Beiträge von Querida

    Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass ein Verein, in dem derartig unkontrollierte Teams zur BH antreten dürfen, eine qualitativ hochwertige Ausbildung vorhält.

    Es würden dann nämlich entweder diese Probleme gar nicht bestehen oder die entsprechenden Teams mit unterirdischem Trainingsstand nicht starten dürfen.

    Natürlich kann es JEDEM passieren, dass sein Hund aus der Ablage aufsteht, obgleich es im Training zu 100% geklappt hat - ein vernünftig ausgebildeter Hund bewegt sich dann aber zum Hundeführer (in der BH fliegt ja kein Triebziel) oder lässt sich zumindest abrufen. Und mitten aus der Unterordnung abhauen und den anderen Hund anspielen - ein solches Team ist meilenweit davon entfernt, überhaupt an einer Prüfung teilzunehmen.

    Von welcher Definition von "Auslastung" reden wir denn hier?

    Die Art "Auslastung", dass manche meinen, der Hund müsse den ganzen Tag bespaßt werden, 5 Stunden Gassi, Radfahren, Bällchen werfen usw., man müsse ihn "müde machen", halte ich für völlig bekloppt.

    Rassegerechte Arbeit ist da aus meiner Sicht etwas ganz anderes. Die findet zumindest im Sportbereich in kurzen Einheiten statt und wer schon einmal die leuchtenden Augen eines (Arbeits-)Hundes gesehen hat, der tun darf, wofür er gezüchtet wurde, vergisst das nicht so schnell.

    Als Gegenpol zur ersten Definition von "Auslastung" gibt es dann heute noch den Ruhe-Wahn, bei dem der Hund möglichst nur noch schlafen und zum Lösen raus darf. Aus meiner Sicht genauso schwachsinnig, wie der Trend, überall "Stress" zu befürchten, an dem Fiffi gleich übermorgen sterben wird.

    Stress gehört zum Leben dazu (ist biologisch gesehen jeder auf einen Organismus einwirkende Reiz) und wird nur dann ungesund, wenn es ein "Zuviel" bzw. eine Überforderung gibt. Im Gegenteil - wächst ein Hund durch den "Ruhe und keiiiin Stress-Wahn" reizarm auf, nimmt man ihm die Möglichkeit, an den Anforderungen des Lebens zu wachsen. Selbstgemachtes Deprivations-Syndrom...

    Ja war noch nach dem alten Schema.

    Aber auch bei der letzten BH die mein Verein ausgerichtet hat dieses Jahr waren manche dabei die lange liegen mussten da der Partnerhund viel rumgespackt hat beim laufen.:fear:

    Wurden die zur BH zugelassen? Ich kenne es so, dass der Ausbildungswart solche Teams gar nicht erst antreten lässt.

    Echt? Wie langsam laufen die denn dog-face-screaming-in-fear

    War das noch nach altem Schema? Aber klar, kommt es immer auf den Partner an.

    Wir hatten Samstag ja Generalprobe. Für Beo war da die Herausforderung, dass unser Partner-Team einen Hund hatte, der lieber spielen wollte....aber er blieb super liegen...bis die Hündin auf ihn drauf gesprungen ist tears-of-joy-dog-face das fand er dann nicht mehr ganz so witzig...aber so beim üben hält er locker 10-15 Minuten durch.

    Ganz ehrlich - bei solchen Teams würde ich nie im Leben gegenführen.

    Dass bei vielen jungen Hunden die Ablage noch nicht voll abgesichert ist, kann ich ja noch nachvollziehen.

    Dass ein Hund aus dem Laufschema allerdings ausbricht und dem abgelegten Hund auf den Kopf springt, dabei null im Gehorsam steht - da würde ich mich weigern, gegen zu führen. Mit Pech hat man Dank des ungehorsamen Hundes dann selbst eine verpatzte Ablage oder Baustellen. Und der beschriebene Hund ist offenbar weit davon entfernt, reif für die BH zu sein.

    Ich wundere mich gerade, wen manche Vereine zur Prüfung antreten lassen.

    Jetzt überlege ich auch gerade, was mir lieber wäre, wenn man die Wahl hat...

    Bei einem Angriff auf meine Hunde wäre mir ein größerer Hund lieber - den bekomme ich im Tumult besser zu packen und er ist nicht gleich tot, wenn meine Hunde sich wehren...

    Bei einem Angriff gegen mich wähle ich allerdings den Kleinhund - der bringt mich weniger wahrscheinlich zu Fall und erreicht nicht den ganzen Körper - lässt man sich mit Schwung auf ihn fallen oder tritt drauf, während er im Bein hängt, ist er vermutlich Matsch. Bei großen Hunden hat man da wenig Chance. Im Netz gibt es ja zahlreiche erschreckende Videos, in denen erwachsene Männer bei Hunden, die es ernst meinen, null Chance haben und recht schnell zu Boden gehen. Draufschlagen bringt dann nie etwas und am Boden liegend mit Höllenschmerzen dreht man da bei handelsüblichen Halsbändern gar nichts mehr ab.

    Das Vet-Amt beschlagnahmt sicherlich nicht zum Spaß Hunde, dass man als Verursacher von Elend dann in der öffentlichen Kritik steht, sollte man heutzutage wissen.

    Ansonsten liegt es an jedem persönlich, vorsichtig mit Facebook u. Co. umzugehen und dort nicht zu viel Privates preis zu geben. Ich finde es befremdlich, dass manche Menschen ihr gesamtes Privatleben im Internet breit treten und sich dann wundern, wenn es zu Übergriffigkeiten durch andere kommt. Vieles kann man verhindern, indem man auf Privatsphäre achtet und vor dem Posten nachdenkt.

    Ich mache Hundesport, weil es meinen Hunden, meinem Sohn und mir Spaß macht.

    Trotzdem haben wir immer auch Prüfungen im Focus.

    In meiner Sparte sind gute Helfer, gute Trainer und gute Trainingspartner jedoch rar gesät - da wird sich dann eben auch ausgesucht (und ausgesiebt), wer mittrainieren darf. Und für Leute, die nur ein wenig bespaßt werden wollen, stellen sich die wirklich guten Leute nicht zur Verfügung. Weil genug ambitionierte Sportler Schlange stehen, die sich aufgrund der gemeinsamen Ziele auch entsprechend anders einbringen und ohne große Erklärungen assistieren können.

    Wer da unzuverlässig ist, nur ein wenig rumdaddeln will, keine Erfahrung/Methodik und vor allem keine Disziplin und die Bereitschaft, voll dabei zu sein mitbringt, ist schneller raus als er aufgetaucht ist. IGP ist ein Teamsport in dem man auf kompetente, zuverlässige Trainingspartner angewiesen ist. Das muss menschlich und fachlich passen - und meiner Erfahrung nach sind die Leute, die "einfach nur so ein bisschen den Hund beschäftigen" wollen, meistens auf Anfängerniveau oder unzuverlässiges Schönwetter-Klientel. Die passen dann meist eher in Hundeschul- Kurse.

    Aber das ist doch genau der Punkt, was in dem Video hier passiert: der Hund lässt einfach nicht mehr los.

    Ich habe noch von keinem Dackel oder Pudel oder Retriever gehört, der solch ein Beißverhalten hat. Das ist doch der Punkt.

    Ich persönlich bin nicht sicher, was für ein Punkt das ist.

    Mir stellt sich die Frage: Was macht schlimmere Verletzungen: ein Hund, der einmal zugreift und festhält, oder ein Hund, der mehrmals zugreift und wieder loslässt?

    (Ich vermute, dass der Hund, der festhält, an dieser Stelle tiefere Verletzungen macht und der Mehrfach-Schnapper mehr Wunden verursacht, die möglicherweise nicht so tief sind. Aber das ist nur Spekulation.)

    Solange der Hund "nur" festhält und nicht kräftig schüttelt, passiert da weniger, als wenn wild um sich gebissen wird (und ist auch gefahrloser durch Menschen zu trennen).

    Woher kommt der Gedanke? Echt eine gute Frage.

    Ich vermute, der Gedanke kommt daher, dass Hundehaltung von einer bestimmten Klientel zur hochkomplizierten Religion Wissenschaft erklärt wird... Das sind tatsächlich dieselben Leute, die sich stundenlang mit Kotfarbe und Konsistenz befassen oder Inhaltsstoffe des Futters akribisch berechnen. Sehr befremdlich, denn ich unterstelle mal, dass die Leute das bei sich selbst auch nicht praktizieren.

    Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass sie sich nach 8 Stunden den Wecker stellen, um aufs Klo zu gehen oder dann im Klo hängen und "Kacki" betrachten...:doh:

    Ich sehe das Problem nicht... Ich möchte auch, dass meine Hunde sich abends spät oder vor dem Training nochmal lösen.

    Alle meine Hunde, selbst der Senior aus dem TS, haben schnell und problemlos gelernt, sich auf Kommando zu lösen.

    Ich gehöre allerdings auch nicht zu den Leuten, die "Schlafenszeiten überwachen" oder Häufchenfarbe und Konsistenz notieren.. Man kann Hundehaltung auch unnötig verkomplizieren.

    Auch das umgedrehte Wort gibt es, nämlich den "Sport-Hund", die Züchtung von bestimmten Hunderassen (allen voran die Malinois und ähnliche Rassen), die absichtlich auf "Triebstärke" und tiefe Reizschwelle gezüchtet werden. MUSS das denn sein? (mal von "Berufs-Hunden" wie Zoll- oder Polizeihunden abgesehen, aber das wäre ja eine verschwindend kleine Anzahl)

    Wenn Du ein wenig nachdenkst, könntest Du darauf kommen, dass die Rasse sich ohne die Selektion auf Arbeitseigenschaften im Sport nicht so erhalten ließe, dass sie für den Dienst geeignet bleibt.

    Diese Rassen haben also durchaus noch "gebraucht".

    Umgekehrt könnte man genauso fragen, ob es sein muss, dass derart verzwergte Rassen gezüchtet werden, die bereits schwer verletzt werden (in anderen Threads mit Erstaunen gelernt), wenn man sie vom Sofa schiebt oder sie ein Kissen abbekommen.