Auslöser des Gesprächs, war der Fakt, dass die Hunde die entweder in Einzelhaft im Tierheim sitzen oder gar eingeschläfert werden teilweise in dieser Situation sind weil sie eben so geboren wurden und nicht durch äußere Umstände wie falsche Erziehung oder falsches Umfeld so geworden sind.
Das kann man doch rückwirkend bei Hunden (die man ja nicht befragen kann) gar nicht mehr feststellen.
Falsche Erziehung wird oft mit schlechter Behandlung gleich gesetzt. Falsche Erziehung kann aber unter vielen anderen Faktoren auch bedeuten, dass einem Hund keine Grenzen gesetzt wurden. Scheinbar hatte er es dann "gut" - es gibt aber eben Hunde, die ebendiese Grenzen dringend benötigen.
Grundsätzlich ist es so, dass sowohl die genetische Disposition (inclusive Resilienz) als auch Sozialisation eines Lebewesens Einfluss auf dessen Entwicklung nehmen - das kann man nicht klar trennen.
Als dritter Faktor kommt noch die sogenannte "Passung" ins Spiel: Es werden Verhaltensstörungen entwickelt, wenn persönliche Bedürfnisse, Anlagen und Fähigkeiten nicht mit den Verhaltensweisen und Vorstellungen/Erwartungen der Umwelt zusammen passen.
In Bezug auf Hunde wäre das der klassische Fehlkauf eines Gebrauchshundes nach Optik, der dann von den dauergenervten und überforderten Haltern "ruhig gestellt" werden soll, damit er unauffällig mitläuft.
Ein hoch komplexes Thema also...
Wie dann irgendwelche Tierschutz-Uschis mal eben küchenpsychologisch feststellen wollen, eine Verhaltensstörung sei rein genetisch bedingt, erschließt sich mir nicht und zeugt so gar nicht von Kompetenz.