Beiträge von Querida

    Was ich früher als anders empfunden habe - mag aber auch nur mein persönliches Umfeld gewesen sein: Wenn eines von uns Kindern von einem Tier was abbekommen hat (ich bin zum Beispiel übel von einer Katze zerkratzt worden, als ich sie gut gemeint aus der prallen Sonnenhitze ins Haus retten wollte - die Katze war anderer Meinung), dann hieß es von den Erwachsenen schlicht, "dann lass die Tiere halt in Ruhe!". Das heißt, wenn es nicht noch Ärger oben drauf gab wenn der Verdacht im Raum stand, man hätte ein Tier bewusst geärgert. Ausnahmen waren lediglich, wenn beispielsweise ein Hund wirklich grundlos auf Kinder losging. Da wurde dann umgekehrt auch nicht lange gefackelt...

    So habe ich das in den 70ern auch erlebt - da wurde von den Eltern erzieherisch eingewirkt und nicht erwartet, dass Tiere sich von jedem belästigen lassen.

    Mir fällt leider auf, dass immer mehr Menschen keinerlei Gefahrenbewusstsein haben und zusätzlich nicht in der Lage sind, Hunde oder Kinder zu erziehen (oder keine Lust dazu haben).

    Aus diesem Grund käme ich niemals auf die Idee, meine Hunde irgendwo anzubinden - weil es mir zu gefährlich wäre, dass Leute ihre Hunde oder Kinder da einfach ran lassen. Die Blöden wären dann meine Hunde und ich...

    Neulich waren wir bei schönem Wetter auf einer großen Außenterrasse eines Cafés.

    Am Rand saßen 2 Paare mit einem Hund, der neben dem Tisch lag. Ruhig und friedlich.

    Dann kamen 2 Familien mit Kindern und die Kinder fingen an, dort zwischen den Tischen herum zu toben (was ich generell schon unmöglich finde...).

    Es wäre genug Platz gewesen, woanders entlang zu rennen, aber die Kinder rannten immer knapp am Hund vorbei, der zunehmend gestresst war.

    Die Hundebesitzer baten darum, zum Hund Abstand zu halten - keine Reaktion der Eltern...Kinder machten weiter, wie zuvor.

    Hund wurde dann unter den Tisch platziert...

    Plötzlich Geknurre und Gebell - 2 Kinder hatten sich von hinten angeschlichen und den Hund gebückt unter dem Tisch fixiert...

    Wieder wurden die Eltern gebeten, die Kinder fern zu halten - die waren aber der Meinung, der Hund müsse das "abkönnen", sonst habe er in der Öffentlichkeit nichts verloren, die "Kleinen" würden ja nur spielen.

    Es ging weiter und irgendwann bellte und knurrte der Hund bei jeder Bewegung der Kinder in seine Richtung.

    Ratet mal, wer gehen musste? Die Hundebesitzer.

    Ich habe mich übrigens eingemischt und wurde dann als kinderfeindlich beschimpft, obgleich mein Sohn dabei war... Ätzend!

    Diese Woche sieht/sah mit unseren Hunden so aus, ist ja nicht immer gleich:

    Mo: Morgens kurze Löserunde (ca. 20 Min), mittags kurze Löserunde, abends 1 1/2 Stunden Waldrunde. Ansonsten Ruhe.

    Di: Morgens kurze Löserunde, mittags kurze Löserunde, abends kurze Löserunde und außerdem 17.00-19.00 Fährte.

    Mi: Morgens kurze Löserunde, mittags kurze Löserunde, abends kurze Löserunde und außerdem 17.00-23.00 Hundeplatz (UO/SD).

    Do: Morgens kurze Löserunde, mittags kurze Löserunde, abends kurze Löserunde und außerdem 17.00-19.00 Fährte.

    Fr.: Morgens kurze Löserunde, mittags kurze Löserunde, abends kurze Löserunde und außerdem 17.00-00.00 Hundeplatz (UO/SD).

    Sa: Morgens kurze Löserunde, mittags kurze Löserunde, abends kurze Löserunde und außerdem vormittags Fährte und 14.00-20.00 Hundeplatz (UO/SD).

    So: Morgens kurze Löserunde und Fährte, mittags kurze Löserunde, nachmittags große Waldrunde.

    Das "kurze Pipi" zwischendurch ist logischerweise nicht mit aufgeführt, genauso sind kurze Übungseinheiten zuhause nicht aufgeführt (5 Minuten Halten o.ä.).

    In der Woche verschlafen meine Hunde i.d.R. den Vormittag, da bin ich arbeiten. Wenn "nichts" stattfindet, ruhen die Hunde aber sowieso freiwillig, ich merke die drinnen kaum (außer, sie wollen kuscheln).

    Wenn ich mal einige Tage nichts mache (z.B. krank), ist das auch kein Problem - dauerhaft wären meine Hunde dann aber unglücklich und entsprechend nervig, die wollen arbeiten.

    Die langen Hundeplatz-Zeiten kommen schnell zustande - je nach Hund 2-3 Durchgänge UO und 1-2 Durchgänge SD, zusätzlich hilft man anderen und bleibt, bis alle fertig sind... die Hunde ruhen dann aber im Auto, wenn sie nicht dran sind oder gehen kurze Pipi-Runden.

    Fährte dauert auch lange, wenn man gewisse Liegezeiten einhält und es sich nicht lohnt, nochmal nach hause zu fahren - derzeit ist mein Fährtengelände zu weit weg...

    Ein sehr zeitaufwendiges Hobby also, das hier auch nur funktioniert, weil wir die Hunde als alleiniges Hobby haben. Würde ich mir die Zeit nicht nehmen wollen, hätte ich andere Hunde, die damit zufrieden sind, einfach Gassi zu gehen und dabei zu sein.

    Aus meiner Sicht sind die Extreme, zu denen manche Menschen neigen, das Problem:

    23 Stunden zur Ruhe zwingen und raus nur zum kurz Lösen....

    oder ein wahrer Sozialisierungsmarathon auf Biegen und Brechen.

    Da wundert es mich in beiden Fällen nicht, wenn der Hund einem dann irgendwann um die Ohren fliegt!

    Eine Orga, die bei der Hundebeschreibung falsche Angaben macht, fiele bei mir sofort raus. "Niemals würde er beißen" - das ist definitiv gelogen, denn es handelt sich um einen Hund. Und jeder Hund kann unter gewissen Umständen beißen.

    Hinzu kommen, die beschönigte Knurrigkeit und dass es sich vermutlich um einen HSH-Mix handelt. Da würde ich zumindest als Anfänger ohne Erfahrung Abstand nehmen...


    Stichwort "Kurti" - es ist im Grund völlig egal, ob der aktiv angefüttert wurde oder gelernt hat, wie er leicht an Fressen kommt. Das Ergebnis war einfach unakzeptabel.
    Und man wird nicht verhindern können, dass so etwas wieder passiert. Wenn schon Hundebesitzer nicht adequat bei Begegnungen mit HSH reagieren - wie bitte will man "korrektes" Verhalten von "Puttchen Brammel" gegenüber Wölfen installieren?? Das ist doch der Witz des Jahrhunderts....

    Es ist offensichtlich so, dass Menschen in solchen Dingen erst lernen bzw. handeln, wenn ein massiver Leidensdruck entsteht.

    Sollte es so weit kommen, dass Wölfe ähnlich Wildschweinen durch die Wohngebiete streifen und auf der Nahrungssuche dann auch mal die Meerschweinchen oder den Kleinhund aus dem Garten pflücken - wird bestimmt plötzlich ganz schnell gehandelt. Nachdem scheinheilig behauptet wurde, das sei niiiiemals absehbar gewesen...

    Mir geht es nicht ums Rumkritteln. Nur ein Beispiel dafür, dass man sich gerne alles schön zurechtdenkt...
    Bei dir sind es nun im allergünstigsten Fall schon 6 Stunden - OHNE Einkaufen. Was auch meist länger dauert als 10 Minuten! Wenn die Fahrt 30-40 Minuten dauert, dann rechne auch lieber hoch statt runter.
    Rechnen solltest du also eher mit 7 Stunden.

    Zur Alleinbleibe-Problematik vielleicht noch ergänzend:

    Ich kenne es gerade bei jungen Hunden mit hoher Triebveranlagung so, dass eine große Wahrscheinlichkeit besteht, dass man nach so langer Zeit des Alleinebleibens nicht nur Beschwerden der Nachbarn (Gebell) vorfindet, sondern auch böse Schäden an Wohnung und Mobiliar.

    Klar kann jeder Hund bei Stress die Bude zerlegen... bei Hunden des gewünschten Typs kann das aber auch völlig ohne Stress als Beschäftigung/lustiges Spiel passieren.
    Nicht zufällig haben viele Gebrauchshundehalter "unkaputtbare Hundezimmer" oder Zwinger für die Zeit ihrer Abwesenheit.

    Natürlich kann man auch Glück haben und der Hund macht beim Alleinbleiben nie etwas kaputt. Bei Gebrauchshunden ist das Risiko, dass massive Schäden entstehen oder der Hund jedes Geräusch mit Gebell quittiert, aber ungleich höher. Wenn man nicht da ist, kann man Gebell ja auch schwer abstellen.

    Bei meinen derzeitigen Hunden habe ich das Glück, dass sie problemlos alleine bleiben - ich konnte das Thema aber auch entspannt angehen, weil ich die Hunde notfalls mit zur Arbeit nehmen könnte. Ein Plan B erleichtert das Leben also ungemein...

    Hm, nur weil du Hunde hast die "Hundearbeit" lieben und mit "Menschentätigkeiten" nichts anfangen können haben alle Hunde Streß bei sowas?Weil halt?
    Eben nicht. Genau das ist es was einen Begleithund ausmacht. Das ist quasi die Arbeit für die er brennt, anstatt für Apport, Fährte oder sonstwas.

    Sorry, aber ich kanns einfach nicht mehr hören, die armen gestreßten Hunde die niemals Spaß an sowas haben können weil halt!
    Das ist deren Arbeit, dafür gibts sie.
    Dafür sind sie halt meist für "Hundearbeit" nicht so besonders zu gebrauchen, ihr Einsatzgebiet ist halt ein anderes.

    Ich bezog mich auf die Hunde (meist Labbis und Kleinhunde), die ich hier in der Region auf Märkten und in einem der größten Freizeitparks Deutschlands gesehen habe. Mitten in der "Stoßzeit", dh. Enge,viele Menschen usw..
    Die Hunde fielen mir gerade deshalb auf, weil sie gestresst oder ängstlich waren und mir leid taten.

    Dass es Hunde geben soll, die für die Aufgabe brennen, inmitten von Gedränge den ganzen Tag auf Asphalt mitzulatschen (so wie in beschriebenen Situationen gesehen), kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Kurze Leine, umgeben von vielen fremden Füßen und der Gefahr des Getreten-Werdens.

    Vielleicht täusche ich mich ja - ich werde in nächster Zeit mal verschärft darauf achten, ob ich in solchen Situationen (bin mit Sohn ja öfter mal in Getümmel unterwegs) auch freudig-fröhliche Hunde entdecke. Mag ja sein, dass mir nur die kläglichen Bilder aufgefallen sind.