Ob man Tollwut zusammen mit dem Rest impft oder an verschiedenen Terminen macht auch jeder Tierarzt anders. Und hängt einfach mit unterschiedlichen Erfahrungswerten zusammen.
Das sehe ich etwas anders. Ich alleine bin für das Wohl meines Hundes verantwortlich. Jede Impfung ist ja erst einmal sozusagen eine "Neuinfektion", weil die Krankheit, gegen die geimpft wird, in Form veränderter Erreger per Spritze in den Hund injiziert wird.
Man setzt das Immunsystem des Hundes also einer Infektion mit zB dem Tollwuterreger aus, damit es anfängt Antikörper zu produzieren. Wobei man da ja zwischen Lebend- und Totimpfstoffen unterscheidet.
Lebendimpfstoffe sind Impfungen mit echten Erregern, allerdings mit abgeschwächter Virulenz, die in kleiner Menge injiziert werden und sich dann im Hund vermehren und so nach und nach das Immunsystem des Hundes zu einer Immunantwort, den Antikörpern, anregen. Totimpfstoffe sind inaktive Impfstoffe, also abgetötete Erreger, die sich nicht mehr vermehren können, die Impfsera enthalten deshalb rel. viele Erreger, möglichst so viele, bzw. gerade so viele, dass das Immunsystem in Folge der Impfung reagiert und Antikörper produziert. Dieser inaktive Impfstoff zB einer Tollwutimpfung enthält zusätzlich neben den abgetöteten Erregern noch ein Adjuvans, das die Immunantwort verstärken soll. Deswegen ist auch die Impfmenge eines Tollwutimpfstoffes immer gleich, egal ob mein Hund 6 kg, oder 60 kg wiegt.
Also alle Impfungen fordern das Immunsystem dazu auf Antikörper zu produzieren. Und ich finde es logisch, dass es einen Unterschied macht, ob ich dem Körper bewusst durch Impfungen 1, 2, 3, oder mehr Krankheiten auf einmal zumute. Deswegen, je nach Alter und Vorerkrankungen des Hundes, würde ich sein
Immunsystem nur sozusagen "in Raten" belasten bzw. mache ich das
deswegen so mit den versetzten Impfungen. Das entscheide aber ich.
Tierärzte sind ja sicher besorgt um ihre Patienten, aber Mehrfachimpftermine wird bestimmt nicht jeder Halter einsehen, eben ua. auch aus Kostengründen. Und dann denke ich, ist es dem Tierarzt lieber, dass ein Hund überhaupt geimpft wird, anstatt mit jemandem zu diskutieren, was für seinen Hund schonender ist. Denn nur damit erreicht man eine größere Hundegruppe, die geimpft wurde, Stichwort Herdenimmunität.