Beiträge von Querida


    Seit dem meide ich fremdhundekontakt einfach weil ich es derzeit zu schlecht lesen kann und es einfach nicht drauf anlegen will.

    Das finde ich richtig - denn zur Entwicklung der Situation gehören immer 2... Wenn man den Fremdhund nicht kennt und den eigenen Hund auch noch nicht 100% einschätzen kann, erspart man sich so eventuell viel Ärger.
    Leider ist es ja so, dass viele HH ihre Hörtnixe ungebeten zu einem rennen lassen... und wenn der eigene Hund dann abwehrt, ist das Geschrei groß und man hat mit Pech plötzlich eine Anzeige am Hals... Bei der heutigen Einstellung "Hund hat niemals zu beißen" und der damit gekoppelten Anzeigebereitschaft, gehe ich persönlich keine Risiken ein. Wobei in meinem Fall dann garantiert noch die "Kampfhunde-Karte" gezückt werden würde. Nee, danke.

    Da steht "hat Durchsetzungsvermögen"...

    Der letzte Hund, den ich als Notfall aufnahm, war ein Hund, in dessen ursprünglicher Anzeige stand "selbstbewusster kleiner Hundemann mit Durchsetzungsvermögen".

    Abgesehen von der bescheuerten Formulierung war der Hund dann im Endeffekt tatsächlich selbstbewusst UND zusätzlich hochgradig futter- und resourcenaggressiv, ließ sich weder einschränken noch korrigieren. Dabei schnappte er nicht einfach ab sondern biss mit Beschädigungsabsicht zu... Deshalb musste er aus der ersten Familie auch ganz schnell weg. Es handelte sich allerdings um einen AmBull-Mix und keinen Kleinhund.

    Das habe ich aber schon ganz anders erlebt! Sowas kann sich binnen Sekunden entwickeln, egal ob, der/die Hunde vorher Beschädigungsabsicht hatten oder nicht. Da muß nur der eigene Hund knurren oder andere Signale aussenden und schon hängen sie alle ineinander.

    Ich würde auch niemals abwarten, ob/bis die Situation kippt. Unerwünschter und unkontrollierter Kontakt wird vorher abgewehrt. Fertig.

    Nun ja, das ist es doch, was ich sagen wollte: Du kennst die, ich kenne die. Das ist doch nichts Repräsentatives. Werder Deins noch meins.Und dass ein Retriever generell kein Schäferhund oder Hütehund ist, das sollte einem doch klar sein.

    Wieviele Labbis hast Du denn gearbeitet?
    Die 5 AL, die ich kenne, mögen ja noch zufällige Ausnahmen sein.. aber wenn von rund 200 SL-Hunden 95% schnarchnasig waren, glaube ich nicht mehr an Zufall.

    Vielleicht ist Dein Hund noch ein bissel zu jung, Ihr habt vielleicht auch noch ein, zwei Differenzen die Ihr zuerst beseitigen solltet.

    Wenn ein Zweithund ins Leben schneit hilft es ungemein, wenn der vorhandene Hund so weit erzogen ist, dass er angenehm mitläuft.
    Zwei Hunde machen wesentlich mehr als die zweifache Arbeit, aber darum geht's ja nicht, sorry.

    So sehe ich das auch. Hier zieht immer erst ein neuer Hund ein, wenn die vorhandenen Hunde keinerlei Baustellen mehr haben. Zum Einen, um mich zunächst auf den Neuzugang konzentrieren zu können und zum anderen, damit der Neuzugang sich nicht gleich Fehlverhalten abguckt.

    Ich habe das beim Nachbarn beobachten können: Zunächst lebte da 1 fürchterlicher Kläffer... es zog ein Zweithund ein... nach 3 Monaten hatte es sich so entwickelt, dass da 2 Hunde dauerkläffen... es zog dann noch ein dritter Hund ein. Rate mal, wieviele Hunde da inzwischen unerträglich kläffen?
    Ich habe auch 3 Hunde - bei mir kläfft aber kein einziger. Weil die vorhandenen Hunde es bereits gelernt hatten und es einfacher war, einem (1) Junghund klar zu machen, dass sinnloses Kläffen unerwünscht ist, als wenn sich alle gegenseitig übertreffen.
    Dasselbe gilt für den Abruf: Wollen 2 Hunde durchstarten, wird es schwieriger zu trainieren, als wenn einer es bereits beherrscht.

    Unsicherheit des vorhandenen Althundes wird sich übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls auf den Neuzugang übertragen.

    Aus Deinen Zeilen sprechen nun einmal Unkenntnis und Unerfahrenheit. Das ist ja erstmal nicht schlimm und lässt sich mit der Zeit ändern. Hierzu rate ich allerdings dazu, sich nicht beleidigt zurück zu ziehen sondern die Lernmöglichkeiten in diesem Forum zu nutzen und die Bereitschaft zu entwickeln, sich selbstkritisch zu reflektieren - denn hier schreiben zahlreiche erfahrene Hundemenschen.


    Generell muss ich sagen, dass ich persönlich keinen (gesunden, nicht greisenhaft alten) Labrador egal ob SL oder Al oder irgendwas dazwischen kenne, den ich als Schlaftablette bezeichnen würde. Das passt für mich überhaupt nicht zusammen.

    Das habe ich leider ganz anders erlebt.
    In meinem früheren Verein gab es eine sehr große THS-Sparte, in der sehr viele Labbis vertreten waren. Da für Turniere dann irgendwann eine BH benötigt wurde, kamen die Leute dann mit ihren SL-Labbis zu mir ins BH-(Einzel-)Training.

    Diese SL-Labbis waren leider zu 95% Schlaftabletten und präsentierten sich entsprechend: Bei der Fußarbeit unmotiviert nebenher latschen und schnüffeln, schleppen, zurück fallen usw. Technische Übungen in Zeitlupe, beim Abruf wurde dann im Zuckeltrab heran gekommen... und das trotz Einzeltrainings auf Obedience-Niveau.
    Für mich, die triebstarke, arbeitsgeile und spritzige Hunde gewöhnt ist, grauenhaft.

    Als ich dann den ersten Labbi aus AL traf, fragte ich peinlicherweise, was das für eine Rasse ist. Als Labbi habe ich den Hund optisch und charakterlich gar nicht erkannt!
    Inzwischen habe ich 5 kennen gelernt (natürlich kein Vergleich zu den bestimmt über die Zeit 200 SL-Hunden aus dem BH Training über die Zeit) und muss sagen: Kein Vergleich!
    Alle 5 wollen arbeiten und gefallen, sind eher abwartend distanziert (statt distanzlos-stumpf) und sehr sensibel und führerweich.
    Einer der Hunde hat allerdings einen unerfahrenen Besitzer, der schnell frustriert ist - der Hund spürt das und kippt dann schnell ins Meidige. Sehr sensible Hunde und Anfänger, die logischerweise noch keine klaren Bilder vermitteln können - kann sehr schwierig werden.

    Aus dem Artikel geht ja deutlich hervor, was hier im Strang auch schon diskutiert wurde:
    Die Gefahr von Wolfsangriffen auf Menschen steigt, wenn Wölfe sich an Menschen als "harmlos" gewöhnen.
    Dort wird allerdings vergrämt und - wenn das nichts nützt - erschossen.

    Offenbar rennen dort dann keine Irren durch die Wälder, um das zu verhindern.

    Nach 25 Jahren nerviger Erfahrungen sind solche Hundehalter, die nicht aufpassen (rechtzeitig anleinen) und deren Hunde, die uns bedrängen ein absolut rotes Tuch.

    Konsequenzen:
    1) Ich fahre lieber einige Minuten Auto und gehe dann Strecken, wo man selten wen trifft.

    2) Ich rufe rechtzeitig "Nicht ranlassen"

    3) Wenn doch ein Hörtnix in uns reinbrettern will, wehre ich entschieden ab. Wenn der Hund auf Anschreien, drohend und stampfend drauf zu gehen nicht abbricht, werde ich auch durchaus körperlich. Lieber ich wehre den Fremdhund ab, als dass meine Hunde das erledigen. Dann ist das Geschrei nämlich garantiert noch größer.