Beiträge von Jonah-2

    Aber wie macht ihr das denn, wenn Welpi draußen vor euch herläuft und unbekannte Dinge fressen will, oder in der Wohnung Sachen ankaut. Sagt ihr da nichts?

    Doch, bei mir gab es dann immer ein NEIN und zu Hause tauschen, wie du es auch machst. Draußen hatte ich bisher nur bei meiner ersten Hündin einmal die Situation, dass sie einen Kackehaufen gefressen hat. Ich war so verdattert, weil ich damit nicht gerechnet habe, da war sie auch noch keine Woche bei mir, aber da bin ich ohne nachzudenken auf sie wie eine Furie zugeschossen und habe sie angeschrieen.... Nein, lass das, Donnerwetter... sowas in der Art, halt ohne nachzudenken. Da war sie schon mächtig eingeschüchtert und hat es nie wieder gemacht. Da hatte ich sicher auch nur Glück. Kannst du nicht für draußen auch immer eine Alternative dabei haben, also gleich laut rufen NEIN und direkt ein Stück Fleischwurst reichen? Wenn du mal nicht schnell genug bist gibt es auch keine Fleischwurst, aber bei einem zB altem Tempo, was erstmal nur angelutscht wird :dead:, kannst du vielleicht die ersten Erfolge verbuchen.:smile:


    Ansonsten hab ich gerade das ungute Gefühl so ziemlich viel Falsch gemacht zu haben

    Ach nein, das denke ich nicht. Es gibt immer mal was zu verbessern, aber richtig falsch finde ich eher, wenn man sich gar nicht kümmert, sich gar keine Gedanken macht. Und du hast doch einen guten Plan gemacht und hast ein Auge auf sie und ihre Bedürfnisse. Guck doch mal, wo bei dir in der Ecke andere Hundehalter spazierengehen. Eigentlich gibt es überall spezielle Gebiete, wo sich Hundehalter zum Freilauf treffen. Bei uns ist das ein alter Truppenübungsplatz und dann gibt es noch Zeiten zB mittags, wo auch meine Nachbarn mit ihren Hunden hier im Wald unterwegs sind. Bei meinem ersten Hund habe ich mich da auch erst einmal durchgefragt, weil ich diese Gebiete bis dahin gar nicht kannte.

    Die gernerelle Freude verliere ich nicht. Manchmal ist es nervig, anstrengend oder das Bett ist schöner als um 5.15 Uhr im Dunkeln durch den Ort zu wandern, aber an sich stelle ich einen Hund als mein Haustier nicht in Frage.

    So ist es bei mir auch. Wenn ich sehr getresst bin, werde ich schon mal ungerecht zu meinen Hunden und schnauze sie an, wenn einer ewig an einer Stelle schnuppert und ich es eilig habe... Komm endlich weiter! Oh man, das tut mir dann oft gleich auch wieder leid, wenn ich so unfair und ungerecht bin. Auch ich gehe dann gerne mal ein paar Tage später extra lange raus, nehme mir mehr Zeit und merke, wie gut auch mir das tut.

    Ich würds wohl mit hochheben und weitertragen versuchen. Einfach mal kommentarlos so machen, wenn sie auf ein "Hey, komm weiter." trotzdem nicht weitergehen möchte.

    Was mir noch eingefallen ist, Hunde sind ja Nasentieren und finden viele Dinge spannend, die sie erschnuppern dürfen. So habe ich früher mal mit meinem Junghund unsere Spaziergänge aufgewertet. Also solange sie noch ansprechbar ist, einfach mal abrupt stehen bleiben und dann habe ich zB "Uiuiuiii was ist das denn?" gerufen und selber schnuppernd mit dem Finger auf eine Stelle gezeigt, später, als mein Hund den Ruf kannte, dann nur schnuppernd meine Nase gesenkt, ohne Fingerzeig. Natürlich hatte ich da heimlich schon ein kleines Stück Fleischwurst, oder seinen Lieblingsball ins Gras fallen lassen, so dass er es nicht gleich gemerkt hat. Ihm hat das Spaß gemacht, mir auch und er hat trotzdem sonst nichts an Müll unterwegs gefressen, also das hat er unterscheiden können. Ich dachte nur, dass sowas ja auch ablenkt und eure Hündin evtl. sich auf sowas einlassen kann, sofern sie noch entspannt mitläuft. Weiß nicht, ob sowas in eurem Umfeld möglich ist, wenns keinen sauberen Grasstreifen gibt ist es schwieriger. Hintergrund wäre, das so ein Spaziergang mit einem gemeinsamen positiven Erlebnis verknüpft werden könnte, sofern die Angst nicht bereits zu groß ist.

    Alles mit ihm erforschen, anfassen, angucken, in die Hocke gehen usw....hat nix geholfen.

    Vielleicht auch, weil du nicht ewig Zeit hattest und ja auch mal im Büro ankommen wolltest? So wäre es bei mir gewesen, da hätte ich ihn auch reingetragen. Habe ich bei der ersten Bahnfahrt so gemacht, weil der Zug nicht ewig auf uns gewartet hätte. Schön wäre es, wenn er sich von alleine traut. Das erinnert mich an die Wohnung einer Freundin, da gab es ins Obergeschoss eine Spartreppe. Rauf ging mit locken, runter hats ewig gedauert. Im Endeffekt bin ich Stufe für Stufe rückwärts vorgegangen und zwar nur mit meinen Händen direkt vor seinen Pfoten. Also eine Hand immer eine Stufe tiefer. Er hat sich nur getraut die Pfoten auf meine Hände zu setzen. Einmal geschafft war es das 2. Mal gar kein Problem mehr.

    Ich finde Hunde wachsen auch an ihren Aufgaben, wenn sie irgendwas geschafft haben, sich getraut haben, merkt man ihnen oft an, dass sie stolz auf sich sind. Das heißt, es kann auch sein, dass dein Hund sich in 2-3 Wochen eher traut in den Fahrstuhl selber reinzugehen, weil er ihn auf einmal nicht mehr so gruselig findet, oder weil er inzwischen selbstbewusster geworden ist, weil er bereits andere Dinge geschafft hat.

    Ich würde sie auch niemals zu etwas hinzwingen wovor sie Angst hat. Interessanterweise hat sie seit einigen Tagen Scheu vor meinem Vater, in so einer Situation gehe ich auch zu ihm, nehm ihn in den Arm und hocke mich neben ihn, dann kommt sie meist doch sehr interessiert und guckt sich die Leute an während sie bei mir Schutz suchen kann.

    Das finde ich ja toll, dass sie bereits bei dir Schutz sucht und sich an deinen Vater rautraut, du ihr also Sicherheit gibst. Und das nach nur 2 Wochen. Und ich finde Rückschritte auch normal. Evtl. hat sie sich vor ihm mal erschrocken, weil sie ihn nicht kommen hörte, oder ihr kam was anderes bedrohlich vor. Irgendein Kleidungsstück, oder er hat was in der Hand getragen.

    Was ich noch ergänzen wollte zu dem Futter, also wenn Welpen früh alle möglichen Sorten Futter kennenlernen, ist es viel einfacher, wenn sie später mal Medikamente nehmen müssen. Es war bei meinen Hunden ein riesiger Unterschied, ob sie als Welpe bei mir waren, oder erst später. Meine erste Hündin kam aus dem Tierheim und hat ihr ganzes Leben nie völlig aufholen können, was sie im ersten Jahr verpasst hat. Auch meine jetzige Hündin aus dem Tierheim ist fast ein Jahr bei mir und hockte ab Welpenalter vorher 2 Jahre nur im Tierheim. Gerade letzte Woche hat sie ihre erste Fleischwurst gefressen, vorher lag die nur rum, bis ich die Wurst irgendwann weggeworfen habe. Sie kannte es einfach nicht. Gebratenes Ei, Bockwürstchen, Nudeln, Kartoffeln, sogar Sahnenudeln mit Thunfisch, alles habe ich weggeworfen. Sie kannte es nicht und fraß es nicht. Und meine erste Hündin aus dem Tierheim hat die letzten Jahre Schmerzmittel nehmen müssen, auch Lebertabletten, alles war immer ein Drama, weil sie zB auch keinen Käse fraß. Man muss ja keine Riesenmengen füttern, aber wenn Welpen alles mal ab und zu essen dürfen, hat man später eine bessere Auswahl, wenn es drauf ankommt was so Leckeres zu finden, wo man eine Tablette drin verstecken kann.

    Den 8-Wochenplan kenne ich nicht. Was steht denn da drin? Vielleicht sowas an das ich gerade denke?

    ODER Besuch bei Tante und Hund / andere Umgebung kennen lernen (nicht täglich!)

    Das finde ich zB sehr wichtig. Andere Gegend, aber auch andere Untergründe, Treppen, Brücken, offene Stufen, Aufzug etc. kennenlernen. Bei uns gibt es Windräder in den Felder, da bin ich zB mit meinem Welpen extra hingefahren, weil es dort Gitterstufen gibt. Oder ich bin in den Park gefahren, dort gibt es Skater und Kinder mit Rad, einen Tennisplatz etc., dort habe ich mich mit Hund einfach nur auf eine Bank gesetzt und mal 20 min nur zugesehen. Einfach, damit sie/er es kennenlernt. Pferdekoppeln habe ich besucht, welche mit Schafen, mit Kühen und im Nachbarort gibt es im Kurpark Vogelvolieren, dort auch mal hin und Hund gucken lassen.

    Und was ich noch wichtig finde, alles was ein Welpe jetzt Fressbares angeboten bekommt, mag er auch oft später. Jetzt sind gerade die Brombeeren reif und Hagebutten. Da sich einen Strauch suchen und dem Hund was davon enbieten, wir haben da öfter dann gemeinsam uns die Früchte geteilt, auch Schlehen sind grad reif, Äpfel. Gerade Hagebutten und Schlehen hat mein Rüde bis zu seinem Tod geliebt, er hatte so eine Freude im Herbst an den Früchten, so dass ich ihm zuliebe mehrmals die Woche passende Wege gelaufen bin, damit er ernten konnte.

    Wichtig sind auch sowas wie Ohren saubermachen, Zähne angucken, Pfoten durchsuchen, Nägel schneiden, das alles geht prima bei Welpen so nach und nach und schafft auch Vertrauen. Anfangs ziehen Welpen noch die Pfoten weg und wollen es nicht so gerne, da habe ich max. jeweils nur 1-2 Nägel ein ganz klein wenig zu Übungszwecken abgezwackt, aber ruckzuck lassen sie bald alles mit sich machen, lassen sich überall anfassen. Man muss es nur üben.

    Und mit dem Welpen mal Bus fahren, auch im Wasser planschen, im Bach, im Garten, gerade Labbis finden Wasser ja oft super. Auch wenn ein Welpe die Rampe früh kennenlernt finde ich hilfreich, auch wenn man die oft erst braucht, wenn er alt ist, aber wenn ein junger Hund sowas früh kennenlernt, ist es später einfacher für ihn und für dich.

    Welpen sind so herrlich neugierig, aber trauen sich manchmal auch nicht. Ich kann mich noch gut erinnern, wie am Feld mal ein Traktor rumstand und mein Rüde nicht vorbeigehen wollte. Bin dann mit ihm zusammen hin und habe den Reifen umarmt, also richtig lange angefasst, da hat sich mein Rüde dann auch getraut ranzugehen, erst mit langem Hals, aber dann war er ganz mutig. Bei einem Mülleimer am Weg wars auch so. Und wenn man dann mit bekommt, wie der eigene Welpe mit der Zeit immer umweltsicherer wird, das ist toll mitzuerleben. Ich wünsche euch ganz viel Spaß miteinander!

    Und das Platzangebot ist auch unterschiedlich. Eine Box bleibt eine Box. klein, eng und geschlossen.

    Im Laufstall kann ein Welpe sich dagegen auch mal bewegen

    Ja genau. Deswegen habe ich den Laufstall mal ins Rennen gebracht, sowas fände ich halt als Alterative besser, als nur eine kleine Box. Und trainieren muss man ja auch damit die Stubenreinheit, ich dachte dabei eher an mein Mobiliar, das so eher geschützt werden kann, wenn so ein Welpe zu den Schredderkünstlern gehört.

    Bei Kindern gibts dann auch gerne mal ne Auszeit damit sie wieder runter kommen. Daher meine Assoziation....

    Ja, oder weil Mama kochen muss etc. Meine Schwester und ich wurden als Kleinkinder dann für die Zeit in einen Laufstall gesteckt. Weiß nicht, ob es das heute noch für Kinder gibt, aber ich finde sowas für Welpen ok, vor allem, wenn man nicht permanent gucken kann, ob er gerade was annagt und evtl. verschluckt.

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    Aber der hat doch sicher nicht alle 30 Minuten gepieselt?

    Nein, hatte ich ja auch geschrieben, dass ich das nicht normal finde, wollte nur nicht wiederholen, was ihr eh bereits geschrieben hattet, wegen Blasenentzündung.

    Wenn der Hund nur noch kreiselnd läuft ... nee.

    Das kenne ich von meiner alten Hündin. Meine TÄ vermutete bei ihr einen leichten Schlaganfall. Da war sie allerdings bereits 17. Die letzten Wochen ist sie auch immer wieder im Kreis gelaufen, weil sie so einen Rechtsdrall hatte und nur so geradeaus weiterkam. Und die 14jährige Nachbarshündin hatte letztes Jahr Weihnachten ein Vestibularsyndrom, sie konnte die ersten Wochen gar nicht mehr alleine laufen, das wurde aber immer besser und ich habe sie gerade erst vorgestern draußen getroffen, ihr sieht man es fast nicht mehr an, nur die leichte Kopfschiefhaltung erinnert daran. Damit meine ich nur, dass man das schlecht beurteilen kann, wenn man es nicht gesehen hat und vor allem nicht weiß, ob das in diesem Fall auch evtl. reversibel ist.