Beiträge von Querida

    Ich fahre ja meistens ein ganzes Stück raus in die Einsamkeit, damit ich keine Tutnixe treffe. Problem sind dabei aber nicht meine Hunde (die wollen keinen Kontakt und starten daher bei Hundesichtung sowieso nicht durch), sondern die anpreschenden, nicht abrufbaren Fremdhunde (mit weit entfernten Besitzern).

    Meinen Rüden kann ich in solchen Situationen sogar ablegen (wo er bleibt) - der Stress, einen flinken Fremdhund weg zu halten, bis die HH dann mal antanzen, ist für mich aber ätzend. Denn: Steigt der Fremdhund meinem Rüden aufs Dach, langt der zu.

    In übersichtlichem Gelände kann ich alle ableinen, im Wald nur den SBT-Rüden und die Mail-Hündin, die andere Hündin läuft an 8m Flexi oder SL wegen starkem Jagdtrieb.
    Das wird wohl leider auch so bleiben - denn ich habe ohne Ende Training mit ihr durch und wirklich nachhaltig helfen würde nur noch Starkzwang, leider.
    Also Freilauf nur am Feld, nicht aber im Wald (wo ich Wild nicht rechtzeitig vorher sehe).

    Gerade heute hatte ich im Wald 3 Rehe, die vor uns über den Weg sprangen...die angeleinte Hündin musste ermahnt werden (wollte sich mehrmals in die Leine hängen), die beiden Freiläufer machten bei meinem Ruf aber sofort kehrt und kamen in freudiger Erwartung zu mir - Jackpot-Belohnung und gut.
    Bisher bei beiden (Rüde 5 J, Hündin, 1 1/2 J) 100% Abrufbarkeit. Bei der Jagdsau wäre das (bei Wild direkt vor uns) 0%.

    Spaziergänger, Radfahrer usw. sind uninteressant, ich rufe aber immer ran und/oder leine an - einfach auch zur Sicherheit meiner Hunde.

    Gruppendynamik würde es geben, wenn ein Fremdhund einen meiner Hunde angreift und es zur Beißerei kommt - da bin ich sicher.
    Hin rennen um Stress zu machen würden meine Hunde aber definitiv nicht, denn...
    1) Wollen die keinen Kontakt und ignorieren daher fremde Hunde (sind also sowieso kein Treibziel)
    2) Würden sie auf Kommando bei mir bleiben
    3) Kann ich alle 3 (außer die Jagdsau bei Wildsichtung) aus dem Wegrennen ins Platz schicken ( Können "Voraus").

    Gefährlich ist also nur springendes Wild - und da gehe ich keine Risiken ein und Leine die SBT Hündin lieber einmal zu viel an, als zu wenig - wodurch sie auch noch nie "weg" war.

    DSH, HSH Mix , Dogge und Aussie die unkontrolliert alles kaputt beißen was ihnen am Horizont erscheint sind halt eher weniger cool. Grade mit den dazugehörigen Aggro / unfähigen HH die ihre Tiere weder sicherten noch halten konnten.
    Da brachten Auflagen nix und da hätten auch drölfzig Schulungen nichts gebracht , es ändert nix an der Mentalität.

    Das liest sich nach totalem Albtraum.... solche Schilderungen bestätigen dann wieder meine Motivation, mit dem Auto in einsame Gegenden zu Gassi zu fahren. Da trifft man dann weder Tutnixe noch Tutwasse...

    Hätte ich solche Kandidaten auf meinen Runden, wäre es ein Grund da weg zu bleiben - wird man da nicht total nervös und paranoid? Schrecklich!

    @Querida: Gruselig!

    Aber die Idee, die ich zitiert hab hatte ja regelmäßige Schulungen + Tests für Hund und Halter zum Inhalt.
    Wer die nicht besteht kann den Hund dann eben nicht mehr führen/halten.
    Ich sag nicht diese Idee würde jedes Problem dieser Art lösen! Wie es für Hunde weiterginge, die es so nicht schaffen würden, wäre eine andere Frage. Aber eine Chance fände ich eben gut und sinnvoll. Auch wenn der Hund den Halter wechselt zB.

    Ja, absolut - ich habe immer ein mulmiges Gefühl, wenn der Hund im Garten ist... Der wütet auch rum, wenn wir ohne Hunde dort sind und im Sommer spielt da mein 10jähriger mit ihrem 9jährigen im Garten. Hund der Nachbarn immer schön fletschend und in den Zaun beißend... An der Stelle ist es aber der Zaun meiner Freundin - und den haben sie entsprechend verstärkt.

    Ich meinte auch nicht, dass es niemals etwas bringt - ich kann mir sogar vorstellen, dass manchen Haltern erst nach einem Vorfall klar wird, dass da etwas schief läuft und sie dringend handeln müssen.
    Im Endeffekt wird es sein, wie im Straßenverkehr: Schafft man es, beim Verantwortlichen eine Einstellungsänderung hervor zu rufen, stehen die Chancen besser als bei bloßer "Nachschulung".

    Vor allem eine Schulungsverpflichtung für sie mit dem betreffenden Hund. Tests für das Duo.

    Es gab hier auf der anderen Seite des Dorfes einen Vorfall, meine Freundin (ohne Hund) ist die direkte Nachbarin...

    Ihre Nachbarn haben einen DSH, als der Welpe war, fiel ihr auf, dass der Typ jeden Kontakt zu fremden Menschen unterbindet und den Hund immer nur an der kurzen Leine spazieren führt. Da fragte sie mich noch, ob ich das sinnvoll finde...natürlich nicht - machen konnte sie da aber nichts, da der Typ total uneinsichtig... "der soll bewachen und Fremde doof finden". Hundekontakt gab es auch nie.

    Tja, als der Hund dann etwa 3 war, stand dummerweise wohl das Tor offen, als eine Dame mit ihren Huskys vorbei-joggte, ihre beiden Hunde waren am Bauchgurt befestigt, damit sie gut joggen kann...
    der Hund schoss vom Grundstück und stürzte sich zunächst auf die Huskys, sie bekam durch den Tumult den Bauchgurt nicht los und stürzte.
    Meine Freundin saß gerade auf der Terrasse und hörte die Schreie, kam zur Hilfe und rief die Polizei.

    Endergebnis: Verletzte Huskyhalterin, 2 verletzte Huskys und der Halter des DSH (immerhin der direkte Nachbar meiner Freundin, sehr ätzend) hat ihr dann den Krieg erklärt, weil sie angeblich "völlig überzogen" die Polizei rief. Dabei erstattete die Anzeige dann die Husky-Halterin. Der Typ war völlig uneinsichtig, es kam auch keine Entschuldigung.
    Der DSH-Halter bekam, sofern meine Freundin das richtig mitbekommen hat, die Auflage einer "Schulung" sowie Leinen- und Maulkorbpflicht. Darüber hinaus hieß es, er müsse darauf achten, dass der Hund nicht zufällig entwischen kann.

    Folge: Der Typ geht mit dem Hund gar nicht mehr raus (vorher ja auch nur an der Leine) und er wütet seitdem nur noch hinter dem Gartenzaun. Da ich den Zaun wenig vertrauenserweckend finde, gehe ich dort nicht mehr zu Fuß mit meinen Hunden die Freundin besuchen, sondern fahre mit dem Auto auf ihre Einfahrt und lasse meine Hunde erst raus, wenn ihr Tor zu ist und "die Luft rein" ist.

    Dem Hund hat die "Schulung" des Halters übrigens null gebracht, der lässt den Hund jetzt im Garten vergammeln und hat scheinbar das Interesse verloren.

    In meinen Augen ist es auch nicht normal, daß sich ein Hund gleich derart massiv wehrt.

    Wenn man den Größenunterschied Yorkie - DSH bedenkt, muss der DSH sich nicht "massiv" gewehrt haben, damit es tödlich endet.
    Und unnormal finde ich es jetzt nicht, dass ein Hund sich nicht ohne Gegenwehr beißen lässt. Das hängt sicherlich vom Hundetyp und individuellen Charakter ab.

    Grundsätzlich ist es auch nicht unnatürlich, z.B. fremde Welpen tot zu beißen (passiert in der Natur ja auch nicht selten).

    Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass HF einander fremde Hunde mit dem heftigen Größenunterschied überhaupt zusammen lassen. Dumm und naiv!

    Wenn man den Hund aus dem Tierschutz hat dann ist es sicher Zufall.
    Du meinst also dass nur solche Assitypen und Zuhälter bestimmte Hunderassen (Listenhunde z.B.) besitzen?
    Das kann man sicher auch nicht so über einen Kamm scheren.

    Nee, das schrieb ich auch nirgendwo, falls Du mich meinst.
    Darüber hinaus bin ich Akademikerin und besitze seit 25 Jahren "solche" Hunde - also sicherlich nicht "Assi". ;)

    Allerdings ist es kein Geheimnis, dass "Klientel" oft diesen Hundetyp bevorzugen und notfalls eben illegal anschaffen, während seriöse Leute in BL, wo man nur aus dem TH Hunde übernehmen darf, sich daran halten oder eben andere Rassen vom Züchter wählen. Und die Hunde im TH sind inzwischen zu 99% wegen illegaler Haltung / Anschaffung / Einfuhr dort.
    Wenn man 1+1 zusammen zählt, kann man sich vorstellen, woher logischerweise die Hunde im TH stammen.

    Ich möchte mal noch ein riesiges Problem einwerfen, das in Bezug auf Listenhunde noch keine Erwähnung fand:

    Aufgrund des Zuchtverbotes in den meisten BL schaffen sich i.d.R. "Klientel" diese Hunde entweder aus illegaler Hinterhofzucht an oder führen sie illegal aus dem Ausland ein (wo Hunde des Typs Pitbull teils noch auf Kämpfe selektiert werden).
    Seriöse Leute kaufen sich hingegen in BL mit entsprechenden Einschränkungen dann eher andere Rassen...
    Wird die illegale Anschaffung entdeckt und die Hunde eingezogen, werden eben diese Hunde irgendwann an ahnungslose Menschen weiter vermittelt.
    Aufgrund beschissener Aufzucht und falscher Selektion sind viele dieser Hunde leider nicht wesensfest!

    Zu Zeiten, in denen ich noch Listenhunde und Gebrauchshunde aus dem Tierheim aufnahm, habe ich viele Hunde kennen gelernt, die extreme Wesensmängel aufwiesen. Alle diese Hunde kamen aus unseriöser Quelle und hatten keine Papiere, waren phänotypisch als SOKA eingestuft.

    [spoiler]Vergleicht man die oben beschriebenen Hunde z.B. mit den wesensfesten AmStaffs eines mir aus dem Hundesport gut bekannten VDH-Züchters aus Niedersachsen, haben sie so gar nichts gemein... außer die muskulöse Optik.

    Derzeit habe ich ja nur noch Hunde aus seriöser Zucht, darunter 2 Staffordshire Bullterrier vom Züchter (beide vom Gleichen). Beim 1. Besuch dort musste ich mehr Fragen beantworten, als jemals zuvor im TH und in BL mit Rasseliste o.ä. wurde erst gar nicht verkauft.

    ALLE, die mich kennen lernen, fragen sofort, welche Rasse die beiden denn sind.
    Wenn ich dann "SBT" antworte, kommt ausnahmslos immer:
    "Eeeecht? Die sind aber doch nicht reinrassig, da ist doch noch was Kleines drin?"
    Äh, doch, die kleine Größe ist Rassestandard!

    Die meisten Menschen haben noch nie einen SBT live gesehen und sind
    a) erstaunt, wie klein die sind (13 und 15 kg bei 34 und 36cm)
    und
    b) überrascht, wie genial man die ausbilden kann (Vorurteil - die sind stur und lahmarschig)

    Mit keinem meiner Hunde gab es in 25 Jahren übrigens Vorfälle (auch mit denen aus dem TH bei mir nicht) - das liegt definitiv daran, wie man die führt.
    Und ich bin ja nunmal auch mit einem Rudel unterwegs, allerdings laufe ich extrem vorausschauend und leine lieber einmal zu viel an bzw. bleibe stark frequentierten Gebieten und Hundewiesen fern.

    Ich zähle mich übrigens zum IPO-/Gebrauchhunde-Lager, diesen "Kampfschmuser kämpft mit Knutschzwang" - Schwachsinn halte ich für blauäugig und gefährlich.
    Vor allem deshalb, weil viele dieser Halter NULL Ahnung von Hundeverhalten, der Ausbildung von Hunden und der Geschichte der Rassen haben.
    Beispiel: Das Gelaber vom "Nanny-Dog" in Zusammenhang mit AmStaffs und Pitbulls. Diese beiden Rassen waren nie "Nanny-Dogs" sondern einzig und allein der SBT, dessen Historie als Familienhund und Rattenbeißer der Arbeiterklasse in England/Irland gleichzeitig erstmal nichts mit den Einsatzzwecken des Pitbulls zu tun hat und im Vergleich zu AmStaff und Pitbull eine regelrechte Fußhupe ist.

    Inzwischen wäre ich, eben weil fast ausnahmslos die falschen Menschen sich diese Rassen aussuchen, nicht traurig, wenn sie irgendwann aussterben.
    Weil die Kombi "Asozialer mit Listi" einfach nur nach hinten los geht. Leider.
    Aus genau diesem Grund wird hier auch in Zukunft kein Listenhund (auch kein SBT) mehr einziehen - ich will selbst die seriöse Zucht nicht mehr unterstützen.
    Traurig, denn meine beiden SBT sind tolle Hunde und harmonieren super mit dem Mali.

    /spoiler]

    Ergänzung:
    Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, dass Kinder und Jugendliche ihren eigenen Hund bekommen, mein Sohn (10) hat ja auch seit gut 2 Jahren seine eigene kleine Hündin. Er kümmert sich, er führt sie im Sport - die Hauptverantwortung trage aber ganz klar ich.
    Das heißt, dass ich IMMER ein Auge drauf habe - sei es, was die generelle Erziehung betrifft, sei es die Gesundheit des Hundes oder auch, was der Trainer auf dem Hundeplatz mit Sohn und Hund so macht...
    Könnte ich das zeitlich nicht leisten, hätte er keinen Hund.