vergessen. Leider gilt das auch für alle möglichen Arbeitsanweisungen, Regeln, Verbote ... :lepra:

    Ich fürchte, den werden wir nicht mehr los...

    In der Situation würde ich ehrlich gesagt keinen Zweithund einziehen lassen. tinybutmighty hat ja schon gesagt, warum, und ihrem Beitrag schließe ich mich vollumfänglich an.

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es schon mit gesunden Hunden unterschiedlichen Alters super nervig und anstrengend sein kann, wenn man getrennt spazierengehen muss und nicht alle drei Hunde mit einem Spaziergang "abfertigen" kann. Hier liegt das schlicht am Alter und daran, dass der Rüde wegen seiner Gefährlichkeit meine volle Aufmerksamkeit braucht.

    Mein Rat: lasst es. Konzentriert euch auf Yuna, die wird früher oder später noch mehr Aufmerksamkeit (und ggf. Ruhe) als ohnehin schon benötigen. Und da stört ein hüpfiger Junghund dann eventuell mehr, als er nutzt.