Beiträge von Querida

    Interessant an diesem Thread finde ich die Tendenz, Hunde als "gottgleiche" Wesen darzustellen, die niemals egoistisch handeln oder absichtlich Fehler machen oder berechnen, ob sich Ungehorsam lohnt.

    Als im Obedience der Trend aufkam, "Schade" säuseln zu müssen und ein "falsch" oder "Nein" plötzlich verpönt war, musste ich das eine oder andere Mal kichern, weil das so albern wirkt.

    Wenn man jegliche Frustration vom Hund fern hält, bloß niemals Belastung setzt und geradezu panisch darauf achtet, dass der Hund niemals auch nur 1 Sekunde schlechte Gefühle hat, erreicht man oft das Gegenteil, nämlich einen Hund, der nicht mehr belastbar und voller Unsicherheiten ist.

    Eine gute Aufzucht und Grundausbildung beinhaltet für mich, dass der Hund lernt, auch mit Frustration und Stress umzugehen und Konflikte zu lösen.

    Die meidigsten Hunde, die ich je gesehen habe, waren Hunde, die übervorsichtig aufgezogen wurden und keine klaren Bilder vermittelt bekamen. Antiautoritäre Helicopterfrauchen sozusagen. Und erlernte Hilflosigkeit.

    Nahezu alle Welpen infizieren sich beim Säugen bereits kurz nach der Geburt über die Milch mit durch "Stress" reaktivierte Spulwurmlarven bei der Mama.

    Welpen nicht zu entwurmen kann für den Welpen unter Umständen den Tod bedeuten.

    Eine Wurmtablette unter Umständen halt auch!


    :lachtot:Das ist jetzt nicht Dein Ernst, hoffe ich?

    Ich kenne keinen einzigen Hund, der an einer Wurmkur starb.

    Ich selbst halte seit inzwischen 27 Jahren immer mehrere Hunde - keiner ist/war Allergiker oder wurde von WK krank.

    Ich beobachte aber interessanterweise tendenziell:

    - Leute, die irres Gewese um Futter machen, haben immer wieder Mäkler.

    - Leute, die überall Gifte vermuten und einseitig füttern (ab Welpe immer dasselbe Futter) haben Allergiker

    - Leute, die überall "Stress" befürchten und jede kleinste Belastung vom Hund fern halten, haben gestresste, unsichere Hunde.

    Im Humanbereich (Kinder) sind ähnliche Zusammenhänge bekannt...

    Warum soll das bei den Retrievern nicht so sein? Die müssen auch in kaltes Wasser, starke Strömungen, durch Hindernisse, Dornen, Brennnesseln, ...

    Weil ein Retriever eben nicht die Härte und den Kampfgeist / die Gameness mitbringt.

    Keiner der Retriever, die ich kenne, würden sich offensiv und freiwillig einem schmerzhaften Ernstkampf stellen. Das ist bei dieser Rasse ja auch gar nicht gewollt.

    Würdet ihr dem Richter sagen, dass Nevis eher mit Samthandschuhen angefasst, angesprochen werden muss? Weil, wenn Nevis aus dem Auto steigt und die Stimmung ist irgendwie schlecht, dann läuft der wie eingeschlafene Füße und sieht aus, als würde ich ihn bei jedem Schritt verprügeln. Nevis ist eine absolute Mimose.

    Das würde ich nicht tun, denn dann hat der LR Deinen Hund mit Pech gleich im Visier und je nach Richter könnte es dann passieren, dass

    - er Deinen Hund bei Chipkontrolle und Straßenteil deshalb erst recht in die Mangel nimmt (um Wesensmängel auszuschließen)

    und

    - das als Ausrede für schlechte UO sieht, was euch vorab schon in ein schlechtes Licht rückt.

    Statt dessen würde ich darauf achten, selbst möglichst ausgeglichen zu sein und den Hund bei Vorbereitung/Einstimmung möglichst in gute Stimmung zu versetzen.

    Montagsmodell : So etwas verbuche ich auch unter "kann Jedem passieren", wenn es blöd läuft. Dein Hund wäre aber vermutlich nicht aus der Unterordnung (Fußlaufen) abgezischt und nicht abrufbar gewesen oder aufgestanden und unabrufbar zum anderen Hund gerast? Liest sich bei Dir ja eher nach Unbehagen und dennoch gehorsam sein wollen - sehr süß. :D

    Meine Hunde werden regelmäßig entwurmt.

    Meine Hunde dürfen nicht aus Pfützen und Tümpeln trinken (auch wegen der Leptospirose-Gefahr).

    Meine Hunde dürfen keine Mäuse o.ä. jagen.

    Meine Hunde schnüffeln nicht an Kot oder fremder Hunde Hintern (dass manche Halter das zulassen und hinterher mit Hund auf der Couch liegen, verstehe ich überhaupt nicht - ekelhaft!).

    Meine Hunde dürfen keinerlei Kot fressen (auch keine Hasenköttel o.ä.).

    Kadaver o.ä. sind auch tabu.

    Stark frequentierte Gassistrecken, auf denen alle paar Meter Hundekot liegt, laufen wir ohnehin nicht.

    Wegen starken Wildaufkommens und Wölfen, die hier leben, habe ich meinen Hunden beigebracht, auch im Freilauf im 10-20m Radius auf dem Weg zu bleiben und nicht im Unterholz herum zu stöbern, sie können dadurch auch nicht "heimlich" irgendetwas aufnehmen.

    Insofern fühle ich mich recht sicher. Mit dem geringen Restrisiko kann ich leben.

    Querida MEINE Definition von Auslastung in diesem Fall war im Sinne von jeder Hund muss in irgendeinem sportprogramm gearbeitet werden. Nicht die Auslastung im Sinne von Bällchen werfen oder Übungen auf der Runde sondern gezieltes arbeiten mit festen Einheiten auf dem Platz oder einer Staffel oder etc.pp.

    Ok, dann lautet meine Antwort, dass nicht jeder Hund das braucht. Ich sehe in den Familien des Freundeskreises meines Sohnes viele "Familienhunde", die eher stumpfe, ruhige Hundetypen mit wenig Trieb sind - die würden vermutlich die Krise bekommen, wenn sie plötzlich durch irgendein Sport-Programm gequält werden würden.

    Diese Hunde sind sichtbar zufrieden damit, bei Gassirunden ein wenig zu schnüffeln und mitzulatschen. Ist doch auch ok so, da passen Haltung und Hund zusammen.