Beiträge von Karpatenköter

    Ich hab früher mal regelmäßig E-Zigarette geraucht, da hatte ich noch keine Hunde. Vor kurzem hab ich dann wieder damit angefangen, aber im Haus selber rauche/dampfe ich aus Prinzip nicht. Im Auto schon eher, aber E-Zigaretten stinken halt nicht nach Kippenrauch, sondern nach der Geschmacksrichtung, die man sich halt grad ausgesucht hat. Wenn ich die Hunde im Auto dabei habe, dann dampf ich nur bei offenem Fenster und schau schon darauf, dass ich den Dampf möglichst Richtung Fenster puste. Eben damit die Hunde nix abkriegen.

    Mein Gast ist mittelstarker Raucher und wir haben das Agreement, dass explizit nur draußen geraucht wird. Nicht im Wohnzimmer, nicht im Bad, auch nicht bei offenem Fenster! Ich will den Kippengeruch und die Asche einfach nicht in meiner Wohnung haben, punkt. Die Regel gilt auch für alle anderen Gäste.

    Ich hab vor Jahren mal meinem Ex dabei geholfen, seine alte Wohnung auszuräumen und zu renovieren. Er war starker Kettenraucher und die ehemals weißen Wände waren nikotingelb, die ganze Wohnung hat nach Zigaretten gestunken und wir haben sicher fünf, sechs Schichten Malerweiß gebraucht, um die nikotingelben Wände zu weißen ... also nee, im Haus/in der Wohnung rauchen geht für mich echt überhaupt nicht. Schon gar nicht, wenn Kinder/Tiere ebenfalls da leben.

    Gut, ich mach mich dann mal wieder unbeliebt.

    Die einen meinen ich nehme nix an. Dann schaut mal in die anderen Threads und lest durch was ich bereits alles angenommen habe als Tipps.

    Weißt du, warum wir (u. A. ich) den Eindruck haben?

    Dir wurde mehrstimmig gesagt "warte mit dem Zweithund, weil ...". Keine drei Tage später ist der Zweithund da.

    Dir wurde gesagt "Pass auf, nicht jeder ist bei der Tiervermittlung ehrlich". Siehe da, die Vorbesitzer haben X gesagt, Hund zeigt bei dir aber Y, und das ist doof, weil Baum.

    usw.

    Dazu kommt, dass auf viele Beiträge (vorsicht, subjektiver Eindruck) häufig nur mit "Super Antwort, danke" reagiert wurde. Es wurde nicht auf die Texte eingegangen, keine Rückfragen etc. gestellt, und das erweckt bei mir mitunter den Eindruck, dass die teils echt hilfreichen Beiträge nur abgebügelt wurden und das wars. Wie gesagt: mein Eindruck. Das muss nicht zwangsweise so sein.

    Was für mich ganz persönlich den Eindruck verstärkt, ist, dass es zu der allgemeinen Baustelle Zweithund jetzt insgesamt drei Threads gibt. Heißt für mich mehr oder weniger, dass es drei separate Probleme gibt. Es ist nicht verboten, separate Threads für separate Probleme/Fragen zu eröffnen, aber dadurch weckt man halt den Eindruck, dass immer mehr Probleme auftauchen, obwohl in vorherigen Threads bereits X Tipps gegeben worden sind.

    Außerdem: wir sehen doch nicht, was du tatsächlich mit den Hunden machst. Wir sehen nicht, dass du mit den Hunden jetzt weniger machst oder mehr oder gar nichts oder weiß der Geier was. Wir haben keine Glaskugel und können daher nur von dem ausgehen, was du schreibst.

    Also anhand der weiteren Nachrichten merke ich einfach das dieses Forum richtige Klugscheißer hier drinnen hat, die null Ahnung haben von dem was man gemeint hat und nicht lesen können (P.S. Natürlich nicht alle! )

    Und damit stößt du hier kollektiv alle, die sich die Zeit nehmen, um DEINE Fragen zu beantworten, ihre Erfahrungen mit dir teilen, massiv vor den Kopf. Dein "PS, natürlich nicht alle" mildert das nur sehr bedingt ab. Eher gar nicht.

    Die anderen meinen mein Hund soll mit Maulkorb ab sofort rum laufen.

    Weil du selbst mehrfach erzählt hast, dass dein Hund beißt, wenn er von Fremden angefasst/bedrängt wird. Da ist die logische Schlussfolgerung "Maulkorb drauf", um auch das Training und blöde Situationen abzusichern. Dir wurde auch erklärt, WARUM der Maulkorb empfohlen wird. Beißt Texas jemanden, egal in welcher Situation, hast du die Arschkarte. Du wirst angezeigt, dein Hund kriegt Auflagen, und dann muss er so oder so 'nen Maulkorb tragen. Darf auch nicht mehr von der Leine gelassen werden. Und noch so Späße. Durch das präventive Tragen eines Maulkorbes könnte genau das verhindert werden, aber gut - ich hab ja auch erst mein Lehrgeld gebraucht, um das zu raffen. Ist halt scheiße so. :ka:

    Kennt Ihr meinen Hund persönlich um das einzuschätzen

    Nö. Aber ich lebe seit 5,5 Jahren mit einem gefährlichen Hund, halte drei Hunde gleichzeitig, hab schon div. andere Hunde betreut, hab selbst nen Fehlgriff mit nem Zweithund gelandet, hab das Thema Mehrhundehaltung inkl. der auftretenden Konflikte also schon gut durchgekaut, bin seit rund 4,5 Jahren in einem Spürhundeverein tätig, treffe mich regelmäßig mit anderen, erfahrenen Hundehaltern zum Gassi und Austausch - ich würd mal sagen, ich hab durchaus die notwendigen Erfahrungswerte, um deinen Hund übers Internet grob einschätzen zu können. Ebenso sein Gefahrenpotential. Und nach meinen gemachten Erfahrungen ist es mir deutlich lieber, wenn ich einen Hund eben krasser einschätze, als er evtl. tatsächlich ist. Vorsicht und so. Toleranzbereich und so.

    Bitte keine Meinungen verteilen, wenn danach nicht gefragt wurde

    Sorry, so funktioniert ein Forum, besonders das hier, aber nicht. Ein Problem in der Hundehaltung wird häufig durch mehrere Faktoren bedingt, und damit das Problem ansatzweise gelöst werden kann, muss man die eben auch ansprechen.

    Bezüglich ich hätte zu hohe Erwartungen, wo steht eigentlich das der kleine jetzt schon alles können muss von dem was ich erwarte?

    Das ist der Eindruck, den ich u. A. durch die Threads, die du in den letzten Tagen erstellt hast, erhalte. Siehe oben. Keine drei Tage nach deinem ersten Thread zum Zweithund ist selbiger eingezogen, obwohl dir mehrfach davon abgeraten wurde UND du selbst gesagt hattest "ok, dann lass ich das erstmal". Und auch dein Programmplan, den du in einem der Threads aufgelistet hast, hat den Eindruck bei mir und anderen geweckt.

    Jeder sagt was anderes.

    Das ist die Natur eines Forums. Hier prallen nunmal viele Meinungen aufeinander und ja, als - no offense - Anfänger isses durchaus schwierig, rauszufinden, was jetzt für einen selbst passt oder nicht. Gäbe es DEN EINEN Weg der Hundeerziehung, wäre alles viel viel einfacher und man bräuchte nicht zigtausend Hundetrainer und -schulen.

    Ich hab es mir im generellen anders vorgestellt.

    Es kommt immer anders als man Kartoffel. Du hast sechs Katzen - du müsstest doch eigentlich längst wissen, dass es gerade mit Tieren nicht immer so läuft, wie man sich das vorstellt. Erst recht nicht mit Hunden, weil die noch mal eine ganz andere Dynamik mitbringen als Katzen. Ja, Katzenerfahrung hab ich übrigens auch - ich bin 15 Jahre lang mit Katzen groß geworden. Alle aus dem Tierschutz. Darunter auch Angstkatzen. ;)

    So, und bevor ich noch mehr Zeit verschwende: alles Gute für die Zukunft. Ich bin hier raus.

    Bevor übrigens wieder das Altersargument auftaucht: ich bin auch erst 27. Nur so am Rande.

    Zudem würde er knurren und bellen würdest du dann noch den Hund anfassen

    Es gibt leider Menschen, die das tun. Und oft reagiert der Hund schneller als der Mensch. Mensch streckt die Hand nach dem Hund aus, Hund knurrt schon präventiv, aber der Mensch reagiert zu langsam. Oder der Mensch hört es schlicht nicht, weil die Umgebung zu laut ist, weil der Mensch vielleicht schwerhörig ist ... usw. usf.

    Verlass dich bitte wirklich nicht zu 100% auf deine Mitmenschen und deine Umgebung. Du kannst aufpassen wie ein Luchs, es kann (kann!) trotzdem was passieren.

    nach euren Aussagen sollte ich am besten keine Tiere halten.

    Hat hier keiner behauptet. Auf den 6 Seiten hab ich nirgendwo rauslesen können, dass du keine Tiere halten sollst. Ja, das Thema ist mit Emotionen behaftet. Ja, der Tonfall war rau und forsch, auch von mir. Aber ich für meinen Teil bin ehrlich gesagt auch etwas genervt, dass die Ratschläge, die du auch in den vorherigen Threads bekommen hast, einfach abgetan wurden oder dass du darauf gar nicht erst eingegangen bist. Deshalb war mein Tonfall in meinem vorherigen Beitrag auch sehr hm, schnippisch?

    Ich muss halt auch sagen, dass ich als Halter eines gefährlichen Hundes einfach deutlich vorsichtiger geworden bin, was solche Dinge angeht. Auch, was Zweithunde angeht. Ich hab mit dem Thema meine Erfahrungen gemacht, mein Hund hat angegriffen und wurde auch angegriffen (mehrfach übrigens). Mit der Erfahrung im Gepäck sieht man z. B. deine Situation deutlich kritischer. Sieht die Fallstricke, die du übersehen hast (sei es wegen der rosa Brille, weil dir die Erfahrung gefehlt hat, ... was auch immer). Und wenn man die Leute wiederholt darauf hinweist "Ey pass auf, das und das kann passieren, überleg dir das noch mal, pass lieber auf" und die Ratschläge dann trotzdem ignoriert oder nicht für voll genommen werden - jo, dann ist man eben auch ein Stück weit genervt. Ist sicher nicht okay, ich bemüh mich in aller Regel auch darum, diese Genervtheit nicht zu sehr zu zeigen.

    Texas Erziehung spielt keine Rolle. Es wird aber darauf rumgeritten als wär er Mega der schlimme Hund

    Und hier muss ich nochmal kurz ein bisschen garstig werden: doch, Texas' Erziehung spielt eben doch eine Rolle. Weil seine Erziehung bzw. Verlässlichkeit maßgebend dafür ist, wie (un)entspannt das Zusammenleben mit dir UND Lui ist bzw. wird. Hier hat niemand behauptet, dass Texas ein (übertrieben formuliert) brandgefährliches Monster wäre - nein. Isser nicht. Die Leute haben dir aber aufgezeigt, womit du rechnen solltest.

    Ich hätte früher, so vor ~4 Jahren, auch nie gedacht, dass Dino mal zwei kleine Hunde "aus dem Nichts heraus" (Gründe gabs durchaus) angreift. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihm die Luft abschnüren muss, damit er loslässt. Es ist aber eben trotzdem so gekommen. Kann man nicht ändern. Haben die Leute, die uns damals schon kannten, damit gerechnet? Vermutlich nicht. Hoffe ich jedenfalls, haha.

    So, und nachdem ich mal wieder das Zeichenlimit gesprengt habe, will ich mit 'nem altbewährten Ratschlag abschließen:

    Schnapp dir n Tee, n Eis, Schokolade - was auch immer dir gut tut.

    Schnapp dir Texas und Lui und machs dir mit denen im Wohnzimmer gemütlich. Vorher lässt du alles, was in Richtung Erwartung oder Wünsche an die Hunde geht, im Flur. Und dann Füße hoch, abschalten, entspannen. =)

    Er hat mit Maulkorb mehr Stress als ohne daher finde ich es ohne einfach besser, damit er nicht so einen Stresspegel hat und es klappt so wirklich sehr sehr gut.

    Es klappt so lange sehr sehr gut, bis es eben nicht mehr sehr sehr gut klappt. Egal wie aufmerksam man unterwegs ist, es kann immer irgendwas scheiße laufen. Ich weiß, wovon ich rede. Dino hat zwei kleine Hunde angreifen können, als ich zwei Sekunden lang unachtsam war. Ich hab zwei Sekunden lang nicht auf meinen Hund und die Umgebung geschaut - wenig später hatte er einen der kleinen Hund im Maul und hat nicht mehr losgelassen. Losgelassen hat er erst, als ich ihm die Luft abgedreht habe.

    Wusste ich, dass Dino "nicht ohne" ist? Ja.

    Hab ich ihn dementsprechend geführt? Jein. Hundekontakt hab ich nicht zugelassen. Menschenkontakt hab ich nicht zugelassen. Aber einen Maulkorb hat er nur getragen, wenn wir z. B. gezielt mit fremden Hunden spazieren gegangen sind oder sowas.

    Kann ich froh sein, dass ich nicht angezeigt wurde, dass Dino nicht zum Wesenstest musste? Verdammte Scheiße, JA!

    Inzwischen weiß ichs besser. Verlassen wir das Grundstück, trägt Dino seinen Maulkorb. Ohne Wenn und Aber. Auch wenn wir hier eigentlich selten anderen Hunden begegnen. Auch wenn ich meinen Hund doch eigentlich recht gut unter Kontrolle habe. Und das ist das Problem: das Wörtchen "eigentlich". Denn es gibt IMMER die eine Ausnahmesituation, die man absolut nicht auf dem Schirm hatte. Auch wenn der Hund angeleint neben einem steht. So eine Situation hatte ich auch mal - ich war mit Dino am nahegelegenen Seeufer unterwegs. Dino trug seinen Maulkorb und war angeleint. Am Ufer kam ein Mann auf uns zu, hat nach dem Weg gefragt. Mitten im Gespräch streckt der Mann die Hand nach Dino aus - der, wir erinnern uns, einen Metallmaulkorb trägt! - und Dino fängt sofort an, die Zähne zu fletschen und geht nach vorne. Wäre der Maulkorb nicht gewesen, hätte er den Mann in die Hand gebissen.

    Hab ich die Situation kommen sehen? Nein, ich hab die erst in letzter Sekunde registriert.

    Hätte ich damit rechnen sollen? Ja, denn Menschen schalten leider sehr häufig das Hirn aus, sobald ein Hund auf der Bildfläche auftaucht. Und andere denken "Och der trägt ja einen Maulkorb, dann kann ja nix passieren".

    Die Leute raten dir hier zum Maulkorb, eben damit in diesen seltenen, blöden Situationen nichts außer ein paar blauen Flecken und einem Schreck passieren kann. Weil sie dir diese Situationen ersparen wollen. Weil sie dir ersparen wollen, dass du dich damit auseinandersetzen darfst, dass (hypothetische Situation) Texas eben doch einen Menschen gebissen hat, weil du für zwei Sekunden mit der Aufmerksamkeit bei Lui warst.

    Nicht, weil Texas böse ist oder böse sein könnte. Ist Dino böse, weil er die kleinen Hunde angegriffen hat oder den Mann am Ufer beißen wollte? Nein. Das war in einem Fall absolut mein Fehler und im anderen Fall eben schlicht das übliche menschliche Risiko. Das hat man immer und überall. Auch wenn man eigentlich immer ein Auge auf den Hund hat. Eigentlich.

    Dino trägt übrigens auch dann seinen Maulkorb, wenn ich mit ihm bei Freunden zu Besuch bin. Bestimmte Freunde von mir mag er sehr, die dürfen ihn sogar anfassen, mit denen kuschelt er auch - aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Dino in blöden Situationen auch beißt. Er hat u. A. mich bereits drei Mal gebissen. Alles blöde Situationen, die ich entweder durch den Maulkorb oder schlichtes Vorausschauen hätte verhindern können. Hätte hätte Fahrradkette. Der dritte Biss heilt übrigens seit 'ner Woche ab. Bin ich Dino deshalb böse? Nö. Ist Dino böse, weil er mich gebissen hat? Nö. War ja mein Fehler. Shit happens. Die lockere Haltung hab ich aber auch nur mir gegenüber, weil - es ist ja mein Hund, ich kenne das Risiko. Andere Leute, die Dino vielleicht nicht kennen, kennen das Risiko nicht, sind da unbedarfter - ergo isses (leider) meine Pflicht, die Leute vor ihrer eigenen Naivität zu bewahren. Das ist einfach so.

    Ja dann zwinge ich meinen Hund täglich Maulkorb zu tragen und er stirbt dann weil er 24/7 wegen des Maulkorbs gestresst ist auch eine top Lösung. Wenn ihr sehen würdet wie der mit Maulkorb Stress hechelt, aber nur draußen da mag er ihn absolut nicht und es wurde ihm 1 Jahr trainiert und ich bleibe da auch immer wieder dran.

    Ich frage wieder völlig wertungsfrei: wie wurde der Maulkorb trainiert? Wie gehst du das an?

    Vielleicht waren die Schritte damals zu groß.

    Vielleicht war auch der Übungsmaulkorb einfach unpassend.

    Vielleicht macht Texas auch einfach nur Drama, weil er weiß, dass er damit durchkommt - nicht böse gemeint, das gibt es tatsächlich :D

    Dino trägt ja auch täglich Maulkorb. Nicht 24/7, aber eben beim Gassi, beim Autofahren, beim Tierarzt, ... Ja, er findet das Anziehen nach wie vor blöd. Er fands auch blöd, als er auf einmal bei jedem Gassi MK tragen musste. Er findets auch blöd, dass er sich durch den Maulkorb nicht mehr so schön in Reh-Liegestellen wälzen kann. Aber seit es für ihn normal geworden ist, dass ich ihm nach dem Geschirr eben auch den Maulkorb anziehe, ist das für ihn ok. Er geht ganz normal Gassi mit dem Mauli auf der Nase. Schnüffelt ganz normal. Buddelt ganz normal.

    Wie gesagt er geht niemanden einfach so an und fremde haben ohne zu fragen nicht meinen Hund anzufassen.

    Ich hab dir von der Situation mit dem Mann am Seeufer erzählt. Klar haben die Leute meinen und auch deinen Hund nicht ungefragt anzufassen. Aber wie wir in der Situation gesehen haben, gibt es Leute, die selbst einen Maulkorb als offensichtliche Warnung ignorieren und den Hund trotzdem anfassen wollen - ohne zu fragen!

    Dino geht auch niemanden "einfach so" an. Er rennt nicht auf die Leute zu und will die beißen. Aber er beißt, wenn ihm jemand zu nahe kommt. Wenn er sich bedroht fühlt, wenn er sich erschreckt, wenn ihm eine Situation zu eng ist ... die Liste ist lang. Und da sind sicher auch Situationen dabei, die niemand - weder du noch ich - wirklich aufm Schirm haben. So a la "So dumm kannste gar nicht denken".

    Ich habe einen Körpersprache Kurs für Hunde belegt

    Körpersprache auf Fotos, Videos, Zeichnungen etc. deuten können ist zwar ein guter und großer Schritt in die richtige Richtung, aber kein Garant dafür, dass das am lebenden Modell in Echtzeit auch zu (übertrieben gesagt) 120% klappt. Und dann gibt's ja auch noch Hunde, die so fein kommunizieren, dass man das auf den ersten Blick gar nicht wahrnimmt. Oder es gibt Situationen, in denen man schlichtweg nicht jede Feinheit auf dem Schirm hat, weil zu viel gleichzeitig passiert.

    Versteh mich nicht falsch - es ist gut und wichtig, dass du das kannst, dass du das Wissen hast! Aber die richtige Erfahrung, das richtige Wissen, kommt erst mit der Zeit, mit vielen vielen Hundebegegnungen. Nicht jeder Hund kommuniziert zu 100% gleich. Manche Hunde zeigen gewisse Signale z. B. gar nicht.

    Ich erwarte eigentlich schon das wenn ein Hund was lernt das er es immer abrufen kann.

    Das ist eben ein Fehlschluss. Nicht umsonst muss man vielen Hunden viele Dinge sehr kleinschrittig beibringen, in vielen verschiedenen Situationen, damit z. B. das Alternativverhalten bei Hundebegegnungen auch gefestigt und gesichert wird. Und dann kommt ja noch die Erregungslage vom Hund dazu.

    Mal als Beispiel: wenn dich jemand in ner ruhigen Minute fragt, was 6x6 ist, kannst du das Ergebnis wahrscheinlich ziemlich fix nennen. Wie aus der Pistole geschossen quasi.

    Wenn du aber gerade mit etwas beschäftigt bist, z. B. etwas liest, dann dauerts vielleicht etwas. Du machst ja grad was anderes und hast nicht 100% Hirnkapazität für die Aufgabe übrig. Ist beim Hund auch so. Dann dauerts halt mal länger.

    Wenn du jetzt aber Schmerzen oder Angst hast oder warum auch immer völlig gestresst bist, dann hast du wahrscheinlich gar keine Kapazitäten, 6x6=? zu beantworten. Weil - für dich hat das grad keine Relevanz! Das hilft dir in der Situation null weiter, also was bringts dir, ob die Antwort 36 oder 40 ist?

    Genau so ist's beim Hund. Aus dem Grund übt man ja auch viele Dinge erst in ruhigen Momenten mit großer Distanz zum Reiz, und erst mit der Zeit und Erfahrung verringert man die Distanz, erhöht die Aufregung usw.

    Geht gleich weiter - Beitrag ist mal wieder zu lang geworden :roll:

    Mir ist es wichtig das meine Familie ihn anfassen kann falls mit mir mal was ist

    Und wenn das eben nicht geht, kommt der Maulkorb drauf, das Geschirr bleibt samt Hausleine am Hund und das Problem ist erstmal gemanaged :ka:

    Würde ich dir übrigens generell empfehlen. Hund schnappt nach Menschen? Maulkorb drauf.

    Hund findet andere Hunde blöd? Maulkorb drauf.

    Schreckt erstmal viele Menschen ab (da wird der Tutnixlabbi dann auch ganz schnell eingesammelt, wenn das Maulkorbtier und ich auftauchen) und gibt dir die Sicherheit, dass erstmal nix weiter passieren kann. Restrisiko hast immer.

    Ich wiederhole mich: dir haben x Leute gesagt, dass das mit dem Zweithund eine salopp gesagt blöde Idee ist. Jetzt isser da, du kannst ihn nimmer zurückgeben, weil du auf Lügner reingefallen bist - Kind ist schon in den Brunnen gefallen, eigentlich tret ich da sonst nicht mehr nach. Eigentlich.

    Mein konkreter Tipp, wie auch schon in deinem vorherigen Thread: fahr deine Erfahrungen runter. Erwarte NICHTS von diesem Hund. Vergleich ihn NICHT mit Texas.

    Texas ist Baustelle A, Lui ist Baustelle B. Die sind grundverschieden und du kennst beide noch nicht wirklich gut. Ja, du magst denken, dass du Texas schon gut kennst, aber glaub mir: 2 MONATE sind bei einem reaktiven/unsicheren Hund nichts. Mein Knallkopf hängt seit 5 Jahren bei mir rum - erst so nach 3-3,5 Jahren war ich mir sicher, dass ich ihn in- und auswendig kenne. Und trotzdem lern ich immer was Neues über/von ihm.

    Und trenn dich zukünftig von der rosarot getönten Brille. Nicht böse gemeint, ich war auch mal so - dachte, ich krieg alle Hunde hin... N Scheiss ist. Hör auf die Leute, die mehr Erfahrung haben als du - besonders wenn dir 10+ Leute das gleiche sagen. Die haben in aller Regel recht.

    Regeln - ja, die setze ich hier auch von Tag 1 an durch. Aber wichtig ist, dass du genau abwägst, welche Regeln jetzt unbedingt notwendig sind und welche nicht. Sitz beim Anleinen wäre mir erstmal völlig wurscht, das braucht im Normalfall kein Mensch. Und wenn Lui beim Anleinen eh ruhig ist - wozu dann ein Sitz durchsetzen? Also lass das ruhig erstmal weg. Das kannst du auch später noch aufbauen, wenn du unbedingt darauf bestehst.

    draußen möchte Texas dominieren und der kleine zeigt ihm dann das er das nicht mag. Da gehe ich auch je na ich Situation dazwischen.

    Was heißt "je nach Situation"? Ich würde Texas grundsätzlich klarmachen, dass er den Kleinen nicht zu dominieren hat, egal was los ist. DU hast immer das letzte Wort - nicht Texas.