Lola ist auch unsicher bei vielen Fremdhunden, will aber trotzdem hin. Ich lasse sie nicht, nehme sie immer auf die abgewandte Seite und weiche aus.
Aber Lola versteht nicht, dass ich das zu ihrem Schutz mache.
Stellt sich also die Frage (mal allgemein, ich lass mir da anderweitig draufschauen, weil das mMn ohne den Hund zu sehen nur allgemein bewertet werden kann), wie man dem Hund verständlich macht, dass das eigentlich seinem Schutz dient.
Wie vermittelt man denn Führung und "Nimm dich zurück, ich kläre das, entspann dich".
1. Es dauert. Je länger sich die Unsicherheit vorher aufbauen konnte, umso länger dauert es.
2. Es hängt davon ab, wie erfolgreich du bist. An dir kommt NICHTS vorbei. Keine anderen Hunde, keine Menschen, nichts. nie. Und auch dein Hund nicht. Du bist eine unsichtbare Wand. Jedes Mal, wenn du nicht erfolgreich bist, wird das natürlich erschüttert.
3. Es hängt von der Konsequenz ab. Wenn die Wand jedes Mal hochgeht, wenn da was kommt, egal was es ist, dann ist das natürlich nachhaltiger, als wenn es nur manchmal passiert, oder nur, wenn der Hund schon signalisiert: Jetzt kommt was doofes.
Am größten ist der Effekt, wenn er Hund mit völliger Selbstverständlichkeit jedes Mal nach außen genommen wird, sobald IRGENDwas kommt, Radfahrer, Hund, Mensch... und zwar schon, bevor er es auch nur bemerkt hat.
4. Es hängt davon ab, wie gut die Leinenführigkeit ist. Wenn der Hund die Begrenzung ohne Ablenkung nicht respektiert, warum sollte er es dann mit Ablenkung tun? Da ist nicht nur "nicht ziehen'" wichtig, sondern auch "nicht kreuzen". Finde ich sogar viel wichtiger. Und je lockerer und selbstverständlicher der Hund auf Kommando oder Handzeichen nach links oder rechts geht, umso unaufgeregter und selbstverständlicher ist das. Und dann muss zügig weitergegangen werden, und der Hund sollte das natürlich absolut in Fleisch und Blut haben, wo Mensch hingeht muss ich mit, wenn die Leine dran ist.
5. Es gibt Hunde, die würde immer lieber die Ärmel selbst hochkrempeln (unser kleiner Terrier...). Die würden immer lieber das "gibs ihm" auspacken. Genauso wie unsichere Hunde wieder unsicher werden, wenn der Mensch nachlässt. Man kuriert das "Problem" nicht und dann ist es für immer weg. Da ist Konsequenz gefragt, damit es nicht wieder kommt.